Schwierige Situation - kein Fortschritt beim Klavierspielen

Eines der größten Tabus hier scheint halt die Anmaßung zu sein, sich autodidaktisch das Klavierspielen beibringen zu wollen. Das dies durchaus machbar ist wird von den 'Profis' halt vehement bestritten. Wer es dennoch wagt, der kann halt nicht wirklich spielen, hat eine saumäßige oder gar keine Technik, ist ein Klimperer, der natürlich gar nicht merkt, wie miserabel er eigentlich spielt, wird es nie zu etwas bringen etc.pp.

Hand in Hand damit geht ja oft einher, dass diese Dilettanten es auch noch wagen, ihr schamloses Treiben auf einem - ihhhgitt- Digitalpiano auszuüben. :denken:

Dabei gibt es 'das Klavierspielen' gar nicht. Für den einen zählt nur Virtuosentum, für den anderen reicht ein wenig Jazz-Improvisation, der nächste ist zufrieden wenn er marktgängige New-Age-Musik dudeln kann. Und wann kann man denn klavierspielen? Ab Czerny? Ab Elise? Ab Chopin? Ab Gaspard de la Nuit?

Dann kommt es darauf an, wer sich welches Ziel setzt. Ein fünfjähriges Kind wird sicherlich nicht in der Lage sein, sich das Spielen selbst beizubringen. Bei einem Erwachsenen ist das wiederum ganz anders. Hier spielt ja auch die musikalische Vorbildung (so vorhanden) eine Rolle (Instrument, Kenntnisse). Und nicht jeder möchte Konzertpianist werden.

Wenn man es systematisch und mit allen verfügbaren Hilfsmitteln angeht, dann kann man heutzutage (durchschnittliche Intelligenz und Physis vorausgesetzt) schon ganz anständig autodidaktisch klavierspielen lernen und damit recht weit kommen. Und schon im Mittelstufenbereich gibt es sehr schöne, musikalisch wertvolle und befriedigende Stücke, die wohl jeder mit den nötigen Fleiß erreichen kann.

Zum Schluss dann nochmal: Wer die Möglichkeiten hat, sollte auf einem echten Klavier mit Lehrer lernen, wer dies nicht kann sollte sich seinen Traum nicht kaputtkommentieren lassen.:super:
 
Dass Synthesia auf Dauer Mist ist, versteht er auch ohne "Jugend ?!%$=§, Geiz ist geil Mentalität, keiner will mehr lernen etc."

Den Eindruck hatte ich ehrlich gesagt nicht. Er hat vielmehr gefragt, ob es wirklich nicht mit Synthesia geht.

Und in einem Klavierforum, wo Musiker hocken, die Klavier spielen, ist hier nur eine Antwort möglich. Und die hat er bekommen. Und es gibt auch tatsächlich keine andere Antwort. Das hat nix mit "alten Methoden" zu tun. Das ist einfach ne ehrliche Antwort, die in dieser Deutlichkeit auch nötig ist, damit man nicht unnötig Zeit verbrennt.

Es steht jedem frei, das Gegenteil zu beweisen. Also los, wer nur per Smartphone Klavier gelernt hat, bitte die Stücke hier einstellen. Ich bin jederzeit bereit, mich überzeugen zu lassen. Das aber auch bitte wirklich tun, oder eben nicht mehr ständig wilde Behauptungen in die Welt setzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehe ich auch so. Das Thema ist "Kein Fortschritt..." mit Beschreibung der derzeitigen Lernmethoden und der Angst, sich was Falsches anzugewöhnen. Was anderes als: "Lerne Noten, nimm Dir nen Lehrer und nimm Dir mehr Zeit" soll man denn sonst antworten?
Dass man autodidaktisch sehr weit kommen kann, beweisen z.B. Troubadix oder Curby. Nur wenn man nicht weiter kommt aber weiter kommen will, muss man sich eben einen Lehrer und die nötige Zeit nehmen. Es sind also grundehrliche und richtige Antworten.
 
Nur wenn man nicht weiter kommt aber weiter kommen will, muss man sich eben einen Lehrer und die nötige Zeit nehmen. Es sind also grundehrliche und richtige Antworten.

