Schwierige Situation - kein Fortschritt beim Klavierspielen

Nach Noten zu spielen ist Übungssache. Fang mit einfach Stücken an! Das Lesen des Notentextes wird dir von Tag zu Tag einfacher fallen und du kannst die Schwierigkeit der Literatur langsam steigern. Nach Noten zu spielen ist in meinen Augen um einiges einfacher als nach Tutorials und das Einüben eines Stückes geht viel schneller.
Da regelmässiger Unterricht bei dir zur Zeit nicht ins Konzept passt, versuch wenigstens ab und zu eine Lektion bei einem Lehrer zu nehmen. Denn die richtige Technik kann dir nur ein menschliches Wesen vermitteln. Das funktioniert leider nicht mit Videos/Apps & Co.
LG
Sonatina
 
Klavierspielen lernen ist nun mal ein zeitaufwendiges und kostenintensives Hobby.

Wer die Zeit nicht hat, kann es eben nicht betreiben.
Oder - wie ich bereits sagte - er kann es betreiben, sollte aber über die mangelhaften Ergebnisse nicht heulen.

Da bedarf es keiner langwierigen Diskussionen und Blaaa und "aber vielleicht so und so" - nein, so ist es und so bleibt es, egal was für Technikschnickschnack und was für Videos noch so auf den Markt kommen.

Wer keine Zeit hat, Unterricht zu nehmen, hat auch keine Zeit, ausreichend zu üben!
Daher ist das Argument mit dem Studium, das aus Zeitgründen Unterrichtnehmen verhindert, ein sehr schwaches, durchschaubares Scheinargument, um nicht mit der Wahrheit rausrücken zu müssen, dass man entweder a) keinen Bock hat, das Geld auszugeben (oder gar das Geld einfach nicht hat) oder b) insgeheim weiß, dass man eh' kein vernünftiger Klavierschüler wäre (Probleme, genug zu üben oder Anweisungen richtig zu befolgen etc.).
 
Abgesehen davon wird man vermutlich niemals im Leben wieder so viel Zeit zum Klavierspielen (lernen) haben, wie im Studium. (Oder erst wieder dann, wenn man pensioniert ist.) Auch wenn es einem während des Studiums nicht so vorkommen mag...
 
Hi,

also ich habe derzeit keine Zeit und kein Geld für den Klavierlehrer - ich kann das gut nachvollziehen.
Ich übe täglich 1 Stunde nachts, so nach 21 Uhr bis 23 Uhr irgendwo.
Damit werde ich zweifelsohne nie gut aber es geht voran ;)

Ich sehe das also nicht so extrem, dass man es dann ganz seinlassen muss, wenn man keinen Klavierlehrer in den aktuellen Lebensplan gequetscht bekommt - das kann ich gut nachvollziehen.
Wenn man es einrichten kann, sollte man sich natürlich einen Lehrer nehmen.

Ich habe Noten nach dem Klavierbuch meiner Kinder angefangen, Piano Kids 1-3 ;)
Deshalb kann ich da nix zu Erwachsenenschulen sagen, da steht auch alles drin *g*
Desweiteren viele YouTube-Tutorials, aber Noten- und Musiktheorie-orientierte, z.B. von Lypur (frei).
Dann bin ich zu Russische Klavierschule 1 gewechselt, aber hab in der Mitte dann angefangen - einfach so jedes 2. oder 3. Stück ungefähr, man muss da nicht alles machen. Nur mit dieser Schule starten ohne Lehrer halte ich für ungünstig, dafür ist die nicht gemacht.
Dann nach 18 Monaten etwa Russische Klavierschule 2 angefangen - wo ich wohl zu zeitig hingewechselt bin, weil mir das erste Stück da drin schon echt schwer fällt (Morgengebet Tschaikowsky). Da fehlen dann passende Klavierlehrer-Tips/Steuerung.
Aber besser als es gar nicht zu versuchen ist es allemal.

Viele Grüße,
André
 
Ja, wie ich bereits 2x sagte: Man kann es so machen, soll sich dann aber bitte nicht beschweren, dass man a) nicht geil spielt und b) sich mit großer Wahrscheinlichkeit doofe Dinge angewöhnt, die man schlecht bis gar nicht wieder wegbekommt und die es damit sehr erschweren bis verunmöglichen, später (bei Einsicht bzw. mehr Zeit) doch noch richtig mit Lehrer usw. durchzustarten.
 
... da ich mir eigentlich schon als Ziel vorgenommen habe ein kleiner Virtuose mal zu werden.

Wenn Du weder für guten Unterricht noch zum Üben sehr viel Zeit (d.h. viele Stunden täglich!) aufbringen willst oder kannst, solltest Du dieses Ziel besser abschreiben.

Einen schnellen, einfachen Weg zum Virtuosentum gibt es ganz offensichtlich nicht. Irgendwie erstaunlich, dass die Frage nach dem Nürnberger Trichter hier alle paar Wochen wieder gestellt wird ...

Grüße, Jörg
 
Nun möchte ich mich eigentlich trotzdem weiterentwickeln, da ich mir eigentlich schon als Ziel vorgenommen habe ein kleiner Virtuose mal zu werden. Allerdings bin ich auch schon 20 und relativ alt zum Unterricht nehmen (auch zeittechnisch schwierig).

Danke im Voraus!

Die Virtuosen, die ich aus der Geschichte oder aus der momentanen Pianistenriege gehört habe, können alle Noten lesen und haben sich diese Kenntnisse während jahrelangen Studiums angeeignet.

