Ich bin zwar kein Musiklehrer, unterrichte als Sportlehrerin und Trainerin aber ebenfalls Bewegungen. Ich bemühe mich, bei meinen Korrekturen den Fehler erst gar nicht als solchen zu benennen sondern gehe nur auf die von mir im Moment gewollte Zielbewegung ein.
Der von Klimperline hier angesprochene Punkt ist sehr wichtig und gilt nicht nur im Unterricht!
Möchte ich, dass ein Kind nicht über die Straße rennt, ohne nach rechts und links zu schauen, ist es besser "warte am Straßenrand...!" zu sagen anstatt "renn nicht über die Straße"!
Hintergrund: die Worte, die man benutzt, bleiben dem Kind (bei Erwachsenen ist das Wort "nicht" in seiner Bedeutung schon gefestigter) in Erinnerung. Im ersten Fall hört es "warte", im zweiten Fall hört es "renn". Das Wörtchen "nicht" geht oft unter. Also möglichst positiv formulieren.
Die Vorgehensweise, die Klimperline beschreibt, ist absolut zielorientiert. Es wird konzentriert an einer Bewegung oder an einem Ablauf gearbeitet. Ob jemand etwas schlecht oder gut macht, steht überhaupt nicht zur Debatte! Und da liegt meiner Meinung der Knackpunkt der momentanen Diskussion:
Lob und Tadel sind etwas anderes als positives und kritisches Feedback!
Lob ist ein kleiner möglicher Teil von Anerkennung, es bezieht sich fast immer auf eine Person. Arbeite ich am Klang, an einer Bewegung o.ä., steht nicht die Leistung der Person, sondern die Sache selbst im Mittelpunkt. Und da kann ich reden (und das tue ich auch :p ), wie einem der Schnabel gewachsen ist: ständiges Feedback von beiden Seiten ist unumgänglich, um etwas zu verbessern.
Lieber searcher, das von mit verlinkte Buch gibt es auch für Manager und Führungskräfte (auch für Lehrer):
Thomas Gordon: Manager-Konferenz - Effektives Führungstraining: Amazon.de: Thomas Gordon: Bücher
Ich hab's nicht gelesen, weil ich meine eigene Führungskraft bin. :D Aber die Prinzipien Gordon's finde ich hervorragend und diese beschäftigen sich u.a. auch mit Lob und Kritik und deren sprachliche Umsetzung.
Liebe Grüße
chiarina
P.S.: Ich mache übrigens äußerst selten vor, wie etwas schlecht klingt. Höchstens mal als Gag. :p Sowas prägt sich meistens ein und ich gebe lieber Hinweise bzw. lasse Hinweise geben :p , wie der Schüler etwas üben kann, um ein Ziel zu erreichen (Herangehensweise). Oder frage nach musikalischer Struktur und Entwicklung. Oder.............oder........... .