Neuer Studiengang an der Musikhochschule München | Seite 3 | Clavio Klavierforum

Neuer Studiengang an der Musikhochschule München

Habe ich noch nie gesehen. In der Oper sieht man manchmal Leute, die mit Klavierauszügen zu den Stehplätzen im obersten Rang laufen. Die haben vermutlich nicht daran gedacht, dass das Saallicht während der Vorstellung ausgeschaltet ist. :lol:
Früher gabs in der Galerie noch Partiturplätze bzw Hörerplätze ohne Sicht auf die Bühne, die waren mit Leselampe, wurden die abgeschafft?
 
Na ja, das ist halt mehr Party-Event mit Musikbegleitung als Kunst, und die Programme bestehen da überwiegend aus Sonntagsnachmittagswunschkonzertstücken.

Sowas kann man machen, klar - aber mit einer Bruckner-Sinfonie im Konzertsaal hat das ungefähr so viel gemein wie eine Seifenoper im Fernsehen mit dem Hamlet im Theater. Es spricht ein ganz anderes Publikum an - auch wenn es da Überschneidungen gibt.

So, wie du nicht in die Oper oder in ein Sinfoniekonzert gehst, gehe ich nicht zu solchen Events. Wenn schon Party mit Musik, dann richtig: Laut, frivol und mit Drogen!

Das stimmt so nicht. Letztes Jahr sah das Programm so aus:

Modest Mussorgsky
Eine Nacht auf dem Kahlen Berge (Bearbeitung von Rimsky-Korsakow)

Sergej Prokofjew
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Des-Dur op. 10

Yuja Wang Klavier

Pause

Maurice Ravel

Pavane pour une infante défunte (Orchesterfassung)

Maurice Ravel
Daphnis et Chloé, Suite Nr. 2

Maurice Ravel
Boléro
 
Das stimmt so nicht. Letztes Jahr sah das Programm so aus:

Modest Mussorgsky
Eine Nacht auf dem Kahlen Berge (Bearbeitung von Rimsky-Korsakow)

Sergej Prokofjew
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Des-Dur op. 10

Yuja Wang Klavier

Pause

Maurice Ravel

Pavane pour une infante défunte (Orchesterfassung)

Maurice Ravel
Daphnis et Chloé, Suite Nr. 2

Maurice Ravel
Boléro
Ich habe mir nochmals die Programme der letzten Jahre angeschaut, kann da die Einschätzung der Programme als überwiegend Sonntagnachmittagswunschkonzertstücke auch nicht teilen. Ich schaue mir das schon seit Jahrzehnten jedes Jahr gerne an. Und am Ende dann die Berliner Luft, das ist doch eine schöne Tradition:party:.
 
Geht es den Produzenten einer Seifenoper darum, das Publikum für's Theater zu begeistern? Ich denke nicht.

Und genau so wird ein Event-Publikum nicht plötzlich in die Konzertsäle strömen, weil dieses Publikum zum großen Teil mindestens so sehr am Event wie an der Musik interessiert ist. Deshalb funktioniert sowas auch nur einmal im Jahr - würde man das wöchentlich veranstalten, käme nach kurzer Zeit kaum noch jemand hin. Zum einen, weil sich das "Besondere" solcher Veranstaltungen sehr schnell abnutzt, zum anderen, weil die wirklich Interessierten die Musik lieber in einem Konzertsaal mit guter Akustik und ohne Ablenkungen durch alle möglichen Umgebungsgeräusche hören wollen.
 
Ich teile - leider!! - @micks Sicht der Dinge. Die Eventkulturisten entwickeln sich selten - erfreuliche Ausnahmen bestätigen die Regel! - zu Konzertgängern.
Dass aber inzwischen auch das begeisternde erste Prokofiev Konzert eventtauglich ist, ist doch ein Fortschritt!
 
Zuletzt bearbeitet:
"So, komm, Freundchen, jetzt unterziehen wir Dich erstmal einer SONDERBEHANDLUNG..."
 
Fieso? was habt Ihr denn alle? gerade eben hat Igor dieses fette Klavierkonzert mit Männerchor gespielt, der Composer hieß Bufosi oder so... im Publikum viel junges Gemüse (u.a. in grünen Turnschuhen), ich hab direkt die sonst ubiquitären Cosplayer vermisst bei so Events...
jedenfall, die Musik war voll epic, taugt krass für Filmmusik von nen heroischen Space Ship Film, mit vielen Imperial Marches. Igor musste fünfmal rauskommen.

Da hättest Du mal besser nichts von den Bonbons probieren sollen, die dort verteilt wurden......:021:
Ich hoffe, die Wirkung lässt bald nach.
 

Boah nee, irgendeinen von der Befindlichkeitspolizei gibt es immer.
Dass das Wort Stilblüte in die Diskussion gebracht und Hasenbein nur darauf reagiert hat, ist Dir in Deiner Empörung vermutlich entgangen.
 
Boah nee, irgendeinen von der Befindlichkeitspolizei gibt es immer.
Dass das Wort Stilblüte in die Diskussion gebracht und Hasenbein nur darauf reagiert hat, ist Dir in Deiner Empörung vermutlich entgangen.
Ist mir in der Tat entgangen.
Macht es aber nicht besser, im Gegenteil.
Sonderbehandlung heißt nicht anders, als Menschen (in zum Teil industriellem Ausmaß) umzubringen.
Wörter und besonders Euphemismen, die mit dem Massenmord der Nazis in Verbindung stehen sollte man, außer wenn es über Naziverbrechen geht, meiden.
Das hat nichts mit Befindlichkeiten zu tun, sondern mit Respekt und Anstand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sonderbehandlung heißt nicht anders, als Menschen (in zum Teil industriellem Ausmaß) umzubringen.

