... Mögt ihr Lang Lang...?

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Magst Du Lang Lang...?


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Lang Lang - Rachmaninoff Piano Concerto No. 3, Part 01 - YouTube
Lang Lang - Rachmaninoff Piano Concerto No. 3, Part 02 - YouTube
Lang Lang - Rachmaninoff Piano Concerto No. 3, Part 03 - YouTube

Aber: wer von Lang Lang's Interviews weiß, wo er sagte, daß er auch gern hätte Komiker werden wollen...

Allerdings, wenn man sich die technische Virtuosität ansieht, die Lang Lang da beweist, dann stellt man sich ernsthaft die Frage, ob für ihn technische Grenzen überhaupt noch existieren. Rach 3, das pianistische Schwergewicht... und wenn er aus Gründen, die nur er selbst kennt, in einer virtuosen Passage dem Orchester davonlaufen will, dann wird er eben so schnell, wie dazu nötig ist. Um das Orchester dann allein einsetzen zu lassen, was sich dann wirklich urkomisch schlecht anhört... :D

Lieber Dreiklang,

so langsam habe ich das Gefühl, du versuchst hier was den Komiker betrifft deinem L-L nachzueifern. :D

Du findest also ein Stück, dass L-L mehr als schlecht spielt und kannst dem noch was Positives abgewinnen? Glaubst du wirklich, der hat geplant dem Orchester davonzurennen (ich nehme mal an, das war nicht ganz ernst gemeint...hoffe ich jedenfalls)?

Und seine technischen Grenzen hast du mit dieser Aufnahme doch wunderbar dargelegt. Grässlich undifferenziert, besonders das Finale ist furchtbar. Nein, er war dem Stück hier einfach nicht gewachsen, weder technisch, noch musikalisch, da kann auch jegliches Gedonner nicht drüber hinwegtäuschen. Wenn du bei diesem Stück anfangen würdest, Lobgesänge auf Argerichs Leistung :kuss: anzustimmen und vor dieser göttlichen Technik auf die Knie fallen würdest, dann könnte ich dich verstehen. :)

Viele Grüße!
 
Wo alle anderen Pianisten und Pianistinnen in meinen Ohren allenfalls den Charme und die Grobheit einer galoppierenden Büffel-Herde entwickeln, läßt der Chinese eine Schwalbe durch die Luft rasen, flügelschlagend in die Höhe steigen, sich dann wieder mit angelegten Flügeln schwerelos fallen lassen, wieder empor, wieder abwärts, sie dreht sich um sich selbst, dabei zwitschernd...

Hier noch mal Kissin mit dem "Charme und der Grobheit einer galoppierenden Büffel-Herde" :D in akzeptabler Tonqualität.

Kissin - Schumann: Variationen über den Namen Abegg op.1
 
Hab noch einen virtuosen Kracher von beiden gefunden...

Lang Lang - Islamey

Kissin - Islamey

Also ich würde sagen, Kissin kann so einigermaßen mithalten. :floet:

Ich empfinde die große aggressive Härte, mit der Kissin hier spielt, als nicht passend zu diesem Stück, und was ich da höre, gefällt mir überhaupt nicht.

Da verselbständigt sich wohl etwas der Wunsch nach Virtuosität, zum Nachteil der Musik.

Der Chinese hingegen macht musikalisch schöne Musik, die ich mir auch schadlos anhören kann, ohne daß es mich ständig "aus dem Stück heraustreiben will".

Trotz allem: auch der Chinese liefert keine Aufnahme, die mich vom Sockel haut. Vor allem die Aufnahmequalität ist auch zu schlecht.

Viele Grüße!
 

Lieber Troubadix.

Daß der Chinese offenbar einen sehr hochentwickelten Sinn für komische Mimik hat, das war mir früher schon bei ihm aufgefallen. Daß er dasselbe aber auch für Gestik besitzt (während er Rach 3 spielt), das war mir bisher unbekannt. Wie gesagt, ich habe gebrüllt vor Lachen, und mehr als einmal das Zimmer verlassen....:D

Sehr sehr schön drückt das auch ein Unbekannter mit Sinn für feinen trockenen britischen Humor in den Kommentaren aus:

Visually: this is a comedy. I watch it late at night to keep me awake by laughing. Never fails.

und:

Technically: Insane. I wish I had his hands, but only his hands.

