Körperübungen und Atemtypen

@Sylw
Ich versuche es noch ein letztes Mal mit einem ganz einfachen Beispiel.

Wenn zwei Menschen an Stellen, deren Festigkeit sich für eine Schraube (mit entsprechendem Anhang) eignen, Löcher bohren, Dübel einsetzen und eine passende Schraube eindrehen (sagen wir, der eine kann ganz genau physikalisch erklären, warum diese Schraube mit exakt diesem Anhang an exakt dieser Stelle hält - nennen wir den "Person A" - während der andere keine Ahnung von Physik oder Materialkunde hat, sondern denkt, die Schraube hielte aufgrund höherer Gewalt - nennen wir den "Person B"), welchen Grund könnte es dann dafür geben, dass es bei "Person A" hält, und bei "Person B" nicht?

Meiner Meinung nach gibt es keinen solchen Grund, denn das Bewustsein bzw. Wissen darüber, warum etwas funktioniert, hat erstmal nichts damit zu tun, dass es bei passenden Rahmenbedingungen auch ohne dieses Wissen funktioniert.
 
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Mein Glaube an das eine oder andere ändert nichts an dem Umstand, dass die Schraube hält".

Was an dieser Aussage ist bitte falsch?
Dieser Satz ist keine eigentliche Aussage, sondern eine Art Suggestivargument. (Du benutzt das physikalisch richtige Funktionieren einer korrekt angebrachten Schraube für das blabla mit Glauben - tatsächlich sagt eine korrekt angebrachte Schraube exakt nichts über Glaubensangelegenheiten und esoterische Gespinste)
Möglicherweise leuchtet dir das nicht ein, darum ein Experiment mit deinem vermeintlichen Aussagesatz:
"Mein Glaube an das eine oder andere ändert nichts an dem Umstand, dass die Schraube nicht hält"
sowie
"Mein Glaube an das eine oder andere ändert nichts an dem Umstand, dass die Schraube manchmal hält"
sind inhaltlich genauso "korrekt" oder besser gesagt: inhaltsleer.
 
Die Grenzen der Ignoranz (ohne Wertung, im neutralen Sinne) definiert jeder für sich selbst.
:super: Das halte ich für sehr treffen formuliert und vollkommen richtig im doppelten Sinne. Zum einen als Aussage und zum anderen als Strategie, für sich selbst mit der Komplexität der Welt klar zu kommen.

@Sylw: Von daher finde ich es auch fatal (sorry, musste sein), wenn man eine Definition dieser Grenzen, die von der eigenen abweicht, als Fatalismus bezeichnet.

BTW: Wie war noch mal die eigentliche Frage? :-D
 
"Mein Glaube an das eine oder andere ändert nichts an dem Umstand, dass die Schraube nicht hält"
sowie
"Mein Glaube an das eine oder andere ändert nichts an dem Umstand, dass die Schraube manchmal hält"
bedeutet doch inhaltlich das gleiche aus wie
tatsächlich sagt eine korrekt angebrachte Schraube exakt nichts über Glaubensangelegenheiten und esoterische Gespinste
Oder?
 
Von daher finde ich es auch fatal (sorry, musste sein), wenn man eine Definition dieser Grenzen, die von der eigenen abweicht, als Fatalismus bezeichnet.
Oh, sorry für die mißverständliche Ausdrucksweise! Damit hab ich mich nicht auf diese Grenzen bezogen, sondern darauf, wie man mit dem Bereich umgeht, der darüber hinaus geht. Zb ob man da eben gleich einen Glauben an irgendwas setzt (Fatalismus hab ich da jetzt einfach mal als Oberbegriff verwendet) oder sich eingesteht, dass man es halt nicht weiß oder es einem auch nicht interessiert.
 
Zb ob man da eben gleich einen Glauben an irgendwas setzt (Fatalismus hab ich da jetzt einfach mal als Oberbegriff verwendet) oder sich eingesteht, dass man es halt nicht weiß oder es einem auch nicht interessiert.
Dann verstehe ich unser Missverständnis. Wir verwenden die Begriff Fatalismus unterschiedlich. Denn "dass man es halt nicht weiß oder es einen auch nicht interessisiert" ist für mich Fatalismus. Wobei es Ignoranz (wertfrei, wie von @Häretiker verwendet) wohl tatsächlich besser trifft.

Sich alles, was man nicht versteht, mit "höheren Mächten" zu erklären, wäre für mich keine Fatalismus.

...

Und nach einem kurzen Blick in Wikipedia muss ich eingestehen, dass Du den Begriff möglicherweise passender verwendet hast als ich. Da muss ich wohl noch mal mein Wissen über Fatalismus nachschärfen.:-)
 
Grad mal wieder reingelesen in den Faden in Vorfreude auf tolle Körper-, Atem... übungen. Und habe jetzt den Eindruck ich bin in einem Heimwerkerforum. :blöd:
Wie wäre es, wenn ihr euch da rund um die Schraubendiskussion einen eigenen Faden zu Heimwerkerprojekten aufmacht?;-) Gibts noch nicht, soweit ich weiß. Darin sollte dann aber am besten auch die Frage beantwortet werden, WIE die Schraube hält.

Und hier würd mich echt freuen zu lesen, was für hilfreiche Körper- und Atemübungen noch so bekannt sind.

