Klavierunterricht notwendig?

  • Ersteller des Themas DonKingo
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Er meinte auch, dass ich bald schon einen neuen Klavierlehrer bräuchte, da er mich bald nicht mehr Unterrichten könnte.

Huch! Wie lange PLAYst äääh spielst Du denn schon Klavier, daß Du einen Klavierlehrer überholst? :cool:

DonKingo, heißt dein Lehrer zufällig Hiob? :confused: Na, da würde ich auch schnellstens aufhören.:D Mal im Ernst: Grambke liegt doch verkehrstechnisch günstig nahe Bremen-Nord. Und da lässt sich kein gescheiter Klavierlehrer finden? Ich könnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, nach einem Jahr Unterricht aufzuhören und im Selbststudium weiterzumachen. Ich brauche auch etwas den "Druck", zur nächsten Stunde zeigen zu können, dass ich mich weiterentwickelt habe. Das Zeitproblem mit den Hausaufgaben-Stücken und denen, die man im Selbststudium einstudieren möchte, kenne ich übrigens auch. Da bleiben die selbst ausgesuchten oft halbangefangen in der Ecke liegen, weil nach 9 h Arbeit und 1-2 h Klavier üben absolut nichts mehr geht.:sad:

Viel Spaß beim Selbst-Lernen und lass doch mal hören!
8f2d
 
Huch! Wie lange PLAYst äääh spielst Du denn schon Klavier, daß Du einen Klavierlehrer überholst? :cool:
Ganz so ist das aber nicht :mrgreen: . Ich spiele fast eineinhalb Jahre.

Zitat von Lalona:
huhu DonKingo,

ich wollte dir eigentlich mit meinem Beitrag vor allem sagen, dass man notwendig nicht mit ä schreibt
alles liebe ^^
ehm toll... du erwartest aber nicht, dass ich mich jetzt dafür bedanke, oder? xD (... dachte das sieht niemand ;) )

//EDIT:
Zitat von 8Finger&2Daumen:
DonKingo, heißt dein Lehrer zufällig Hiob? Na, da würde ich auch schnellstens aufhören. Mal im Ernst: Grambke liegt doch verkehrstechnisch günstig nahe Bremen-Nord. Und da lässt sich kein gescheiter Klavierlehrer finden? Ich könnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, nach einem Jahr Unterricht aufzuhören und im Selbststudium weiterzumachen. Ich brauche auch etwas den "Druck", zur nächsten Stunde zeigen zu können, dass ich mich weiterentwickelt habe. Das Zeitproblem mit den Hausaufgaben-Stücken und denen, die man im Selbststudium einstudieren möchte, kenne ich übrigens auch. Da bleiben die selbst ausgesuchten oft halbangefangen in der Ecke liegen, weil nach 9 h Arbeit und 1-2 h Klavier üben absolut nichts mehr geht.

Viel Spaß beim Selbst-Lernen und lass doch mal hören!
8f2d
Also, das mit dem Selbst-Lernen wird doch nur 3 Monate betragen ^^. Meinem Lehrer hab ich heut erzählt, dass ich bei ihm aufhöre und er meinte nur, dass er mir das ja eh schonmal vorgeschlagen hat (vor kurzem) und hat auch schon einen neuen Platz (eine Musikschule) für mich rausgesucht ... Ihm ist es aber wichtig, dass ich nicht ein Jahr Pause mach, sondern mich sofort da bewerbe und direkt nach den Sommerferien weitermache. Also hab ich mich doch dazu breitschlagen lassen...

Ich kann natürlich auch irgendwann mal was von mir aufnehmen ^^ ... aber vorerst nicht, werd dann später aber ganz sicher mal was posten (irgendwie, irgendwo).

Also nochmals danke an alle und Ciao.

mfg DonKingo
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Oft schlägt er mir ein paar vor (er weiß ja, was bei mir machbar ist und welches Stück ich im Moment schaffen kann) und dann entscheiden wir. Wir gehen alle Epochen durch (derzeit bin ich bei einem Stück von Joe Zawinul).

Hallo Wiedereinsteigerin,

Du hast einen tollen KL!!!

Einen, der Zawinul spielen lässt. Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen, obwohl Weather Report mit meine ganz Großen sind.

Woher kommen die Noten?