Der Dirigent ist aber streckenweise auch nicht von schlechten Eltern, hab ich gesehen... ich habe den Eindruck, daß auch der weiß, was Lang Lang mit diesem Konzert in dieser Einspielung anstellt, und vorhat, und ganz offenbar hat nämlich auch der seinen Spaß bei der Sache...:)

Technisch gesehen schüttelt Lang Lang Rach 3 hier aus dem Handgelenk, in etwa so, als wenn ich meine Kaffeetasse auswasche. Einige Passagen sprengen technisch das, was ich eigentlich bisher für menschenmöglich hielt. Aber das ist auch schon egal, denn: es fällt mir schwer, dieses Konzert ernsthaft zu analysieren. Zu offensichtlich ist für mich der ganze Sinn für Komik, und die ganze Komik selbst, die in dieser Aufnahme hier steckt.

Es ist die Parodie auf falsch und schlecht spielende Pianisten schlechthin, vielleicht auch die filmgewordene berühmte Liszt-Karikatur (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/4/44/Karikatur_Liszt.jpg/250px-Karikatur_Liszt.jpg), er schauspielert den enthusiatisch dreinhämmernden Pianisten, den sich jeder Klavierlaie immer so vorstellt. Er hält mit dem Orchester ein zwangloses Plauderstündchen, wo es doch eigentlich in einem Konzertsaal darum gehen sollte, schöne und beste Musik zu machen...
Und einige Passagen im Konzert sind auch schlichtweg ernsthaft makellos und grandios gespielt, musikalisch wie technisch...

Nun, wie auch immer.

Schöne Musik ist es jedoch nicht, wie ich schon sagte. Aber was soll man denn erwarten, nach mittlerweile über 200 Einspielungen dieses Klavierkonzertes...????

Ich habe, höre (und liebe) schon seit Jahren meine persönliche "Referenzaufnahme" dieses Konzertes auf CD - und auch die Einspielung mit Argerich kann diese Aufnahme nicht im entferntesten "in Gefahr" bringen, soweit es mich angeht ;)

---

Ich denke, das Buch, betitelt mit "Die Suche nach dem Pianisten, der wirklich alles auf dem Flügel machen kann", das kann ich nach diesem Rach 3 - Knaller jetzt mit dem letzten Satz abschließen, zuklappen und ins Regal stellen.

Mit einer Einschränkung: wenn er will! Manchmal will er eben einfach nicht. Und dann kommt entsprechend nur Blödsinn raus.

Und es gibt durchaus Sachen, lieber Troubadix, über die ich ganz bestimmt nicht mehr lache. Was er mit der Appassionata, diesem Meisterwerk Beethovens, im Wiener Konzert angestellt hat, das hat mit einem "Gould'schen künstlerischen Haß auf Beethoven" nun wirklich nichts mehr zu tun - nein, er schmeißt das Werk einfach auf den Schrottplatz....

Das ärgerliche dabei ist, er könnte der Appassionata wohl die notwendige Tiefe, und auch Ernsthaftigkeit, im Spiel verleihen, wenn er wollte. Woher ich das weiß? Nun, ganz einfach, er hat's im Internet nämlich schon bewiesen:

Lang Lang plays Beethoven's Sonata No.23 "Appassionata" Op. 57 No. 23 1st Movement. - YouTube

Umso ärgerlicher, was er in Wien gemacht hat. Und ich habe außer Arrau immer noch keine Einspielung, die meinen eigenen Vorstellungen von der Interpretation dieser Sonate zumindest einigermaßen gerecht wird. Ich versuche mich an ihr ja schon seit 30 Jahren.

Übrigens, das Wiener Konzert: soweit ich es geblickt habe, samt und sonders wunderschöne, musikalische Klaviermusik, ohne Einschränkungen. Einzig die Appassionata muß man streichen.

Schönen Gruß!
Dreiklang
 
Hier noch mal Kissin mit dem "Charme und der Grobheit einer galoppierenden Büffel-Herde" :D in akzeptabler Tonqualität.

