Was man mit solchen Gewichten tut, ist eine andere "Stimmung" des Gesamtsystems, man verändert die partialen Resonanzfrequenzen des Resonanzbodens. Das kann durchaus etwas bringen, aber wie schon der Agraffentoni kundigerweise anmerkte, man muss dasselbe Klavier bzw. denselben Flügel mal mit, mal ohne solche Gewichte horchen können. Dürfte nicht gehen.
Mich persönlich würde das Berechnungsverfahren hierzu interessieren. Denn mit meinem Wissen über Maschinendynamik und Schwingungslehre ist mir klar, dass man mit eingespannten Resonanzböden vielfach "überbestimmte" Systeme von Plattenschwingern vorliegen hat, die sich einer einfachen analytischen, rechnerischen Bestimmung sehr weitenteils entziehen. Ich wäre insbesondere an der Expertise des Kollegen Hoehue unteressiert, der hierzu Expertise haben wird.
Klangoptimierung an Resonanzböden scheint mir die GANZ hohe Kunst. da geht noch was, insofern d'accord zu so Sachen wie Gewichtsstimmereien. Aus der Vergangenheit einer gewissen Fa. in den Staaten (...) ist klar, dass man ein ganzes Arbeitsleben von Genies aufwenden kann, um herausragende Ergebnisse am Resonanzboden zu erzielen. Prototypisch hierzu sind mir die 220er "Parlor Grands" der Firma, in denen sich die beiden Henrys, Senior und Junior, austobten. Die zu jener Zeit (ab 1858) den absoluten Weltstandard an Verarbeitungs- und wohl auch Klangqualität setzten und den Grund lieferten zu einer außerordentlichen Nachfrage vielleicht just eben in den ausgefeilten Resonanzböden. Deren Urheber, Henry Junior, ich als Genie dieser Bauteile ansehe.