Rainer
 
Ich habe alles nur kurz überflogen aber ich habe ja sowieso meine eigene Meinung, die sich jetzt auf die ursprüngliche Frage, und auf deinen Beitrag bezieht, in dem du auf meine Frage geantwortet hast:

Ich glaube, richtigen Klavierunterricht mußt du erst kennenlernen. Es ist ein himmelweiter Unterschied ob dir jemand, der schon ein bischen spielen kann, dir etwas zeigt oder ob du von einem studiertem Lehrer (oder auch Konzertpianisten, die leben meistens auch vom Unterricht) unterrichtet wirst.

Gerade weil Anfänger die verschiedensten Vorstellungen von Klaviermusik haben, gibt es auch unzählige Werke für Anfänger und erfahrene Klavierlehrer kennen jedenfalls eine gewisse Bandbreite davon. Aber auf "deine" Stücke mußt du möglicherweise schon deswegen noch etwas warten, weil sie vielleicht noch zu schwer sind.

Guter Unterricht vermittelt einem viele Fähigkeiten, von denen man als Anfänger nicht einmal weiß, daß es sie gibt, die aber unverzichtbar für das Spielen sind. Außerdem hat man einen festen Rahmen, an den man sich halten muß (sollte...), womit auch ein gewisser Fortschritt gesichert ist. Letzteres gilt übrigens absolut nicht nur für Anfänger sondern für alle, die sich weiter entwickeln wollen, vermutlich also auch für erfahrene Konzertpianisten (gut, die haben natürlich keinen Unterricht in diesem Sinne mehr und viele von ihnen mögen diszipliniert genug sein, sich selbst einen Rahmen zu setzen).

Was meiner Meinung nach ganz wichtig zu Anfang ist: Es soll Spaß machen und man soll experimentierfreudig und aufgeschlossen daran gehen. Also auch Stücke spielen, die einem zunächst nicht gefallen. Ganz egal, wie viel Klaviermusik man bislang schon gehört hat, es ist etwas ganz anderes, selbst zu spielen als nur zuzuhören, man hört die Stücke plötzlich mit ganz anderen Ohren. Sich erstmal auf klassische Musik zu konzentrieren scheint zwar zu funktionieren, Jazz kann ich nicht beurteilen aber reine Popmusik wäre eine enorme Einschränkung. Sich später zu spezialisieren, wenn man erstmal Grundkenntnisse hat, ist nicht besonders schwer aber man verpaßt vermutlich einiges an Grundkenntnissen, wenn man sich zu früh festlegt, und das macht sich bei jeder Stilrichtung bemerkbar.
 
Hallo Wiedereinsteigerin,

Du hast einen tollen KL!!!

Einen, der Zawinul spielen lässt. Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen, obwohl Weather Report mit meine ganz Großen sind.

Woher kommen die Noten?

Rainer

Hallo Rainer,
ja ich finde das auch toll. Letztes Stück war ein Barock-Stück und jetzt mal ein Jazz-Stück.
Die Noten hat mir der KL kopiert. Ich sehe da aber nicht, aus welchem Heft er die kopiert hat. Irgendein Jazz-Notenheft. Ich hab mal im Clavio-Shop gestöbert und es in diesem Heft gefunden (Mercy, Mercy, Mercy). https://www.clavio.de/shop/klaviern...ourcebook-25-jazz-songs-voicepianoguitar.html

Liebe Grüße
 
Ihr Lieben, ich möchte ja zu gerne wissen, wie sich Weather Report auf dem Klavier anhört. Wäre da vielleicht eine klitzekleine Einspielung möglich? Müsst ihr ja nicht offen posten - per PN reichts mir auch. Danke!
 
Ihr Lieben, ich möchte ja zu gerne wissen, wie sich Weather Report auf dem Klavier anhört. Wäre da vielleicht eine klitzekleine Einspielung möglich? Müsst ihr ja nicht offen posten - per PN reichts mir auch. Danke!

Hallo fischerman,

die Noten sind tatsächlich in einigen Quellen zu finden, in denen Josefs Musik für Piano gesetzt wurde, gefunden habe ich nur MIDI.

Rainer
 

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mercy, mercy, mercy

Mönsch, Rainer!!!! Jetzt weiß ich Doofie, weshalb Wiedereinsteigerin um "Gnade" flehte, obwohl sie doch Werbung für den C-Notenshop gemacht hat.
Hammergeiles Stück. Läuft seit 3 Stunden (!!!) in einer Endlosschleife und ich werde jetzt gleich mal nach der Kauf-CD recherchieren und zuschlagen.

