Orgel studieren

findet man leicht mit Google, falls man keinen katholischen Spieltisch in der Nähe hat, bekannter Stammtischbesucher offensichtlich:
https://www.heimatvereinwarendorf.de/lexikon/beruehmtewarendorfer/arthur-rosenstengel.php

Wie war das gleich mit dem Lehrer Krug, der... Diese ja nicht so schlechte Verbindung (also die berufliche, nicht die der Grabsteinaufschrift) ist uns heute ja auch abhanden gekommen...
 
Insbesondere aus deiner Idee (eigentlicher Wunsch KiMu-Studium) heraus ist Schulmusik keine gute Wahl. Im Musikunterricht geht es nicht um die Musik als solche, sondern um die Vermittlung dieser und das ist ein himmelweiter Unterschied.
Das stimmt. Wenn man aber auch an der Musikvermittlung/ Musikpädagogik Spaß hat (welche ja auch in der Kirchenmusik eine Rolle spielt), könnte es eine gute Wahl sein.

weil es dir für den Schulunterricht schlicht und ergreifend nichts bringt, toll Orgel spielen zu können
Das stimmt. Man könnte es aber als tolle Bereicherung für sein Nebenamt sehen.
 
Ach, geschenkt. Der Junge tut sein Bestes. Ja, das ist etwas holperig, aber wer weiß, ob ich das in diesem Alter besser gemacht hätte für so eine Aufzeichnung. Die Lieder sind auch ausbaufähig. Egal, wenigstens ein gescheites Stück und nichts aus dem Präludienalbum von Rosenstengel.
Was ich wirklich nicht verstehe, warum geht man in Gottes Namen für die Orgel und eine Klangbalance nicht runter ins Schiff? So kommt das immer unvorteilhaft rüber. Keine Werkbalance und dann ist es MONO. So wie 1940!! Haben die Dinger wirklich nur 1 Mikro, glaube ich eigentlich nicht...
Die Choräle muss ich mir noch anhören, nicht einfach, wenn auf eiinmal keiner singt und einem die Kamera auf die Pelle rückt mit einer "falschen Perspektive". Und man braucht auch erstmal einen Lehrer, der einem da wirklich Konkretes sagt und vormacht. Orgelpädagogik allgemein ist gegenüber Klavier und wohl allen Instrumenten immer noch weit im Hintertreffen IMHO, das nur am Rande..
Ganz toll fände ich immer auch, wenn man ein Akkordende (und sei es nur auf der Tonikaparallele, edit: ähhm, Dominant-) einfach abwartet incl. Raumklang, auch wenn es 100 kB mehr Platz braucht...

PS Das "Bewahre" ist so undankbar, kennt da einer einen vernünftigen Satz? Ist evtl. schon zum heißen Kandidat für ein 1jähriges Bußschweigen nominiert...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
PS Um Choralspiel zu üben, ist übrigens dieser Band super, sollen die Gemeinden anschaffen. Da wird man nämlich "gezwungen zu bemerken", dass alle vier Stimmen gleich wichtig sind und man hat Abwechslung (allerdings leider nicht harmonisch) bei viel gesungenen Liedern. Habe immer recht gerne daraus gespielt.
https://www.bodensee-musikversand.de/product_info.php?products_id=383480
A-Absolventen sollten das natürlich alles improvisieren können, v.a. auch harmonisch reicher...
 
Ich will hier ja keine Träume zerstören, aber:

Das stimmt. Wenn man aber auch an der Musikvermittlung/ Musikpädagogik Spaß hat (welche ja auch in der Kirchenmusik eine Rolle spielt), könnte es eine gute Wahl sein.

Richtig, wenn man sich dessen bewusst ist, dass man es bei der Kirchenmusik mit einigen, motivierten (!) Schülern zu tun hat, während von den 30 SuS einer Schulklasse vielleicht zwei überhaupt marginales Interesse an den zu vermittelnden Inhalten zeigen., während die anderen sich schon mit dem Notenlesen schwertun.

Das stimmt. Man könnte es aber als tolle Bereicherung für sein Nebenamt sehen.

Vorrausgesetzt man hat neben dem Lehrerberuf noch Lust und vor allem Zeit, Gds vorzubereiten und zu spielen. Insbesondere wenn da noch eine Familie hinzukommt, sehe ich das als eher unrealistisch an.
 
Ich will hier ja keine Träume zerstören, aber:
Ich würde mir das Lehramt aus den von dir genannten Gründen sowieso nicht antun wollen. Es mag aber Leute geben, die dies gerne machen.

Vorrausgesetzt man hat neben dem Lehrerberuf noch Lust und vor allem Zeit, Gds vorzubereiten und zu spielen. Insbesondere wenn da noch eine Familie hinzukommt, sehe ich das als eher unrealistisch an.
Denn könnte man das Organistenamt im Nebenamt (neben einem Hauptberuf) ja generell vergessen.
 
