Klein-Ludo geht in die Schule...

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Wenns anders nicht geht und du daheim das bessere Instrument hast als dort im Musikgeschäft steht, dann ja.

Naja, das ist halt streitbar, ob mein Kawai-Digi CA-95 besser/schlechter als das billigste aufrechte Kawai-Aku-Klavier ist/sein kann. Ich mochte das dort nicht, komme auf meinem eigentlich VIEL besser zurecht, was aber wohl nichts besagt.

PS: Frag sie mal nach Heller und Cramer. Wirklich cooles Zeugs. Meine Schüler spielen jedenfalls alle lieber Heller und Cramer als Czerny (und ich mach aus bekannten Gründen nicht sehr viele Etüden, aber ein paar gibts, die sind wichtig).

Ok, das mach ich dann in der nächsten/ersten Stunde. Danke für den Hinweis. Ab welches Lehrjahr sind die denn angebracht? Wir machen ja erst mal etwas Burgmüller, den sie (sehr?) gut findet. Heller klingt da schon schwieriger (hab mal bei YT reingehört).
 

Tolle Stützfinger-Übung


Relativ einfach, wie Burgmüller.


Die ist einfacher als es aussieht, weil sehr logisch aufgebaut und mit verhältnismässig wenig Aufwand auswendig lernbar. (PS: Ob das Kind in der Wiege schläft?)
 


Ja die ist knackig. Die Etüde auch. :-D

Also die einfacheren Heller Etüden halte ich nicht für schwieriger als Burgmüller.
Die schwierigeren Heller und die Cramer-Bülow dünken mich also auch nicht wirklich schwerer als die Brahms Etüden. Aber das ist immer relativ und teilweise sehr individuell.

Burgmüller ist schon toll auf dem Niveau. Von Duvernoy gibts auch noch einen einfacheren Zyklus.
 


Hier alle 25 Etüden op. 176 von Duvernoy.
Aber Obacht! Der Typ spielt die sowas von scheisslangweilig und abgelöscht, das verstösst beinahe gegen die Genfer Konventionen. Dann spielt er nicht mal auf nem richtigen Klavier und hat auch noch nen ganz üblen Klavierklang vom Digi... Man müsste ihn zur Strafe eigentlich zwingen, mind. 6h täglich sein eigenes Geklimper anhören zu müssen.
Aber du hörst mal in die Stücke rein. Sind leichter bis gleich wie Burgmüller.

Du findest jede einzelne Etüde locker auch von irgendwelchen Kindern gespielt, die das toller und schöner machen als dieser Musikallergiker da.

Hier Noten:

http://petrucci.mus.auth.gr/imglnks/usimg/2/23/IMSLP416974-PMLP227024-Duvernoy-Op176-PeterEd.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
So jetzt versuche ich geschriebene und gespielte Phrasierung in Einklang zu bringen am 2. Satz KV545 auf Auftrag des Lehrers. Hier der erste Teilversuch. Ist das so richtig? In der Bilddatei habe ich mit roten Strichen die versuchten Absetzvorgänge eingetragen.

Ich finde,dass die Henle-Ausgabe das ziemlich zerhackt (viele kleine Bögen):

http://picosong.com/tbAi
 

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Ich finde es grundsätzlich richtig (bis auf 1-2 "Absetzungen") finde aber die Herandgehensweise "Absetzen" irgend wie verkehrt. Mein Lehrer hatte damals von "Zielnoten" gesprochen, also den Fokus nicht darauf, wo eine Phrase endet sondern wo sie hin führt.
Wenn man so ran geht, klingt das auch noch mal anders.
 
Ich finde es grundsätzlich richtig (bis auf 1-2 "Absetzungen") finde aber die Herandgehensweise "Absetzen" irgend wie verkehrt. Mein Lehrer hatte damals von "Zielnoten" gesprochen, also den Fokus nicht darauf, wo eine Phrase endet sondern wo sie hin führt.
Wenn man so ran geht, klingt das auch noch mal anders.

