Vorab möchte ich mich bei Soeren dafür entschuldigen, dass wir ALLE seine Frage für unser Streitgespräch (fast) missbraucht haben ...
Hallo chiarina, Nica, Obelix, usw.
jetzt muss ich doch zu einer detaillierteren "Verteidungsrede" ausholen.
Wollt ihr mich hier "fertig" machen, oder was? Das klingt hier an vielen Stellen gar nicht mehr nach sachlicher Diskussion in einem Forum über das Klavierspielen (!). Wie hier "solche Videos" schlecht gemacht werden, lässt einen fast schon an die Prozesse im Volksgerichtshof April '45 denken. Geht's noch? Hat euch der Satz von fisherman ("Regts Euch ned so auf!") nicht beruhigt? Ich komme mir vor wie ein geschasster Hase unter lauter Dobermännern (ja ich bin der Autor dieser ekelhaften Pianopoly Unterrichtsmaterialen, welche einige Notenhefte [2 Klavierschulen und 6 Spielhefte] und die verschiedensten online-Anleitungen mit "solchen Videos" beinhaltet). Keiner von euch kann sich
Willkommen bei Pianopoly! | Pianopoly.com und darin "Sofort-Piano" angesehen haben, wie sonst wäre solch wegwerfende (und durchaus beleidigende) Abwertung zu verstehen?
1. Um was geht's denn hier in diesem thread? Da will jemand für seinen Mitbewohner ein paar Tipps einholen, wie dieser am besten anfangen könnte, Klavier zu spielen. Meine Meinung dazu war und ist: viele ANFÄNGER fühlen sich enorm stimuliert, wenn sie SOFORT ein komplexeres Stück spielen können. Nun finden sich in meinem (presque) Ebook "Sofort-Piano-Mix-1" just solche Stücke: "Flohwalzer" (gebt's nur zu: den könnt ihr doch alle spielen, oder?), "Für Elise", zwei bekannte Präludien von Bach, der 1. Satz der Mondscheinsonate und einige eigene eher jazzige Stücke. Den beiden Präludien und die Mondscheinsonate sind VERKÜRZTERE Versionen beigefügt, die den Novizen die jeweilige Spielweise beibringen soll,
wonach die eigentlichen, aber viel längeren Stücke wesentlich leichter zu erlernen sind.
2. Wann spielt denn in der Regel im herkömmlichen KU ein Schüler "Für Elise" oder das C-Dur Präludium ganz zu Schweigen vom 1. Satz der MS? Ich weiß es aus meiner eigenen 40 jährigen Erfahrung als Klavierlehrer und von zahllosen Schülern, die ich übernommen habe. Das dauert mindestens 1-2 Jahre. Die meisten ganz DURCHSCHNITTLICHEN Klavierschüler lernen dieses Stücke erst viel später und die wenig begabten oft NIE (!!!!!!!).
Das liegt daran, dass die Schüler beim klassischen KU erst mal die Noten lernen müssen!!!!!!! Und das dauert bei den HEUTIGEN Kindern, aber oft auch bei den Erwachsenen. Hinzu kommt, dass die das nicht GERNE machen. In der heutigen medialen Sofort-Welt ist das auch nicht verwunderlich. Man muss es als Lehrer ZUNÄCHST akzeptieren. Nun besitze ich die Unverfrorenheit, GLEICH mit solchen komplexeren Stücken anzufangen. Das geht aber zunächst nur über das uralte Zeigeprinzip. Das klappt verblüffend gut und IMMER, auch wenn die kaum Begabten die Stücke nicht so schnell und schön spielen können wie die Begabteren. ABER ALLE SPIELEN und haben sichtlich Freude daran, denn sie können sofort "tolle" Stücke spielen.
3. Es ist gut, wenn ein "blutiger" Anfänger jemanden kennt (z.B. ein Lehrer), der ihm solche Stücke direkt zeigen und er so diesen außerordentlichen Motivationsschub des schnellen Erfolges erfahren kann. Wenn das niemand für ihn tun kann (aus welchem Grund auch immer) hat er HEUTZUTAGE die Möglichkeit, dass ihm jemand solche Stücke per Video zeigt. Dies nutzen mittlerweile Millionen von Menschen weltweit. Dabei gibt es in vielerlei Hinsicht gute und schlechte Videos. Laut Asterix, Chiarina, Chatain etc. sind meine eigenen Videos in Pianopoly "solche Videos", die ganz besonders schlecht und verwerflich sind. Wieso? Was ist an meinen Videos bzw. meinen "Sofort-Piano-Kursen" so "grotte schlecht"?
4. Zu meinen Sofort-Piano-Kursen auf
Willkommen bei Pianopoly! | Pianopoly.com
a. Es handelt sich nicht nur um irgendwelche zusammen gestoppelte Videos à la youtube. Jedes Stück ist eine Serie von Videos, die eine musikalisch und pädagogisch durchdachte Unterteilung repräsentieren.
b. Zu jedem Teil und zum schlussendlichen Zusammenspiel aller Teile gibt es
schriftliche Anleitungen wie man vorgehen soll.
c. Die Videos der Teile zeigen immer 2 Klaviaturen, auf denen die Spielbewegungen zu sehen sind. Die eine zeigt dabei bloß die Tasten, damit man genau beobachten kann, welche Taste oder Tasten gerade gespielt werden. Auf der 2. Klaviatur sieht man die ausführenden Hände, sodass man auch die Finalsätze sehen kann.
d. Die Fingersätze wurden genauso sorgfältig gesetzt wie bei meinen Notenausgaben. Ich habe festgestellt, dass viele Noten im Handel vor allem für den Anfängerbereich diese Sorgfalt leider missen lassen..
