Probestunde gratis: ja oder nein?

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Pianojayjay

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ich habe heute eine nette Diskussion gehabt zum Thema: soll eine Probestunde gratis sein? Oder soll der Lehrer ruhig ein Honorar fordern? Und wenn ja wieviel? Voller preis oder etwas geringer?
 
Ungeachtet, welche Meinung man dazu hat, habe ich zwei Fragen:

1. Wer kennt einen Rechtsanwalt, einen Arzt, einen Automechaniker, einen Maler, einen Physiotherapeuten, einen Tennis- oder Golflehrer, welcher die erste Stunde gratis erteilt, quasi zum Kennenlernen oder als Probestunde oder wer weiss, ob in einer dieser zufällig gewählten Branchen die Praxis der Probestunde/-konsultation vereinzel oder öfter vorkommt?

2. Falls dies in anderen Branchen überhaupt kein Thema ist, weshalb gehen dann so viele Leute automatisch davon aus, dass dies ausgerechnet beim Musikunterricht angeboten werden sollte (weil es eben oft praktiziert wird)?
 
Probestunden gibt es durchaus nicht nur beim Musikunterricht.
Da kann ich dutzende Beispiele nennen, sei es nun Reiten, Kampfsport, Ballsport, Bogenschießen, Golfspielen etc. etc.
Kostenlose Schnupperkurse/Stunden gibt es nun wahrlich dort überall.

Ich glaub nicht, dass ein "Schnupperkurs" Arztbesuch, Steuerberatung, Rechtsberatung etc. wirklich 1:1 vergleichbar sind.
Wie soll das dann aussehen? OK, Patient gestorben / Client ist pleite/hat sich strafbar gemacht oder verliert wichtigen Prozess, aber es war sowieso nur eine Probestunde?
Der Vergleich zieht irgendwie nicht wirklich.

Als Musiklehrer will man sich verkaufen, das gehört zur Kundenaquise dazu.
Wer das nicht nötig hat wegen gutem Zulauf, der muss das auch nicht machen, alle anderen schneiden sich mit solchen Vergleichen und Ansprüchen nur ins eigene Fleisch.
 
Solche Usancen sind wie immer branchenabhängig.

Tendenziell findet man entgeltfreie Arbeitsproben eher nicht dort, wo es strenge Zugangs- und Zulassungsvoraussetzungen gibt oder wo nennenswerter Materialeinsatz gefordert ist. Gibt es solche Beschränkungen nicht und kann sich jeder Dahergelaufene "Webentwickler" nennen, muß der Dienstleister auch schon mal mit einem Entwurf in Vorleistung gehen, um sich zu beweisen.

Presales gehört immer mit einkalkuliert. Das "Beratungsgespräch" in der Bank wird üblicherweise auch nicht minutiös abgerechnet, gehört aber als Leistung natürlich klar zum hinterher gekauften (und manchmal auch nicht gekauften) Finanzprodukt dazu. Genauso ist die Klavier-Probestunde kalkulatorisch schlicht im folgenden langfristigen Unterrichtsvertrag enthalten, letztlich ist es also ein Verkaufsgespräch.
 
Presales gehört immer mit einkalkuliert. [...] Genauso ist die Klavier-Probestunde kalkulatorisch schlicht im folgenden langfristigen Unterrichtsvertrag enthalten, letztlich ist es also ein Verkaufsgespräch.
Finde ich nicht gerade prickelnd, wenn ausgerechnet die treuen Kunden diejenigen mitfinanzieren, die mal eben "jett für ümmesönst" haben wollen.
 
Probestunden gibt es durchaus nicht nur beim Musikunterricht.
Da kann ich dutzende Beispiele nennen, sei es nun Reiten, Kampfsport, Ballsport, Bogenschießen, Golfspielen etc. etc.
Kostenlose Schnupperkurse/Stunden gibt es nun wahrlich dort überall.

Mit irgendwelchen Sportgeschichten ist das kaum vergleichbar - die finden ja meistens in Gruppen statt und der Lehrer wird für die Stunde ohnehin bezahlt. Oder kennst du beispielsweise einen Skilehrer, der ohne Bezahlung mit dir eine Stunde durchs Gelände fährt?

Eine kostenlose Einzelstunde würde ich als Lehrer unter keinen Umständen geben. Man kann einem potenziellen Schüler ja auch anbieten, beim Unterricht eines anderen Schülers zuzusehen - dann kann er sich vorab ein Bild machen, wie der Unterricht abläuft.

