Nur nach Noten?

Aber, @Kleiner Ludo, mit Verlaub, das ist Quatsch. Du magst zwar musikalisch nicht ausgebildet sein, aber so unmusikalisch wie Du tust, erscheinst Du mir nicht.
Jannis
 
Aber, @Kleiner Ludo, mit Verlaub, das ist Quatsch. Du magst zwar musikalisch nicht ausgebildet sein, aber so unmusikalisch wie Du tust, erscheinst Du mir nicht.
Jannis
Danke du machst mir Hoffnung. :-D

Im Ernst, was andere hier so veranstalten: nach Gehör spielen, Improvisieren etc, nee da fehlt mir einfach das Talent/die Musikalität. Mir machts trotzdem Freude am Klavier, auch wenn nicht es (nie) vorspielreif ist/wird.
 
Oh, das Thema "noten vs frei" scheint ja hier im Forum ein dauer Brenner zu sein:angst:

Dabei ergibt sich die Frage gar nicht so recht, wenn man beides als nützlich einstuft und nutzt.
Noten geben dir ein optisch aufnehmbares Gebühr von etwas, das es noch gar nicht gibt: Musik!
Jedenfalls bei dir daheim :)

Und dann machst du dich an die Arbeit, mühst dich Takt für Takt zum großen Finale hin und wupps, Stück durch.
Jedenfalls in der Kurzform :super:

Nun ist halt die Frage: Wie weit willst du das Stück bringen?
Diese 8 Takte Anfänger Stücke bleiben mir auch nicht im Kopf.
Warum auch? Die sind selten spannend oder toll und irgendwann bin ich auch auf dem Niveau, an dem ich so etwas ungeübt vom Blatt spiele.

Die Stücke aber, die du Vortragsreif drauf haben möchtest, übst du auch intensiver bis sie sich förmlich in dein Gehirn, deine Motorik und in dein Bewusstsein einbrennen.

Wenn die dort sind, toll!
Aber immer noch kein Grund, die Noten weg zu werfen und "kann ich doch eh" zu sagen.
Es wird in jedem Stück stellen geben, die du eben nicht so easy runter spielen kannst.
Lass die Noten liegen und guck drauf!
Das nimmt diesen Punkten die Komplexität und gibt dir Sicherheit.

Denn auch das nach Noten spielen ist eigentlich Auswendig gespielt in der Vergangenheit.
Also eher ein zurück in die Zukunft, denn auch wenn du am Anfang an einem Takt klebst mit Händen und Augen..
Irgendwann lesen deine Augen 8 Takte weiter als deine Hände eigentlich spielen.
Sonst könntest du rasante Tempos gar nicht mit gehen.
Es ist halt nur dein kurz statt dein Langzeit Gedächtnis, was da gerade die Arbeit macht.

:)
 
Musik machen (egal ob klassisch oder Jazz) heiszt eben nicht, Noten zu buchstabieren. Trotzdem musz man irgendwann in der Klassik lernen, die Noten in ihrem Sinn zu erfassen (wir haben ja von Schumann z.B. nichts anderes), aber das laeuft nicht ueber "Buchstabieren" sondern ueber die Analyse, wie Du einmal beschrieben hast.
Naja, was solls, viele denken wohl, dasz Noten lesen zu koennen von Musikalitaet zeuge.
Ich finde Notentexte toll. Denn da stehen ja nicht einfach nur Notenfolgen zum "Abtippen" auf dem Instrument drin, sondern noch viel mehr. Deshalb habe ich schon gern recht viel Notentext gelesen, mitgelesen und mitgehört.
 
Also ich analysiere keine Werke stundenlang danach, was wohl ihre Bedeutung sein könnte oder was bestimmte Akkorde ausdrücken sollen etc.
 
Die Hauptmelodie eines Musikstücks an den Tasten wiederzugeben, ist keine große Sache, mit gutem Gehör. Da sollte man es merken, welche Tonleiter gerade zu nehmen ist. Der Rest bildet sich von alleine, wenn man die Tonleiter gut beherrscht.

Auch wenn ich ein klassisches Stück von Noten lerne, lerne erst die Hauptmelodie, nicht die Akkorde an beiden Händen und diese kommen meistens vom Gehör. Erst wenn ich das verinnerlicht habe, dann kommen die Noten zur Bearbeitung. Nur so kann die Musik vom Musikplayer in meinem Kopf mitlaufen. Wenn das nicht geschehen kann, kann ich kein Stück lernen/spielen...
 

Ich hab mir grad eine Aufnahme von dir angehört - du willst das beurteilen können :super:?

Junge, einmal durchspielen - gerne auch ein bisher unbekanntes Werk - dann habe ich sofort eine Eingebung, wie ich es auf verschiedenen Wegen gestalten kann. Das ist doch das schöne an Musik, die sollte immer intuitiv sein. Ob man es technisch realisieren kann - das wird eine andere Frage sein.
 
Ist ja auch nicht so, dass Curby Hintergrund, Struktur usw. nicht kennen würde. Er hat allerdings ganz sicher einen anderen Zugang als viele andere und ne schnelle Auffassungsgabe, so dass er es gar nicht nötig hat, stundenlang darüber zu grübeln, was wann warum wie.
 

Von mir auch nicht.
Du schreibst aber "Es kommt hier (mir) nur immer so vor, dass man, wenn man Hintergrund, Struktur usw. nicht kennt, keine Musik machen kann (nur Tastendrücker ist)."

Was ist denn deine Meinung? Das ist scheinbar nur dein Bild von der Meinung vom Forum..