Das hat viele Gründe, der signifikante von ihnen: weil es dir für den Schulunterricht schlicht und ergreifend nichts bringt, toll Orgel spielen zu können und nur Frustration aufkommt, wenn man sich im Unterricht ausschließlich mit dem weniger gemochten Instrument beschäftigen muss. Insbesondere aus deiner Idee (eigentlicher Wunsch KiMu-Studium) heraus ist Schulmusik keine gute Wahl. Im Musikunterricht geht es nicht um die Musik als solche, sondern um die Vermittlung dieser und das ist ein himmelweiter Unterschied.

Da müsste man vielleicht etwas differenzieren: Zum einen habe ich schon den Anspruch, dass es in meinem Unterricht um Musik geht. Ich bringe den Schülern ja keine Musikvermittlung bei. Selbstverständlich muss ich mir vorher ein paar Gedanken über die Art der Vermittlung machen. Es dürfte allerdings himmelweite Unterschiede zwischen den Schulformen geben. Das, was ich am Gymnasium sehe, ist natürlich die "obere" Hälfte der Schüler, aber damit kann man gut klar kommen.

Ebenso teile ich die Vorbehalte gegen das Instrument nicht. Wer Orgel kann, kann auch soviel Klavier, dass es für den Unterricht reicht. Ich "befasse" mich im Unterricht ja auch nicht mit Orgel, höchstens, wenn man etwas in Richtung Instrumentenkunde macht. Abgesehen davon sind viele Schulen froh, wenn sich jemand um die Gottesdienste kümmert.
 
Denn könnte man das Organistenamt im Nebenamt (neben einem Hauptberuf) ja generell vergessen.

Nein, der Unterschied ist, dass im Lehrberuf die 42 Stunden Woche nur auf dem Papier besteht. Insbesondere wenn du zwei korrekturintensive Fächer hast, die auch noch die entsprechende Unterrichtsvorbereitung benötigen ist diese Stundenzahl mehr als utopisch.
 
Nein, der Unterschied ist, dass im Lehrberuf die 42 Stunden Woche nur auf dem Papier besteht. Insbesondere wenn du zwei korrekturintensive Fächer hast, die auch noch die entsprechende Unterrichtsvorbereitung benötigen ist diese Stundenzahl mehr als utopisch.

Auch da wäre ich gelassen, mit Musik hat man schon ein Fach, das nicht korrekturintensiv ist. Ich finde als Musiker eher den Lärm in der Schule belastend.
 

Da müsste man vielleicht etwas differenzieren: Zum einen habe ich schon den Anspruch, dass es in meinem Unterricht um Musik geht. Ich bringe den Schülern ja keine Musikvermittlung bei. Selbstverständlich muss ich mir vorher ein paar Gedanken über die Art der Vermittlung machen. Es dürfte allerdings himmelweite Unterschiede zwischen den Schulformen geben. Das, was ich am Gymnasium sehe, ist natürlich die "obere" Hälfte der Schüler, aber damit kann man gut klar kommen.

Ebenso teile ich die Vorbehalte gegen das Instrument nicht. Wer Orgel kann, kann auch soviel Klavier, dass es für den Unterricht reicht. Ich "befasse" mich im Unterricht ja auch nicht mit Orgel, höchstens, wenn man etwas in Richtung Instrumentenkunde macht. Abgesehen davon sind viele Schulen froh, wenn sich jemand um die Gottesdienste kümmert.

Das ist wohl nicht nur schulform-, sondern auch noch von jeder individuellen Schule und dem Einzugsgebiet abhängig. Alerdings weiß man a) selten vorher wo man am Ende landen wird und b) wie musikbezogen die SuS sind. Selbstverständlich gibt es im Bezug auf Musim ganz tolle Gymnasien und Schülerschaften, allerdings sind diese nicht die Regel. Hier können sich schon Nachbargymnasien drastisch unterscheiden.

Ebenso teile ich die Vorbehalte gegen das Instrument nicht. Wer Orgel kann, kann auch soviel Klavier, dass es für den Unterricht reicht. Ich "befasse" mich im Unterricht ja auch nicht mit Orgel, höchstens, wenn man etwas in Richtung Instrumentenkunde macht. Abgesehen davon sind viele Schulen froh, wenn sich jemand um die Gottesdienste kümmert.


Ich meinte auch nicht, dass man Klavier nicht spielen 'kann', sondern habe eher die Frage aufgeworfen, ob man damit zufrieden ist, sich in schulischen Kontexten lediglich mit dem Zweite-Wahl-Instrument beschäftigen zu müssen. Für mich habe ich diese Frage mit nein beantwortet und das war für mich tatsächlich ein sehr ausschlaggebender Punkt, kein LA Musik zu studieren.
 