Davon abgesehen würde ich jemanden, der zu geizig ist, um für eine Unterrichtsstunde zu bezahlen, gar nicht als Schüler wollen.
 
Davon abgesehen würde ich jemanden, der zu geizig ist, um für eine Unterrichtsstunde zu bezahlen, gar nicht als Schüler wollen.

Sic! Das sind dann genau jene, die um Ermässigung feilschen, wenn sie mal früher auf den Zug mussten und endlos diskutieren, wenn sie eine von ihnen zu kurzfristig abgesagte Lektion bezahlen müssen. Manche dieser Leute schauen auch sehr explizit und theatralisch streng auf die Uhr, wenn der Lehrer mal ganz knapp erscheint (oder den Schüler vorher überzieht) oder vielleicht mal ne Minute früher aufhört. Komischerweise entfällt das Uhrblickszenario, wenn der Lehrer die vereinbarte Zeit deutlich überzieht, zB um eine wichtige Stelle so zu besprechen, dass der Schüler sie auch wirklich versteht.

OT: Ich habe in meinem Unterricht mit den Schülern die Abmachung, Uhren, Mobilphone, sonstiges wie Schmuck etc auf dem Tisch im Rücken der Schüler zu deponieren. So lenkt sie nichts ab. Die Fenster in meinem Flügelraum sind ebenfalls im Rücken. Die einzige Uhr im Zimmer steht auf meinem Flügel, und zwar so, dass die Schüler nicht draufblicken können. Nur ich!

Wenn wir etwas aufnehmen oder filmen (das machen wir oft, zB spiele ich knifflige Stellen langsam vor, Schüler filmt mit seinem Handy und hat das Video zum Lernen), dann dürfen sie das Handy nehmen. Danach wieder weglegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe heute eine nette Diskussion gehabt zum Thema: soll eine Probestunde gratis sein? Oder soll der Lehrer ruhig ein Honorar fordern? Und wenn ja wieviel? Voller preis oder etwas geringer?
Kein neues Thema:
https://www.clavio.de/threads/klavierlehrer-ein-betrueger.15861/

Wenn bereits in der ersten Stunde die Vermittlung von künstlerischen Fertigkeiten und Kenntnissen erfolgt (wozu nimmt man sonst Unterricht?), ist nicht einzusehen, warum dieser Vorgang nichts kosten darf.

Gut möglich, dass man sich in der Existenzgründungsphase dazu entschließt, in Ermangelung dokumentierbarer Erfolge zunächst etwas zum Nulltarif zu präsentieren, um überhaupt Interessenten für die angebotenen Dienstleistungen zu finden. Berufsmusiker bewegen sich auf einem Terrain mit einer nicht geschützten Berufsbezeichnung, auf dem jeder Hobbymusikant beispielsweise Klavierunterricht anbieten kann. Da ist auch schon mal auf der Anbieterseite Existenzangst und Verzweiflung mit im Spiel. Man bedenke aber, dass der Ausstieg aus der Schublade des Dumping-Dienstleisters noch schwerer zu bewerkstelligen ist als die ersten Gehversuche am Markt überhaupt.

Wer sich am Markt freilich behaupten konnte, kennt seinen Marktwert und muss sich nicht mehr unter Wert verkaufen. Entweder investiert der Kunde dann in einen qualitativ hochwertigen Unterricht, der eben seinen angemessenen Preis hat oder er lässt es bleiben. Peng, aus.

LG von Rheinkultur
 
Es gibt da eine köstliche Geschichte, die im Internet kursiert und das Ganze recht gut zusammenfasst:

Anfrage
Wir sind ein kleines Restaurant und suchen auf diesem Wege Musiker, die bei uns spielen wollen, um bekannt zu werden. Wir können zwar keine Gage zahlen, aber wenn die Musik bei unseren Gästen ankommt, können wir auch an den Wochenenden Tanzveranstaltungen anbieten. Wenn Sie also bekannt werden möchten, melden Sie sich bitte bei uns.

Antwort
Wir sind eine Gruppe Musiker, die in einem recht grossen Haus wohnt. Wir suchen ein Restaurant, das gelegentlich bei uns Catering macht, um bekannt zu werden. Wir haben zwar kein Geld, aber wenn Ihr Essen schmeckt, können wir das gern regelmässig machen. Das wäre eine gute Reklame für Ihr Restaurant. Bitte, melden Sie sich bei uns.