Danke @Peter , das Konzept glaube ich zu verstehen: Eine Phrase ist mehr als Anfang und Ende sie wird im Verlauf gebildet/geformt. Richtig? Wie das aber konkret aussehen soll, da muss ich aber den Lehrer fragen.
 

Die Bögen bei Mozart sind fast immer als "Streicherbögen" zu verstehen, manchmal auch als Artikulationshinweis (v.a. kurze Bögen über zwei oder drei schnelle Noten), aber eigentlich nie als Phrasierungsbögen. Die wären bei Mozarts Musik ohnehin überflüssig, weil sich fast alles in symmetrische Perioden gliedert.

Ein Absetzen mitten in einer melodischen Phrase wirkt vollkommen unnatürlich und ist daher grundfalsch. Ich hoffe nicht, dass dein neuer Lehrer dir das so beigebracht hat. Sonst solltest du dir schnellstens einen anderen suchen!
 
Die Bögen bei Mozart sind fast immer als "Streicherbögen" zu verstehen, manchmal auch als Artikulationshinweis (v.a. kurze Bögen über zwei oder drei schnelle Noten), aber eigentlich nie als Phrasierungsbögen. Die wären bei Mozarts Musik ohnehin überflüssig, weil sich fast alles in symmetrische Perioden gliedert.

Ein Absetzen mitten in einer melodischen Phrase wirkt vollkommen unnatürlich und ist daher grundfalsch. Ich hoffe nicht, dass dein neuer Lehrer dir das so beigebracht hat. Sonst solltest du dir schnellstens einen anderen suchen!

Danke Mick, ja laut Lehrer soll ich das so spielen zumindest habe ich es so verstanden. Mal sehen was er dazu sagt am Montag. Was soll ich mit der Info "Streicherbogen" anfangen? Ich finde das auch, wie schon oben geschrieben, ziemlich zerhackt, wenn ich es so phrasiere und absetze.
 
Hör dir am besten einfach mal ganz genau diese Leute an (die es können), und dann versuch es einfach mal möglichst so zu spielen:

Christoph Eschenbach


Daniel Barenboim


Mitsuko Uchida


Alicia de Larrocha
 
Streicherbogen meint den Wechsel von Abstrich zu Aufstrich; ein solcher Wechsel erzeugt nicht zwangsläufig ein Absetzen. Mozart hat diese Bögen aus Gewohnheit oft so geschrieben, auch wenn er ein durchgehendes Legato gemeint hat.

Leider kann man sich darauf nicht immer verlassen - kurze Bögen können durchaus auch als Artikulationsbögen gemeint sein. Das erkennt man recht einfach aus dem musikalischen Zusammenhang, wenn man sich ein wenig mit Stricharten auskennt. Wenn nicht, bleibt einem nichts anderes übrig, als das zu lernen - es ist leider wichtig. Leopold Mozarts Violinschule sollte man auch als Pianist gelesen haben.
 
Generell hilft es auch enorm, viel Musik von Mozart zu hören: Wie erwähnt Violinsonaten und Violinkonzerte. Ganz viel über Mozarts Phrasierungen kann man aber vor allem auch in den Bläserwerken (Flötenkonzerte, Hornkonzerte, Klarinettenkonzert) und vor allen in den Opernarien lernen. Diese Bögen dort sind sehr authentisch, und Mozarts Klaviermelodien kann man immer analog der Sing-, Bläser- und Streichmelodien sehen.
 
Streicherbogen meint den Wechsel von Abstrich zu Aufstrich; ein solcher Wechsel erzeugt nicht zwangsläufig ein Absetzen. Mozart hat diese Bögen aus Gewohnheit oft so geschrieben, auch wenn er ein durchgehendes Legato gemeint hat.

Leider kann man sich darauf nicht immer verlassen - kurze Bögen können durchaus auch als Artikulationsbögen gemeint sein. Das erkennt man recht einfach aus dem musikalischen Zusammenhang, wenn man sich ein wenig mit Stricharten auskennt. Wenn nicht, bleibt einem nichts anderes übrig, als das zu lernen - es ist leider wichtig. Leopold Mozarts Violinschule sollte man auch als Pianist gelesen haben.

