Parallele ist, dass die PR Vermarktung nicht ganz in Einklang mit der Bedeutung des Musikers steht
Eigentlich ist es mir egal, wie ein Künstler, sprich: Pianist, vermarktet wird, wofür er Werbung macht, usw., andere Sachen sind mir wichtiger.
Aber die "Bedeutung eines Musikers" ist natürlich ein interessanter Punkt (das geht auch in Richtung der angesprochenen "Kriterien"). Man könnte wohl vieles zugrundelegen: vielleicht Anzahl eingespielter Stücke, oder Anzahl der schwersten technischen Hämmer, die ein Pianist gestemmt hat.
Aber wenn man ein wenig darüber nachdenkt, kommt man schnell darauf, daß es das wohl nicht sein kann.
Wichtig ist mir persönlich, wieviele außerordentliche (i.e. an Vollkommenheit grenzende) Musikstücke ein Pianist eingespielt hat. Bei Horowitz sind das z.B. außerordentlich viele. Er beweist eine Instrumentenbeherrschung und einen Sinn für musikalische Gestaltung, welche ganz herausragend sind.
Pianisten machen vieles im Laufe ihres Lebens - aber nicht alles verdient den Stempel "außerordentlich" oder "kann man praktisch nicht besser machen". Solche Musikstücke machen uneingeschränkt Freude - egal, wie scharf man hinhört. Es wird demonstriert, wie ein Instrument im besten Falle klingen kann, und wie Musik im besten Falle klingen kann - und der Pianist selbst beweist, daß ihm "gut" nicht gut genug ist, sondern er selbst Perfektion anstrebt und zeigen will, bei einem Stück.
Solche Musikstücke sind allerdings relativ selten. Aber die sind es, die ich gerne hören will. Und eigentlich sind es auch die, anhand derer man lernen kann, wie der Konzertflügel klingen kann, und wie schön Klaviermusik klingen kann.
aber eben Schneewittchen hinter den sieben Bergen spielt noch tausendmal schöner, könnte das Spiegelchen ihm zurufen....
Das ist eben die - auch sehr schwierige - Frage: wann spielt ein Pianist schöner als ein anderer? Man kann der Frage nach der Schönheit der Musik nachgehen - aber ich würde sagen, 20 Lebensjahre benötigt man vielleicht schon, um fundierte Urteile fällen zu können...? Es gibt ja auch viel Musikstücke und Musikarten in der Welt.
Man kann aber auch einfach die Musik genießen und sich von dieser tragen lassen, die einem gefällt.
Und das eine schließt das andere ja keineswegs aus.