Ansonsten, da ja nach Meinung gefragt wurde: Ich biete keine kostenlose Probestunde an, da ich auch ohne diese Werbemaßnahme (denn etwas anderes ist es nicht) immer mehr als genug Anfragen hatte. Sollte sich das mal ändern oder in bestimmten Regionen anders sein, kann man darüber nachdenken. Ich finde Micks vorschlag so einfach wie genial: Einfach in den Unterricht eines anderen Schülers einladen. Danke für die Idee, Mick.
Ich verstehe allerdings nach wie vor nicht ganz, was dem Schüler die geschenkte Stunde bringen soll außer einer schwer zu rechtfertigenden Ersparnis - kommt der Unterricht zustande, muss sowieso regelmäßig gezahlt werden (und das Geld vorhanden sein), kommt er wegen "zu teuer" nicht zustande, wäre die Probestunde nur eine Art erschlichene Leistung, da man das ja schon vorher weiß.

Anders verhält es sich mit einer Probezeit, in der der Schüler jeder Zeit kündigen kann (falls ein Vertrag besteht). Die sollte auch lang genug sein, den Lehrer kennen zu lernen, z.B. sechs Wochen.
 
Und was wenn der Lehrer von vornherein den Schüler gar nicht will aber er sich sagt, nehme ich die Probestunde trotzdem mal mit?

Ich kenne Lehrer, die geben eine kostenlose Stunde zum kennenlernen und welche, bei denen muss man den vollen oder zumindest einen reduzierten Preis zahlen. Ich weiß von denen, die eine kostenlose Stunde anbieten, dass es gerne angenommen wird, dass die Schüler aber dann auch eigentlich immer oder fast immer bleiben.

Der Vergleich mit Ärzten oder Anwälten zieht übrigens nicht. Bei Ärzten ist die Besprechung eine Kassenleistung. Anwälten ist eine kostenlose Beratung untersagt. Kommt es am Ende der Beratung aber zu einer mandatierung, so wird die Beratungsgebühr voll angerechnet.
 
Vorab: Ich würde eine Probestunde ohne drüber Nachzudenken jederzeit bezahlen. Bei der langen Zeit, über die man Unterricht nimmt, kommt es auf eine Stunde Bezahlung mehr oder weniger auch nicht an.

Ich kenne es so, dass unter Probestunde meist nicht eine Stunde kostenloser Musikunterricht verstanden, sondern eine Stunde (die vielleicht auch nur 30 Minuten lang ist), bei der sich Schüler und Lehrer kennenlernen. Die Räumlichkeiten, in denen der Unterricht stattfindet. Wo der Schüler etwas vorspielt, damit der Lehrer den Stand des Schülers kennenlernt. Den Werdegang des Schülers. In der Unterrichtsziele besprochen werden. Die Konditionen des Vertrages erklärt oder, wenn kein Vertrag angeboten wird, die Konditionen des Unterrichts und der Bezahlung. Wo geschaut wird, ob Schüler und Lehrer miteinander klarkommen. Natürlich kann da auch mal an einem Stück gearbeitet werden. Aber eben nicht die ganze Zeit, weil die Unterrichtsregeln und Ziele auch besprochen werden müssen.

Und diese sogenannte Probestunde wird hier im allgemeinen kostenlos angeboten. Oder zu reduziertem Preis. Weil der Schüler ja nicht die ganze Zeit Unterricht erhält, sondern weil es auch ein Kennenlern- und Vertragsregelungsgespräch ist.
Bei städtischen Musikschulen mag das anders sein.
 

Mit irgendwelchen Sportgeschichten ist das kaum vergleichbar - die finden ja meistens in Gruppen statt und der Lehrer wird für die Stunde ohnehin bezahlt. Oder kennst du beispielsweise einen Skilehrer, der ohne Bezahlung mit dir eine Stunde durchs Gelände fährt?

Eine kostenlose Einzelstunde würde ich als Lehrer unter keinen Umständen geben. Man kann einem potenziellen Schüler ja auch anbieten, beim Unterricht eines anderen Schülers zuzusehen - dann kann er sich vorab ein Bild machen, wie der Unterricht abläuft.

Davon abgesehen würde ich jemanden, der zu geizig ist, um für eine Unterrichtsstunde zu bezahlen, gar nicht als Schüler wollen.


Ich habe zumindest kostenfreie Skilehrer-Probestunden gesehen, auch Golf, Tennis, Schießen, Tauchkurs, sogar kostenlose Schnupperflüge für interessierte Flug-Schüler etc.
Vieles davon sind nun wirklich keine Manschaftssportarten und mangels "Neue-Schüler-Masse" sind das meist in der Praxis Einzelperson-Betreuungsaktionen.