So einfach ist das und warum sich manche mit dieser simplen Tatsache so schwer tun, will sich mir nicht erschließen. Natürlich kann man auch autodidaktisch einiges zusammenbringen nur darf man sich dann auch nicht beschweren, wenn es eben nicht so schnell weiter geht, wie man sich das vorstellt. Dann darf man sich nicht beschweren, wenn man sich ungünstige Bewegungsabläufe usw. angewöhnt, die das Bewältigen von Stücken mit steigendem Schwierigkeitsgrad (wenn man das denn möchte) irgendwann unmöglich machen. Dann sollte man sich auch nicht wundern, wenn man irgendwann frustriert über die anhaltende Stagnation ist und keinen Plan hat, warum das blöde Stück einfach nicht so klingen will, wie es klingen soll.

Ich habe lange Zeit autodidaktisch gelernt und auch heute gehe ich noch viele Sachen allein an. Ich bin im Verhältnis zum Aufwand, den ich in das Klavierspielen gesteckt habe, durchaus mit dem Ergebnis zufrieden. Gleichzeitig habe ich aber keinen Zweifel daran, dass ich schon viel weiter sein konnte, wenn ich konsequent von Anfang an unter fachlicher Anleitung gearbeitet hätte. Diese Tatsache ist mir bewusst und ich kann gut damit leben und es gibt kein buhuhu von mir. Hier wurde aber von einer „schwierigen Situation“ geredet und von dem Willen, aufgrund von Ungeduld schneller voranzukommen. Dafür wurden hier die richtigen Maßnahmen genannt und das auf direktem Wege. Tut man das, wird man zum Dank als konservativer, elitärer Snob angesehen oder als Klavierlehrer, der natürlich aus geschäftlichen Gründen nicht vom klassischen Unterrichtsmodell abweichen kann. Das kann ich nicht nachvollziehen.

@truongvu3: Du hast zwei Möglichkeiten: Gib dich mit den Fortschritten, die du mit den momentanen Mitteln machst, und allen Einschränkungen, die diese mit sich bringen zufrieden und rede nicht mehr von einer „schwierigen Situation“ oder ändere was, indem du Unterricht nimmst.
So einfach ist das!

Viele Grüße!
 
Troubadix, gaaaaaaaaanz genau! Hervorragend auf den Punkt gebracht, und ich hoffe, dadurch, dass es ein Autodidakt auch so sagt, ist bestimmten überflüssigen Diskussionen und Meckereien mal ein Ende gesetzt. Vielen Dank!
 
Troubadix, es geht doch viel mehr um den Ton der hier immer angeschlagen wird.

"Indem man nicht eine faule, geizige Socke ist.

Wenn Du Dich dazu nicht aufraffen kannst, [...] gibt's 2 Möglichkeiten: a) Aufhören, b) Dich mit den äußerst bescheidenen Ergebnissen, die Deine bisherige Herangehensweise zeitigt, zufriedengeben und nicht rumjaulen."

Auch in anderen Threads wird sich erst mal über den Fragesteller lustig gemacht, man bezeichnet ihn als "pickligen Nachbarstrottel der nie das Mädchen kriegt".

Alternativ auch über den "billigen TEY-Mist" den Anfänger hier oft lernen wollen.

Es wird sich über die Rechtschreibung lustig gemacht, über Formulierungen, die Motivation fürs Klavierspiel wird in Frage gestellt, die Übezeiten kritisert usw.

Natürlich ist der Großteil der Antworten sinnvoll, aber sowas ist natürlich für den Fragesteller nicht... angenehm.

Sowas zum Beispiel:

"Hast Du keinen Job? Und keine Familie / keine Freunde?

Für jemanden, der nicht Musiker ist, etwas ungewöhnlich lange Übezeiten..."

Kurz darauf:

"Wie dem auch alles sei, ich würde Dir raten, Deine Übezeiten auf ein Amateur-Normalmaß herunterzuschrauben und Dir mal lieber eine Freundin zu suchen "
 
Tja, Megachip, das Leben als Forumsuser ist hart, vor allem als Rookie.

Da hilft nur noch die Flucht. Und selbst dabei wird man noch in den Rücken geschossen.

CW
 
Ehrlich gesagt verwundert es mich sehr, dass Erwachsenen das selbstständige Klavierspielenlernen abgesprochen wird. Tatsache ist doch, dass gerade in den ersten Jahren die meiste Arbeit vom Lernenden geleistet werden muss, nämlich Finger sortieren, rechts und links gleichzeitig und wenn dann die ersten Stücke laufen, kommt das Greifen nach Gehör dazu, also Sprünge, Akkorde und Melodie und Begleitung auch in einer Hand , dass ist auch immer noch Konzentrations und Trainingssache, dazu kommen dann Rhythmen, die schwieriger liegen - so und ich behaupte mal, wenn jemand einen relativ klaren Verstand hat, kann er natürlich das allein sich aneignen, zumal heute genug Videos vorhanden sind , auf denen man sich es richtig abgucken kann.

