Och Chiarina, was hast du gegen die Gummibärchenmethode?
Viel!!!!!
:D
Hier mal zwei links dazu:
http://www.eduhi.at/dl/Motivation.pdf Unten im Anhang ist ein Zitat daraus angefügt!
Anreizsysteme: Das Strohfeuer der extrinsischen Motivation - business-wissen.de
Ich glaube, für ein Kind ist es ganz toll, sich etwas zu erarbeiten, für das es dann belohnt wird, und zwar auf verschiedene Arten und Weisen: 1. Es hat das erreicht, was es sollte / wollte, 2. es erhält Lob, 3. es erhält "einen Preis". Vielleicht ist es sogar egal, ob es ein toller Preis ist - es geht nur darum, etwas zu erhalten, und sei es, dass man in der Schulklasse den Namen mit rosa Kreide an die Tafel schreibt.
Liebe Blüte, meiner Meinung nach lernt man mit der Gummibärchenmethode (in Ausnahmefällen lehne ich sie nicht ab, aber als grundsätzliche Methode, um Lernbereitschaft zu steigern und zu motivieren) absolut Falsches!!!
Es ist leider so, dass ich hier ganze Romane schreiben müsste, um das eingehend zu erläutern. Also hier nur sehr kurz und grob:
Ich glaube, für ein Kind ist es ganz toll, sich etwas zu erarbeiten, für das es dann belohnt wird, und zwar auf verschiedene Arten und Weisen: 1. Es hat das erreicht, was es sollte / wollte....
Genau! Ist das nicht die schönste Belohnung, die es überhaupt gibt? Warum soll dann auf diesen tollen Erfolg noch ein Gummibärchen folgen???
Der Schüler lernt leider - wenn die Methode Gewohnheit ist -, dass offensichtlich dem Lehrer! das Gummibärchen wichtig ist. Er lernt, dass der Lehrer glaubt, die eigene Freude und der eigene Stolz reichten nicht aus, sondern es müsse noch ein Gummibärchen her. Er lernt dadurch, sich von äußeren Faktoren (Belohnung...), die er meistens nicht selbst steuern kann (Mist - der nächste Lehrer gibt keine Gummibärchen........), abhängig zu machen. Er lernt, diese Belohnungen über das eigene Tun und die Freude daran zu stellen. Ein Gummibärchen ist wie ein Leckerli - ich sag nur, ohne mich!
Der Nachteil solcher Belohnungssysteme ist nicht nur die allmähliche Abhängigkeit der Schüler davon, sondern auch die Tatsache, dass sie nicht immer funktionieren und unerwartete Reaktionen hervorrufen. Vielleicht mag der Schüler irgendwann keine Gummibärchen mehr oder eins ist ihm zu wenig oder er bekommt eins, obwohl er selber seine Leistung gar nicht so gut fand....... . Oder es wird als Strafe empfunden, wenn der nächste Lehrer keine Gummibärchen verteilt.
Besser wäre es, wenn sich der Lehrer sich über die Freude und den Stolz des Schülers am eigenen Erfolg einfach mitfreut!
Hier in meinem Umfeld bekommen fast alle Klassenkameraden für gute Schulnoten Geld von ihren Eltern. Ich finde es entsetzlich!!! Erstens wird doch das Kind gerade belohnt durch eine tolle Note - es hatte also Erfolg und nichts ist motivierender und leistungssteigernder als dies! Zweitens sollte die Anstrengungsbereitschaft belohnt werden - für den einen ist eine 3 so wie für einen anderen eine 1. Solche Belohnungssysteme beinhalten immer die große Gefahr der Ungerechtigkeit.
Anstatt Schüler abhängig von Belohnungssystemen zu machen, sollte man lieber auf Eigenverantwortlichkeit, Eigenmotivation setzen und versuchen, dies zu fördern! Bitte auch den Anhang dazu lesen!
Noch toller ist vielleicht ein Übungsheft, an dem man arbeiten kann, Stücke einkleben, Noten reinmalen, Hausaufgaben schreiben -- und Belohnungsbildchen /... reinkleben! Das Klavierüben macht doch trotzdem Spaß
Aber selbstverständlich! Und so etwas ist normalerweise absolut intrinsisch motiviert! Natürlich gibt man als Lehrer Lernanreize. :D Die Kinder machen das dann aber aus sich selbst heraus oder weil sie von mir auf die Idee gebracht worden sind und sich sehr dafür begeistern.
Es ist auch so, dass kleine Kinder erst mal diese Dinge lernen müssen. Sie sind auch extrinsisch motiviert, weil sie nämlich oft auch für den Lehrer lernen, gerade wenn sie ihn sehr mögen. Eine starke emotionale Bindung ist sehr wichtig und ein Lächeln des Lehrers, wenn das Kind seine Hausaufgaben gut gemacht hat, ist eine wichtige Belohnung. Hier hat aber alles direkt mit der Sache und dem Unterricht zu tun! Gummibärchen haben aber nichts mit der Sache zu tun und deshalb sollte man da unbedingt unterscheiden (mit Lob sollte man auch sehr vorsichtig sein, aber das hast du sicher schon von hasenbein und mir mitbekommen).
Wenn ich übe, sind die Motivationen übrigens sowohl in- als auch extrinsisch - ich Übe, weil es mir Spaß macht, aber auch, weil ich das Studiere / Unterricht habe / Konzert habe / Prüfung habe /... Das ist zwar sowas ähnliches wie mein Beruf, aber auch wenn man eine außerberufliche Tätigkeit pflegt, kann es doch nicht schaden, auf doppelte Weise motiviert zu werden...?
Das ist sehr richtig! Ich bezeichne das aber als intrinsisch motiviert. Du setzt dir selber einen Anreiz (bei einer Prüfung ist es natürlich von außen, aber du studierst dieses Fach aus einer intrinsischen Motivation heraus, wie ich annehme :p ) und du glaubst, dass du damit im Wesentlichen Erfolg haben wirst. Man setzt sich natürlich immer äußere Ziele, um sich selbst zu motivieren!
Ich hoffe ja, dass Nica auch etwas dazu sagt, um mal ein Feedback von der Seite zu bekommen. Ich bin gespannt, ob es jetzt Kritik von Eltern etc. hagelt.
*lach*
Liebe Grüße
chiarina