Jeder Musiklehrer hier in der Umgebung, der sich im Internet präsentiert, gibt kostenfreie Probestunden. Meine Kinder hatten mehrere, ich hatte eine...und kein Lehrer musste sich später je über Pünktlichkeit der Bezahlung beschweren. Das ist eine ziemlich dämliche und vorurteilsbeladene Pauschal-Unterstellung.


Umgekehrt kann ich nur entgeistert in die Beipflicht-Runde schauen, unter welch negativem Gesichtspunkt man eine kostenfreie Probestunde sieht, man sieht sich offenbar übervorteilt.

Nochmal: Wer es nicht nötig hat, der muss es ja nicht machen. Ich bin sicher, bekannte Pianisten, die sich dazu herablassen Unterricht zu geben, da muss eher der Schüler eine Probestunde beim Lehrer geben, ob dieser denn gewillt ist, seine Zeit zu investieren....gegen gute Bezahlung natürlich.

Wen ihr das also alle nicht nötig habt (Lehrer), super! Wenn doch...ihr seid nicht allein!

Mal ein Extrembeispiel in andere Richtung: Ausschreibungen.

Hier müssen auch bekannte Firmen mit Top-Referenzen Arbeitsproben und Lösungsvorschläge abliefern. Dort arbeiten oft große Experten-Teams zusammen und liefern gemeinsam eine hochprofessionelle Arbeit ab, deren Wert schnell mehrere 100 oder 1000 Stunden umfassen kann. Das ist ein hoher Invest...und dann wird von >5 Firmen letztlich nur eine Firma genommen.

Die alle bekommen dafür - nix. Nur eine Firma wird diese Kosten dann letztlich auf den Kunden nachträglich umlegen können.
Hier arbeiten also viele für einen - Kostenlos. Um ihre Dienstleistung zu verkaufen.

Das ist absolut normal und kein Mensch sieht sich dabei übervorteilt. Klar der einzelne Experte wird trotzdem bezahlt von der Firma, aber kleine Firmen oder Selbständige können ein Lied davon singen, wie man sowas einpreist sodass man am Ende das Geschäftsjahres ein positives Ergrbnis bekommt.

Ihr Musiklehrer seid hier also gar keine übervorteile Schneeflocke, umgekehrt: Ich bin einigermaßen entsetzt über das Meinungsbild. Aber nur zu, wenns halt ohne Probestunden geht, ich denke für Dich mick und in Deinen Kreisen geht das. Viele andere lügen sich hingegen in die Tasche und erzeugen nur sinnfrei eigenes Unwohlsein - ich will ehrlich auch keine Probestunde bei einem Lehrer haben, der dann völlig konstaniert in der Ecke sitzt und mit seinem Schicksal hadert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde meine Tochter nie zu einem neuen Klavierlehre schicken, ohne nicht vorher eine Probestunde - ich nenne es Kennenlernstunde - zu vereinbaren. Ob ich die Stunde bezahlen muss oder nicht, entscheidet der Anbieter. Da ich in diesem Moment eh bereit bin, einen Semestervertrag (ist bei uns an den Musikschulen üblich) für wöchentlichen 50-minütigen Unterricht zu unterzeichnen, ist es mir egal, diese 30 Minuten auch noch zu bezahlen. Die machen den Braten auch nicht mehr feiss - wie man bei uns so schön sagt. Allerdings würde ich das Töchterchen auch nicht in X-beliebige Probestunden schicken. Bevor die Probestunde stattfindet, würde ich mittlerweile die Lehrperson vorab so auswählen, dass ein Unterricht bei ihr zu 90 % in Frage käme.

Bisher wurde meine Tochter an zwei verschiedenen, staatlich subventionierten Musikschulen unterrichtet. Bei der ersten Musikschule bestand die Probestunde darin, dass die angehende Schülerin während dem Unterricht eines anderen Schülers beiwohnen konnte und danach noch ein kurzes Gespräch mit der Lehrperson führen konnte.

Bei der zweiten Musikschule gab es als erstes ein 30 minütiges Gespräch mit der Fachvorsteherin der Musikschule. Diese hat mir etwa sechs Telefonnummern von Klavierlehrpersonen in die Hand gedrückt, die in ihren Augen, für meine Tochter in Frage kämen. Von diesen sechs Klavierlehrern hatten nur zwei für das neue Semester freie Kapazität. Bei diesen wurde dann eine 30 minütige Probestunde/Kennenlernstunde vereinbart, die kostenlos war. Beide Lehrpersonen haben übrigens auf einer Probestunde bestanden. Ob die Lehrperson für diese Stunden von der Musikschule bezahlt wird bzw. ob Probestunden ein fixer Bestandteil ihrer Verträge mit der Musikschule sind, entzieht sich meiner Kenntnis.
 
