Also: Die Zitate von Liberman am Anfang dieses Fadens finde ich interessant, dafür herzlichen Dank. Dadurch, viel mehr aber durch den Erfahrungsbericht von mick, der umgelernt hat, glaube ich gerne, dass es Nachteile hat, den Daumen zu weit unter die Hand zu ziehen. Ich hatte das übrigens zu keinem Zeitpunkt bestritten, eigentlich hat es niemand bestritten.
[...]alt genung, um eine Meinung zu bilden.
Einen wissenschaftlichen Beweis hast Du nicht angeführt.
Hi Karsten,
wenn es Deiner Meinung nach Nachteile hat, den Daumen ZU WEIT unter die Hand zu ziehen - worin bestehen diese ? Und: Dann werden doch, Deinem mathematischen Denken gemäß, die Nachteile geringer, je weniger der Daumen sich unter der Hand befindet. Ist es so ? Ja oder nein ?
Du sagtest, dass Du alt genug seist, Dir eine Meinung zu bilden: Zum Bilden einer Meinung ist allein schon ein Objekt erforderlich, das Dich dazu bewegen würde. Das war ja bisher bei Klaviertechnik nicht der Fall, da Du z.B. Libermanns Methode nicht kanntest.
Libermann kein Musikwissenschaftler ? Da muss ich lachen *gggggggg* Erzähl das nicht weiter, bitte.
Ausschnitte des Konzerts gab es auf YT, einige sind für D gesperrt worden - selber suchen; oder die DVD des Konzerts kaufen :) wenn es dir wichtig ist, wirst du Investition nicht scheuen.
z.B. H-Dur r.H. aufwärts
(1) sehr sehr langsam
kann man 1-2-3-1 spielen und dabei den Daumen am 3. Finger vorbei bewegen (das wäre stur gedacht ein Daumenuntersatz) - es gibt bequemeres.
(2) sehr sehr langsam
kann man 1-2-3-4321 spielen und eine interessante Beobachtung machen (4321 meint stummer Fingerwechsel der vier Finger) aha, Heureka, der Arm bewegt sich seitwärts
(3)
wenn man dann nach und nach das Tempo erhöht UND den Grips einschaltet, dann:
a) den rechten Ellengogen etwas raus halten, r.H. liegt nicht parallel zu den Tasten: jetzt ist der Weg für den Daumen, wenn man ihn stur untersetzen will, kürzer (also bequemer, leichter) geworden
b) aber das untersetzen müssen reduziert sich, weil der Arm seitwärts geht
c) ansatzweise macht der Daumen die angeblich verbotene Bewegung, aber er kommt bei hohem Tempo gar nicht unter die anderen Finger, weil der Arm sich permanent ans Tempo angepasst seitwärts bewegt
darauf kann man kommen, ohne sich zu zanken, ohne über Fachbücher herzufallen, ohne doktrinäre Posen
die von mick genannte Übung verbessert die Beweglichkeit des Daumens (was nützlich ist: der Bursche MUSS beweglich sein) und zeigt zugleich die maximale sinnvolle einwärts-Bewegung bei r.H. auf bzw. l.H. ab
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spielt die r.H. abwärts 8l.H. aufwärts), dann "zieht" der Daumen mit einer Greifbewegung (das unterstützt das schnelle laufen) - da ist er paradoxerweise öfter unter der Hand :) kurzum: wenn der mitspielen soll, dann muss er sich auch bewegen können, wenn er ungefähr unterm Zeigefinger ist
Rolf, ZWEI Sachen:
die erste: Libermann spricht von SKALEN. Nicht von langsamen, nicht von schnellen, nicht von "rauf" und nicht von "runter".
Ich frage DICH: Was willst Du eigentlich aussagen? Dass ab und an mal, WENN MAN ES MÖCHTE, der Daumen unter die anderen Finger sich bewegen kann ? Das kann jeder Schwachkopf. Und wenn es mal vorkommt, ist es nicht eine METHODE; sondern ein Phänomen. Taucht mal auf, ok. Aber jemand, der den Daumen NICHT bewegen kann: Der kann dann ja die anderen Finger über den Daumen bewegen....grauenhaft.
