Das ist gerade der grundlegende Irrtum von dem Musiklaien!
Gerade, da der vermeintliche Ton so leicht zu erzeugen ist, neigt der Ungeübte für immer unmusikalisch zu bleiben... Da er einfach "drauflosdrückt"
Eine sehr pauschale Sichtweise. Genauso gut könnte man im Gegenzug auch sicher zu pauschal behaupten, dass der Ungeübte auf immer verborgene Kreativität verdeckt, wenn er auf die hoffentlich funktionierende Regie eines Vortänzers vertraut.
du hast nicht verstanden, was ich andeutungsweise aufgezählt habe. aber du kannst natürlich gerne die deiner Ansicht nach vernünftigen Bücher für Autodidakten aufzählen und auseinandersetzen, wie diese dann deiner Ansicht nach erfolgreich im Selbststudium das Instrument zu beherrschen erlernen.
Und Du scheinst noch nichtmal die diversen Posts dieses Threads halbwegs gelesen, geschweige denn verstanden, zu haben. Bisher zählst Du auch ausschließlich ätzende Ablehnung gegenüber allem und jedem auf, der nicht brav und demütig um des Meisters lehrende Gnade nachsucht. Da braucht man nicht viel zu verstehen, sondern kann das getrost bei Dir unter besagtem Brett vor dem Kopf / Scheuklappen abhaken.
da Autodidakten oft das Feedback fehlt, ist es wichtig, in der Auswahl der Dinge, an denen man sich ggf. orientieren möchte, möglichst das Beste zu nehmen. Auswahlmöglichkeiten hatte ich in meinem letzten Beitrag bereits genannt. Das Problem ist, dass der Laie oft nicht die Qualität der Lehrmedien erkennen kann. Manchmal ist daher gar nichts besser als etwas. Wie hasenbein schon einmal ausführte, ist autodidaktisches Lernen nicht mehr gegeben, wenn ich nach einem Video o.ä. lerne. Dann habe ich ggf. einfach schlechten Unterricht.
Grundsätzlich muss man auch erstmal einen guten Lehrer finden, davon ab. Viele Schüler, einschließlich meiner selbst in Jugendjahren, haben schlechten Unterricht "genossen", weil der Lehrer sein Standardrepertoire herunter geleiert hat, anstatt auf den Schülertypus einzugehen. Davon auszugehen, dass das reine Engagement eines Lehrers mit der Definition eines nachhaltigen Unterrichts mit Erfolgsgarantie (gegenüber Unterrichtsmedien) gleichzusetzen ist, ist reichlich vermessen.
Der Laie ist mit der Qualitäts-Einschätzung eines menschlichen Lehrers prinzipiell genauso überfordert wie bei medialen Lehrmethoden, und kann sich hüben wie drüben nur auf die Versprechungen verlassen. Werbung für den Berufsstand Musiklehrer wird in diesem Thread sicher nicht gemacht. Die "ich alles, du nix" - Haltung mancher Leute lässt erahnen, wie es im Unterricht bei dero Ganden Meisterlehrer abgeht.
Sicher, der Begriff "autodidaktisches Lernen", wird in der Nutzung etwas strapaziert. Nimmt man ihn in der strengen Definition, ist nichts autodidaktisches Lernen, was nicht zu 100% auf dem eigenen Mist gewachsen ist. Der Begriff soll stellvertretend abgemildert für das Lernen ohne direkte Anleitung eines Lehrers stehen. Sollte jemanden ein passenderer Begriff (Begriff, nicht Umschreibung) einfallen, der die gesamte Spannbreite des lehrerlosen Lernens abdeckt - immer her damit.
Manchmal ist daher gar nichts besser als etwas.
Das ist genau die Überzeugung, die einen im Alter über sich selbst ärgern lässt. Ich
beherrsche im eigentlichen Sinn nur ein Instrument (das sogar durch reines Selbststudium), ärgere mich aber schon jetzt, nicht schon früher mit weiteren Instrumenten angefangen zu haben. Überzeugt hat mich eine Musikgruppe aus der Bekanntschaft. Die Mädels
beherrschen jeweils zwei Instrumente,
spielen aber seit Jahren bei fast jedem unserer (örtlich gemeinsamen) Auftritte etwas Neues, und das nicht schlecht.
Auch etwas ist besser als nichts. Wer meint, ein Instrument nicht lernen zu sollen, weil er nicht in definierten Zeiträumen zur Perfektion oder gediegener Konzertreife gelangt, tut mir persönlich nur leid.