Moin, Ihr Lieben,
Also der therapeutische Ansatz ist bei gehandicapten Kindern so, dass man an den Stärken des Kindes anfängt und diese Stärken weiter ausbaut. Es bringt nix, aufzuzählen, was jemand alles nicht kann, wenn sowieso klar ist, er wird es auch nie können. Die Kunst der richtigen Förderung liegt darin, immer genau an der Grenze des Machbaren zu arbeiten, sonst gibt es keinen Fortschritt.
Kleines Beispiel: wenn ein Kind eine Dyskalkulie hat, bringt es nix, auf dem Level zu üben, der gerade Stand der Klasse ist. Man muss back to the roots. Es kann jemand nicht im 1000er Bereich rechnen, wenn er noch nicht das Dezimalsystem verstanden hat er also nicht mal 5 + 7 addieren kann, ohne die Finger zu nehmen. Das muss das Kind erst verinnerlicht haben. Man muss aber einfach auch mitbekommen, wann jemand einfach auch mal eine Bestätigung braucht in einem anderen Bereich, den er gut beherrscht.
Es geht also bei jedem Kind darum, die Grenze des Machbaren zu erfassen. Denn wenn jemand mehr leisten kann, dann muss man ihn auch fordern.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, Ute, geht es hier ja um 2 Kinder: das Eine ist stark gehandicapt und das andere ( das Mädchen) ist eher hochbegabt. Bei nicht beeinträchtigten Kindern muss man ja nicht besonders betonen, was es alles kann, denn das weiss es ja selbst. Wichtig ist es nur bei den gehandicapten. Ich hoffe, wir sind da einer Meinung.
LG
Leonie