Wenn du mir noch effektiver helfen willst, dann solltest du die Variationen für mich neu auflisten
Das kann ja heiter werden…
Die 32 Variationen bieten eine Menge an gängigen, fortgeschrittenen Bewegungsmustern in sehr konzentrierter Form (jeweils 8 Takte). Viele dieser Bewegungsmuster wird man in den Beethoven-Sonaten wiederfinden. Man benötigt natürlich weitere Muster (die angesprochenen, für die Pathetique essentiellen Tremoli, Kreuzgriffe…), die man in den Variationen nicht vermittelt bekommt, dennoch ergeben sie einen gewissen Teil der Grundlagen für fortgeschrittene Beethoven-Sonaten.
Sehr schwierig sind die Variationen X, XI, XXVI, XXVII, XXIX und XXXII. Diese Variationen werden dich mit Sicherheit überfordern, auch wenn die schnellen 32stel einen gute Übung für Chopins op.10 Nr.12 wären.
Unter den restlichen gibt es schwierigere (XX und XXI zum Beispiel), etwas weniger schwierige (I, II und III) und recht leichte (XII und XIII zum Beispiel). Wie die sich genau sortieren, hängt von den eigenen Fähigkeiten ab. Die kannst du alle nach Bewegungsmustern durchforsten, die auch in den beiden Sonaten vorkommen. Was dir nützt hängt natürlich wesentlich davon ab, was du kannst.
Mir persönlich macht es bereits seit Jahren Spaß, immer mal wieder die eine oder andere Variation zu üben oder neu auszuprobieren und die Liste zu erweitern, auch wenn sie noch nicht vollständig ist und noch nicht alles im gewünschten Tempo funktioniert. Als begleitendes Etüdenwerk, finde ich die 32 Variationen toll, auch wenn wie gesagt natürlich weit nicht alles abgedeckt wird.
Was die Tremoli betreffen, so hat mir persönlich das Üben der gebrochenen Oktaven ganz am Schluss des 3. Klavierkonzertes geholfen, meine Tremoli zu verbessern. Du kannst auch mal
hier ein bisschen stöbern, in den Fäden stehen viele, nützliche Dinge dazu.
Was Arpeggien betreffen, wurde ich zum Beispiel mal mit der 3. Etüde aus Czernys „Schule der Geläufigkeit“ zwangsbeglückt, obwohl ich eigentlich kein großer Czerny-Fan bin. Geschadet hat es mir nicht (soweit ich das beurteilen kann
).
Bedenke bitte, dass ich selber nur Amateur bin und daher alles, was ich schreibe mit Vorsicht zu genießen ist. Im Zweifelsfall (und auch sonst) solltest du also Experten wie Rolf, trotz seiner bösen, fiesen, rohen, gemeinen, brutalen, barbarischen, wikingischen Natur immer mehr Beachtung schenken.
Für das wirklich sinnvolle Arbeiten mit Begleit- oder Vorbereitungswerken zur Erreichung deines großen Zieles und zur korrekten Erarbeitung von neuen Bewegungsmustern, wäre ein Lehrer allerdings unbedingt empfehlenswert, das wird dir hier niemand über das Forum effizient und vollumfänglich vermitteln können.
Viele Grüße!