Niedrige Honorare an Musikschulen

aber du wolltest sicher irgendetwas anderes andeuten
In der Tat. "blablabla" war die Kernaussage. :)
Kühne Behauptung, entsprechend die Schlussfolgerung.
damals war das 20x eines Facharbeiterlohnes notwendig...
Und genau um die geht es doch auch heute.
Mal was zum Nachdenken, ab Punkt 8.
 
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So eine bescheuerte Milchmädchenrechnung. Erstens: Kein Mensch braucht so viel Kohle. Zweitens: Es geht um die Vermögen über einer Mill. Wenn das Vermögen durch Steuern unter diese Grenze fällt....klick? Drittens: Schau Dir mal die Spitzensteuersätze zu Adenauers Zeiten an. Den Aufschwung hat´s nicht verhindert.

Bist Du in Mathe so schlecht, oder tust Du nur so? Meinst Du, Betriebe haben keinen Wert bzw. die zu versteuernden Vermögen seien liquide gebunkert??

((Irgendwer muss dem Extrtrempopulismus von Sahra und Co. ja auf dem Leim gehen. :)))
 
Menno, Unternehmen haben von Hause aus genügend Möglichkeiten, Kapitalrücklagen zu bilden. Die "Millionärssteuer" bezieht sich auch nur auf solche und nicht auf die Aktiva von irgend welchen Unternehmen. Es geht ausschließlich um das Vermögen eines Einzelnen. Was zum Henker ist nicht richtig daran, wenn jemand mit so einem riesigen Vermögen mickrige 5% davon abgibt? Wenn jemand Mietshäuser oder sonst was sein eigen nennt, dann muss er eben, um für die Steuer liquide zu sein, einen Teil abtreten*. Genau darum geht es.
Und so lange 60% des Vermögens (Tendenz steigend) auf 10% der Bevölkerung aufgeteilt ist, kannste mir vorrechnen wasde willst. Es ist ungerecht. Peng aus! (sorry für´s Klauen :) )

* wobei das Vermögen am Ende vermutlich sowieso in der Familie bleiben wird und sich so ein Gesetz lediglich auf Barvermögen anwenden lässt.
 
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Peter, wir sollten uns nicht falsch verstehen. ich behaupte nicht, dass alles toll ist überall alles "gerecht" zugeht.

Aber: Sprich mal mit (unabhängigen) Fachleuten über diese Steuergeschichte. Dann wirst Du schnell merken: Überwiegend Populismus und heiße Luft. Mehr möchte ich dazu (hier) nicht sagen. Von der Verfassungswidrigkeit mal ganz abgesehen.
 
Es geht ausschließlich um das Vermögen eines Einzelnen. Was zum Henker ist nicht richtig daran, wenn jemand mit so einem riesigen Vermögen mickrige 5% davon abgibt?

Wo fängt denn für dich ein riesiges Vermögen an? Eine Million? Zehn Millionen? Hundert Millionen?

Wenn jemand Mietshäuser oder sonst was sein eigen nennt, dann muss er eben, um für die Steuer liquide zu sein, einen Teil abtreten*. Genau darum geht es.
[..]
* wobei das Vermögen am Ende vermutlich sowieso in der Familie bleiben wird und sich so ein Gesetz lediglich auf Barvermögen anwenden lässt.

Barvermögen zu besteuern, ist Käse. Erstens macht das Barvermögen in der Regel nur einen winzigen Anteil des gesamten Vermögens aus, und zweitens lässt sich diese Regel einfach umgehen, indem man sein Geld in einer Kapitalgesellschaft parkt (google mal nach Cash GmbHs, beliebtes Konstrukt um Erbschaftssteuern zu umgehen). Damit hat man dann kein Barvermögen mehr, sondern Firmenanteile, nach deiner Rechnung also von Vermögenssteuer befreit.
 
