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In den 90er Jahren, nachdem ich merkte, wie es im einig Vaterland so läuft, habe ich gerne mit dem Spruch provoziert, dass ich nun erlebt habe, dass ich das, was man uns als hehres Ziel des Sozialismus gepredigt hat, soziale Sicherheit und ein gutes Leben für alle, im bundesdeutschen öffentlichen Dienst doch sehr weitgehend verwirklicht sehe....:geheim:;-)
 
Ebenso steht es jedem frei, eine Beamtenlaufbahn anzustreben.
Ab einem gewissen Alter wird das zwar schwierig, während der umgekehrte Weg meines Wissens jederzeit möglich ist, aber ja, grundsätzlich hast Du natürlich Recht. Vor allem hinsichtlich Augen auf bei der Berufswahl.

Aber warum ist es Dir wichtig, das zu erwähnen? Hat hier ein Nicht-Beamter über die Privilegien von Beamten gejammmert? Ich kann mich nur an die Klage von @Rohrdommel über die vermeintlich unzureichende Bezahlung von Beamten erinnern. Den Hinweis von @mick auf die besondere Ausprägung der Altersvorsorge von Beamten habe ich nicht als Gejammer oder Neid wahrgenommen, nicht mal als Vorwurf, die Pensionen seien zu hoch. Es war lediglich ein Vorwurf der Ahnungslosigkeit bzgl. privater Vorsorgekonzepte mangels Betroffenheit.
 
Beamtenkollegen ihres realen Marktwerts aber doch nicht so sicher, dass sie dafür irgendwelche Risiken eingehen würden.
Ein großer Teil der Kollegenschaft findet oder fand jedenfalls ursprünglich und grundsätzlich den Gesamtzusammenhang der Tätigkeit im öffentlichen Dienst ausschlaggebend.
Die mehr bürolastigen ÖBediensteten, wissen, dass sie für die Bevölkerung wichtige und häufig unersetzliche Papiertätigkeiten wahrnehmen, obgleich da auch mal etwas Monotonie aufkommen kann, und die anderen Frontschweine wissen, daß die Wirtschaft keine so herausfordernden und interessanten Tätigkeiten zu bieten hat (Feuerwehr, Rettung, Polizei, Militär, Zoll, Steuerfahndung, andere Dienste, Justiz, Materialerprobung, Flugunfalluntersuchung, Eisenbahnverkehrs/unfall untersuchung, usw...)

Lehrer, die Kinder voran bringen wollen, sind auch noch im letzten Elendsquartier Überzeugungstäter, auch wenn der Frust manchmal oder auch oft zum Kot*** ist...

Gerade in schwieriger und fordernder Ortslage hast du als Amtsträger eine jedenfalls dem Grunde nach festere und sichere Handlungsbasis, sowohl gegenüber dem Dienstherren als auch gegenüber dem Bürger, die beamteten Lehrer meines Umfeldes fühlen sich besser , als wenn sie nur angestellt wären.
 
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Es ist einfach eine andere Berufswelt, wenn du statt einem beliebig austauschbarem Arbeitsvertrag mit Arbeigeber N.N., einen Eid auf das Grundgesetz ablegst und ab dann für dein Land verantwortlich arbeiten kannst, und du deinen Dienstherrn als Schirmherren auch in die Fürsorgepflicht nehmen kannst. Bei allem Alltagsfrust, sollte man das nicht vergessen, wir dienen Deutschland (so pathetisch dass auch klingen mag).
 
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Bei allem Alltagsfrust, sollte man das nicht vergessen, wir dienen Deutschland (so pathetisch dass auch klingen mag).
Mensch, Dommelchen, ich hab doch nix gegen die Beamten. Aber Du sollst sie nicht so überhöhen. Es wirkt nämlich wirklich sehr pathetisch. Du hast einen etwas anderen Arbeitsvertrag, dagegen ist überhaupt nix zu sagen, der Weg steht jedem offen, aber Du bist deswegen noch lange nix Besonderes!
 
Klage von @Rohrdommel über die vermeintlich unzureichende Bezahlung von Beamten erinnern.
Es ging um die Relativierung der scheinbar besseren oder grandioseren Alimentierung von Beamten, ich habe nicht behauptet, dass ich deutlich höhre Beamtenbesoldung fordere.