Auch da wäre ich gelassen, mit Musik hat man schon ein Fach, das nicht korrekturintensiv ist.

Stimmt, daran habe ich nicht gedacht. Ich bin bei der Aussage von meinen Fächern ausgegangen, neben denen eine C-Stelle o.Ä. einfach zu viel dez Guten wäre (vorausgesetzt man hat noch andere Interessen/Verpflichtungen, denen man sich in der Freizeit ausgiebig widmen möchte).
 
Das ist wohl nicht nur schulform-, sondern auch noch von jeder individuellen Schule und dem Einzugsgebiet abhängig. Alerdings weiß man a) selten vorher wo man am Ende landen wird und b) wie musikbezogen die SuS sind. Selbstverständlich gibt es im Bezug auf Musim ganz tolle Gymnasien und Schülerschaften, allerdings sind diese nicht die Regel. Hier können sich schon Nachbargymnasien drastisch unterscheiden.




Ich meinte auch nicht, dass man Klavier nicht spielen 'kann', sondern habe eher die Frage aufgeworfen, ob man damit zufrieden ist, sich in schulischen Kontexten lediglich mit dem Zweite-Wahl-Instrument beschäftigen zu müssen. Für mich habe ich diese Frage mit nein beantwortet und das war für mich tatsächlich ein sehr ausschlaggebender Punkt, kein LA Musik zu studieren.

Sehe ich jetzt nicht so als Problem. Wenn ich ein Orgelkonzert spielen möchte, kann ich das ja immer noch machen. Und Schule ist halt Schule, da muss ich ja nicht meine Leidenschaften ausleben. In welchem Job kann man das schon?
Und was die Schulen angeht: In NRW würde ich in Sachen Musik wenig erwarten, da ist auch kaum etwas wirklich zu holen, das ist nicht Bayern oder Ba-Wü. Es ist ja schon mal ein Gewinn, wenn die Schüler nett sind. Und ich denke, man kann das abschätzen, ob es eine Brennpunktschule in einer Großstadt ist oder nicht.
 
Hallo Nonsens,
wenn es Dein Traum ist, Kirchenmusik zu studieren, dann mach es doch. Ich denke immer, es ist das beste, erstmal das zu studieren, was dem eigenen Traum am nächsten kommt. Deinen eigenen persönlichen, induviduellen Weg wirst Du sowieso gehen.
Beispiel 1: Peter Planyavsky war bis 2004 Domorganist im Wiener Stephansdom. Die dortige Orgel auf der Westempore hatte extreme Schwachstellen. So sprach beispielsweise das große C bei einigen Pedalregistern sehr spät an. Er musste jahrelang für eine neue Orgel kämpfen. 2004 hat er seine Stelle freiwillig aufgegeben, da der Dommusikassistent ihm aus dem Amt vergrault hat. Selbst wenn Du mal eine Stelle an einer Kathedralkirche haben solltetst, muss nicht immer alles gut sein!
Beispiel 2: Ein bekannter von mir ist evangelischer Kantor mit A-Examen. Sein Hauptimstrument ist aus den 60er Jahren und hat um die 40 Register auf drei Manualen und Pedal. Das ist zwar nicht riesengroß, aber man kann eigentlich alle Arten von Orgelmusik ganz gut darauf umsetzen, zumal die Orgel erst vor kurzem komplett gereinigt und von der Intonationen her grundtöniger gemacht wurde. Und ich denke mir mir immer: Lieber eine zweitklassige Orgel mit erstklassigem Spieler als umgekehrt. Nun weiß ich aber aus persönlichen Gepsrächen auch, dass er mit vielem nicht zufrieden ist. Die ganze Liturgie wird wenig feierlich gehalten (ist eine unierte Landeskirche), die Gottesdienste haben die Vorgabe, nicht zu lang zu sein, etc. Seine musikalische Arbeit wird vom Seelsorgeteam nicht so richtig wertgeschätzt. Er kann sein Können kaum ausspielen und seine persönliche musikalische Linie nicht richtig entfalten.
Beispiel 3: Eine weitere Bekannte ist katholische Kirchenmusikern, hatte irgendwann jedoch keinen Bock mehr nervige, zickige Chormitglieder und rechthaberische Leute aus dem Kirchenvorstand und ist heute Musiklehrerin am Gymnasium. Dort wird ihre Arbeit geschätzt.
Beispiel 4: Ich selbst habe einen Bachelor in Jazz-Komposition und schon während des Studiums angefangen, in der Kirche Orgel zu spielen. Da ich als Modul auch Instrumentalpädagogik mit Hautfach Klavier hatte, habe ich nach dem Studium einfach angefangen, an mehreren Musikschulen auf Honorarbasis zu arbeiten, da volle Stellen so gut wie gar nicht mehr ausgeschrieben werden und wenn doch, gehört immer JeKits dazu. Jetzt habe ich die freiberufliche Tätigkeit und die C-Stelle und mir bleiben monatlich undgefähr 2.200 € netto. Ich schätze mich sehr glücklich, in meiner Gemeinde ein entspanntes Klima zu haben, das Glück haben viele nicht. Vielen Musikern ist die Freiberuflichkeit zu riskant, ich aber habe die Freiheit, das zu tun, was mir am meisten liegt.
Da siehst Du es: Vier Musiker und vier grundverschiedene Biografien. Jeder ist auf seine Art seinen Weg gegangen.
 