Kissin - Schumann: Variationen über den Namen Abegg op.1

Danke...! ;)

Ja, die Büffelherde hat sich nun verabschiedet. Wir haben jetzt eine anmutig fliegende Gans, oder eine schön fliegende Taube, aber noch keinen vollkommen irrwitzigen schwerelos-leichten Schwalbenflug durch alle Höhen und Tiefen (*)

Zitat von Dreiklang:
eine Schwalbe durch die Luft rasen, flügelschlagend in die Höhe steigen, sich dann wieder mit angelegten Flügeln schwerelos fallen lassen, wieder empor, wieder abwärts, sie dreht sich um sich selbst, dabei zwitschernd...

... allerdings auch hier: die erste Passage (bis 0:28 ) in meinen Ohren längst nicht so schön musikalisch durchmodelliert wie beim Chinesen.

Und auch sonst keinerlei Gefahr für die Pole Position des Chinesen, der vor allem auch eine sehr gekonnt gesponnene musikalische Line von Anfang bis Ende durch das ganze Stück zieht. Ich bin drin, höre, genieße, lasse mich gerne von ihr mittragen...

(*) was die "Laufpassage" angeht - auf diese bezog ich mich bei der Analogie.
 
Danke...! ;)

Ja, die Büffelherde hat sich nun verabschiedet. Wir haben jetzt eine anmutig fliegende Gans, oder eine schön fliegende Taube, aber noch keinen vollkommen irrwitzigen schwerelos-leichten Schwalbenflug durch alle Höhen und Tiefen (*)



... allerdings auch hier: die erste Passage (bis 0:28 ) in meinen Ohren längst nicht so schön musikalisch durchmodelliert wie beim Chinesen.


Und auch sonst keinerlei Gefahr für die Pole Position des Chinesen, der vor allem auch eine sehr gekonnt gesponnene musikalische Line von Anfang bis Ende durch das ganze Stück zieht. Ich bin drin, höre, genieße, lasse mich gerne von ihr mittragen...

(*) was die "Laufpassage" angeht - auf diese bezog ich mich bei der Analogie.


Dreiklang, du bist ja völlig dem Kitsch verfallen,:p jetzt verstehe ich deine Leidenschaft zu diesem Chinesen. Kitsch ist auch eine Kunstform, allso daher nimm es mir nicht für
übel :kuss::D

Cordialement
Destenay
 
Dreiklang, du bist ja völlig dem Kitsch verfallen,:p jetzt verstehe ich deine Leidenschaft zu diesem Chinesen. Kitsch ist auch eine Kunstform, allso daher nimm es mir nicht für
übel

Cordialement
Destenay

Ach nein, Destenay, das darfst Du einfach nicht sagen: "Kitsch ist auch Kunst" ;)

"Kitsch" ist das schlimmste Schimpfwort, mit dem man "Kunst" belegen kann. Und beides ist nun wirklich nicht dasselbe ;)

Ich kenne sonst nur noch ein solches Schimpfwort, und das ist: "schmalzig". Auch das ist alles andere als ein Kompliment für künstlerische Arbeiten.

Nein, nein: ich finde keineswegs, daß der Chinese "Kitsch" macht, jedenfalls nicht bei seiner Interpretation der Abegg-Variationen.

Viele Grüße! ;)
Dreiklang
 
"Kitsch" ist das schlimmste Schimpfwort, mit dem man "Kunst" belegen kann.
Diese Einschätzung hängt auf jeden Fall von der kulturellen Prägung ab. Einige Betrachtungen dazu finden sich in Milan Kunderas "Der Vorhang". (Aber wahrscheinlich weißt Du ja alles über Kitsch und brauchst nichts nachzulesen. :p)

(Und im Vergleich zu manchen hier schon genannten und nicht genannten Einspielungen anderer Pianisten sind seine Variationen schon ziemlich kitschig.)
 
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Ach nein, Destenay, das darfst Du einfach nicht sagen: "Kitsch ist auch Kunst" ;)

"Kitsch" ist das schlimmste Schimpfwort, mit dem man "Kunst" belegen kann. Und beides ist nun wirklich nicht dasselbe ;)

Ich kenne sonst nur noch ein solches Schimpfwort, und das ist: "schmalzig". Auch das ist alles andere als ein Kompliment für künstlerische Arbeiten.