Die Fakten sind keine Klagen , sondern Aufruf, die sinnlose Argumentation zu stoppen, dass Beamte sich ja keine Sorge um Alterssicherung machen müßten, weil sie ja "ausgesorgt" hätten. Selbst wenn sie ausgesorgt haben, haben sie sich es erdient, auch unter gewissen Verzichtsleistungen.
 
Die Fakten sind keine Klagen , sondern Aufruf, die sinnlose Argumentation zu stoppen, dass Beamte sich ja keine Sorge um Alterssicherung machen müßten, weil sie ja "ausgesorgt" hätten.
Was ist an dieser Argumentation sinnlos? Es ist doch so. Und es sollte doch auch nachvollziehbar sein, dass es die Sichtweisen von Menschen beeinflusst, ob sie sich Gedanken um ihren Arbeitsplatz und ihre Altersvorsorge machen müssen oder nicht.

Beim Thema "Finanzielle Existenzängste" können Beamte mangels Betroffenheit nur sehr bedingt mitreden. Das meine ich nicht als Vorwurf.
 
Wir brauchen, neue junge Leute, helle Köpfe (natürlich auch welche mit Migrationshintergrund, also so auch dunklere Köpfe) im Staatsdienst, die können wir nur mit ideellen Anreizen motivieren, und das muss dann hin und wieder etwas pathetisch klingen, denn warum sollte jemand z.B. Wirtschaftskriminalität bekämpfen, wenn er für die Gegenseite arbeitend, Millionen verdienen kann. Guckt euch mal in Berlin die Büros von Steuerfahndern mit "Poolarbeitsplätzen" an, in der Wirtschaft als Steuervermeidungsberater diverser Unternehmen hätte sie mindestens luxeriöse schicke Büros und keine Linoleumböden und triste Ölfarbwände.
 
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Guckt euch mal in Berlin die Büros von Steuerfahndern mit "Poolarbeitsplätzen" an, in der Wirtschaft als Steuervermeidungsberater diverser Unternehmen hätte sie mindestens luxeriöse schicke Büros und keine Linoleumböden und triste Ölfarbwände.
Wie ich schon sagte, Augen auf bei der Berufswahl. ;-)

Wobei ich Dir Recht gebe: In den Berufen, in denen der ÖD mit der Privatwirtschaft konkurriert, dürfte es aktuell für den ÖD schwierig bis unmöglich sein, die überdurchschnittlich Guten zu rekrutieren. Von daher wundern mich viele Dinge, die in der Verwaltung passieren, auch nicht wirklich.

Keine Ahnung, wie dieses Problem gelöst werden könnte.
 
Ich verstehe dich, möchte noch ergänzen:

Ich klage keinesfalls.

Natürlich ist es beruhigend, zu wissen, dass man im Alter zumindest Krankenversicherung, Wohnen, Essen und kleine Annehmlichkeiten sicher hat , ohne über Rentenbeitragsmonate nachsinnen zu müssen. Nur sollte man Beamte oder auch öffentliche Angestellte dafür nicht das Mitreden und Mitfühlen in obigen Angelegenheiten teilweise absprechen.

VG
 
Eine beamtete Amtsärztin mit einer oder gar zwei Fachgebietsbezeichnugen (z.B. Innere M und Öffentl.Gesundheitswesen) bekommt ca.30 bis 50% WENIGER Salär als eine Werksärztin bei einem Konzern oder als Oberärztin im Klinikum (obwohl ihre Amtsbezeichnung hochtrabend klingen mag, Medizinaloberrätin od. Medizinalditektorin), ein beamteter Versicherungsfachwirt bei der Deutschen Rente, vormals BfA, bekommt ebenso deutlich weniger Salär als als Sachbearbeiter in einem Versicherungskonzern oder gar als selbständiger Versicherungsmakler.

Bei der ASEAG waren damals die Straßenbahnführer bzw. später Busfahrer beamtet. Dann haben die auf Angestellte umgestellt und zeitweilig waren parallel sowohl verbeamete als auch angestellte Fahrer, die den gleichen Dienst machten und die gleiche Arbeitszeit hatten.