Übrigens gibt es für jedes Stück in SOFORT-PIANO die entsprechenden Qualitätsnoten mit ausgezeichneten Fingersätzen (auch wenn sie nur Schüler brauchen können, die schon ein wenig Noten lesen können).
e.
Es besteht überhaupt kein Grund, diese Art von musikpädagogischen Ebooks nicht im Unterricht mit einem Lehrer zu nutzen. Wie der Schüler traditionell mit seinem Notenheft übt (Beispiel die hoch motivierende Fritz Emonts Klavierschule oder Heumann oder Ritter Rost oder sonstige), übt er halt mit seinem multimedialen Ebook.
f. Das Lernen durch Beobachtung schult logischerweise die Beobachtungsgabe. Das wird bei meinen Sofort-Piano-Kursen ganz besonders trainiert.
g. Auch dass der Schüler zuvorderst lernen muss, zu wissen, ob er richtig oder falsch spielt, wird mit dieser Kursserie geübt. Denn nach dem Erlernen eines Teiles durch Beobachtung soll er erst weiter spielen, wenn er ohne Zögern, fehlerfrei und im Takt parallel (man erinnere sich an Music-Minus-One) zum Video dazu spielen kann. Dieser "Playback-Test" zwingt zu einem doppelten HÖREN: Einerseits muss er dem Video zuhören und andererseits sich selbst, um zwischen beidem vergleichen zu können und zu sehen ob er richtig spielt. SOLCHE KONTROLLE IST DER GRUNDPROZESS ALLEN LERNENS. Das kann und DARF einem KEIN Lehrer abnehmen. Freilich kann sich der Lernende dennoch irren bei solcher Selbstkontrolle. Dann lebt er sozusagen im Irrtum. Und genau HIER muss ein Lehrer einspringen, wenn man sich einen leisten kann. Wenn nicht, wird der Schüler solange falsch spielen, bis ein Zuhörer oder anderer Musiker ihn irgend wann einmal darauf aufmerksam macht.
h. Das Videolernen im Sofort-Piano ist aber noch aus einem anderen Grund auditiv und bildet das musikalisch Gehör von der ERSTEN LERNMINUTE an. Beim Abgucken erklingt IMMER auch die entsprechende Musik, welche das unbewusste Hören oft viel besser aufnimmt als das bewusste und oft von zuviel Willen begleitete zu-hören, um etwas genau "heraus zu hören".
i. Solches Video-Lernen hat noch ein weiteres Feature, das es zu einer besonders musikalischen Art des Klavierlernens FÜR ANFÄNGER macht und es postiv hierin von dem Nach-Noten-Lernen unterscheidet. Im Gegensatz zum Notenzugang lernt man hier ganzheitlich, da man IMMER ganze sinnvolle musikalische Phrasen IM OHR hat, wohingegen beim Notenabstottern (Ich rede von ANFÄNGERN !!!!!!!!!) das
Augenmerk (im wahrsten Sinne de Wortes) auf einzelnen Noten ohne bewussten Zusammenhang liegt.
j. In den Kritiken von Chiarina und Co klingt immer wieder durch, als wolle ich die armen Klavierschüler nur mit Videos traktieren. Das ist absolut unrichtig. Sofort-Piano ist ein EINSTIEG für UNGEDULDIGE wie es auch deutlich auf
Willkommen bei Pianopoly! | Pianopoly.com heißt. Es soll sofortige Spielfreude bieten für diejenigen, die halt ungestüm sind. Und das leistet dieser Kurs mit seinen 11 Stücken perfekt. Das weiß ich nicht nur von meinen online-Schülern, sondern auch von meinen eigen Schülern, die jede Woche in meinen Unterricht kommen. WER DANN MOTIVIERT IST, WIRKLICH IN DIE MATERIE DES KLAVIERSPIELS EINZUDRINGEN UND EIN GESUNDES FUNDAMENT FÜR SEIN ZUKÜNFTIGES KLAVIERSPIEL LEGEN MÖCHTE, DER KANN DANN ENTWEDER MIT MEINER KLAVIERSCHULE "PIANOPOLY 1 UND 2" ARBEITEN, ODER (BESSER UND WESENTLICH UMFANGREICHER) MIT DER
"Pianopoly-Online-Klavierschule / Mit der einzigartigen Pianopoly Lehrmethode / Für Geduldige, die nichts auslassen möchten." (Zitat Ende).
5. Wer sich WIRKLICH mit meinem klavierpädagoischem Konzept auseinandersetzen möchte (vielleicht bin ich ja doch nicht so satisch wie das bei euch oft klingt), dem empfehle ich den folgenden Link, wo dieses ziemlich detailliert dargestellt ist. Noch besser wäre es er würde das Ebook einmal ausprobieren. Bitte beurteilt nur, was ihr WIRKLICH kennt.
https://www.pianopoly.com/de/pianopoly-online-klavierschule/was-ist-pianopoly.html
In a Nut Shell: Es wird gleichberechtigt und gleichzeitig mit 5 Lernzugängen unterrichtet:
Imitation
Gehörspiel
Notenspiel
Improvisation
Techniken (Fingertechnik, Harmonielehre, Akkordbezifferung, etc.)
6. Meine teilweise ziemlich radikalen musikpädagischen Aussagen galten dem IDEALEN Klavierlernen. Natürlich muss man im REALEN immer Kompromisse machen. Das heißt aber nicht, dass das Idealbild falsch ist ...
Grüße an alle!
Oswin Haas