Teurer Unterricht ist aus anderen Gründen für manche sinnvoll, z.B. keine Zeit für mühsames Zusammensuchen von Technik und unbedingtes Vertrauen in ausgewählten Lehrer, oder man ist ein unsicherer Typ und braucht immer die Bestätigung oder die Korrektur, oder man sucht professionelle Geselligkeit, aber der Erwachsene, der wie eine berufliche Ausbildung einen Klavierunterricht anstrebt, wo nach bestimmten Zeitabschnitten es so und so gekonnt sein muss, gibt es nicht. Denn ehrlich wieviel erwachsene absolute Anfänger gibt es, die tatsächlich so weit kommen, dass sie selbstständig sich die richtige Literatur aussuchen und zur eigenen Zufriedenheit in angemessener Zeit lernen können (vorspielen wollen die meisten Erwachsenen nicht!!), trotz Klavierunterricht wird bei den meisten das Niveau nie hoch sein.

Bei Kindern und Jugendlichen sieht die Sache ganz anders aus, ist beim Erwachsenenunterricht eher das Hobby Zentrum, so ist es beim Kind tatsächlich die Ausbildung.

Noch eine Anmerkung zum "Autodidakten". Kennzeichen des Autodidakten ist, dass er sich selbst seinen Lernplan zurechtlegt und dazu keine diffusen Forenhilfen braucht. Vielmehr sind Foren eine Möglichkeit, bestimmte unklare Dinge zu klären - und auf konkrete Fragen kommt auch immer eine konkrete Antwort. Aber die Hauptarbeit muss der Autodidakt selbst erledigen, erwartet er konkrete Anleitungen zum generellen Lernfortgang im Forum ist er leider kein Autodidakt.
 

Der Fragesteller ist nur unwesentlich älter als ich zu der Zeit war, als ich mit dem Klavierspielen begann, ich weiß also aus eigener Erfahrung, was da auf der Strecke bleiben kann. Und noch mal: Der Fragesteller ist unzufrieden mit seinem momentanen Fortschritt und spricht von einer schwierigen Situation. Der Fragesteller ist in einem Alter, in dem er es locker noch auf ein passables Niveau bringen kann, wenn er es richtig angeht und das auch will. Ansonsten kann ich nur wiederholen, was ich in Beitrag #64 ausgeführt habe.

Teurer Unterricht ist aus anderen Gründen für manche sinnvoll, z.B. keine Zeit für mühsames Zusammensuchen von Technik und unbedingtes Vertrauen in ausgewählten Lehrer, oder man ist ein unsicherer Typ und braucht immer die Bestätigung oder die Korrektur

Unsicherer Typ? Ein Anfänger ist nicht in der Lage zu erkennen, ob das jetzt richtig ist oder nicht, was er da macht. Falsch gelernte Sachen lassen sich nur mühsam korrigieren, wie ich selbst erfahren musste. Wie viele Autodidakten kennst du, bei denen die Bewegungsabläufe, Phrasierungen usw. wirklich passen und die ohne schlechte Angewohnheiten auskommen? Mit gutem Unterricht lassen sich solche Sachen von Anfang an vermeiden. Unterricht als reine Zeitersparnis zu bezeichnen, ist schlicht und ergreifen falsch.

Viele Grüße!
 

.... Wie viele Autodidakten kennst du, bei denen die Bewegungsabläufe, Phrasierungen usw. wirklich passen und die ohne schlechte Angewohnheiten auskommen? Mit gutem Unterricht lassen sich solche Sachen von Anfang an vermeiden. Unterricht als reine Zeitersparnis zu bezeichnen, ist schlicht und ergreifen falsch.

