Petri hat mehrere Leute ausgebildet. Einige hatte ich neulich an anderer Stelle aufgeführt: Z.B. Earl Wild und John Ogdon. Libermann gehört ebenfalls in diese Reihe, nur hat er nicht konzertiert. Deine Aussage ist nicht ernstzunehmen - ich bitte Dich, solch unqualifizierte Ansichten nicht weiterzugeben.
Hm. Wie bewertet man die Akzeptanz einer Theorie oder die wissenschaftliche Relevanz eines Werkes?
Beispielsweise über Zitationen, das brauch ich Dir ja nicht erklären. Zitationen sind mir nicht so leicht zugänglich und ich weiß auch nicht, ob Musikzitationen irgendwo zentral erfasst werden (in der IT gibts dafür Datenbanken, anhand derer Wissenschaftler tatsächlich bewertet werden). Scheidet zur Bewertung leider aus.
Man kann auch Verkaufszahlen und Web 2.0-Techniken heranziehen. Wohl wissend, dass diese letzten beiden Bewertungskriterien äußerst unzuverlässig sind, habe ich dennoch in dieser Richtung recherchiert. Nennungen im Web und Verkaufszahlen sind immerhin ein Indiz für die Relevanz eines Wissenschaftlers.
Also Verkaufszahlen und Nennungen im Web.
Kratzert also ist in der 4. Auflage erschienen und hat auf Amazon.de in der relevanten Rubrik den Verkaufsrang 24 und insgesamt auf Amazon.de den Rang 124.320. Amazon.de hat derzeit 15 Stück auf Lager, was für die Bestellhäufigkeit spricht. Völlig schräge Bücher haben sie nämlich nicht auf Lager. Es hat 4 Rezensionen mit je 5 Sternen. Zum Vergleich, Die Kunst des Klavierspiels von
Heinrich Neuhaus, jemandem also, von dem sogar ich schon gehört habe und auf den ziemlich viel pianistisches Wissen zurückzugehen scheint, hat leider nur einen Rang von 358.729 und 4 Rezensionen mit im Mittel 4 Sternen.
Liberman ist in Deutschland nur aufgeführt, ohne Rang, 1 Gebrauchtanbieter. Auch auf Amazon.com ist es leider out of print und ohne Rang und auch ohne Rezensionen.
Eine Suche auf clavio.de, dem nach eigenen Aussagen größten deutschen Klavierforum, bringt 7 Nennungen von Liberman (zum Glück wird Deine Sig offenbar nicht gezählt), 119 für Kratzert, 112 für Chang (ja, der Irrelevante hat doch tatsächlich einen eigenen Faden!), Neuhaus 118 (hab jetzt nicht geprüft, ob das immer der Heinrich ist).
Man muss Chang nicht gut finden. Aber er
ist relevant. Ich bin immer noch nicht sicher, ob Liberman wirklich relevant ist und für einen Autoritätsbeweis herangezogen werden kann.
Versteh mich nicht falsch. Ich bestreite doch gar nicht, dass er gute Ideen gut darstellt. Aber mir scheint, er ist genau so unbekannt, wie der Begriff des Daumenuntersatzes verbreitet ist. Und deshalb tätest Du gut daran, uns die Vorteile des Springens und Swingens zu erläutern, statt nur darauf zu beharren, dass Liberman das so sagt.
Gruß
Karsten
P.S.: Und dass auf die berechtigte Frage nach dem Binden nach dem Haltepedal gerufen wird, soll ja wohl ein Witz sein!?