Ich gebe eine kostenlose Probestunde und hatte bisher noch nie Probleme mit Zahlungsmoral, dem Respekt, dem Engagement der Schüler oder ähnlichem.
Aber ich stelle mich auch nicht mit einem Arzt oder Rechtsanwalt auf eine Stufe, so wie andere es tun. Mir neu, dass ich mit meinem Unterricht Menschenleben rette, oder Existenzen vor dem Gefängnis bewahre.
:-)
 

Nein!

Oder soll der Lehrer ruhig ein Honorar fordern?

Ja klar! Denn er investiert seine Zeit, er lebt vom Unterrichten, und diese Zeit sollte angemessen bezahlt werden.

Und wenn ja wieviel? Voller preis oder etwas geringer?

Wozu geringer? Ein guter Klavierlehrer ist sich seiner Fähigkeiten bewusst. Diese sollten mit dem vollen Stundensatz bezahlt werden.

Mich würde eine kostenlose Probestunde eher zu dem Gedanken verleiten, dass diese/dieser KL es nötig hat Schüler zu finden. Ein Klavierlehrer, der so kompetent ist, dass er jeden Cent seines Honorars wert ist, sollte eine Probestunde voll berechnen. Wenn ein Klavierspieler bei der Probestunde wahrnimmt, dass mit großem Fachwissen auf ihn eingegangen wird (und ich bin sicher, dass ein Anfänger das durchaus feststellen kann), dann ist dieser doch gerne bereit, für diese gute Leistung auch angemessen zu bezahlen.

Fazit: Ein denke, ein kompetenter Klavierlehrer ist nicht auf Gratisstunden angewiesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin nicht auf kostenlose Probestunde angewiesen, ich mache das freiwillig.
Wenn hier jemand darüber das Näschen rümpft, und ein verächtliches Tz-tz-tz von sich gibt, ist mir das egal. Der Erfolg und Spass meiner Schüler spricht für sich.
Peng, aus.
:-D
 
Mal ein Extrembeispiel in andere Richtung: Ausschreibungen.
So extrem ist das gar nicht. Im Baugewerbe ist das Alltag (vom Handwerker bis zum Architekten).
Ich investiere ständig zig Stunden in irgendwelche Projekte, ohne auch nur einen Cent dafür zu sehen.

An einer kostenlosen Probestunde ist nichts auszusetzen. An einer kostenpflichtigen auch nichts.

Meine Erfahrung: Mein einjähriger Unterricht begann auch mit einer kostenlosen Probestunde. In dieser Stunde ging es aber nie wirklich um Unterricht sondern um das Kennenlernen und darum, ob der Lehrer mir überhaupt helfen kann. Dem gingen mehrere Mails und Telefonate mit dem Direktor voraus. Er suchte einen Lehrer, der womöglich in Frage käme und in der Stunde entschied mehr der Lehrer und weniger ich, ob es Sinn macht. Nötig hatte er mich nicht, im Gegenteil, eigentlich hatte er kaum Zeit und hat dann auch nach einem Jahr komplett mit Unterricht aufgehört. Ob diese Stunde nun was gekostet hätte oder nicht ist so was von unwichtig, banal, nebensächlich... Es ging um Unterricht für ca. 1000 € und da spielt es nun wirklich keine Rolle, ob für das Erstgespräch 30 € fließen oder nicht.
 
Es gibt doch auch bei den Klavierlehrern hier im Forum alle Varianten: Von kostenlos über reduzierten Preis bis zum normalen Stundensatz. Muss doch jede(r) für sich selbst entscheiden und ich glaube nicht, dass man eine direkte Beziehung zwischen der jeweiligen Variante und der Qualität des Unterrichtes ziehen kann. Da spielen doch ganz andere Faktoren die entscheidende Rolle.
 
Ich kannte mal eine Lehrerin, bei der die Probestunde zwar auch nicht bezahlt werden musste, die aber Gutscheine hatte, auf denen sinngemäß stand "Gutschein für eine Klavierstunde (Dauer x) im Wert von y".
Sie sagte, dass sie auf diese Weise zeigen konnte, dass ihre Arbeit eben nicht umsonst ist, und die Schüler bzw. deren Eltern auch gleich ihren üblichen Stundensatz sehen konnten und es dann keine weiteren Überraschungen gab.
 

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