Meinen Traum wahrmachen: Beethovens Pathetischer Mond

Hi Lustknabe,

Da scheinst Du was nicht verstanden zu haben. Was Du da schreibst (das karge Material an Noten wirklich gestalten) ist schwerer und somit eine Stufe HÖHER als Bravourstücke zu meistern.

Sonst würde ein Anfänger die Stücke aus dem Jugendalbum von Schumann genau so schön spielen können wie die großen Meister. Gerade da hört man aber den Unterschied am deutlichsten.

Nach Deiner Logik dürfte der Anfänger also nichts spielen, denn die Stücke mit wenigen Noten kann er nicht gestalten, und die Stücke mit vielen Noten bekommt er nicht ordentlich hin. So kommt er aber auch nicht weiter.

Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen, Infinity.
 
Ihr seids gemein :lol:
Aber die Aufnahme ist ja furchtbar...
Ich gelobe hiermit, die P. erst anzugreifen, wenn mir mein KL dafür das GO gibt. Und das kann noch viele Jahre dauern :musik:
 
anyway - hab die Orientierung im Faden verloren - ich meinte das Kirchenvideo.
Ich finde übrigens gut, dass du deine Aufnahmen gleich im ersten Post verlinkst.

Ja es wird schwierig, im Faden den Ueberblick zu behalten. Da macht es sich gut, von Zeit zu Zeit die eigentliche Diskussion mit einer Aufnahme Im Eigangsposting wieder anzustacheln. Ein bisschen Abwechslung/Abseitsspass darf man aber trotzdem hier haben.
Danke für dein Interesse und dass du mal in den Eingangspost geschaut hast.

Grüsse, Schubi
 
Doch, anfangen schon! Auch mit von mir aus zu schwierigen Stücken. Aber manchmal ist halt weniger mehr.

Hi Lustknabe,

Was verstehst Du unter "schwierig", "weniger", "mehr"?

Extremismus ist nie gut. Wenn die Kursteilnehmer sich zu wenig mit den Details beschäftigt hatten und sie im Kurs drauf aufmerksam gemacht wurden, ist es gut. Wenn die Kursteilnehmer sich zu sehr in Einzelheiten verloren hätten, hätte man sie auf den großen Bogen aufmerksam machen müssen.
 
@Infinity

Mal noch 'ne Frage wenn's erlaubt ist. Wie spiel ich den Nachschlag nach dem Triller als 16tel auf die (zweit)halbe Viertel oder darf's auch zwei Achtel auf die Viertel sein?
 

Hi Schuberto,

Du kannst den Nachschlag als zwei Achtelnoten spielen.
 
Hier mal ein Video, damit ihr versteht wo ich hin will, damit ich das Spiel bei einer Kirchentour vortragen kann.
Ich weiss es wird schwer zu erreichen, aber vielleicht klappt's.



Ist zwar schon ewig her in dem thread, aber Schuberto, tu mir wenigstens in dem Projekt einen Gefallen: Orientiere Dich nicht nach unten! Sei meinetwegen hyperehrgeizig, mit Deinem Kenntnisstand die Pathetique spielen zu wollen, aber dann steh dazu und grab nicht die fuerchterlichsten Aufnahmen aus und sage: "Da will ich hin", das tut mir weh. Orientiere Dich meinetwegen am Freddy Kempf. Ich habe ja schon frueher einmal erlaeutert, wie ich mir vorstelle, Stuecke einzuueben. "Ordentlich" Klavier spielen zu lernen, ist auch keine Hexerei. Meiner Meinung nach geht es mit der richtigen Anleitung und entsprechendem Fleisz auch, vielleicht nicht in hypervirtuose Bereiche, aber die Pathetique gehoert jetzt auch nicht zu den richtig schweren Beethoven-Sonaten (wahrscheinlich werde ich jetzt "gekillt", aber es gibt deutlich schwerere). Also Dein Traum ist nicht ausgeschlossen, aber ueber Umwege geht's manchmal schneller als direkt!
Jannis
 