Auch der Streicher musz entscheiden, wann er absetzt und wann durch den Bogenwechsel kein Loch entstehen soll. Ich habe als "Zweitinstrument" Cello gelernt und muszte ewig viele Uebungen machen, um einen Bogenwechsel fast unhoerbar zu machen. Wie @mick schon sagte, waere es grundfalsch bei jedem Ende eines Legatobogens die Hand von den Tasten zu reiszen. Die Boegen zeigen vielmehr Schwerpunkte an (erste Note im Abstrich ist betont, beim Aufstrich kann man sich crescendi auf den Noten denken). Natuerlich kann, wie @mick ebenfalls angedeutet hat, auch das "Abziehen" gemeint sein (kurze Boegen zur Artikulation). Bei schnellen Zweiergruppen mit Vorhaltcharakter der ersten Note z.B., dann ist die Betonung "schwer-leicht" auf die Spitze getrieben.
Dein Absetzen klingt aber furchtbar unnatuerlich und ist absurd.
Viele Gruesze
Jannis
 
Urtextausgabe hin oder her - ein Laie sollte eine bearbeitete Ausgabe nehmen! Das Hintergrundwissen von mick kann man ja wohl kaum vorraussetzen und wenn man Klavierspielen lernen will sollte man tunlichst gute bearbeitete Ausgaben nehmen:
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Urtexte sind was für Leute, die komplexen Unterricht über Jahre hatten und Hintergrundwissen - meiner Meinung nach gehören die Urtexte an die Hochschule, wo auch entsprechender Unterricht stattfindet, aber nicht in den Anfängerunterricht. Kein Anfänger ist glücklich , völlig vom Lehrer abhängig zu sein und auch noch "falsche" Bögen übermalen zu müssen.....
quelle hier:
Sigmund Lebert (1821-1884)
William Scharfenberg (1819-1895)

Verlagsinfo:
Nineteen Sonatas for the Piano (pp.2-11)
New York: G. Schirmer, 1893. Plate 11134.

Urheberrecht:
Public Domain
http://conquest.imslp.info/files/imglnks/usimg/e/e4/IMSLP00226-Mozart_-_Piano_Sonata__K_545.pdf
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@mick @thepianist73 @elli @jannis danke für die Info auch wenn mir davon einiges zu "hoch" ist.
 
Naja, so schwierig ist es jetzt auch wieder nicht, eine Urtextausgabe zu lesen. Nehmen wir meinetwegen den vorletzten Takt mit dem dis'' in der Melodielinie: Bei Mozart beginnt dort ein Bogen, als Vorhalt ist der Ton betont, die drei Sechzehntel davor als Auftakt auf Aufstrich genommen, also "mit Ziel" dis''.
Die bearbeitete Ausgabe setzt dagegen einen Bogen "ueber alles". Das eingezeichnete Decrescendo rettet das auch nicht, da es eher um einen Schwerpunkt und Glanz auf dis'' als ein gleichmaesziges Decrescendo geht. Der Streicher haette auf dem dis'' noch ein schoenes kurzes Vibrato, damit der Ton "lebt", das sollte man am Klavier auch durch "mehr Glanz" (mehr Diskant, weniger Basz) hervorheben. Der grosze Bogen sagt mir dagegen gar nichts, da musz ich alles aus der Harmonie erschlieszen. Oder, was einige tun, man spielt ohne jede Deklamation, also langweilig alles einfach "irgendwie gebunden".
Anderes Bsp: Akzent auf d'' im zweiten Takt. Mozart kann sich den sparen, da dort ein Bogen beginnt.
Tatsaechlich finde ich Mozarts Boegen mit "Streicheraugen" gelesen aeuszerst sinnvoll. Durch wenige Zeichen wird viel ausgedrueckt.
Naja, @mick kann es bestimmt viel besser erklaeren, was ich meine.
Viele Gruesze,
Jannis
 

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