Viele Grüße!
Gegenfrage, wieviele von Klavierlehrern beschulte erwachsene absolute Anfänger können vorgewiesen werden, die in idealer Sitzposition nach den Anweisungen des Lehrers genau richtig spielen? Was soll denn ein Lehrer groß an Phrasierungen und Bewegungsabläufen rumdoktern, wenn die Schüler sich am meisten mit dem Zusammensuchen der Noten und dem rhythmisch korrekten Treffen der Tonhöhen mit den vom Lehrer abgesegneten Fingersatz erst mal froh sind überhaupt das Stück hinzukriegen? Wer schafft es denn wirklich für Elise richtig zu spielen, komplett in richtiger Geschwindigkeit? Es ist doch völlig übertrieben dem durchschnittlichen erwachsenen Anfänger vorzuschwärmen, beim Unterricht würde man musikalische Gestaltung lernen, wenn doch der graue Alltag überhaupt das Stück fingertechnisch hinzukriegen ist. Es dauert lange bis ein echter erwachsener Anfänger tatsächlich so frei ist, nicht nur in unterschiedlichen Lautstärken, sondern auch noch Phrasierung und Anschlagsgestaltung variierend ein Stück persönlich gestaltend hinzukriegen. Ich sehe da überhaupt keine Vorteile gegenüber einem ambitionierten Autodidakten. Echtes Techniktraining, dass eben falsch ausgeführt zu körperlichen Schädigungen führen kann, ist doch lange gar nicht machbar, wenn da noch in Schneckentempo mal Tonleitern, Arpeggios abgearbeitet werden - das ist für mich nicht Technik. MIt dem richtigen Lehrer ist es nur einfacher, denn der erzählt einem was zu tun ist. Aber manch Erwachsener will sein eigener Herr sein, er beißt sich eben mal am Wunschstück die Zähne aus, auch daran wächst man.
 
Hi,

ist ja nichts neues:
Ein guter Lehrer bringt einem bei, wie man ohne Lehrer lernt.

Aber ohne Lehrer fehlt folgendes:

direkte , sofortige Hilfe und Anleitung auf Spiel- und Musikfehler
Vorführung und Demonstration exemplarischer Spiel und Musikelemente
unabhängige Überprüfung und Kritik des Spiels

Der Autodidakt kann das nur schwer ersetzen.

Aber es hängt vom Level ab. Ein Fortgeschrittener muß die Selbstüberprüfung und Selbstkritik lernen.

Gruß
 
Gegenfrage, wieviele von Klavierlehrern beschulte erwachsene absolute Anfänger können vorgewiesen werden, die in idealer Sitzposition nach den Anweisungen des Lehrers genau richtig spielen? Was soll denn ein Lehrer groß an Phrasierungen und Bewegungsabläufen rumdoktern, wenn die Schüler sich am meisten mit dem Zusammensuchen der Noten und dem rhythmisch korrekten Treffen der Tonhöhen mit den vom Lehrer abgesegneten Fingersatz erst mal froh sind überhaupt das Stück hinzukriegen? Wer schafft es denn wirklich für Elise richtig zu spielen, komplett in richtiger Geschwindigkeit?

Als ich angefangen habe, war mein erstes Stück Bachs C-Dur-Preludium, dann kamen diverse Sachen von Beethoven und Chopin und zwar in nur wenigen Wochen. Das hat alles furchtbar geklungen (nicht, weil ich Töne nicht getroffen habe oder aus rhythmischen Problemen!), das habe ich aber damals nur bedingt gemerkt. Gespielt habe ich das alles auf einem 5-Oktaven-Keyboard, die Noten habe ich mit etwas ähnlichem wie Synthesia gelernt. In der kurzen Zeit habe ich mir dabei bereits fatale Sachen angewöhnt, an denen ich heute noch zu knabbern habe.

Es ist nicht richtig, dass ein Erwachsener immer lange braucht, bis er irgendwie seine Finger sortiert hat und die Tasten findet. Das war weder bei mir, noch bei vielen anderen hier im Forum (z.B. Bastly) so. Das ist ja genau so fatal an der Sache... Man kommt eben doch zum Anfang irgendwie weiter. Man bekommt das Gefühl, dass es ja auch so irgendwie geht. Auch der Fragestelle hat ja berichtet, dass er bereits Chopin-Nocturnes spielt. Aber irgendwann kommt dann der Punkt, an dem es nicht mehr so richtig weiter geht. Irgendwann merkt und hört man, dass das eigentlich anders klingen müsste und man keinen Plan hat, warum das so ist. Dazu kommen irgendwann Geschwindigkeitsbarrieren, eventuell Verspannungen usw. und dann beginnt das eigentliche, mühsame Autodidaktenleben.

