Mein Beitrag war durchaus auf das Eingangsposting gemünzt. Da tauchte etwa die Frage auf, ob es nötig ist ein Stück bis zur Perfektion (so weit das möglich ist) ein zu studieren, bevor man sich an das nächste Stück wagt. Für ambitionierte Klavierspieler, die das Maximum aus ihren Möglichkeiten herausholen wollen, mag das ein empfehlenswerter Weg sein.
In ihrem ersten Beitrag schrieb die Füchsin jedoch bereits, dass sie diese Vorgehensweise ungeheuer langweilt. Einfach zu predigen, dass sie doch mehr Disziplin an den Tag legen solle, ist da wenig hilfreich, weil sie sich dann zu einer Tätigkeit zwingt, welche sie langweilt, obwohl sie Freude bereiten sollte. Für manchen Menschen mag das zufriedenstellende Ergebnis die Quälereien auf dem Weg dorthin rechtfertigen, das gilt jedoch gewiss nicht pauschal. Wenn du dich wie ein Pit Bull in ein Stück verbeisst, bis es endlich sitzt, ist das dein gutes Recht.
Wenn man sich damit ab findet, kein großartiger Pianist zu werden und auch nicht werden zu wollen, ist es vollkommen okay die Effektivität beim Üben nicht als ultima ratio anzusehen.
Ja, ich bin bei allem deiner Meinung. Aber dann muss man sich eben auch mit Langeweile abfinden. Wenn ich nicht bereit bin, für ein Stück richtig zu büffeln weil es mich langweilt, dann wird mich auch das Ergebnis langweilen. Und irgend etwas stört die TE, sonst hätte sie keinen Thread eröffnet.
Sie beklagte sich über Langeweile beim üben. Nun gut.., darauf hin sagten ihr einige, wie auch ich, dass die Langeweile dazu gehört und zu überwinden ist.
Dein Argument hingegen, immer nur im Komfortbereich zu bleiben, kann eben unmöglich zu hübschen Ergebnissen führen.
Ergo: die TE startet in absehbarer Zeit den nächsten Thread: warum klingen meine Stücke nicht so, wie ich es will?
Und ich sage dir, dass die liebe Füchsin, ohne ihr zu nahe treten zu wollen, nicht über den notwendigen Biss verfügt. Sonst hätte sie beim üben keine Langeweile. Das Gegenteil wäre der Fall: sie würde sich gefordert fühlen und darin aufgehen.
Das nennt sich Ehrgeiz! Abends ins Bett zu gehen und zu sagen: "Fett Alder!!! Ich hab's gepackt! Bin meinem Ziel ein Stück näher!"
Und diese Einstellung habe ich versucht, ihr zu vermitteln.
Versteh bitte: wenn mich einer fragt, wie er was erreichen kann. Wird es von mir immer die gleiche Antwort geben. Ob sie schmeckt, oder nicht. Egal auf welchem Gebiet.