Was ist denn falsch daran, als Hobbyspieler anzunehmen, dass man den Profis nicht das Wasser reichen kann?
Lies nochmal sorgfältig das von mir zitierte.
Es geht nicht darum, Profis das Wasser reichen zu können, sondern eine Einspielung zu finden die sie packt.
Infolge der Unauffindbarkeit war der Schluss, dass sie es dann wohl selbst erst recht nicht hinbekommt, packend zu spielen.
Und da sehe ich den Fehler. Vom selben Stück, das mir in einer Interpretation eines Profis gefällt, stehen dieser oft eine Mehrzahl Einspielungen gegenüber, die im Vergleich dazu auch total abfallen und nicht funktionieren.
Deshalb rate ich auch stark davon ab, Aufnahmen von neu zu erarbeitenden Stücken anzuhören.
Wozu?
Es geht ja nicht darum, nach Gehör etwas zu reproduzieren.
Alles was man braucht steht in den Noten.
Interessanter finde ich da den Vergleich dessen, was man selbst daraus gemacht hat, mit den Aufnahmen, die man sich anhört, nachdem man sich das selbst erarbeitet hat.
Ich finde es immer eine große Befriedigung, festzustellen, womit ich gar nicht mal so daneben lag.
Diese Vorgehensweise befreit einen von einer großen Last, dem Diktat des schon Gehörten.
Stattdessen erarbeitet man für sich selbst, was man aus/in den Noten hört.
Das ist es, worum es eigentlich beim Erlernen der Interpretation aus Noten geht. Nicht ums Nachspiel des Gehörten.
Dafür bräuchte es keine Noten.