Das, was ich am Gymnasium sehe, ist natürlich die "obere" Hälfte der Schüler, aber damit kann man gut klar kommen.
Ja und Nein. Es mag auch musikalische Kinder geben, die sich für Musik sehr interessieren, die nicht auf Gymnasien sind. Erfahrungen sagen, dass gute Musiker meist auch gute Schüler sind. Ob man mit diesen Schülern gut klarkommt ist eine andere Sache. Auch dort gibt es große Unterschiede.
Hier können sich schon Nachbargymnasien drastisch unterscheiden.
Unser Nachbargymnasium hat sogar eine eigene Musikklasse. Wir hingegen haben eine "Bigband" mit etwa fünf Leuten und ein kleines Schulorchester mit etwa zehn Leuten. Wovon die Hälfte Lehrer sind.
Dafür, dass unser Gymnasium erst etwa 15 Jahre alt ist, ist es aber nicht so schlecht. Dennoch gibt es neben mir nur eine Person in der Klasse, die noch ein Instrument spielt. Noten lesen können die meisten auch nicht richtig und ich denke, dass wir bald wieder mit Dur und Moll anfangen können (Jahrgang 9). Und wenn ich mir vorstelle, dass dies etwa der Durchschnitt der Gymnasien ist, möchte ich das nicht hauptberuflich machen.

C-Stelle o.Ä. einfach zu viel dez Guten wäre
Wenn die C-Stelle auch Chorleitung umfasst, kann ich mir das vorstellen (auch wenn es eigentlich vorteilhaft wäre, da man denn ja Chorleitung studiert hat).
Eine reine C-/D-Orgelstelle ist aber wohl machbar.
vorausgesetzt man hat noch andere Interessen/Verpflichtungen, denen man sich in der Freizeit ausgiebig widmen möchte).
Gut, wenn du weitere zeitintensive Hobbys hast, ist eine volle Stelle vielleicht nicht perfekt. Wenn Musik aber das einzige wirkliche Hobby ist, sollte das kein Problem sein. Ich kenne auch einen selbstständigen Zahnarzt, der eine Organistenstelle hatte. Da es aber doch recht zeitintensiv war, hat er die nach 36 Jahren aufgegeben.
 
Wenn die C-Stelle auch Chorleitung umfasst, kann ich mir das vorstellen (auch wenn es eigentlich vorteilhaft wäre, da man denn ja Chorleitung studiert hat).
Eine reine C-/D-Orgelstelle ist aber wohl machbar.

Finde ich eher umgekehrt. Ich habe nebenbei einen Chor. Das macht Spaß und man sieht mal andere Leute als in der Schule. Das vermisse ich jetzt auch, da wir im Augenblick natürlich nicht proben. Den regelmäßigen Orgeldienst habe ich aufgegeben. Da ist man jeden Sonntag festgelegt und eben auch in den Weihnachts- und Osterferien oder Pfingsten. Das mache ich nur noch auf Anfrage in Einzelfällen.
 
@Axel das stimme. In dem Fall ging es aber darum, ob es sinnvoll ist Orgel als Instrumentalfach in Musik Lehramt zu wählen. Da wäre es doch schade, wenn man dann kaum Orgel spielt.
 
@Axel das stimme. In dem Fall ging es aber darum, ob es sinnvoll ist Orgel als Instrumentalfach in Musik Lehramt zu wählen. Da wäre es doch schade, wenn man dann kaum Orgel spielt.

Ich finde es so sinnvoll wie jedes andere Instrument. Geige wird auch selten gebraucht, welche Schule hat noch ein Streichorchester?
Ja, im Prinzip ist es schade. Wegen des Spielens würde ich auch gerne mehr machen. Das Problem ist das blockierte Wochenende. Der Job ist manchmal schon anstrengend und ich bin froh, dann mal nichts zu haben. Oder ich habe die Möglichkeit, mal wegzufahren.
 

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