mick
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Lass mich raten: Noch nie!Würdest Du uns vielleicht verraten, wann Du das letzte Mal ein Opernhaus von innen gesehen hast?
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Lass mich raten: Noch nie!Würdest Du uns vielleicht verraten, wann Du das letzte Mal ein Opernhaus von innen gesehen hast?
Zur Strafe für die Gehässigkeit zitiere ich einen Witz, den irgendjemand mit dem Faustkeil in eine altägyptische Steinplatte gemeißelt hat:ein Großteil der Chi - Chi Gesellschaft über 60, die in Vollklunker Panzer ausgestatte Ehefrau lässt sich vom später schlafenden Ehemann ausführen
Ohne Satire-Modus: Das Gebiet der Musikgeragogik war vor wenigen Jahren noch nicht mal namentlich bekannt. Situation: Traditionschöre kommen in die Jahre, praktisch alle Mitglieder haben das Rentenalter erreicht, aber angesichts der statistischen Lebenserwartung können und wollen die Akteure weitersingen. Was tun diejenigen, die einen solchen Chor leiten? Die klassische Chorliteratur ist für geschulte Stimmen jüngeren und mittleren Alters konzipiert - die "alte" Stimme hat sich verändert, aber die Mitglieder haben teilweise jahrzehntelange Erfahrung. Da wird man im Sinne "gleichstimmiger" Sätze für Kinder- und Jugendchöre vielfach selbst als Arrangeur aktiv werden müssen, denn dafür konzipierte Literatur ist gerade erst im Entstehen begriffen. Und man kann davon ausgehen, dass der "Rentner von heute" bereits im Rock'n'Roll-Zeitalter groß geworden ist und sich mit "Ännchen von Tharau" und "Am Brunnen vor dem Tore" allein längst nicht mehr abspeisen lässt. Wenn Chorleiter da gute Ideen haben, gibt es da durchaus interessante Betätigungsmöglichkeiten. Dass die Arbeit mit älter werdenden Menschen keine leichte Aufgabe ist, stimmt schon. Aber einen Kinder- oder Jugendchor anleiten liegt auch längst nicht jedem. Damit wäre eine zusätzliche Sparte geschaffen für eine altersspezifisch definierte Chorgattung, in der man nur zeitlich begrenzt aktiv sein wird. Neu entstanden ist sie, weil die Traditionschöre nur solange nach Nachwuchs im jüngeren und mittleren Lebensalter suchen können, solange die eigene Altersstruktur tatsächlich "gemischt" ist. Ansonsten ist man de facto ja zum Seniorenchor geworden und sollte Literatur berücksichtigen, die auch älteren Interessenten einen Einstieg auf Augenhöhe mit den bereits vorhandenen Mitgliedern ermöglicht, wenn diese ein zweites Mal zur Probe kommen sollen.Da tuen sich ja demnächst attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten auf dem Gebiet des Totentanzes auf! Ich hoffe, Du wirst uns auf dem Laufenden halten. ;)
Nachher gehen die Samstagsspiele der Bundesliga los (während Schalke spielt, muss ich einen Gedenkgottesdienst orgeln, dumm aber auch) - und das bringt mir ein Phänomen ins Blickfeld, das ebenso weit verbreitet ist: Unsere Nation besteht aus Millionen Fußball-Bundestrainern, die tausendmal besser als Jogi Löw wissen, wer in die Startelf gehört. Wie kann man bloß so inkompetente Arschlöcher aufstellen, die zum Geradeaus Kucken schon zu doof sind? Dabei schleppen die auf der Couch sitzenden "Experten" meist so viel Übergewicht mit sich herum, dass sie beim eigenfüßigen Betreten des grünen Rasens vermutlich spätestens nach fünf Minuten schon einen Herzkasper bekämen...!Würdest Du uns vielleicht verraten, wann Du das letzte Mal ein Opernhaus von innen gesehen hast?
daneben ;)Lass mich raten: Noch nie!
Da fällt mir gerade noch was ein: Mischen (nein, nicht Crossover).Welche Formate könntet ihr euch vorstellen? Wie könnte man noch einen "musikalischen Mittelbau" schaffen bzw. erweitern?