Nein, nein: ich finde keineswegs, daß der Chinese "Kitsch" macht, jedenfalls nicht bei seiner Interpretation der Abegg-Variationen.

Viele Grüße! ;)
Dreiklang

Nein Dreiklang !!! Kitsch ist eine KUNSTFORM und kein Schimpfwort. Im Louvre in Paris hängen viele wertvolle Bilder zB. die Mona Lisa,die bemahlten Decken in den Kirchen ?, Meissen Porzellanfiguren?usw- dies könnte man alles alls Kitsch bezeichnen, tut man aber nicht , weil der liebe Gott dich dann bitterhart bestrafen könnte. Schlussendlich ist es aber eine Kunstform.

Cordialement

Destenay
 
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Nein Dreiklang !!! Kitsch ist eine KUNSTFORM und kein Schimpfwort. Im Louvre in Paris hängen viele wertvolle Bilder zB. die Mona Lisa,die bemahlten Decken in den Kirchen ?, Meissen Porzellanfiguren?usw- dies könnte man alles alls Kitsch bezeichnen, tut man aber nicht , weil der liebe Gott dich dann bitterhart bestrafen könnte. Schlussendlich ist es aber eine Kunstform.

Ich persönlich käme niemals auf die Idee, diese Dinge als "Kitsch" zu bezeichnen.
 

Diese Einschätzung hängt auf jeden Fall von der kulturellen Prägung ab. Einige Betrachtungen dazu finden sich in Milan Kunderas "Der Vorhang". (Aber wahrscheinlich weißt Du ja alles über Kitsch und brauchst nichts nachzulesen. :p)

(Und im Vergleich zu manchen hier schon genannten und nicht genannten Einspielungen anderer Pianisten sind seine Variationen schon ziemlich kitschig.)

Ich lese praktisch niemals, allenfalls Wikipedia, und kurze, prägnante Publikationen aus dem Internet. Oder wie hier, ein Forum, wo man gleich auch mit Experten diskutieren und sich austauschen (und etwas Spaß haben und etwas lernen) kann. Aber ein Buch zu lesen, strengt mich viel zu viel an, das wichtigste und wesentliche davon herauszusieben und zu bewerten etc.

Vor allem, wenn ich es gar nicht brauche, und es mich auch gar nicht interessiert, privat, oder für meine Arbeit. Du wirst mich wahrscheinlich nie mit einem Buch in der Hand finden ;)

Aber: ich höre sehr gerne und viel Musik. Und ich sehe gerne wirklich gute Filme, auch diese sind ein Hochgenuß für mich.

---

"Kitsch" ist in Expertenkreisen das größte Schimpfwort für Kunst - oder sitze ich da wirklich einem Irrtum auf? Auf jeden Fall, wird dieses Wort im allgemeinen Verständnis genau in diesem Kontext gebraucht.

Kitsch ist keine Kunst, und Kunst kann niemals Kitsch sein - diese Dinge stehen im allgemeinen Verständnis diametral und disjunkt gegenüber.

Selbstverständlich finden musikalisch weniger anspruchvolle Hörer, bzw. solche mit einem weniger weit entwickelten Ohr, Dinge, die wir sicher alle als "kitschig" einstufen würden, "schön".

Aber ich möchte bitte Lang Lang's Musik (A/H/C) von dem Begriff "Kitsch" vollkommen frei halten. Nenne es anders, finde andere Worte: er spielt nicht so starr, nicht so eckig, wie in früheren Zeiten und Traditionen, oder ähnliches.

Genau das macht seine Musik ja gerade schön, und seine Abegg hörenswert für mich. Die Abegg der anderen Pianisten würden es nicht einmal in meine allgemeine persönliche Sammlung von Musik schaffen, trotz der vorhandenen Schönheit der Komposition.
Denn diese Schönheit muß auch angemessen zur Geltung gebracht werden.

Also bitte nicht: "kitschig", im Zusammenhang mit Lang Lang. Dazu ist seine Musik m.E. zu schön, zu überlegt, zu musikalisch etc.

Viele Grüße!
 