Das stimmt so allgemein nicht. Der Begriff wurde als Euphemismus von den Nazis benutzt, aber das ist nicht seine einzige Bedeutung.

Es gab in der Coronazeiz die DIskussion über Sonderbehandlung für Geimpfte, der Begriff taucht in Gesetztetexten auf, ich kenne es aus der Mathematik (z.B. Bestimmung des Konvergenzradius) und auch das Wiktionary listet die Nazi-Bedeutung als zweite auf, die Erstbedeutung ist lediglich "besondere, meist bevorzugende Behandlung einer Person".

Es handelt sich also Deinerseits um eine Flaschaussage ...

Grüße
Häretiker
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss sagen, das Wort "Sonderbehandlung" war in meiner Kindheit gang und gäbe, wenn es um die Reaktionen auf Sonderwünsche, Zickerei ... ging. "Du brauchsch mol wieder a Sonderbehandlung" hieß es, wenn man spezielle Wünsche beim Essen, bei der Kleidung etc ... hatte.

Dessen ungeachtet finde ich die Wörter "aussetzen" und "Sonderbehandlung" völlig unpassend und unangebracht, wenn es darum geht, Interesse für anspruchsvollere Musik zu wecken.
Wer das möchte, sorgt insbesondere im Bereich Grundschule und weiterführende Schulen (mit Ausnahme der Gymnasien, da sieht es recht gut aus) für engagiertes und kompetentes Personal sowie für Kooperationen mit Musikvereinen und Musikschulen, des Weiteren für eine klare Verankerung des eigenständigen (!) Faches "Musik" in allen Lehrplänen.

Programme wie das folgende tun ein Übrigens und sollten genutzt werden:


Man beachte den Festspielhaus-Knigge!:001: Auch da kann man noch dazu lernen.
 
Das stimmt so allgemein nicht. Der Begriff wurde als Euphemismus von den Nazis benutzt, aber das ist nicht seine einzige Bedeutung.

Es gab in der Coronazeiz die DIskussion über Sonderbehandlung für Geimpfte, der Begriff taucht in Gesetztetexten auf, ich kenne es aus der Mathematik (z.B. Bestimmung des Konvergenzradius) und auch das Wiktionary listet die Nazi-Bedeutung als zweite auf, die Erstbedeutung ist lediglich "besondere, meist bevorzugende Behandlung einer Person".

Es handelt sich alo Deinerseits um eine Flaschaussage ...

Grüße
Häretiker
Das ändert nichts daran, dass dieser Begriff durch den Gebrauch in der Nazizeit konnotiert ist und zwar übelst.
Das gilt auch für Begriffe wie "entartet" oder "Selektion", die eigentlich aus der Medizin bzw. Biologie stammen und die man eben nicht mehr unbefangen in ihrer ursprünglichen Bedeutung hören kann.
Und außerdem: Worin besteht die Notwendigkeit, was ist der Vorteil, diese belastenden Begriffe zu verwenden? Die deutsche Sprache bietet genug Möglichkeiten, sich anders auszudrücken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ändert nichts daran, dass dieser Begriff vor allem durch den Gebrauch in der Nazizeit konnotiert ist und zwar übelst.

Wo habe ich das bestritten!?

Das gilt auch für Begriffe wie "entartet" oder "Selektion", die eigentlich aus der Medizin bzw. Biologie stammen und die wir eben nicht mehr unbefangen in ihrer ursprünglichen Bedeutung hören kann.

In der Quantenmechanik ist 'entartet' gang und gäbe.

Und außerdem: Worin besteht die Notwendigkeit, was ist der Vorteil, diese belastenden Begriffe zu verwenden? Die deutsche Sprache bietet genug Möglichkeiten, sich anders auszudrücken.

Das wären aber ganz viele Begriffe, darunter z.B. Volk, Heimat oder Rasse. Viel Spaß beim Umschreiben der Bücher ... und 'suum cuique' wäre erlaubt, die Übersetzung nicht.

Grüße
Häretiker
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ändert nichts daran, dass dieser Begriff vor allem durch den Gebrauch in der Nazizeit konnotiert ist und zwar übelst.
Das gilt auch für Begriffe wie "entartet" oder "Selektion", die eigentlich aus der Medizin bzw. Biologie stammen und die wir eben nicht mehr unbefangen in ihrer ursprünglichen Bedeutung hören kann.
Und außerdem: Worin besteht die Notwendigkeit, was ist der Vorteil, diese belastenden Begriffe zu verwenden? Die deutsche Sprache bietet genug Möglichkeiten, sich anders auszudrücken.
Du gehst davon aus, dass allen die Problematik und Historie dieses Begriffes bewusst ist. Das kann man nicht machen und ich hoffe wir sind uns einig, dass die Verwendung des Begriffes durch @Stilblüte überhaupt nicht in diesem geschichtlichen Zusammenhang verwendet und gedacht worden ist. Gleiches gilt für diejenigen, die ihren Beitrag mit einem "Gefällt mir" versehen haben. @hasenbein hat in seinem Beitrag dann in seiner ihm eigenen Art durch die Hervorhebung des Begriffes auf die Problematik der Verwendung des Begriffes hingewiesen. So sehe ich den von dir monierten Sachverhalt.
 

Zurück
Top Bottom