Doch, einen "musikalischen Mittelbau" gibt es sehr wohl auch im klassischen Bereich. Dafür existiert der Begriff der sogenannten Freien Kulturszene, in dem die ausübenden Personen zumindest teilweise freiberuflich tätig sind, ohne direkt durch Bund, Länder und Gemeinden in einem festen Anstellungsverhältnis für ihre Tätigkeit bezahlt zu werden. Dass da nicht alles wirklich "gesund" ist, kann man an der Tatsache erkennen, dass mitunter die gleichen Tätigkeiten verrichtet werden. Beispiel: Ein freies Theaterensemble realisiert Opern-, Operetten- oder Musical-Produktionen mit Mitwirkenden, die auf Honorarbasis engagiert werden - da werden im Grunde die gleichen Aufgaben ausgeführt, wie sie auch an einem Landestheater, an den Städtischen Bühnen oder an der Staatsoper existent sind. Nur werden die einen subventioniert und die anderen agieren auf eigenes Risiko - aber sie machen sich bis zu einem gewissen Grade tatsächlich Konkurrenz, sobald nicht nur die Staatsoper, sondern auch die Freie Operettenbühne Soundso in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins etwa die Fledermaus oder die Lustige Witwe auf den Spielplan setzen. Aber wer soll diese hypothetische "Ungerechtigkeit" denn aus der Welt schaffen? Für die dann fällige Revolution bräuchte man die Mobilisierung der breiten Massen, die man mit den paar hundert Interessenten nicht zusammen bekäme, die den Weg in die jeweiligen Vorstellungen finden könnte.Irgendwie scheint es (außer in der Kirchenmusik) keinen wirklichen "subventionierten und unterstützten" "musikalischen Mittelbau" zu geben. (...) Einen gesunden, staatlich geförderten "kulturellen Mittelbau" sehe ich in der klassischen Musik leider nicht.
Probleme, weil es Dinge gibt, die subjektiv einer grundlegenden Veränderung bedürfen? Kann schon sein, dass es Leute gibt, die das so sehen und das gerne anders hätten. Das sind ganz sicherlich in erster Linie die Künstler selbst, die es sicherlich nicht gut finden, dass auch nach vielen Jahren "Quälerei" immer noch nicht wirklich "dabei was rum kommt". Aber wer soll daran etwas ändern? Die mit Personalverantwortung ausgestatteten Führungskräfte der subventionierten Einrichtungen, die ihren Sessel räumen sollen, damit die Akteure aus der Freien Szene endlich eine Festanstellung bekommen? Das wird nicht passieren. Viele der Freiberufler wiederum sind Kleinunternehmer gegen ihren Willen, weil sie noch nie oder kaum in einem festen Anstellungsverhältnis beschäftigt waren und sich anschließend arbeitslos melden konnten. Da sind viele zu stark mit existenziellen Problemen und deren Bewältigung beschäftigt, als dass sie noch Möglichkeiten für "berufsständisches" Wirken sehen. Andere haben andere Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt sicher zu stellen (etwa einen besser verdienenden Partner mit einem "bürgerlichen" Beruf). Und wer als "gescheiterter" Künstler den Musikerberuf komplett an den Nagel hängt, kann in vielen Branchen nur noch den unqualifizierten Hilfsarbeiter abgeben. In dieser Mischung liegt die Begründung für den Umstand versteckt, weshalb so viele Künstler sprichwörtlich zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel haben.Was meint ihr dazu? Welche Formate könntet ihr euch vorstellen? Wie könnte man noch einen "musikalischen Mittelbau" schaffen bzw. erweitern? Oder seht ihr diese Probleme garnicht?
Alles absolut richtig. Dazu kommt noch die Zuwanderungsproblematik aus anderen Weltregionen (zum Beispiel Osteuropa): Weil dort das Geldverdienen mit Musik noch schlechter funktioniert, drängen noch mehr Bewerber auf den mehr als gesättigten Markt. Wenn dann mit Dumpinghonoraren operiert wird, um sich irgendwie verzweifelt über Wasser halten zu können, wird die Lage auch für überdurchschnittlich qualifizierte Dienstleister prekär. Wenn ein Auftraggeber von qualitativen Belangen keine Ahnung hat, engagiert er leider nicht selten einfach den billigsten Anbieter. Was die tatsächlich vorhandenen Überkapazitäten bei der Ausbildung von Nachwuchsmusikern an den Hochschulen betrifft, fehlen auch Kontrollorgane und Entscheidungsinstanzen, die den Personalbestand an den entsprechenden Institutionen entsprechend zusammenstreichen könnten. Dann müssten sich ja die überzähligen Lehrkräfte, Ausbilder und Dozenten womöglich selbst überflüssig machen und entlassen - das wird nicht passieren.Für diesen geringen Bedarf reichen locker die wirklich guten unter den vorhandenen Musikern.
Da muss man nicht noch überlegen, wie man noch einen erweiterten "Gig-Markt" für die Mittelmäßigen schafft. Gut ist vielmehr, wenn immer mehr junge Leute merken, dass im Musikbereich ein vollkommen verzerrtes Angebot-Nachfrage-Verhältnis herrscht und sie besser daran tun, nicht Profimusiker zu werden, damit sich die Situation mittelfristig wieder entzerrt.
Unsere Nation besteht aus Millionen Fußball-Bundestrainern, die tausendmal besser als Jogi Löw wissen, wer in die Startelf gehört.
