Meine Eigenkompositionen

@DerOlf Kolbenfresse gefällt mir, auch als Gesamtkunstwert. Ordentlich was abgeliefert, hat auch Spaßfaktor, Blutdruck steigt, so dass man sich etwas jünger fühlt als gegeben, aber alles gut!
 
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Falls sich jemand gefragt hat.
Ich bin der Basser bei Kolbenfresse.
 
@DerOlf : an den Pianoaufnahmen hat mich prinzipiell gestört, dass die Monoaufnahme nur auf dem linken Stereokanal zu hören war. Sorry, ich konnte nicht anders und habe op.2 mal in Stereo konvertiert, was EQing drauf und eine Prise Stereo Imager. Leider hört man dann auch die Artefakte (gelegentliches Clipping) sehr deutlich. Waren die auf der Originalaufnahme schon drauf (dann kann man nix machen), oder sind die beim Digitaisieren entstanden?



PS: ich lösche nach ein paar Tagen deine Aufnahme wieder von meinem Kanal.
 
Leider hört man dann auch die Artefakte (gelegentliches Clipping) sehr deutlich. Waren die auf der Originalaufnahme schon drauf (dann kann man nix machen), oder sind die beim Digitaisieren entstanden?
Das kann ich garnicht so genau sagen ... der MD-Man sagt seit Jahre nichts mehr und meine erste digitale Version hat das Clipping auch schon.
Ich konnte den MD-Man damals leider nicht gut genug aussteuern, also gehe ich davon aus, dass das schon im Original so ist.

Allerdings sind meine digitalen Audio-Dateien davon ebenfalls in Stereo ... ich gehe davon aus, dass da beim upload oder beim zusammenführen von Audio und Video was schiefgegangen ist und es daher jetzt nur eine Monoausgabe ist.
 
@DerOlf
Also deine Klavierstücke konnte ich mir gut anhören. Auch mehrmals, haben mir gut gefallen. Kolbenfresse so beim Kaffee in der Mittagssonne ging gar nicht. Das müsste ich in passendem Rahmen nochmal hören. Aber ich glaub, ich halt mich doch lieber am deine pianistischen Werke...
 
@DerOlf
Danke fürs Einstellen! Kolbenfresse gefällt mir im Rahmen des Musikstils (den ich mit 16 mochte) interessant und ist in sich stimmig.

Von deinen beiden Klavierstücken finde ich das zweite organischer als das erste. Während im ersten Klavierstück die Dissonanzen auf mich wie Fremdkörper wirken, sind sie im zweiten Stück stärker in die Klangwelt eingewoben.

Vielleicht magst du auch etwas zum Kompositionsprozess schreiben?
 
Vielleicht magst du auch etwas zum Kompositionsprozess schreiben?
Ich muss mich arg zusammenreißen, wenn ich das mache, denn ich fühle mich schon jetzt, als hätte ich den Thread von @itsKAT gekapert. Eigentlich soll es hier ja um ihre Stücke gehen.

Aber OK ... wenns dann doch zu lang wird, kann ich es ja spoilern.
Ist zu lang, also Spoiler .... Spoilerwarnung "Wall of Text".
Als kleine Wanung vorweg ... ich erinnere mich an diese Zeit nur noch Bruchstückhaft, also erwartet keinen allzu genauen Bericht.
Zunächst zu der Skala, die ich entwickelt habe ... entwickelt ist eigentlich schon der falsche Ausdruck, denn eigentlich habe ich mir nur ein äusserst simples Konstruktionsprinzip ausgedacht.
Ich habe sie damals "Skala #1" genannt, weil ich dachte, ihr würden weitere folgen.

Man nehme (so man habe ... den Spruch wollte ich schon immer mal bringen) 12 Eier ... nee Quatsch.
Die Töne von C-Dur (die habe ich erstmal für Vier Oktaven hingeschrieben).
Dann kam vor den ersten Ton ein b, vor den Zweiten ein # und vor die nächsten beiden ein Auflöser (der Sinn ergibt sich erst später), und das wird dann wiederholt.
Am Ende habe ich dann noch die sich ergebende Skala bereinigt (Doppelungen durch enharmonische Verwechslungen etc.).
Die Skala sieht dann über die ersten zwei Oktaven so aus.
Ces, Dis, E, F,Ges, Ais, h, c, des, eis, f, g, as, his, c, d (unbereinigt), bzw.
H, Dis, E, F, Ges, Ais, h, c, des, f, g, as, c, d (bereinigt) ... und immer so weiter.
Der Tonraum ist dabei immer eine kl. None und man merkt schon, dass sich dieses Biest in jeder Oktave anders darstellt.
Am Anfang von "67?" hört man die "Oktaven" dieser Skala in absteigender Folge ... e, dis, d, cis, c über einem Mini-Cluster aus den selben Tönen in enger Lage.