Also nochmal ein Versuch zurück zum Thema:

Ich hab übrigens vor einigen Monaten mal zwei Onlinestunden Feldenkrais mit gemacht. Bin ich übers Forum drauf gekommen. War glaub ich ein Tipp von @hasenbein . Hätte ich ohne hier davon zu lesen nie gemacht. Schon der Name klingt ja voll Esoterisch...
War aber echt interessant, hatte dann nur für den neuen Kurstermin leider keine Zeit. Sollte mal schauen, ob es inzwischen wieder einen neuen besser passenden Termin gibt.

Das Aufschlussreichste waren die total seltsamen, minimalen Bewegungen, die doch einen großen Effekt hatten. Speziellen Bezug zum Klavier gabs leider nicht, wir haben uns überwiegend auf dem Boden geräkelt.
Bei Kratzert hab ich auch von der Alexandertechnik gelesen, konnte aber so nur mit schriftlicher Anleitung das doch nicht so gut umsetzen bisher.
 
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Bei Kratzert hab ich auch von der Alexandertechnik gelesen, konnte aber so nur mit schriftlicher Anleitung das doch nicht so gut umsetzen bisher
@Viva la musica ja, Kratzert legt großen Wert auf so genannte Alexandertechnik (was nichts speziell klavieristisches ist!, aber sehr viel taugt) - es gibt Kurse darin für Musiker.
Nebenbei: was Kratzert übers ausbalancieren des Kopfs schreibt, lässt sich ohne weiteres aus dem Buch umsetzen.
...ach ja: ganz ohne Esoterik, Astralkörper, lunare/solare Blablubberspinnereien.
 
Ich halte Alexandertechnik schon seit längerem für Quatsch. Jedenfalls das, was die Anhänger da so reingeheimnissen.

Es geht um nichts anderes, als eine vernünftige aufgerichtete Körperhaltung einzunehmen, also ohne "chicken neck" oder "Buckel", was sich wiederum auf Beweglichkeit und Koordination des restlichen Körpers auswirkt.

Um zu erkennen, dass das sinnvoll ist, und dies bei sich zu verbessern, braucht man keinen teuren Alexandertechnik-Unterricht. Das kann man durch verschiedenste Sport- und Körperbewusstseins-Übungen (Krafttraining, Feldenkrais, Yoga usw.) erreichen, die zudem wesentlich ganzheitlicher arbeiten als die zufällige Entdeckung von Alexander, der das dann maßlos zu einer "Methode" aufgebauscht hat (in einer Zeit, in der man im Westen noch nicht so weit war mit dem Körperbewusstsein).
 

@hasenbein ...du übertreibst in deiner typischen Art und Weise.
Ja, das zusätzliche Brimborium ist lästig.
Nein, im Kern (Balance, Entspannung) ist es richtig und oft genug müssen die Leute das lernen (Horowitz Haltung ist, als hätte wäre er von klein auf "alexandergetrimmt")
 
Es geht um nichts anderes, als eine vernünftige aufgerichtete Körperhaltung einzunehmen, also ohne "chicken neck" oder "Buckel", was sich wiederum auf Beweglichkeit und Koordination des restlichen Körpers auswirkt.
Bei der aufgerichteten Körperhaltung war mein größter Aha- Effekt dank Alexandertechnik, dass man sich von der Kopfhaltung her aufrichtet und nicht vom Rücken her, der dann völlig entspannt bleiben kann. Das habe ich sonst noch nie so gut erklärt gefunden.
 
Nein, im Kern (Balance, Entspannung) ist es richtig und oft genug müssen die Leute das lernen (Horowitz Haltung ist, als hätte wäre er von klein auf "alexandergetrimmt")
Dem widerspreche ich in keinster Weise - völlig richtig!

Aber man braucht keine Alexandertechnik dafür; ich halte andere Methoden, u.a. Feldenkrais, für deutlich überlegen, da sie sich nicht nur auf einige wenige Aspekte beschränken, sondern den gesamten Bewegungsapparat betrachten.

(Habe übrigens früher auch Alexander-Unterricht gehabt, weiß also, wovon ich spreche.)
 
Kommt drauf an, welchen Du hattest. Da gibt es nämlich mehrere Richtungen. Und auch ziemlich schlechten. Wenn Du also aus Deinem Unterricht den Schluss ziehst, dass Alexander nicht den ganzen Bewegungsapparat mit einbezieht, dann hattest Du womöglich einen KAL. :004:
 
tatsächlich sagt eine korrekt angebrachte Schraube exakt nichts über Glaubensangelegenheiten und esoterische Gespinste
Das gilt auch andersrum ... Glaubensangelegenheiten und esoterische Gespinste verhindern nicht, dass du eine Schraube korrekt anbringen kannst.

Das Blabla und die esotherischen Gespinste sagen nichts darüber, ob die mit terlusollogischem Quatsch hergeleiteten Übungen einen Effekt haben .. es ist sehr wahrscheinlich nicht der vom Mythos vorausgesagte, aber das stört mMn nicht besonders, wenn es insgesamt ein positiver Effekt ist.
 
Das Blabla und die esotherischen Gespinste sagen nichts darüber, ob die mit terlusollogischem Quatsch hergeleiteten Übungen einen Effekt haben .. es ist sehr wahrscheinlich nicht der vom Mythos vorausgesagte, aber das stört mMn nicht besonders, wenn es insgesamt ein positiver Effekt ist.
;-) :-D
...und wenn man wissen will, warum und wie ein positiver Effekt zustande kam?
 

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