Und Leute, die als Erwachsene mit Lehrer angefangen haben zu lernen und passable Fortschritte machen, gibt es hier im Forum einige.

Dem Fragesteller geht es außerdem nicht nur um den Anfang, denn den hat er bereits gemacht, sondern darum, wie er die nächsten Jahre am Klavier verbringt. Der Fragesteller möchte dabei Konzertliteratur wie Chopin-Nocturnes usw. spielen.

Also...Wie viele Autodidakten kennst du, die Chopin-Nocturnes mit den richtigen Bewegungsabläufen, der richtigen Phrasierung usw. und ohne schlechte Angewohnheiten spielen?
 
....
Noch ein Einwand: man muss ja nicht immer automatisch was falsch spielen. oder eine falsche Haltung haben Aber ein guter Lehrer zeigt einen wie man es eben besser machen kann:

Beispiel Mordent in der linken Hand aus einen kleinen Präludium von Bach: Ich kann versuchen, das Mordent mit den Fingersatz 1-2-1 zu spielen. Nicht falsch.
Aber es geht fließender, schneller und schöner wenn ich etwa 2-3-1 nehme.

Oder noch simpler: Zwei Noten unterschiedlicher Höhe und gleichen Wertes unter einen Legatobogen. Ich kann die Hand "starr" über die Tasten halten, beide exakt gleich lang nacheinander "drücken". Auch nicht unbedingt falsch.
Aber ich kann auch meine Finger über das senkende dann hebende Handgelenk atmen lassen, ein wenig Notenwert von der zweiten Note weg nehmen - das hört sich gleich viel anders an.

Ich finde das unterstützt Troubadix' Aussage.

Übrigens: Ich lerne im Unterricht leicht zu 90% Phrasierung, Dynamik, Agogik.
Rhythmik, die Tasten finden, das setzt mein Klavierlehrer bereits seit ich ihm habe voraus (und das war nach dem ich ein halbes Jahr autodidaktisch gelernt habe, denn das geht gut, wie ich finde und das kann man auch alleine daheim üben! - vorausgesetzt man kann zählen und lesen)
 
Rein interessehalber: Was denn so zum Beispiel :)?

- teilweise undurchlässiges oder verkrampftes Handgelenk
- verkrampftes Abspreizen von kleinem Finger und Daumen
- Probleme bei der korrekten Armführung bei Arpeggien und Läufen
- Probleme bei der Wahl korrekter Fingersätze
- Generell ungünstiger Bewegungsablauf bei Arpeggien und Läufen, besonders im Handgelenk
- Oft zu viel aus den Fingern und zu wenig aus dem Arm
- zu wenig "Gespür" für die richtige Greifbewegung, was oft zum Abknicken des vorderen Fingergelenkes führt
- Ungünstiger Ablauf bei Sprungbewegungen, oft zu weit von oben usw.
- durch falsche Bewegungen teilweise Probleme in der Differenzierung
- jahrelange, völlig falsche Ansätze, um Stücke zu lernen, was die Dauer des Einlernens gewaltig verlängert hat
- kein Gespür, für den Schwierigkeitsgrad von Stücken, was oft zur Wahl von zu schwerer Literatur, verbunden mit dem frustrierten Weglegen der Stücke verbunden war
- viel zu hohes, aktives Heben der Finger
- seitliches Abknicken des Handgelenkes bei weiten Lagen
- usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gegenfrage, wieviele von Klavierlehrern beschulte erwachsene absolute Anfänger können vorgewiesen werden, die in idealer Sitzposition nach den Anweisungen des Lehrers genau richtig spielen? Was soll denn ein Lehrer groß an Phrasierungen und Bewegungsabläufen rumdoktern, wenn die Schüler sich am meisten mit dem Zusammensuchen der Noten ....Es ist doch völlig übertrieben dem durchschnittlichen erwachsenen Anfänger vorzuschwärmen, beim Unterricht würde man musikalische Gestaltung lernen, wenn doch der graue Alltag überhaupt das Stück fingertechnisch hinzukriegen ist. Es dauert lange bis ein echter erwachsener Anfänger tatsächlich so frei ist, nicht nur in unterschiedlichen Lautstärken, sondern auch noch Phrasierung und Anschlagsgestaltung variierend ein Stück persönlich gestaltend hinzukriegen. Ich sehe da überhaupt keine Vorteile gegenüber einem ambitionierten Autodidakten. Echtes Techniktraining, dass eben falsch ausgeführt zu körperlichen Schädigungen führen kann, ist doch lange gar nicht machbar, wenn da noch in Schneckentempo mal Tonleitern, Arpeggios abgearbeitet werden - das ist für mich nicht Technik. MIt dem richtigen Lehrer ist es nur einfacher, denn der erzählt einem was zu tun ist. Aber manch Erwachsener will sein eigener Herr sein, er beißt sich eben mal am Wunschstück die Zähne aus, auch daran wächst man.

