Da wir schon beim Take sind - ich habe mir die Gruselfilmchen nochmal angeschaut.
Sie sind wirklich interessant:
Mozart, Klavierkonzert Nr.17, 1.Satz
Mozart, Klavierkonzert Nr.17, 2.Satz
Mozart, Klavierkonzert Nr.17, 3.Satz
Es wurde schon darauf hingewiesen, daß L.'s Dirigentenpose eine Anmaßung ist,
das Ensemble vom Konzertmeister zusammengehalten wird. Aber das reicht
als Beobachtung noch nicht. Jedes der drei Filmchen ist eine Montage aus diversen
Takes, von mehreren Kameras aus unterschiedlichen Blickwinkeln aufgenommen.
Eine Kamera hatte die Aufgabe, L. (31, Pianist) beim Simulieren der Dirigierbewegungen
aufzunehmen. Man sehe sich nur die idiotische Feldherrengeste im ersten Satz bei 1:39 an,
um zu verstehen, worum es geht - die Inszenierung von Führer- und Gefolgschaft.
Aber für wen wird so etwas inszeniert? Wer identifiziert sich mit dem Imperatorengehabe?
Es ist der
autoritäre Charakter, der vom "berühmtesten Klaviervirtuosen aller Zeiten",
von maximalem Bekanntheitsgrad und den "einzigartigen, besten Leistungen eines Künstlers"
schwärmt: Größe als ein Fetisch, der ihm Halt geben soll.
Allerdings beherrscht LL die Gesten noch nicht aus dem FF. Von
André Rieu kann er
noch 'n bischen lernen.
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