Einer der Klänge, die in der barcarole aufgeschlüsselt werden, ist auf völlig normale Weise entstanden ... klingt durch diese Skala aber seltsam. Wie macht man das in einer Diatonischen Tonleiter ... genau, man lässt immer einen Ton weg.
Die "1. Stufe" in dieser Tonleiter besteht also aus den Tönen H, E, Ges und c. Die zweite wäre Dis, F, Ais und des.

Noch alle wach? Bekommt schon jemand Kopfschmerzen?

Naja ... das war das Ausgangsmaterial sowohl für "67?" als auch für "barcarole" ... zwischen den Stücken liegen zwei Jahre und in der barcarole erscheint diese Skala weit häufiger, da ich sicherer darin wurde, damit zu improvisieren.

Nun zum Kompositionsprozess.
Ich habe eine ganze Weile nur mit dem Tonmaterial der Skala herumexperimentiert, habe damit gespielt, zugehört, und ab und zu mal einige Noten aufgeschrieben, wenn mir eine Passage interessant vorkam. Anfangs war das wenig zielgerichtet, ich habe eben einfach mit meiner Skala gespielt und habe die Tonwelt, die sie eröffnete, dabei studiert und entdeckt.

Nach ca. 2 Jahren stand dann meine "Facharbeit" fürs Abitur im Leistungsfach Musik an, und da kam ich auf die Idee (halb zog es ihn, halb sank er hin ... will sagen, die Idee kam nicht ganz allein von mir), das Material,welches in den letzten Jahren entstanden war, auf mögliche Themen zu durchforsten ... dabei stieß ich dann auf das, was heute das Intro zu "67?" ist ... die sich daran anschließende Passage ist sehr wahrschenlich irgendwo abgekupfert ... ich habe mich damals ein wenig mit Polyharmonik beschäftigt. Es würde mich garnicht wundern,wenn etwas in der Art auch bei Strawinsky auftaucht.

Formal ist 67? an einem Sonatenhauptsatz orientiert, obwohl sich die teile der Exposition nicht 1:1 wiederholen und in der reprise nochmals verändert wurden. Das zweite Thema (ein 5er Rhythmus) ist eigentlich mehr aus einem bierseligen Treffen mit zwei anderen Musikern und Spassvögeln entstanden.
Eine wirkliche Durchführung hat mich damals überfordert, also wurde dieser Part einfach "irgendwie" gefüllt .. wieder diente dabei das als Orientierung, was ich zuvor aufgeschrieben hatte.

Der Rest ist im Grunde die Arbeit mit den mir vorher bereits bekannten Kompositionstechniken, wie sie auch Bach bereits eingesetzt hat ... Mehrstimmiger Satz, Augmentation, Diminution, Spiegelung, Krebsgang u.s.w. ... natürlich auch die Versetzung des Themas in eine andere Tonart.

Bei der barcarole lief das ähnlich ... nur mit zwei Jahren mehr Erfahrung,was sich ganz offensichtlich ausgezahlt hat.
Bei dem Stück habe ich dem Hörer auch nicht sofort kl. Nonen um die Ohren gehauen, sondern mit schnöden Quintschichtungen begonnen und geendet.
Das Übergeordnete Thema in diesem Stück sind symetrische Akkorde - ein solcher steht am ende (g, b, d, fis, a)* - und die Entstehung der "Skala #1".
*) natürlich ist ein Gm mit großer septime und none kein symetrischer Akkord allerdings habe ich den damals vom D aus aufgebaut ... also große Terz und kleine Terz nach oben und nach unten. Mittlerweile kann ich drüber schmunzeln, aber damals wäre ich echt beleidigt gewesen, wenn man mir gesagt hätte, ich würde ja Jazz-Chords schreiben. Also ist das auch kein gmaj7/9 ... basta! :lol:

Ich hoffe, dass sich nun der eine oder andere vorstellen kann, wie ich zu diesen beiden Stücken kam ... im Grunde arbeite ich noch immer recht ähnlich ... ich sammle Ideen und kombiniere sie, wobei ich sie variiere ... manchmal kommt es auch vor, dass ich mich einfach vergreife und dann denke ... "ups, das klingt ja auch nicht übel".

Hat denn jemand das Bach-Motiv (b, a, c, h) erkannt, über das ich ins Hauptthema der Barcarole zurück gehe?
was für ein fetter Spoiler, aber wie gesagt, hier soll es ja weniger um meine Musik und Arbeitsweise gehen, als um die von @itsKAT .
 
Zuletzt bearbeitet:

Den Vergleich find ich schon recht abschätzig arrogant.

Dass @itsKAT hier etwas blasiert auftritt, na gut. Aber das gehört zum Anfängertum auch irgendwo dazu. Womöglich gehört es auch dazu, dass Experten, ob tatsächliche oder vermeintliche, Anfänger in ihrem Übermut zurückstutzen und zugleich ihre Resilienz gegen Missgunst und andere Charakterschwächen Fremder proben, trainieren, gewollt oder nicht. Alte Bäume nehmen jungen Bäumen das Licht weg, bis sie ihnen das Feld überlassen müssen.