Ohne manche ... Ansicht hier zu bewerten: Ein studierter Instrumentallehrer hat gefälligst dasselbe zu bekommen, wie ein Gymnasiallehrer. Punkt. Unser Studium hat andere Gewichtungen als das der Lehrer an allgemeinbildenden Schulen, ist aber keinesfalls weniger schwer oder aufwendig; zusätzlich sind je nach Instrument hohe Investitionen nötig (schonmal eine Konzertharfe gekauft??). Und Musikschulen müssen staatlich sein, der "Ferienüberhang" gehört ABGESCHAFFT!!! Beispiel Polen: Der Unterricht kostet die Eltern nichts, Hauptfach findet ZWEIMAL à 45 Minuten pro Woche statt, und die Schüler müssen jedes Jahr Prüfung machen. Für's Hobby, wohlgemerkt! Das evoziert auch eine ganz andere Wertschätzung bei den Kunden, ganz unabhängig vom Geld. Hier ist man eher in der Situation, unter Tarif zu arbeiten (wie ich auch) und gegen "Konkurrenten" anzutreten, die für 7,- € für 45min ins Haus kommen...

Bin übrigens kein "neuer" Benutzer (lach), sondern war gaaanz lange abwesend, wegen persönlicher Dramen und Stellensuche sowie Umzügen.
 
Ein studierter Instrumentallehrer hat gefälligst dasselbe zu bekommen, wie ein Gymnasiallehrer. Punkt. (...) Und Musikschulen müssen staatlich sein (...)
(ergänze bitte, dass das alles möglichst in einem wirtschaftlich florierenden Lande stattfinden solle...)
fragt sich halt, wo und wie man dieses Paradies auf Erden installieren kann...;):)
(nebenbei: die Lehrkräfte an Musikhochschulen verdienen nicht weniger als die unoversitären Lehrkräfte)
 
Das stimmt, unsere Ausbildung beginnt dafür allerdings schon exzessiv VOR dem Studium. Hast Du das bedacht, werte chiarina?

Monte

Hihi, das stimmt natürlich. Allerdings wird ja die Ausbildung als Lehrer bezahlt und da wird man als Gymnasiallehrer doch erheblich besser qualifiziert als unsereins: 2 Jahre Referendariat u.v.a.m.. Über die Qualität der Ausbildung kann man natürlich trotzdem trefflich streiten, aber sie werden mehr geprüft und müssen pädagogisch mehr Leistung erbringen (wir haben z.B. nur ein Praktikum bei Lehrern statt Referendariat).

Wir sind - so glaube ich - mit unserer Ausbildung mit dem 1. Staatsexamen gleichgestellt - das wir katastrophal schlecht bezahlt werden, sehe ich natürlich genauso!

Liebe Grüße

chiarina
 
Hach ja, was die Schulpädagogik auf die Beine gestellt hat, hält sich in überschaubaren Grenzen.
Also: Eine Lanze für die IP-Kollegen, die musikalisch oft mehr zu bieten haben als Schulmusiker. Als Studienrat bekommt man A13 (netto ab 2500 aufwärts). Wenn Vertretungslehrkräfte eingestellt werden, die nur 1. Staatsexamen haben, ist das immerhin Gruppe 11. Da sind die meisten Festanstellungen bei Musikschulen mit 8 oder 9 sehr bescheiden, von den Honorarverträgen reden wir gar nicht. Auch nicht vom Unterschied zwischen Angestellten und Beamten (den es natürlich auch an Schulen gibt). Also da darf man bei den Kollegen an den Musikschulen sicher Verbesserungsbedarf sehen.

Grüße
Axel
 

Also da darf man bei den Kollegen an den Musikschulen sicher Verbesserungsbedarf sehen.

Lieber Axel,

da bin ich natürlich vollkommen einer Meinung und ich habe hier schon sehr deutlich gesagt, was ich von der katastrophalen Situation der Instrumentallehrer halte!

Ich fände es gerecht, wenn wir nach Gruppe 11 bezahlt würden, so wie beim 1. Staatsexamen üblich. Wir haben halt kein 2. Staatsexamen und dann kriegt man nach meiner Meinung eben auch kein A13. Aber das sind ja sowieso Luftschlösser, die kaum jemanden interessieren außer uns Betroffenen, und das Übliche sind leider immer mehr Honorarverträge. Die "Flut" (Vorsicht Ironie) an offenen Stellen überhaupt wird ersichtlich, wenn man sich den momentanen Stellenmarkt der nmz anschaut:

Stellenmarkt | nmz - neue musikzeitung (auch hübsch: s. Lehrkräfte für den Video-Online-Unterricht)

Liebe Grüße

chiarina
 
Wer exzellenten Unterricht gibt, wird mit staatlichen Einrichtungen nicht über den Preis konkurrieren müssen.
 
