Das Bild von den weißen und schwarzen Schafen ist unzutreffend.
Eigentlich ist damit ja gemeint, daß das schwarze Schaf ein armes Kerlchen ist, weil es ausgegrenzt wird.
Hier ist aber gemeint: Wenige machtgeile Arschlöcher reißen alles an sich und machen jeden vielversprechenden Ansatz zunichte (siehe Entwicklung der Grünen von einer vielversprechenden Alternativpartei, die wichtige Impulse gab, zu dem Hirnihaufen von heute), während die Masse einfach Mitläufer sind, die glauben, sie könnten durch ihre Parteimitgliedschaft etwas bewegen.
In der NSDAP oder SED gab's bestimmt auch einzelne Leute, die dachten: OK, ich tret mal ein, dann kann man vielleicht von innen heraus was zum Besseren wenden... :roll:
Das Problem ist nicht lösbar, da immer nur die machtgeilen Arschlöcher genug Energie, Motivation und "Charisma" haben, um sich an die Spitze zu setzen. Den Vernünftigen hingegen sind solche Spielchen stets zu blöd, weswegen sie lieber im Stillen werkeln.
Daher wird es nie eine Partei geben, die länger als eine gewisse Anfangszeit tatsächlich basisdemokratisch, "alternativ" und von Lobbyinteressen unabhängig agiert. Sobald die Prozentpunkte über die "Sonstige"-Grenze steigen, treten die Arschlöcher auf den Plan.
Nun könnte man natürlich sagen: Man müßte nur bewirken, daß die Leute machtgeile, verlogene Politiker besser erkennen und diese nicht wählen!
Dies ist auch nicht möglich, da 1) der Medien- und Erziehungsapparat dafür in andere Hände gehörte, was die Politiker nicht zulassen würden, 2) die Leute plakative "Charismatiker" wollen. Wer kriegt die Frau? Der statushohe, gutverdienende, möglichst gutaussehende Mann. Wen baggert der Mann an? Die gutaussehende, sexy Frau. Schon auf dieser absoluten Basisebene geht es nicht um "Inhalte" (Intelligenz, Integrität usw.)! Die sind mehr so Bonus (auch wenn insbesondere Frauen anderes behaupten; wir Männer geben ja immerhin zu, daß wir schwanzgesteuert sind...). Da ist es klar, daß es auf der gesellschaftlichen Ebene genauso funktioniert.
Und in der Musik haben wir in anderen Threads auch schon beobachtet und diskutiert, daß eine Mehrheit der Menschen gerne und willig dem Posertum verfällt und Kritik an ihrem Geschmack an Posertum sogar als Gemeinheit empfindet.
Heute, da überall die Kohle knapp ist, hat das Posertum eine ganz besondere Hochkonjunktur, da jeder befürchtet, abgehängt und damit arm zu werden, und daher mit allen Mitteln irgendwie versucht wird, auf die Überholspur zu gelangen.
LG,
Hasenbein