Prinzipiell kann jeder Mensch komponieren, der Noten lesen kann. Jeder Mensch kann improvisieren, der ein Instrument spielen kann. Jeder Mensch kann Geschichten erfinden, der sprechen kann. Jeder Mensch kann schreiben, der lesen kann. Ob allerdings jeder Mensch, der schwimmen lernen will, gleich ins Haifischbecken springen sollte, nun ja.
Ich denke das ist treffend formuliert!
 
ich hab nun auch mal was eingespielt, ausgedacht speziell für diesen Thread hier. Zielsetzung: es sollte irgendwie entspannt melancholisch klingen, also nix mit Drama oder so. Auch nicht zu klassisch, denn es sollte mich keineswegs älter oder gar noch bürgerlicher machen. Eher so ein TEY++.

Zuerst am Klavier eher statisch improvisiert, dann noch eine Stimme darübergelegt mit einer Melodica, die sich dann ein bisschen mehr Leben und Verspieltheit erlauben durfte.

Mir sind zwei Dinge von vornherein klar: das ist keineswegs im Hinblick auf Clavio-Hörer in Haifisch-Wartestellung optimiert. Die Phrasierung der Melodica-Stimme ist nicht zufriedenstellend, ihr könnt mir glauben, das liegt nicht an mir, sondern daran, dass das Teil auf meinem Stage-Piano spätestens nach Haltedauer des Tones von 2s in so ein stereotypes Tremolo mündet, das hab ich auf die Schnelle nicht wegparametrisiert bekommen, da hab ich dann lieber die Töne eher kurz gehalten... Ja, das Stage Piano ist seinerzeit bei Thoman gekauft worden, also nicht bei irgendeinem KKH:-)
 

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Wer hätte das gedacht: Der Faden entwickelt sich ja zu einem richtig fruchtbaren Workshop. :-)
@Felix Hack mir gefällt der Schnellschuss. Erinnert mich ein wenig an französische Filmmusik aus den 70-80ern.
Entspannt-melancholisch hast Du jedenfalls gut getroffen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das Stage Piano ist seinerzeit bei Thoman gekauft worden, also nicht bei irgendeinem KKH
Ist es Voraussetzung für neue Einspielungen, dass das verwendete Gerät, wenn nicht rein akustisch, dann wenigstens vom Hauptsponsor dieses Boards erworben wurde?

Ansonsten weiß ich nicht, ob die Melodica überhaupt sein muss, oder zumindest ob diese Klangfarbe dazu passt.

Na gut. Mir geht es gerad mal wieder zu gut. Ich glaub, ich muss hier mal wieder den Synthenscheißer machen. Ich glaub, ich zieh aber lieber doch die weiße Friedensbadehose an und ... mache auf dem Sprungbrett kehrt.
 
Ist es Voraussetzung für neue Einspielungen, dass das verwendete Gerät, wenn nicht rein akustisch, dann wenigstens vom Hauptsponsor dieses Boards erworben wurde?
das glaubste doch wohl selbst nicht:-)

Es gibt hier sicher auch keinen Kritikrabatt für (gelegentliche) Thoman Kunden, Du darfst also gerne in die Vollen gehen!

Die Melodica ist sicherlich klanglich nicht optimal, aber die Akkordeons auf dem Roland RD-800 finde ich fast noch schlimmer... Klavier und Akkordeon finde ich eine schöne Kombination.
 
Ist überliefert, wie Lasker Schönbergs Kompositionen fand?

Wahrscheinlich ziemlich MATT ?? ( ?? ) - Wenn Du diesen Schachspieler meinst. :003::003::003:.

Die Else kann ja eigtl. nicht gemeint sein, oder ?

Else Lasker-Schüler:

Musik​

  • 2005: Auf dem Album Ich träume so leise von dir vom „Else-Lasker-Schüler-Projekt“ interpretieren bekannte Sängerinnen (z. B. Katja Riemann, Suzie Kerstgens, Mieze Katz oder Elke Brauweiler) Gedichte von Lasker-Schüler als Lieder.
  • 2006: CD-Einspielung des Else Lasker-Schüler-Zyklus von Wilhelm Rettich. 26 Lieder und Gesänge für eine Singstimme und Klavier, komponiert 1923–1928.[33]
  • 2006: Uraufführung des Liederzyklus Tenet von David Philip Hefti in Zürich. Vier Lieder für Sopran und Ensemble nach Gedichten von Else Lasker-Schüler, komponiert 2003.
  • 2019: Uraufführung von Ich habe Dich gewählt ..., Symphonisches Gedicht Nr. 2 op. 82 für Sprecher, Mezzosopran, Chor und großes Orchester von Lutz-Werner Hesse.
hehe ;-) Jetzt aber nun also wirklich !!!!

LG, Olli !!
 

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