Die Sinnhaftigkeit dieses Studiums leichtet mir nach deinem Beitrag ein.
Ich würde wetten, dass dieses Studium hauptsächlich von Schulmusikstudierenden wahrgenommen wird, die Berührungsängste mit Schülern (igitt) und noch mehr Berührungsängste mit Popularmusik (IGITTIGITTIGIT!!!) haben.
Man sicher viel Zeit damit verbringen über potentiell unfähige angehende Schulmusiker zu diskutieren, die sich vor dem Leben in angeblich Orchideenfächer retten..
Und darüber, ob man sowas Neumodisches wie einen Master in Kulturvermittlung braucht, immerhin ging es ja bisher auch ohne.
Ich habe zum Spass mal bei einigen Orchestern/Kultureinrichtungen auf deren website gesucht, darunter
die Münchner Philharmoniker,
das Symphonierorchester des Bayerischen Rundfuns,
die Bayerische Staatsoper
das Staatstheater Nürnberg
die Bamberger Symphoniker
und die Berliner und Wiener Philharmoniker, das London Symphony Orchestra, das Orchestre National de France und die Mailänder Scala.
Allen ist gemeinsam, dass sie eine eigene Sparte für musikpädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche haben.
Anscheinend hat man dort erkannt, dass man sich möglichst früh und positiv im Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen etablieren muss, wenn man sie als Publikum gewinnen will und auch später selbstverständlicher Teil von deren Leben sein möchte.
Das ist meiner Meinung nach der eigentliche Kern der Tätigkeit, um die Vermittlung von Kenntnissen im Notenlesen oder am Instrument geht es doch gar nicht.
Und dass für die Umsetzung dann auch kompetente Leute benötigt und diese nachgefragt werden, ist doch selbstverständlich.
Im Bereich „Musikvermittlung“ wähnt man sich dann vermutlich im sauberen Bereich gutbürgerlicher Musikerziehung zwischen Leopold Mozarts Kindersinfonie (die ich sehr schätze!) und „Peter und der Wolf“.
Ich denke eher, dass es die Leute reizt, gerade nicht diese ollen Kamellen auszupacken, sondern sich Gedanken darüber zu machen, wie auch komplexere Werke zugänglich gemacht werden können.
Wobei ich auch schon mehrere Konzerte gehört habe, bei denen das nicht gut gelungen ist, weshalb ich auch der Meinung bin, dass mehr Kompetenz den Verantwortlichen nicht schadet.