... Mögt ihr Lang Lang...?

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Magst Du Lang Lang...?


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Lieber rolf,

mir gefällt auch sehr, wie Watts spielt denkbar ist, dass praxisunerfahrene Puristen sich über die Verspieler im Prestissimo echauffieren, aber sowas ist indiskutabel

Perfektion im Klavierspiel, nein, wird nicht überbewertet, sondern liegt im Auge des Betrachters!

Warum soll ich beim Genießen von Musik eine Aufnahme nehmen, wo sich einer verspielt? Gehört es nicht zu den Hausaufgaben eines Pianisten, alle Töne zu realisieren?

Es gibt zu viele, die das bewältigen, und: dabei einen sehr hohen musikalisch-gestalterischen Feinsinn und Verständnis beweisen (*).

Und noch dazu: all das in einer Brillanz der Aufnahme liefern, bei der man noch die feinsten Nuancen im Klang wahrnehmen kann, das Ohr hängt förmlich im Flügel. Nur live ist noch besser.

(ich habe das extra im Lang Lang-Faden gepostet, weil Lang Lang all dies in vielen seiner Einspielungen liefert)

Viele Grüße!

(*) auch live - und dann leider mit diesen bescheuerten Erkälteten, die es weder schaffen, nicht zu husten, noch den Anstand haben, dann einfach zu hause zu bleiben.
 
Perfektion im Klavierspiel, nein, wird nicht überbewertet, sondern liegt im Auge des Betrachters!

Warum soll ich beim Genießen von Musik eine Aufnahme nehmen, wo sich einer verspielt? Gehört es nicht zu den Hausaufgaben eines Pianisten, alle Töne zu realisieren?

Es gibt zu viele, die das bewältigen, und: dabei einen sehr hohen musikalisch-gestalterischen Feinsinn und Verständnis beweisen (*).

Fehler passieren - und zwar jedem (!!!), und das vor allem bei sauschweren Sachen im Konzert - - - und man kann trotz zufälliger (Ermüdung, Konzentrationslücke, winzige Irritation) Fehler hören, wie gespielt wird: und da wäre es oberflächlicher Snobismus, an Watts live Darbietung herumzumeckern. (übrigens gehört Watts zu denen, die es sich manuell leisten können, riskant zu spielen: das kann und wagt nicht jeder!)

dein so bewunderter L-L spielt übrigens die Reminiscences de Don Juan wirklich beachtlich, allerdings nicht fehlerfrei (es fehlen Töne und es gibt falsche Töne) indes wäre es bescheuert, paar Fehlerchen bei diesem Stück live zu bemäkeln ((((die meisten Fehler werden übrigens vom "normalen" Hörer gar nicht wahrgenommen sondern nur von denen, die das Stück bis ins letzte Detail kennen)))) --- aber riskant spielt er nirgendwo, eher neigt er bei besonders heiklen Stellen zur Vorsicht

du darfst sicher sein: die technischen Hausaufgaben hat gemacht, wer in großen Sälen nicht ausgelacht sondern immer wieder engagiert wird - na, und paar Fehler passieren trotzdem :):)
 
Fehler passieren - und zwar jedem (!!!), und das vor allem bei sauschweren Sachen im Konzert - - - und man kann trotz zufälliger (Ermüdung, Konzentrationslücke, winzige Irritation) Fehler hören, wie gespielt wird: und da wäre es oberflächlicher Snobismus, an Watts live Darbietung herumzumeckern.

Naja gut, aber jetzt laß uns doch "Kritik auf höchstem Niveau" führen, wie es so schön heißt. Ich höre immer scharf hin, schließlich genieße ich ja Musik, und Fehler ist Fehler, verhaut ist verhaut, Punkt. Und so etwas kommt praktisch nie mehr in die Sammlung meiner persönlichen Musik, die ich höre, Peng aus.