Meine Meinung ist, dass Musik sehr individuell und facettenreich ist, hier das Musizieren anderer im Forum aber oftmals (als Nichtmusik) "global abgewatscht" wird, weil man halt Strukturen nicht kennt, technische Schwächen hat usw. Mir ist das oft hier (zu) viel schwarz-weiss, wobei ich selbst hier im Forum viel "grau" finde. ;-)
 
Ich bin ja trotzdem der Meinung, dasz ein "naiver", unmittelbarer Zugang zur Musik natuerlich zu unglaublich anruehrenden und schoenen Resultaten fuehren kann, sozusagen das sprichwoertliche "Naturtalent", das voellig unbefangen einfach so intuitiv musiziert, aber das ist selten.
Erstens glaube ich nicht ganz an dieses Naturtalent, da die meisten sehr guten Musiker von klein auf auch theoretischen Unterricht genieszen und zweitens scheint mir, dasz dies bis in das junge Erwachsenenalter sehr gut funktionieren kann, dann aber doch noch einmal ein zweiter Analyseprozess stattfindet. Manchmal sind dessen Ergebnisse nicht besonders hoerenswert, moegen aber zu "Altersweisheit" fuehren.
Kurz gesagt: Die Jugend lebt von ihrer Genialitaet, der "reife Kuenstler" vom Nachdenken ueber seine Genialitaet.
@Curby kann und will ich in ein solch zugegebenermaszen willkuerliches Schema nicht einordnen.
Jannis
 
Hallo,

ich lerne ja fleißig seit ein paar Wochen. Inzwischen kann ich auch ein paar einfache Lieder, beidhändig spielen. (Saints go marchin, Götterfunken, und ein paar andere auf dem selben Level) Den Violinenschlüssel kann ich inzwischen sogar ganz gut, nur Bass bzw. Beidhändig läuft noch nicht so. Da muss ich immer ein bisschen üben bis es klappt.

Heute mal den Flohwalzer angeschaut und konnte ihn nach ein paar Minuten vom Blatt spielen. Auch gleich in schnellem Tempo, okay da passiert es dann auch das ich mich auch noch mal vergreife.

Allerdings sobald die Noten weg sind habe ich ein Problem. Ich lerne die Stücke halt nicht richtig auswendig, sondern spiele sie mehr oder weniger vom Blatt. Natürlich nich sofort und habe ich an den ersten Liedern schon an einigen stellen geknabbert.

Soll ich so weiter machen oder lieber ein paar richtig auswendig lernen ?

Nächste Woche hab ich dann auch endlich meine erste Klavierstunde:party::party::party:
 
Also lieber Metalog
Als ich anfing Tanzmusik zu spielen, hatte ich manchmal 1m Noten vor mir.
Dann bin ich ab und zu in Kaffes/Tanzlokale gegangen und wunderte mich, wie können diese alles auswendig spielen. Als ich später die Hitparaden spielte und es keine Noten gab.... da blieb nichts anderes übrig, als 45er Platten kaufen und hören und nochmals hören. Und es ging!!
Den Vorteil hatte ich auch, dass ich für die Bläser noch ein eigenes Arrangement schrieb.
Einstudiert war das schnell, weil alle Noten lesen konnten.
 
Ich bin ja trotzdem der Meinung, dasz ein "naiver", unmittelbarer Zugang zur Musik natuerlich zu unglaublich anruehrenden und schoenen Resultaten fuehren kann, sozusagen das sprichwoertliche "Naturtalent", das voellig unbefangen einfach so intuitiv musiziert, aber das ist selten.

Beim Spielen mache ich keine Analyse. :-)

Also, genug spielen, üben, analysieren, wasauchimmer, dass man 'intuitiv' spielen kann. Das Klavier als Verlängerung von meinen Gedanken. Ein weiter Weg, den ich noch gehen muss.

Erstens glaube ich nicht ganz an dieses Naturtalent

Doch, die Leute haben deutlich unterschiedliche Auffassungsgabe dessen, was sie hören. Der eine muss Intervalle und einfache Akkorde richtig üben, der andere lernt das so nebenbei mit, ohne sich Gedanken zu machen.

Der eine muss bei
A, e, h, c' e', gis', h
nachdenken, wenn er es hört, der andere denkt "E-Dur über A-Moll, Voicing hat mittendrin kleine Skunde, alles klar".
Meine Freundin hört die Einzeltöne (absolutes Gehör), ich höre halt die Klangfarbe und weiß die Tonart (A-moll).

Und ein C 7 9 11 13 klingt halt anders als ein C 7 9 #11 13. Andere Klangfarbe.

Grüße
Häretiker
 
Der eine muss bei
A, e, h, c' e', gis', h
nachdenken, wenn er es hört, der andere denkt...

Also darum ging es mir jetzt nicht. Mir geht es um die Aussage eines Stueckes, die Klangrede an sich. Da spielt eher eine Rolle, warum bestimmte Dissonanzen auftreten, warum der "Neapolitaner" hier und nicht woanders. Das Erkennen der Harmonien ist die Grundvorraussetzung. Warum forte hier und nicht dort? Ist vielleicht das forte hier ein anderes als dort? Wenn ja, warum? Ist das Staccato leicht, froehlich, stockend, boese, erstickt?
Es gibt Leute, die ohne grosz nachzudenken eine schluessige Geschichte erzaehlen. Andere tun das nicht (uebrigens auch bei der Jazz-Improvisation). Allerdings glaube ich, dasz jeder irgendwie auch bewuszt daran arbeitet, d.h. nur "naiv" und "nach Gefuehl" funktioniert wahrscheinlich nicht.
Der junge Kissin ist so ein geniales Naturtalent. Aber auch er wird schon damals viel ueber die Interpretation nachgedacht haben, koennte ich mir vorstellen.
Viele Gruesze
Jannis
 

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