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Allerdings gibt es auch durchaus Musiker, die sich ihr Instrument selber beigebracht haben, teilweise sehr ungewöhnliche Spielweisen an den Tag legen, aber gerade dadurch sogar neue Impulse für ihr Instrument gegeben haben.
Man denke an Mark Knopfler oder Mark King auf dem Sektor der Saiteninstrumente.
Wenn es um das rein perfekte Spiel nach althergebrachten Mustern geht - da ist die Weitergabe der bekannten Fähigkeiten an den Schüler durch einen Lehrer ohne Frage das Optimum.
Merkst Du denn nicht, um Himmels willen, daß Du damit GENAU das gleiche Argument bringst wie der Typ aus diesem Absatz:
???Ein Bekannter von mir spielt Saxophon und ist ein großer Fan von Miles Davis unter anderem deshalb, weil er behauptet irgendwo gelesen zu haben, Davis habe in seiner großen Zeit (Ende 50er bis Ende 60er) nie Trompete geübt. Keine Ahnung ob das stimmt, aber der Kerl leitet daraus ab, das Üben kontraproduktiv ist und nur was für verkopfte Streber, die weder Swing noch Soul haben. Das Resultat ist, dass er glaubt Jazz zu spielen, in Wahrheit aber nur schlechten Blues rauf und runter nudelt. Weil diese Denke aber verteidigt werden muss, hält der Gute ständig ungefragt Vorträge, in denen er herleitet, warum seine Herangehensweise die einzig richtige ist. ...
Weil es vereinzelte Menschen gibt, die autodidaktisch oder mit wenig Üben sehr Gutes geschaffen haben, wird dies als Argument herangezogen für Nicht-Unterricht-Nehmen oder Nicht-Üben.
Das ist genauso totaler Quatsch wie zu sagen: "Es gibt Leute, die von Krebs spontan geheilt wurden, also mach ich keine Behandlung und nehme keine Medikamente, denn man sieht ja, daß es auch ohne geht."
Der Normalfall in 99,9% der Fälle ist nun mal, daß Leute, die ohne Unterricht und mit wenig Üben ein Instrument spielen, weder gut noch irgendwie kreativ spielen. Punkt.
LG,
Hasenbein