Das Problem ist nur, dass die allermeisten potentiellen Kunden viel zu wenig (bzw. nichts) über Klavierspielen und Klavierpädagogik wissen und daher das Angebot des guten, teuren KL nicht zu würdigen wissen.

Daher wird man keine Gegenbewegung zur Preis-Abwärtsspirale in Gang setzen können, selbst wenn alle guten KL eine gemeinsame Aktion starten würden, denn die Zahl der guten KL ist einfach zu gering.
 
Um so gefragter müssten sie ja sein und können sich die geringe Kundschaft mit Ahnung untereinander gut aufteilen.
 
Man müsste ein System einführen, wo an staatlichen Musikschulen nicht alle billig bezahlen, sondern nur die, die es sozial nötig haben. Die anderen zahlen den vollen (dem TÖVD Gehalt ensprechenden) monatlichen Preis, was dann etwa 120 € im Monat für 45 Minuten sind. Möglicherweise kann man es nach Gehalt etwas staffeln, obwohl es natürlich schwierig ist, wenn bei der Anmeldung an der Musikschule die Gehaltsverhältnisse offengelegt werden müssen....
Das wäre aber vergleichbar mit den einkommensabhängigen Elternbeiträgen, die für die Unterbringung ihrer Kinder in kommunalen Tageseinrichtungen zu entrichten sind. Wenn dort Einkommensnachweise zur Ermittlung des zutreffenden Gebührensatzes herangezogen werden, sollte das prinzipiell auch bei Musikunterricht an kommunalen Musikschulen denkbar sein. Kleine Differenzierung zum Stichwort "staatlich": Ausbildungsstätten für Musikberufe (Musikhochschulen, Landeskonservatorien) befinden sich in der Trägerschaft von Bund und Ländern (föderales Prinzip), während der nicht berufsbezogene Unterricht an Musikschulen im Regelfall eine kommunale Angelegenheit ist.

Das Problem ist nur, dass die allermeisten potentiellen Kunden viel zu wenig (bzw. nichts) über Klavierspielen und Klavierpädagogik wissen und daher das Angebot des guten, teuren KL nicht zu würdigen wissen.
Das ist leider bis zu einem gewissen Grad so: Wenn fehlende Kenntnisse über fachliche Inhalte auf der Kundenseite vorliegen und diese erst im Zuge einer fortschreitenden Ausbildung erlangt werden, ist der Preis das vorrangige Selektionskriterium, da ein gewisses Qualitätsbewusstsein und Urteilsvermögen auch zu den Ausbildungsinhalten zählen. Wenn Anbieter sich geschickt zu verkaufen vermögen, denkt so mancher Kunde, dass die Ausbildung mit Billigangeboten doch vermutlich genauso gut funktioniert - warum dann mehr bezahlen?

Daher wird man keine Gegenbewegung zur Preis-Abwärtsspirale in Gang setzen können, selbst wenn alle guten KL eine gemeinsame Aktion starten würden, denn die Zahl der guten KL ist einfach zu gering.
Die Berufsverbände, denen etliche der guten KL als aktives Mitglied angehören, versuchen solche Aktionen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu realisieren. Flächendeckend und allumfassend ist die Preisgestaltung damit nicht zu regeln, da man naturgemäß keine großen Teile der Bevölkerung damit erreicht oder gar mobilisiert. Insider wissen allerdings, dass man auf entsprechende Bestrebungen als qualifizierter Anbieter keineswegs verzichten sollte. Gäbe es nur Einzelkämpfer und keinerlei Vernetzung unter den seriösen Dienstleistern, wären unsere Berufsstände nochmals viel schlechter dran oder gänzlich vom Markt verschwunden.

Um so gefragter müssten sie ja sein und können sich die geringe Kundschaft mit Ahnung untereinander gut aufteilen.
In der sogenannten "Provinz" ist das längst so, da sich dort wesentlich weniger Anbieter den naturgemäß kleineren Markt teilen müssen - und aufgrund der häufigeren Berührungspunkte bei Projekten kennt man sich untereinander. Anders sieht das in den Ballungsräumen und Großstädten aus - in einer Stadt wie Berlin versuchen unzählige Anbieter Fuß zu fassen, was einen harten Preiskampf und Verdrängungswettbewerb zur Folge hat. Auch da sind Netzwerke sinnvoll und es ist gut, wenn seriöse Anbieter sich untereinander kennen und am selben Strang ziehen.

LG von Rheinkultur
 

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