Klare Aussage von Dir, bitte: Hat Libermann Recht oder nicht. Und nicht Horowitz-Dinger, die man evtl. gar als publikumswirksame Einzelfälle betrachten könnte ( ebenso wie etwa in MEINEM Link oben die Skale mit der Linken rauf. Die spiel ich Dir genauso schnell zumindest mit Rechts RUNTER, auch mit drei Fingern, hebe aber dabei nicht publikumswirksam Numero 4 und 5 in den Himmel, NEIN auch nicht um SPANNUNG in der Hand zu haben..
"RASEND SCHNELL" sind Horowitz' Skalen übrigens m.E. nicht. Sie sind angemessen für das Stück.
[...] Liberman [...]
Auf Grund der großen Anzahl dokumentierter Auftritte dieses genialen Künstlers sowie der umfangreichen Diskographie, insbesondere aber basierend darauf, dass er in Amerika lehrte (Bay Area), im Mutterland pianistischer und klavierbauerischer Hochkultur also, konvertiere ich ab sofort zum wahren Glauben der Liberman'schen Swings and Springs. Ich werde noch heute öffentlich im Garten meinen Kratzert verbrennen, die berühmten Vorlesungsmitschriften eines Studenten am ebenso berühmten Mills College ausdrucken und in Leder mit Goldschnitt binden lassen. [...] Ehrfurcht
Diese Ehrfurcht ist berechtigt, denn Du zeigst durch Deine Aussagen, dass Dir die Petri-Schule nicht bekannt war. Immerhin kannst Du jetzt einen neuen Namen in Deine interne Datenbank aufnehmen.
@ Libermanns Aktivitäten: Wie wir alle gesehen haben, ist es schwierig, an direkte Informationen über seine Tätigkeit heranzukommen, da er - und in der Tat dskutierte ich dies auch mal mit meinem Freund aus den USA, dem Libemann-Schüler, seinen Haupttätigkeitsbereich im Lehren sah. Insofern: richtig. Es gibt MEINES WISSENS wenig oder keine Konzertaufnahmen
von ihm.
Von Chang und Kratzert aber auch nicht. Insofern: Irrelevant.
aber Karsten,
wie kannst Du nur...?
aber Du bringst mich da auf eine Idee: ich werde es mit der Metronommethode (MM) genauso machen... und nicht eher aufhören, bis ein jeder elektronisch tickend Technikaufbau (Alliteration nicht übersehen) betreibt... des weiteren beschleicht mich das Gefühl, daß weder Klavierüben an sich, noch (sau)langsam/sauber üben, irgendeine Wichtigkeit haben für jemanden - keiner schrieb dazu ein "ja, stimmt!" oder ähnliches)
Ein weiter Eindruck von mir ist: alle scheinen sie nach dem Zauberspruch (alternativ Zaubertrank, wie bei Asterix&Co.) zu suchen, der einen blitzschnell Klavierspiel können läßt.
Auch ich hab' den mal intensiv gesucht (und gefunden - allerdings, mit "blitzschnell" war das nix, aber wenigstens mit: "wenn Du viel auf diese Weise arbeitest, kommt auch was bei 'raus").
Das war mal eine kleine satirische Posse. :cool:
Dreiklang
Natürlich ist es jedem unbenommen, Libermann's Technik anzuwenden.
Nochmal, da ich leichten Widerspruch höre:
Ihr spielt also Arpeggios ( nehmen wir mal c - e - g- c / g- c - e - g ) so, dass Ihr den Daumen erst UNTER die Hand zieht, dann das g spielt, und DANN die Hand wegbewegt ?? Viel Spaß.
Übrigens: Was ist eigentlich der "Rest" einer Skala anderes, als ein Arpeggio, nur, dass es enger beisammen liegt ? :D
DAS ist hier entscheidend - nicht irgendwelche Sachen, mit denen man ne vernünftige Technik möglichst UMGEHEN kann.
LG, Olli !