Ich möchte ein Höchstmaß an technischer Perfektion hören (Werktreue ist nicht die unbedingte Hauptsache, solange das Werk für meinen Geschmack nicht ins lächerliche gezogen wird).

Warum? ;) Weil es mich fasziniert, sowas...

Verspielfehler, die ich nicht höre, die existieren für mich auch nicht (ich bin kein Beckmesser oder Notenfanatiker, dem der Sinn nur danach steht, mittels Partitur falsche Noten aufzuklauben, sondern ich will einfach nur Freude am Musikhören haben).

(...) aber riskant spielt er nirgendwo, eher neigt er bei besonders heiklen Stellen zur Vorsicht

Danke für Deine Bewertung bzw. Analyse seines Spiels der Reminiscences! Nun, ich nehme an, durch diese Vorsicht hält er sein Spiel auf sauberstem, klarsten und brillantestem Niveau...?

Ich muß gestehen, die Reminiscences de Don Juan sind mir kompositorisch etwas zu uneingängig, ich hör' sie selten. Tatsächlich mag ich auf meiner Carnegie-Hall-DVD nur die Abegg-Variationen und die Haydn-Sonate. Alles andere: ist kompositorisch nicht mein Geschmack.

Aber die beiden Dinger zeigen allen Pianisten, wie virtuos man klavierspielen kann.

du darfst sicher sein: die technischen Hausaufgaben hat gemacht, wer in großen Sälen nicht ausgelacht sondern immer wieder engagiert wird - na, und paar Fehler passieren trotzdem :):)

Na, und ich warte immer ab, bis ich die technisch "perfekte" und musikalisch mich befriedigende Aufnahme gefunden habe ;) Solange bin ich halt immer auf der Suche.

Schönen Gruß!
 
es geht um das Ausmaß seiner technischen Virtuosität, und Brillanz, und die technisch-virtuosen Gestaltungsmittel, über die er verfügt.
(in vielen seiner Aufnahmen tritt dies zutage)

...wenn das so ist, dann fragt man sich aber bestürzt, warum dieselben Repertoirestücke bei anderen musikalisch sinnvoller und technisch besser klingen... (das hatten wir schon mal mit ... sagen wir erhellenden Beispielen diskutiert) ;);)
 

...wenn das so ist, dann fragt man sich aber bestürzt, warum dieselben Repertoirestücke bei anderen musikalisch sinnvoller und technisch besser klingen... (das hatten wir schon mal mit ... sagen wir erhellenden Beispielen diskutiert) ;);)

Bitte definiere "musikalisch sinnvoll"! Schön muß es klingen, und nicht greußlich - mehr Sinn gibt's da doch nicht dahinter ;)

Naja, und technisch virtuoser... zeige mir irgendeinen. Ich bin für Vorschläge offen. Wenn man technisch mit einer Genauigkeit und Zielsicherheit jenseits der Grenze des akustisch überhaupt noch wahrnehmbaren spielt, und damit an die Grenze des Instruments selbst gelangt (ppp!), dann geht's halt nicht virtuoser ;) Nur noch genauso gut!
 
Da ist er nicht alleine; es fehlt Ihm aber das Verstehen und somit das Ausdrucksmittel der eigentlichen Botschaft

Er macht aus vielen Stücken n.m.M. schönste Musik, mit einem Hochmaß an Musikalität und Gestaltungs- bzw. Ideenkraft.

Das ist doch die Botschaft, auf die es ankommt?