Ach elli,

Das ist jetzt aber nicht ermutigend für uns Späteinsteiger!
Und ich erlebe gerade, dass es falsch ist, was du behauptest. Ich hab vor 1,5 Jahren autodidaktisch wieder angefangen, hab eine klavierschule für Erwachsene durchgearbeitet, und mich auf ein Niveau hochgearbeitet, bei dem ich Noten und Tasten einander gut zuordnen konnte. Dann hab ich mir die von unseren Profis hier vorgeschlagenen Lehrbücher gekauft und mir daraus mühsam das Pedalspiel erarbeitet.

Das Ergebnis war frustrierend. Ich spiele Noten vom Blatt oder aus dem Gedächtnis , aber es wird kein Lied daraus, die Melodie ist zu erkennen, aber da fließt nix und meine Finger bringen manchmal eher zufällig ein kontrolliertes Piano oder Forte hin, aber die Kontrolle darüber hab ich nicht.

Jetzt habe ich wieder einen Lehrer seit einigen Monaten, der legt mir so einfache Stücke auf's Pult, dass ich manchmal etwas beleidigt bin zuerst :konfus:

und eine Hörminderung links hat er wohl auch manchmal , denn wenn ich mal
Was Vorschläge, ganz schüchtern, geht er drüber weg und legt mir ein Babystück nach dem nächsten hin. :coolguy:
Und seine Rechnung geht auf, denn ich merke ( ENDLICH) daß sich mein Anschlag verbessert , daß ich meine Finger besser kontrolliere.

Dafür kriegt er das : :herz:

Und Joh, Rolf, Hasenbein kriegen :drink::drink::drink: und Chiarina :blume:!

Johs Vorschlag mit dem "leise und langsam üben " ist Gold wert. Die tanweisungen von Rolf und Hoasenbein bezüglich Akkordspiel ebenfalls und und und....
Danke nochmal !

Viele Grüße Marion
 
- teilweise undurchlässiges oder verkrampftes Handgelenk
- verkrampftes Abspreizen von kleinem Finger und Daumen
- Probleme bei der korrekten Armführung bei Arpeggien und Läufen
- Probleme bei der Wahl korrekter Fingersätze
- Generell ungünstiger Bewegungsablauf bei Arpeggien und Läufen, besonders im Handgelenk
- Oft zu viel aus den Fingern und zu wenig aus dem Arm
- zu wenig "Gespür" für die richtige Greifbewegung, was oft zum Abknicken des vorderen Fingergelenkes führt
- Ungünstiger Ablauf bei Sprungbewegungen, oft zu weit von oben usw.
- durch falsche Bewegungen teilweise Probleme in der Differenzierung
- jahrelange, völlig falsche Ansätze, um Stücke zu lernen, was die Dauer des Einlernens gewaltig verlängert hat
- kein Gespür, für den Schwierigkeitsgrad von Stücken, was oft zur Wahl von zu schwerer Literatur, verbunden mit dem frustrierten Weglegen der Stücke verbunden war
- viel zu hohes, aktives Heben der Finger
- seitliches Abknicken des Handgelenkes bei weiten Lagen
- usw.
All diese Fehler machen Anfänger auch mit Lehrer!!!! Und im Übrigen habe ich nicht behauptet, dass das Selbstlernen für jeden geeignet sei, dass muss aber ein Autodidakt selbst erkennen, wo seine Grenzen sind. Jeder kann perfektes Spiel in Videos sich angucken, in ungezählten Video unterrichten auf Fehler aufmerksam gemacht werden, und nicht jeder macht die oben aufgeführten Fehler, die passieren, wenn man eben nicht locker mit angepasstem Lehrmaterial, dass man selbst durchdacht hat, anfängt, sondern meint gleich in die vollen hauen zumüssen und sich dabei natürlich verkrampft. DAs ist kein Autodidakten Fehler, sondern eindeutig Mangel an vorherigem Durchdenken seines Projektes.
 

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