Familienzerwürfnisse über der Frage, wie zwischen pizzicato und arco in Ella giammai m´amò gewechselt werden muss...
Es soll Gesangvereine geben, die aus 34 Sängern und 35 Chorleitern bestehen. Einer von den letztgenannten hat nichts zu sagen - nämlich der, der offiziell die Bezeichnung "Chorleiter" trägt. Er zahlt keinen Mitgliedsbeitrag und erhält ein viel zu hohes Chorleiterhonorar in Höhe von hundertfünfzig Euro im Monat. Eine Zumutung für altgediente Chorsänger, die vom Chorverband für vierzig Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt worden sind und deshalb alles viel besser wissen als der studierte Trottel, einen solchen unwürdigen Schmarotzer vor sich überhaupt zu dulden, indem sie ihn mit ihren viel zu hohen Mitgliedsbeiträgen in Höhe von vierzig Euro pro Jahr durchfüttern. Deshalb ist der Dirigent auch an allem schuld.Stell Dir vor wie es wäre, wenn sie aus Millionen Möchtegern-Dirigenten oder Möchtegern-Chorleitern bestehen würde!
Was hältst Du von der Formulierung: Wer kein Problem findet, konstruiert eben einfach eines? Irgendwas wird einem schon einfallen.Ich wüsste allerdings nicht, worüber man sich da zerstreiten könnte.
Ich wüsste allerdings nicht, worüber man sich da zerstreiten könnte. Verdis Notation ist doch vollkommen unmissverständlich.
Die Vorgaben der DFL bezüglich Videobeweis sind eigentlich auch unmissverständlich und wenn ich da an die Tempivorgaben bei Beethoven denke...Ich wüsste allerdings nicht, worüber man sich da zerstreiten könnte. Verdis Notation ist doch vollkommen unmissverständlich.
Grundidee ist einfach bei Bayern München geklautMir fiel grad nix Anderes ein. Aber ich male mir so gern solche grotesken Szenarien aus.
Die Vorstellung, dass die Klientel der Nordtribünenbundestrainer sich über musikalische Gestaltung großer Musikwerke zankt, ist einfach köstlich.
On-topic, kleines aktuelles Beispiel aus der Praxis: Welturraufführung einer "Klassik-mal-anders"-Vereinshymne , dargeboten von Orchestermusikern (Profis) und Sängern (musikalischer Mittelbau). Tatort: Stadion von Hannover 96. Tatzeit: Gestern.
Hat offenbar wie verrückt begeistert. Die Fans elektrisiert, Fußballnation seitdem gespalten in gleich mehrere Lager:
- die einen fanden´s cool, mal was anderes, aber drei Punkte wären schöner gewesen
- andere beckmessern, dass die Darbietung mal wieder meilenweit von Händels Originalbesetzung entfernt sei, man höre sich nur mal die Einspielung von Gardiner an, so müsse man Händel aufführen und nicht anders
- andere halten dagegen, die heute übliche Tschingarassabumm-Mammutbesetzung sei für das Stadion vollkommen angemessen, und außerdem, Händel hätte es nicht anders gewollt, hätte er die Möglichkeiten gehabt
- manche bemängeln die defizitäre Mitsing-Qualität der Hymne, von halb- bis vollalkoholisierten Massen rhythmisch schwer nachzugrölen, Tempo viel zu hoch, Text zu kompliziert, Metrum vergewaltigt
- wieder andere "hätten sich gewünscht", man hätte die Betroffenen besser mitnehmen sollen, die seien überrumpelt worden, waren in die Auswahl und Gestaltung des Stücks nicht eingebunden, so könne man mit den Leuten nicht umgehen. Aber das sei mal wieder typisch, die da oben machen halt was sie wollen.
- wieder andere: "Was soll der Sch***, ey - wo bleibt der Anpfiff???"
- einige haben es gar nicht mitbekommen (waren vertieft in Twitter oder Whatsapp oder die Quoten eines südostasiatischen Wettbüros)
Hinweis: Kann Spuren von Satire enthalten.
Der neubehymnete Verein hat trotz oktroyierter "Klassik"-Hymne verloren. Preisfrage: Ist dieses Publikum wohl für "Klassik" (und sei es nur ein populäres Stück wie Händels Hallelujah) zu begeistern?
Grundidee ist einfach bei Bayern München geklaut
Die Vorstellung, dass die Klientel der Nordtribünenbundestrainer sich über musikalische Gestaltung großer Musikwerke zankt, ist einfach köstlich.
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Der neubehymnete Verein hat trotz oktroyierter "Klassik"-Hymne verloren. Preisfrage: Ist dieses Publikum wohl für "Klassik" (und sei es nur ein populäres Stück wie Händels Hallelujah) zu begeistern?
Glaube ich nicht. Hannoveraner sind generell unmusikalisch.