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wawofan
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Ich will noch mal auf den Satz zurückkommen.Gerade gestern war ich auf einem Reitkurs Der Trainer hatte einen wunderbaren Satz, den man sich hinter die Ohren in´s Gehirn schreiben kann:
There is no learning in the comfort zone.
There is no comfort in the learning zone.
Möglicherweise gibt es ja einen Zusammenhang zu einer meiner eigenen Maximen: Es hilft nicht viel, wenn man immer nur das reproduziert, was einem ohnehin leicht fällt -- man profitiert wesentlich mehr von der Verbesserung dessen, was einem schwer fällt und worin man schlecht ist.
Ein Musikstück auswendig lernen fällt mir verhältnismäßig schwer. Seit ich aber bemerkt habe, dass meine Bühnensicherheit ungeheuer davon profitiert, investiere ich einige Mühe ins Auswendiglernen -- obwohl ich ja vorher weiss, dass ich nach Noten spielen werde. Der Gewinn an Sicherheit ist mir das wert.
Deshalb finde ich die Formulierung "There is no comfort in the learning zone." völlig irreführend.
Mich zwingt ja niemand, Klavier zu üben. Wenn ich keinen Spaß daran hätte, würde ich es nicht machen. Dass das Üben phasenweise mühsam und anstrengend ist, widerspricht dem ja nicht -- wenn ich Methoden anwende, denen ich vertraue und von deren Wirksamkeit ich überzeugt bin, dann übe ich trotzdem gern und geduldig, und die winzigen, aber halbwegs regelmäßigen Fortschritte, die ich mache, bestätigen mich darin, dass ich nicht komplett auf dem Holzweg bin.
Insofern: Nein, ich muss mich nicht geißeln und schinden und meinen Frust niederkämpfen, um zu üben. Überhaupt nicht.