Du fragst, worin die Gefährlichkeit seiner Empfehlungen besteht? Es beginnt mit seinem Musikverständnis. Für Dreiklang sind Noten, d.h. der fixierte kompositorische Wille, keine Diskussionsgrundlage. Nach seinem Bekunden sind Noten (die er - auch bei Klaviermusik - beharrlich als 'Partitur' bezeichnet) nichts als Schmierblätter mit ein paar kryptischen, nicht weiter ernstzunehmenden Zeichen. Man sieht: Der Komponist ist für Dreiklang ein Ärgernis. Sein Ein-und-Alles ist stattdessen der Interpret (wobei er, Dreiklang, sich keine Rechenschaft darüber ablegt, daß Interpreten die Komponisten ernstnehmen und interpretatorische Freiheit genaueste Notenkenntnis [=richtiges Werkverständnis] voraussetzt), und von seinen Lieblingsinterpreten sammelt Dreiklang sogenannte 'Referenzeinspielungen', die er sich so oft reinzieht, bis er denkt: 'Das kann ich auch' - und anfängt, sie auf seinem Digitalklavier nachzuspielen.

Dieser unkonventionelle Ansatz ist eigentlich ganz erfrischend, und ich möchte nichts dagegen sagen. Nur der missionarischer Drang, den eigenen Dilettantismus als professionellen Umgang mit Musik zu verkaufen, ist und bleibt anmaßend, unredlich und - verbunden mit Empfehlungen für nichtsahnende Laien - gefährlich.

@Gomez de Riquet
Jemand wandelt hier und da etwas ab und spielt nicht genau was Komponisten gewollt haben. Wer’s mag. Nur sollte man dann die Campanella anders nennen. Wenn was fehlt ist es nicht die Campanella. Gefährlich ist das m.M.n. nicht. Gefährlich wäre es m.M.n., wenn Dreiklang Anfängern irgendwelche Spieltipps gibt die zu Verletzungen führen könnten etc.

Warum ist Deiner Meinung nach gefährlich sich nicht genau an den Komponistenwillen zu halten. Es kann einen ärgern oder nerven wenn einer zu viel herumimprovisiert. Und fehlendes Musikverständnis (das ist wohl eher blamabel): warum gefährlich?
 
Ich finde es nicht gefährlich und jeder Jeck ist anders. Aber eine Einspielung zu hören bei der ein Drittel fehlt ist für mich enorm unbefriedigend und unerfreulich. Das ist so als würde jemand bei meinem Lieblingsfilm einfach in der Mitte ein großes Stück rausschneiden. Damit ist die wundervolle Handlung arg beschnitten und nur noch teilweise nachvollziehbar und das ist :cry2:.
 
Was Du da schreibst (das karge Material an Noten wirklich gestalten) ist schwerer und somit eine Stufe HÖHER als Bravourstücke zu meistern.
Wie kommst Du denn darauf? Du brauchst für beides das Geschick zu einer guten musikalischen Gestaltung. Bei schweren Stücken brauchst Du zusätzlich noch bessere technische Fertigkeiten (die man sich extra dafür erwirbt - oder schon hat).
Sonst würde ein Anfänger die Stücke aus dem Jugendalbum von Schumann genau so schön spielen können wie die großen Meister. Gerade da hört man aber den Unterschied am deutlichsten.
Die großen Meister sind gereift - musikalisch, wie auch technisch. Das hört man einfach. Und Anfänger kämpfen oft noch damit, ein Stück überhaupt fehlerfrei hinzubekommen. Das ist ein großer großer Unterschied...
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum ist Deiner Meinung nach gefährlich sich nicht genau an den Komponistenwillen zu halten.
Ich verstehe sowieso nicht, wieso das in diesem Faden thematisiert wurde. Hier geht's doch darum, ein viel zu schweres Stück technisch in den Griff zu bekommen. Mit Ausdauer, guten Methoden usw.

Werktreue ist doch gar nicht das Thema hier. Ich für meinen Teil überlasse es Schubi, wie er die P. gern spielen möchte. Ich höre mir die gelegentlichen Einspielungen seines Übungsstandes an, und sage dann dazu, was mir von musikalischer oder technischer Seite her auffällt, oder wo er vielleicht etwas verändern oder gegensteuern sollte. Wie gehabt.

Eigentlich ist das sowas wie ein öffentlicher Klavierunterricht mit mehreren Lehrern und einem engagierten Schüler. Der den jeweiligen Stand seines Stückes mitteilt, aber letzten Endes selbst entscheidet, wie und was er spielen oder auch erreichen möchte, und womit er am Ende zufrieden sein will.
 

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