Um ein frühes, frustbedingtes Aufhören entgegenzuwirken, wäre es angebrachter die eigene Zielvorstellung von Virtuose auf vielleicht "ganz ordentlich Klavierspielen" runterzuschrauben.
Diese Erfahrung macht man am besten wenn man einen Lehrer hat, den man vorspielt und anschliessend gezeigt bekommt was besser laufen sollte. Man merkt dabei ganz schnell, dass sich das Virtuosentum auf einer Höhe von gefühlten x Metern über den Gipfel des Mount Everest abspielt.

Ansonsten kann ich mich den Vorrednern anschliessen. Soviel Zeit und Leichtigkeit wie während eines Studiums wirst Du später in einem ausgefüllten Berufs- und Familienleben nicht wieder bekommen.

Gutes Gelingen
40er
 
@jk82
Da hatten wohl zwei zur gleichen zeit den gleichen Gedanken.....
 
Vielleicht wäre es für dich am besten, du nimmst mal eine Klavierstunde, zum testen. Dann siehst du ja, was der Klavierlehrer sagt.
Wenn er natürlich meint, dass du alles schon perfekt machst, brauchst ja keinen weiteren Unterricht nehmen.
Sollte es Verbesserungsvorschläge geben, die dir einleuchten und auf die du selber nie gekommen wärst, verstehst du ganz sicher, wieso Unterricht wirklich sinnvoll ist.
 
Einen schnellen, einfachen Weg zum Virtuosentum gibt es ganz offensichtlich nicht. Irgendwie erstaunlich, dass die Frage nach dem Nürnberger Trichter hier alle paar Wochen wieder gestellt wird

Das muß irgendwas mit dem Klavier als solches zu tun haben.

Ich habe noch nie Fragen gehört wie "Kann ich Tuba oder Geige nach Synthesia lernen?" Dabei ist es im Prinzip das Gleiche.

Es muss was mit den Tasten zu tun haben. Man drückt eine Taste, es macht "Pling" - also kann das doch nicht schwer sein. Noch ein paar Videos, und ich bin in der Carnegie Hall.
 
Wenn es unbedingt ohne Lehrer und ohne Noten sein soll, gibt es nur einen vernünftigen Vorschlag.
Nimm die Stücke die du magst, lass sie auf Repeat laufen und spiele nach Gehör nach. Kleine Abschnitten von leichten Stücken. Im Selbststudium ist das so ziemlich die einzige Möglichkeit, dass man nicht einfach Tastenkombinationen drückt, weil man nicht um das Ohr herum kommt als Kontrollinstanz.

Lg, Raskolnikow
 

Zuletzt bearbeitet:

Bist du da nicht etwas ungerecht, hast du das Video wirklich angeschaut oder nur gegoogelt und das Erstbeste zur Pflege der Vorurteile geschnappt?

Zitatausschnitte: Folge 13 von Geigenspiel lernen/verbessern, "heute mal Kinderlieder ohne Noten", "Noten lernen/lesen ist sehr wichtig" (!!!), "genauso wichtig, sich vom recht mechanischem Note == Finger lösen" -> "Melodien umsetzen/hören", Intervalle hören etc.

Ich sag nicht das Video sei gut, kann ich nicht beurteilen, aber es scheint mir als Referenz für Synthesia-is-Mist arg aus dem Kontext gerissen.

Es gibt auf YouTube viele gute und viele blöde Dinge...zu jedem Thema, man muss ja nicht immer die schlechtesten Beispiele rausgreifen und den vituell gedachten perfekten Klavierlehrer direkt um die Ecke als Vergleich danebenhalten.
 
Bezüglich "doofe Tutorials":
So doof find ich die gar nicht. Manche testen auch Dinge erstmal alleine ganz gerne, bevor direkt zur Musikschule gerannt wird. Auch mit dem Lehrer kann man Pech haben und dann hat man keine Lust mehr da drauf.
Allerdings find ich das zum "reinkommen" nicht schlecht, man guckt sich das an, versucht es. Ok geht.
Wer es richtig lernen will und nicht ganz "dämlich" ist, der wird sich schon vernünftig darum kümmern. Man merkt dann doch recht schnell, das ein guter Lehrer und Notenlesen einfach dazu gehören wenn man doch richtig weiterkommen möchte.

Ich hab z.B. auch mit diesen YT-Dingern angefangen und dann kam der Unterricht und alles weitere.
Das ein KL die beste Variante ist stell ich gar nicht in Frage und ist auf Dauer auch ein Muss, es sei denn man ist wirklich sehr sehr Talentiert und kann direkt alles, ich glaub aber das sind nicht soo viele ;)
 
Ist OK @Basty, damit habe ich auch kein Problem. War nur meine Antwort, ob solche Videos nur für Klavierspieler produziert werden.
 
Sorry, das Adjektiv "doofe" habe ich gelöscht. Jetzt ist das ganze neutral.
 
Ach war doch nicht nötig, ist doch deine Meinung ;)
Es gibt ja auch viele doofe :D aber genauso gibt es doofe Klavierlehrer, oder vll nicht zu einem passende^^
 
Ich finde mit Klavierlehrer macht das Lernen auch viel mehr Spass , wenn man auch mal gelobt wird . Das kann de Computer,doch nicht . Also ,ich brauche den menschlichen Kontakt und ausserdem kann man immer fragen , wenn man was nicht begriffen hat .
Hauptsächlich bei Anfängern.
Ich freu mich jede Woche auf meine Klavierstunde .
So , dass nur mal so nebenbei !:super:
 

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