Ich verstehe manchmal nicht warum man so strickt trennt zwischen "mit Lehrer und somit unfrei, bevormundet und in Ketten" und "autodidaktisch, frei, selbstständig, "individuell".
Ich dachte immer ein Lehrer sei auch ein Autodidakten - Trainer u.a.
Das ist keine eiserne Maske, kein Korsett, oder eiserne Jungfrau, keine Streckbank oder Exoskelett.
Es ist ein Impulsgeber, ein Hinweiser, ein Mit-, ein Zuhörer, ein Vor- und Nachbild, ein Sorgenfresser und in den Hintern Treter, ein Mitwisser, Mittäter, Anstifter und Ausbader, eine Police, eine Ausrede, ein Kumpel, ein Maß- und ein Los.
Wie fabulierte ich in der Silvesternacht mit Freunden wehmütig über die Zeit in der Schule: Als Schüler ahnt man nicht den unschätzbaren Wert, dass sich irgendjemand für deine hin gestammelten Gedanken interessiert, ja der dir sogar aufgibt dass du dir Ausdruck verleihst.
Ich hätte gerne bei meinen 3000- 5000m Läufen einen der mich nach jeder Runde anspornt. Gerne jemanden mit dem ich über ein (nowadays auch) gelesen Buch mich austauschen kann. Jemanden (dessen Job es ist) sich für meine Gedanken zu interessieren. Jemanden der quasi täglich für mich da ist und sich über mich Gedanken macht.
Das sind alles Dinge derer man als Pennäler nach allen Regeln der Kunst todesmutig erwehrt.
Züge die ich bspw. auch in "ich brauche keinen Lehrer", "meine App ist besser" erkenne.
Ich bin nicht froh, dass ich keine Lehrer mehr habe!