Prima Vista

Wenn er beispielsweise Sänger an einer Oper begleiten muss (egal, ob es jetzt eine Mozart, Verdi oder Wagnerpartitur ist), so muss man zig Noten vom Blatt spielen können bzw. die wichtigsten Stimmen rauslesen und Stimmen passend ergänzen. Das finde ich einfach sowas von schwierig, aber es wird überhaupt nicht gewürdigt... Find ich eigentlich ziemlich schade.

Ja, es gibt schon diverse Klavierauszüge, die man dann als Korrepetitor vorgelegt bekommt, wo der Orchesterpart als Klavierstimme notiert ist.
Denn gerade bei Opern mit vollem Orchester, ist es nicht mehr wirklich möglich, aus allen Stimmen (die ja auch noch dazu in unterschiedlichen Tonarten und Schlüsseln notiert sind) die wichtigsten adhoc herauszulesen und vom Blatt zu spielen.

Aber das mit der entsprechenden Würdigung - da hast Du schon recht. Das könnte mitunter doch schon etwas mehr sein.... :D

@Toccata
P.S.: Was ist denn dann aus deiner Jugendliebe geworden *G*.

@Pianissimo
Hach, ja... wie das halt so ist mit Jugendlieben. Ist leider nix draus geworden. Ich himmelte ihn an vom Klavier aus und er war so auf seine Noten konzentriert, dass er es nicht einmal merkte... ;)
 

Jedes Stück geht mit der Zeit motorisch in einen über. Also gehören die Stücke, die man gelernt hat, aber vom Blatt spielt einfach zu den Stücken, die man noch nicht auswendig beherrscht.

Beim Durchlesen der Themen war ich nicht sicher, ob diese Frage auch richtig geklärt wurde:

Das "Prima Vista Spiel" = "Vom- Blatt- Spiel"
Die beiden Begriffe haben die gleiche Bedeutung. Der einzige Unterschied ist, daß es zwei verschiedene Sprachen sind. :)

"Prima Vista" heißt soviel wie "Erste Sicht". Auf deutsch wird das mit "Vom- Blatt- Spiel" übersetzt.
Daher hat das "Vom- Blatt- Spiel" nichts mit den Stücken zu tun, die man noch nicht auswendig spielt, sondern Stücke zu spielen, deren Noten man zum ersten Mal sieht und ohne sie vorher geübt zu haben.

Liebe Grüße, Mario
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vomblattspiel wird aber häufig - besonders von Laien - in dem Sinne verwendet:

"Er spielt nach Noten => er kanns noch nicht richtig"

womit gleichzeitig die absurde Vorstellung verbunden ist, das Auswendiglernen sei die Hauptschwierigkeit beim Klavierspielen.

Bei Prima Vista geht dagegen schon aus der Übersetzug hervor, daß es sich um ein direktes Von-Noten-Abspielen eines dem Spieler unbekannten Stücks handelt.
 
Beim Durchlesen der Themen war ich nicht sicher, ob diese Frage auch richtig geklärt wurde:

Das "Prima Vista Spiel" = "Vom- Blatt- Spiel"
Die beiden Begriffe haben die gleiche Bedeutung. Der einzige Unterschied ist, daß es zwei verschiedene Sprachen sind. :)

"Prima Vista" heißt soviel wie "Erste Sicht". Auf deutsch wird das mit "Vom- Blatt- Spiel" übersetzt.
Daher hat das "Vom- Blatt- Spiel" nichts mit den Stücken zu tun, die man noch nicht auswendig spielt, sondern Stücke zu spielen, deren Noten man zum ersten Mal sieht und ohne sie vorher geübt zu haben.

Liebe Grüße, Mario

Das ist manchmal insofern ein Problem, dass nicht jedem der Begriff " Vom-Blatt-spielen" unter der Bedeutung " zum ersten Mal sehen und direkt spielen"
geläufig ist. Ich hab da mal monatelang mit einem Freund aneinander vorbeigeredet. Dieses Missverständnis hat sich dann gezeigt, als ich sagte, ich müsse beim Vorspiel Vom-Blatt-spielen, und er meinte, dann soll ichs doch auswendig lernen, wenn ich nicht vom Blatt spielen will;)
 
Was aber meiner Meinung auch noch einen riesigen Unterschied macht, ist, ob man das Stück, das man vom Blatt spielt, bereits vom Hören her (gut) kennt oder ob es einem völlig neu ist.
Ein Stück, von dem man überhaupt keine Klangvorstellung hat, außer die im Moment des Lesens taktweise entstehende, erweist sich doch als viel schwieriger vom Blatt zu spielen als beispielsweise eine Beethovensonate, die man schon hundertmal von Kempff auf CD gehört hat, oder?
 
Was aber meiner Meinung auch noch einen riesigen Unterschied macht, ist, ob man das Stück, das man vom Blatt spielt, bereits vom Hören her (gut) kennt oder ob es einem völlig neu ist.
Ein Stück, von dem man überhaupt keine Klangvorstellung hat, außer die im Moment des Lesens taktweise entstehende, erweist sich doch als viel schwieriger vom Blatt zu spielen als beispielsweise eine Beethovensonate, die man schon hundertmal von Kempff auf CD gehört hat, oder?

Das ist in der Tat der Fall. Daher ist es wahrscheinlich auch sehr hilfreich, wenn man vom Blatt hören kann. Meine Klavierlehrerin hat mal gesagt, die Tatsache, dass sie ein absolutes Gehör hat, würde ihr wirklich was bringen beim Prima Vista spielen ( und sie ist auch Korreptitorin), denn sie hört ja alles schon, bevor sie es dann spielt.
 
... wobei sie allerdings nicht einschätzen kann, wie gut es ein guter Relativhörer ebenfalls hört. ;)
 
Angenommen Du bist in Sizilien und wirst von Mafiosie gefagengen genommen.
Der Oberpate kommt zu Dir und möchte, dass Du ihm ein Lied von Sergio Leone vorspielst, die Noten gibt er Dir.
Wenn Du es nicht spielen kannst, kommt erst Beton um die Füsse und dann versenkt er Dich in der Donau.

Für solche Momente ist Prima Vista spielen vorteilhaft.

Der Beitrag ist ja zwar schon etwas älter, aber ...

Soviel ich weiß, fließt die Donau gar nicht durch Sizilien ... oder? :confused:

Wahrscheinlich hat Hiob den Alcantara gemeint! :)
 
Sergio Leone komponiert auch keine Musik... ;)
 
... wobei sie allerdings nicht einschätzen kann, wie gut es ein guter Relativhörer ebenfalls hört. ;)
Naja, sie wundert sich halt immer, dass andere nicht einfach so das hören, was in den Noten steht, weil es für sie ja selbstverständlich ist.
Allerdings konnte sie es auch nicht nachvollziehen, als ich sagte, wie gerne ich doch auch diese Fähigkeit hätte ( also alles perfekt vom Blatt hören), denn sie nutzt sie selbst nicht wirklich aus.
 

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