Laß' uns bitte jetzt nicht esoterisch werden! ;)
 
Naja gut, aber jetzt laß uns doch "Kritik auf höchstem Niveau" führen, wie es so schön heißt. Ich höre immer scharf hin, schließlich genieße ich ja Musik, und Fehler ist Fehler, verhaut ist verhaut, Punkt. Und so etwas kommt praktisch nie mehr in die Sammlung meiner persönlichen Musik, die ich höre, Peng aus.
aha, so ist das also? ...aber die musikalischen Fehler (Ausdruckslosigkeit, glattes Geklimper u.v.a) hörst du? nicht nur falsche Noten? ...erinnere dich nur an die 3. Consolation... :D:D

Verspielfehler, die ich nicht höre, die existieren für mich auch nicht (ich bin kein Beckmesser oder Notenfanatiker, dem der Sinn nur danach steht, mittels Partitur falsche Noten aufzuklauben, sondern ich will einfach nur Freude am Musikhören haben).
...wie kommt es nur, dass ich das jetzt als einen deutlich auffallenden Widerspruch zum vorherigen Zitat erkenne? ... :D

Danke für Deine Bewertung bzw. Analyse seines Spiels der Reminiscences! Nun, ich nehme an, durch diese Vorsicht hält er sein Spiel auf sauberstem, klarsten und brillantestem Niveau...?
tja, letzteres eben nicht - die "Brillanz" zeigt sich nur in den weniger problematischen Abschnitten - - - und das ist zu oft typisch für L-L: bissle glitzernde Show machen, wo es leichter ist, und wo es schwieriger zurückschrauben... --- ne ne, schon allein technisch ist er weit weit weit weg von Richter, Ax, Aimard, Pollini, Kissin usw.

Ich muß gestehen, die Reminiscences de Don Juan sind mir kompositorisch etwas zu uneingängig, ich hör' sie selten.
oh... die Reminiszenzen also kennst du nicht so sehr genau, wahrscheinlich einige andere virtuose Repertoirestücke auch nicht? ...wie willst da dann deinem eigenen Urteil zur Brillanz trauen???... das ist schon ein wenig rätselhaft ;)
 
...aber die musikalischen Fehler (...) hörst du?

Ja, ich erkenne solche (ganz allgemein) ;)

erinnere dich nur an die 3. Consolation...

Wann habe ich was zu dieser gesagt (bitte Zitat!), bzw. erkläre bitte, was Du damit meinst.


... das habe ich verstanden! Demnach ist "Brillanz" im Klavierspiel "besonders hohe Schnelligkeit, Genauigkeit, Akkuratesse und Klangschönheit bei besonders virtuosen Ausschnitten der Klavierliteratur". Wieder etwas gelernt ;)

schon allein technisch ist er weit weit weit weg von Richter, Ax, Aimard, Pollini, Kissin usw.

Und ich sage: in Sachen vollkommster Kontrolle über den Tastenanschlag beim Klavierspiel sind die alle noch weit weit weit weg von Lang Lang ;)

(sozusagen - ich sag's lieber nicht - die allererste Hausaufgabe beim Klavierspiel *autsch!*)
 
mir gefällt auch sehr, wie Watts spielt denkbar ist, dass praxisunerfahrene Puristen sich über die Verspieler im Prestissimo echauffieren, aber sowas ist indiskutabel
Lieber rolf,



Perfektion im Klavierspiel, nein, wird nicht überbewertet, sondern liegt im Auge des Betrachters!

Warum soll ich beim Genießen von Musik eine Aufnahme nehmen, wo sich einer verspielt? Gehört es nicht zu den Hausaufgaben eines Pianisten, alle Töne zu realisieren?

Es gibt zu viele, die das bewältigen, und: dabei einen sehr hohen musikalisch-gestalterischen Feinsinn und Verständnis beweisen (*).

Und noch dazu: all das in einer Brillanz der Aufnahme liefern, bei der man noch die feinsten Nuancen im Klang wahrnehmen kann, das Ohr hängt förmlich im Flügel. Nur live ist noch besser.

(ich habe das extra im Lang Lang-Faden gepostet, weil Lang Lang all dies in vielen seiner Einspielungen liefert)

Viele Grüße!