Die angestellten Fahrer bekamen ca. ein Drittel weniger.


Damals hatte ich eine Freundin, die war Lehrerin. Brutto klang das nicht schlecht, was die verdiente, aber was netto übrig blieb ... da müste ich in der Freien Wirtschaft(TM) deutlich mehr Brutto bekommen, um das Netto zu haben. Lag AFAIK bei ca. Netto = 73% vom Brutto. Da hätte ich ca. 50% mehr als Angestellter Brutto haben müssen für as netto.

Die Zahlen habe ich halt aus den End-90ern im Kopp, keine Ahnung, wie das heute ist.

Grüße
Häretiker
 
Bei der ASEAG waren damals die Straßenbahnführer bzw. später Busfahrer beamtet. Dann haben die auf Angestellte umgestellt und zeitweilig waren parallel sowohl verbeamete als auch angestellte Fahrer, die den gleichen Dienst machten und die gleiche Arbeitszeit hatten.

Die angestellten Fahrer bekamen ca. ein Drittel weniger.


Damals hatte ich eine Freundin, die war Lehrerin. Brutto klang das nicht schlecht, was die verdiente, aber was netto übrig blieb ... da müste ich in der Freien Wirtschaft(TM) deutlich mehr Brutto bekommen, um das Netto zu haben. Lag AFAIK bei ca. Netto = 73% vom Brutto. Da hätte ich ca. 50% mehr als Angestellter Brutto haben müssen für as netto.

Die Zahlen habe ich halt aus den End-90ern im Kopp, keine Ahnung, wie das heute ist.

Kannst Dich noch an die Postbeamten erinnern, welche gewissenhaft des Packerl selbst in den 4. Stock schleppten? Wenn ich da hingegen mir heut so einige Paketdienste anschaue, dessen Mitarbeiter zum Teil freiberuflich arbeiten....mei o mei :dizzy:

Oder die Fahrer der Reichsbahn (DDR) und Bundesbahn (BRD), waren auch alles mal Beamte und stetig bemüht den Fahrplan auch gewissenhaft einzuhalten, heut sind s Angestellte, teilweise über Leiharbeitsfirmen - da wird auch ganz gern mal ne Pause überzogen...des sind denn so die "Betriebsstörungen im Gleisbett" :-D

LG
Henry
 
nicht mal als Vorwurf, die Pensionen seien zu hoch

Na, das hole ich doch gerne nach.

Meine Schwägerin war Lehrerin - hat vielleicht 10 Jahre unterrichtet. Dann kamen die Kinder und eine bestimmt 20-jährige Pause. Danach einige Jahre Teilzeit. Mittlerweile ist ihr Mann, ein Arzt, nach ca. 35 jahren harter Praxisarbeit, verstorben.

Ihre Pension ist MEHRFACH höher als die Witwenrente. DAS ist doch nun wirklich nicht ok!
 
1. Stört Dich das?
2. Falls ja, warum?
3. Was könnte dagegen unternommen werden?

(Du wirst es mir ohnehin nicht antworten.....;-))

Doch, ich antworte. :love:

1. Ein bisschen.
2. Zu viele Leute nehmen zu viel für bare Münze aka "die Wahrheit".
3. Spontan würde man "mehr Bildung" fordern, wohl wissend, dass das a) immer gut ankommt und b) völlig obsolet ist. Ergo: Nix.

Ebenso steht es jedem frei, eine Beamtenlaufbahn anzustreben.

Ob das Angestrebte auch erreicht wird, hängt u. a. vom Gesundheitszustand ab. Weißte, nech?

Mir wäre es lieber, wenn es keine Privilegien gäbe. Ich glaube auch nicht, dass es in 50 Jahren noch die Beamtenprivilegien geben wird (außer für Polizisten bitteschön, aber wer im ÖD arbeitet, muss nicht verbeamtet werden). Es muss bis dahin allerdings sehr viel passieren, damit sich daran etwas ändert. ;-) An eine Wiederholung der Nacht vom 4./5. August 89 glaube ich nicht. :schweigen:
 
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