Orgel studieren

Geige wird auch selten gebraucht, welche Schule hat noch ein Streichorchester?
Wenigstens könnte man die Geige öfters im Unterricht gebrauchen.
Das Problem ist das blockierte Wochenende.
Man könnte auch einfach nur auf Honorarbasis arbeiten. Es ist aber auch nicht einfach, in vielen verschiedenen Kirchen zu spielen. Oder man nimmt nur ein Teil einer Stelle an.
 
Zu Kirchenmusik ein Gedanke: Da dieses Fach im Moment wenig studiert wird, herrscht vermutlich bald ein Mangel. Wenn man nicht davon ausgeht, dass der Beruf bald abgeschafft wird, finde ich die Berufsaussichten gar nicht ganz so düster...
 
Wurde alles schon diskutiert.
 
Aber die Vorstellung, in einem Feudalsystem von der Gunst der Obrigkeit abhängig zu sein, ist auch nicht jedermanns Sache. Schon Mozart hat das nicht ertragen...
Zu einem gewissen Grad wird das immer so bleiben, gerade weil es nach solch einem Studium ja nun nicht besonders viele Arbeitgeber zur Wahl gibt (also tatsächlich, nicht juristisch). Umso wichtiger wäre, das Standing deutlich zu verbessern, da sehe ich aber bisher nicht wirklich deutliche Verbesserungen. Gut, immerhin werden nun viele Anstellungen auf Kirchenkreisebene o.ä. getätigt, da ist man lokalen Tyrannen nicht mehr ganz so ausgeliefert. Allerdings: dermaßen zahnlose Mitarbeitervertretungen und Berufsverbände dürfte es sonst kaum geben. Die "alte Garde" hatte wahrscheinlich alle Zeit der Welt und konnte sich in Nebenkriegsschauplätzen aufreiben, das Ergebnis sieht man heute...
 
Es gibt natürlich immer so "Einstellungswellen". Als ich 97 anfing zu studieren, wussten wir, dass die goldenen Zeiten der Kirchenmusik vorbei waren, aber es war so in Ordnung, dass keiner von uns ernsthafte Bedenken hatte. Dann kam die Pleitewelle in den Bistümern: Berlin, Essen, Aachen kurz davor. Als ich B-Examen machte, waren schlagartig alle Stellenanzeigen in der musica sacra futsch. Ich habe dann eine Stelle angenommen mit 72%, wo ich im ersten Semester noch dachte "na, wer will die denn haben".
 
Jetzt steht ja eine Anstellungswelle bevor. Man darf sie nur nicht verpassen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass das so ziemlich die letzte Welle ist, aufgrund derer sich das Kirchenmusikstudium noch etwas lohnt. Wenn ich irgendwann mal Orgelschüler habe, kann ich dann von einem Studium fast immer abraten. Ich frage mich, wie sich das auf die Lehrstellen an Hochschulen auswirkt?
 

Der Stelleninhaber ist aber auch im Organeum und als Orgelsachverstädiger tätig. Ein netter Mensch übrigens.
Tatsächlich hat man der Schnitgerorgel aus Norden damit den Titel der größten Orgel in Ostfriesland gestohlen.
Funfact: Die katholische Kirche in Norden heißt St. Ludgerus Kirche
 
Was die Professuren angeht, ist die Tendenz doch seit Jahren klar: Das Gregoriushaus in Aachen gibt es nicht mehr, viele Hochschulen bieten Kirchenmusik nicht mehr an: Karlsruhe, Essen, Augsburg...Daneben hatten früher manche Bistümer eine eigene Kirchenmusikschule, die immerhin B-Examen verteilte: Trier und Essen z.B. Alles futsch.
 
Man muss eben auch zwischen katholisch und evangelisch unterscheiden: Ein evangelischer Gottesdienst ohne Musik ist nicht denkbar, eine katholische Messe ist gültig, egal ob georgelt wird. Da sind die Prioritäten unterschiedlich gesetzt.
 
Dafür ist die ev. Kirche ganz vorne dabei im modernen Trend zur Lichtorgel...
 
Der Stelleninhaber ist aber auch im Organeum und als Orgelsachverstädiger tätig. Ein netter Mensch übrigens.

Tatsächlich hat man der Schnitgerorgel aus Norden damit den Titel der größten Orgel in Ostfriesland gestohlen.
Funfact: Die katholische Kirche in Norden heißt St. Ludgerus Kirche

Ich habe die Orgel letzte Woche angeschaut, sehr gelungen, etwas anderes hätte mich bei Ahrend auch gewundert. Allerdings ist bei Mendelssohn Schluss.
 

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