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Ich lese praktisch niemals, allenfalls Wikipedia, und kurze, prägnante Publikationen aus dem Internet.
Das könnte aber helfen, Begrifflichkeiten zu klären. Und würdest du den genannten Text von Kundera lesen, könntest Du vielleicht verstehen, warum Destenay so unbefangen mit der Einordnung als Kitsch umgeht. :D

Aber ein Buch zu lesen, strengt mich viel zu viel an, das wichtigste und wesentliche davon herauszusieben und zu bewerten etc.
Du weißt aber schon, daß dies das intellektuelle Analogon zur Fütterung mit vorgekautem ist?

Aber ich möchte bitte Lang Lang's Musik (A/H/C) von dem Begriff "Kitsch" vollkommen frei halten.
Entschuldige bitte, aber im Vergleich mit anderen Abegg-Einspielungen bleibe ich bei meinem Eindruck (Begrifflichkeiten, etc). Natürlich, im Vergleich mit manch anderem aus Lang Langs Diskographie ist dies ein Musterbeispiel formaler Strenge. Aber was sagt das aus...

Nenne es anders, finde andere Worte: er spielt nicht so starr, nicht so eckig, wie in früheren Zeiten und Traditionen, oder ähnliches.
Es tut mir leid, in diesen Alternativen spiegelt sich genau Deine Meinung wider. Dies kann (und will) ich nicht so übernehmen.

Genau das macht seine Musik ja gerade schön, und seine Abegg hörenswert für mich. Die Abegg der anderen Pianisten würden es nicht einmal in meine allgemeine persönliche Sammlung von Musik schaffen, trotz der vorhandenen Schönheit der Komposition.
Tja, da ist es bei mir umgekehrt.

Denn diese Schönheit muß eben auch "beispielhaft" zur Geltung gebracht werden.
Da sind wir uns vollkommen einig. :D

Also bitte nicht: "kitschig", im Zusammenhang mit Lang Lang. Dazu ist seine Musik m.E. zu schön, zu überlegt, technisch zu ausgereift realisiert, insgesamt zu musikalisch, hat den Arbeiten der anderen Pianisten sehr vieles voraus (und genau das versuchen wir ja gerade zu klären), und so fort.
Zumindest affirmierst du das äußerst ausdauernd. :D
 
Juhui!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! wir kommen auf ein neues Thema, KITSCH: Mona Lisa, Lang Lang, Manneken Piss, Cameron Carpenter, synthetisch vergilbte Friedhofsblumen,
Valentino Liberace, die wunderschönen herrlich farbigen Götter- und Engelsbilder, Claudia Roth, Harald Glöckner und zuletzt der zu Kruft getragene Papst in Glanz und Gloria. Ach Udo Jürgens sollte man nicht vergessen !

Cordialement
Destenay
 
Das könnte aber helfen, Begrifflichkeiten zu klären. Und würdest du den genannten Text von Kundera lesen, könntest Du vielleicht verstehen, warum Destenay so unbefangen mit der Einordnung als Kitsch umgeht. :D

Gut, aber in einer Diskussion sollten wir nicht mit Begriffen "spielen", sondern sie innerhalb eines gemeinsamen Konsenses gebrauchen. Du teilst doch meine Ansicht, daß Kitsch niemals Kunst, und Kunst niemals Kitsch ist?

Du weißt aber schon, daß dies das intellektuelle Analogon zur Fütterung mit vorgekautem ist?

Ich bilde mir über alles meine eigene Meinung, nach reiflicher Überlegung, Sichtung von Fakten, Phänomenen, etc.

Entschuldige bitte, aber im Vergleich mit anderen Abegg-Einspielungen bleibe ich bei meinem Eindruck (Begrifflichkeiten, etc). Natürlich, im Vergleich mit manch anderem aus Lang Langs Diskographie ist dies ein Musterbeispiel formaler Strenge. Aber was sagt das aus...

Das sagt gar nichts aus, denn wir wollten uns (schaffen das aber nicht?) doch einmal aus sämtlichen anderen Arbeiten, auch sämtlicher anderer Pianisten, hier jetzt einmal heraushalten, und die Abegg's unserer drei Interpreten hier isoliert betrachten. Die Abegg wird (auch das schrieb ich schon), keinen Deut besser oder schlechter dadurch, was Lang Lang sonst, und wie er es sonst, gespielt hat.