(*) auch live - und dann leider mit diesen bescheuerten Erkälteten, die es weder schaffen, nicht zu husten, noch den Anstand haben, dann einfach zu hause zu bleiben.
Die Prinzessin auf der Erbse

Inhalt(aus Wikipedia)

Das Märchen handelt von einem Prinzen, der lange vergeblich eine wahrhaftige Prinzessin zum Heiraten sucht. Während sein Vater bemüht ist, die richtige Frau für ihn zu finden, ist es seiner Mutter gerade recht, dass ihr Sohn keine davon heiraten möchte. Ein Unwetter verschlägt eines Abends ein regennasses Fräulein, das von sich behauptet, eine echte Prinzessin zu sein, an das Schloss seiner Eltern. Der König ist begeistert von dieser Dame und auch der Prinz hat sich auf Anhieb in dieses zauberhafte Wesen verliebt. Nur die Königin ist sich nicht sicher, ob es wirklich eine echte Prinzessin ist. Um ihre Zweifel auszuräumen, bedient sich die alte Königin und Mutter des Prinzen heimlich folgender List: Sie legt eine Erbse auf den Boden der Bettstelle, worauf sie zwanzig Matratzen und zwanzig Eiderdaunendecken legt. Als sich am nächsten Morgen die zarte Prinzessin darüber beklagt, schlecht – weil auf etwas Hartem – geschlafen zu haben, ist der Beweis erbracht. Denn so feinfühlig kann nur eine wahre Prinzessin sein; einer Heirat steht daher nichts mehr im Weg.
Die Prinzessin auf der Erbse
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Und ich sage: in Sachen vollkommster Kontrolle über den Tastenanschlag beim Klavierspiel sind die alle noch weit weit weit weg von Lang Lang ;)

Ergänzung: bezogen auf die Fähigkeiten, die er beispielsweise in der Carnegie Hall bei Abegg bzw. Haydn demonstriert! Bei vergleichbaren Stücken zeigt kein Pianist ewas vergleichbares.

Das ist damit gemeint!
 
Wann habe ich was zu dieser gesagt (bitte Zitat!), bzw. erkläre bitte, was Du damit meinst.
hatten wir nicht in einem anderen Faden mal die 3. Consolation gespielt von L-L und Horowitz verglichen?

Und ich sage: in Sachen vollkommster Kontrolle über den Tastenanschlag beim Klavierspiel sind die alle noch weit weit weit weg von Lang Lang ;)
Unsinn ;)
 

Hattest Du das noch mitbekommen? =>

Ergänzung: bezogen auf die Fähigkeiten, die er beispielsweise in der Carnegie Hall bei Abegg bzw. Haydn demonstriert! Bei vergleichbaren Stücken zeigt kein Pianist etwas vergleichbares.

Das ist damit gemeint!

Ansonsten: nenne mir Gegenbeispiele, Aufnahmen! Mit nicht weniger als dieser absoluten Kontrolle und technischen Gestaltungskraft, Facettenreichtum im Klang, nehmen wir Präzision und Zielsicherheit in der Gestaltung des Klangbildes von Akkorden und Intervallen gleich mit hinzu, vor allem die absolute Kontrolle über die Lautstärke von Tönen, zu jeder Zeit, ruhig auch innerhalb von Läufen - - die der Chinese da zeigt! ;)

Gerne auch ppp-Spiel bis an die Grenzen des Instruments (vermeiden das nicht sehr viele Pianisten, so weit zu gehen? Weil dabei nämlich Töne gerne mal rausfallen? ;))
 
hatten wir nicht in einem anderen Faden mal die 3. Consolation gespielt von L-L und Horowitz verglichen?

Den Faden finde ich nicht mehr. Bzgl. der 3. Consolation weiß ich nur noch, daß Horowitz sie in einer musikalischen Referenzklasse spielt, die auf einen wohl unglaublichen musikalischen Genius schließen läßt...

Und nicht nur einmal findet man das bei Horowitz (einen Horowitz-Faden wollte ich sowieso irgendwann mal aufmachen).

Lang Lang hab ich mir in diesem Kontext nicht gemerkt, also kann er mich bei diesem Stück nicht besonders beeindruckt haben.
 

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