Ansonsten, handelt es sich bei Deiner Einschätzung selbstverständlich um Deine eigene Meinung, die Du selbstverständlich sowohl äußern, als auch vertreten darfst!

Allerdings, wäre eine sinnvolle Begründung der Einschätzung natürlich immer gut. Vielleicht sollten wir uns einfach mal einige typische Beispiele von musikalischem Kitsch auf YT suchen, und versuchen, diesen Kitsch dann mit Lang Lang's Abegg zu vergleichen?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Gut, aber in einer Diskussion sollten wir nicht mit Begriffen "spielen", sondern sie innerhalb eines gemeinsamen Konsenses gebrauchen. Du teilst doch meine Ansicht, daß Kitsch niemals Kunst, und Kunst niemals Kitsch ist?
Nein, an eine scharfe Trennlinie (mit möglichst viel Niemandsland dazwischen) glaube ich nicht. Auch wenn für mich Kitsch erst einmal eher negativ konnotiert ist.

Ich bilde mir über alles meine eigene Meinung, nach reiflicher Überlegung, Sichtung von Fakten, Phänomenen, etc.
Zum Thema Kitsch habe ich dir ja Material zum Sichten genannt. (Zwar kein kurzer Internettext, prägnant aber allemal.) Weiter vorkauen mag ich nicht.


Das sagt gar nichts aus, denn wir wollten uns (schaffen das aber nicht?) doch einmal aus sämtlichen anderen Arbeiten, auch sämtlicher anderer Pianisten, hier jetzt einmal heraushalten, und die Abegg hier isoliert betrachten. Die Abegg wird (auch das schrieb ich schon), keinen Deut besser oder schlechter dadurch, was Lang Lang sonst, und wie er es sonst, gespielt hat.
Na gut, betrachten wir nur Abegg von Lang Lang und von Lang Lang nur Abegg. Ist herausragend. Billig.

Allerdings, wäre eine sinnvolle Begründung der Einschätzung natürlich immer gut.
Es sind ja schon einige Dinge genannt worden. Für eine klarere Sezierung habe ich vielleicht nächste Woche Zeit. Gleich muß ich weg, Musik machen.
 
Nein, an eine scharfe Trennlinie (mit möglichst viel Niemandsland dazwischen) glaube ich nicht. Auch wenn für mich Kitsch erst einmal eher negativ konnotiert ist.

Nun, ich glaube eine solche Trennlinie sehr wohl. So etwas wie "kitschige Kunst" existiert nicht. Und so etwas wie "kunstvoller Kitsch" auch nicht. Peng, aus ;)

Sonst kommt man in der Kunst ganz allgemein nämlich in Teufels Küche.

Zum Thema Kitsch habe ich dir ja Material zum Sichten genannt. (Zwar kein kurzer Internettext, prägnant aber allemal.) Weiter vorkauen mag ich nicht.

Und ich werde das nicht lesen, weil ich meine Meinung betreffend Kunst und Kitsch nicht ändern werde ;)

Na gut, betrachten wir nur Abegg von Lang Lang und von Lang Lang nur Abegg. Ist herausragend. Billig.

Das war ein Schreibfehler, habe ich korrigiert. Es geht um Abegg von Lang Lang, im Vergleich dazu die Arbeiten von Richter und Kissin.

Es sind ja schon einige Dinge genannt worden.

Da wurde nichts genannt. Es wurde, von chiarina und Dir, einfach die Behauptung aufgestellt, daß Lang Lang "kitschig" spielt. Irgendwie weiter begründet wurde das nicht.
 
Der Kitsch ist eine Kunstform, er soll was ausdrücken in einfachster naiver Art und Weise, daher ist er auch in der Kirche so häufig zu finden. Eine Kirche voll mit Abstrakter Kunst, währe wie ein stummer Pfarrer.
Warum wurde abstrakte Kunst einst verbrannt ?????????? Der Kitsch hat einen Nebengeschmack weil mit ihm auf schönste Art manipuliert werden kann, er ist genau so aussagekräftig wie die heutige moderne Kunst, daher ist Kitsch die Kunst des einfachen Mannes.
Jetzt können wir wieder zurück zu Lang Lang!!!!! :D
 

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