Danke!

Aber jetzt mal ganz offen: Das ist doch definitiv ein Stück, das am Piano (solo) nur verliert...
 
Die Einspielung klingt natürlich etwas leer. Bei den Noten, die ich habe, klingt das Stück aber wesentlich voller durch die Akkorde, obwohl ich auch sagen muss, dass dieses Stück, wenn ich es spiele, auf dem E-Piano besser klingt, als auf dem akkustischen Klavier. Als es mir mein KL auf dem Klavier vorgespielt hat, da klang es aber total super (naja, er kann's halt und ich muss es erst richtig lernen).

Ich flehte um "Gnade"? Wie das?
 
Wechsele den Klavierlehrer, ihr habt da sehr verschiedene Herangehensweisen. Such jemanden, der das liefert, was Du haben möchtest. Der jetzige isses net.

Es spricht einiges dafür, MIT einer Lehrkraft weiterhin zu arbeiten, auch wenn es nervös macht, wenn jemand beim Spielen auf die Finger schaut. Doch gerade DIESE Situation ist wichtig um zu erfahren, wo Du wirklich stehst. Alleine zu Hause kann man sich einbilden, man würde alles "richtig" spielen - das passiert sogar Profis! Das Ohr gewöhnt sich gerne an falsche Töne, zu viel oder zu wenig Pedal etc. Außerdem spielt einem die eigene Vorstellungskraft oft ein Schnippchen und man hört das, was man hören WILL - die Realität sieht allerdings anders aus.

Wenn Du also jemanden als Korrektiv suchst, dann sprich diesen Sachverhalt Deines Lernverhaltens bei der ersten Kennenlernstunde (die bei mir kostenlos ist) konkret an. Mach einen Katalog mit Stücken, die Du gerne spielen würdest. Wenn sich die Lehrkraft diesen Katalog anschaut und Dir sofort (und kostenlos) weitere Vorstellungen machen kann, was Du in dieser Richtung vorher oder nachher spielen kannst, dann bist Du richtig.

Ich habe jetzt eine 70 Jährige angenommen, die gerne Operetten spielen will. Da muss ich mich selbst erst weiterbilden, dieses Metier kenne ich nicht. Allerdings ist sie begeistert, dass sie jetzt mit Pedal spielen kann - was ihr 50 Jahre lang verboten wurde. Schon klingt alles viel besser! Ich musste es ihr regelrecht aufzwingen. Nach 6 Stunden hat sie erste Erfolge verspürt und nun kennt ihr Elan keine Grenzen mehr. Sie kauft sich selbst Bücher über Bücher und wir wählen dann gemeinsam aus, was schnell geht oder nicht. Jetzt hat sie bei mir eine vernünftige Bearbeitung für "Tulpen aus Amsterdam" bestellt, alle Arrangements die sie davon gekauft hat waren unspielbarer Schrott. Es gibt gute Arrangement von vielen Stücken - auch in der Klassik. Bearbeitungen sind und waren immer ein Teil des Musikbusiness. (Soviel zum No-Go für Bearbeitungen) Komponisten haben zT ihre eigenen Werke für verschiedene Gelegenheiten in verschiedene Besetzungen bearbeitet. So what. Die Tulpen sind für ihre Goldhochzeit. Das Original davon gibt es sozusagen nich - davon gibt es NUR Bearbeitungen!

Würde ich freiwillig so ein Arrangement herstellen? Nein. Aber der Kunde ist König.

...aber ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass selbst wenn ich mir mal ein Stück aussuchen durfte (das passierte schon ein paar mal), hatte ich, nachdem es mir von meinem Lehrer aufgetragen wurde, keine Lust mehr dazu, schlicht und einfach, wegen dem Zwang es machen zu MÜSSEN. Dadurch war es halt wieder nicht freiwillig ... ich bin halt merkwürdig.
Da bist Du in einer wirklichen Zwickmühle. Dieses Koan kannst Du wirklich nur mit einer liebevollen Lehrkraft bearbeiten. Und an dieser Stelle sei dazu gesagt: Fast alle haben fast alle dieses Problem, Jungs mehr als Mädels; in der Pubertät ist es dann noch mal heftiger. Du bist also mit nichten irgendwie merkwürdig, sondern ganz normal. Vielleicht musst Du etwas ganz anderes als Klavier spielen lernen: Demut.
Und dazu brauchst Du wiederum Respekt.

Ist nur mal so ein Tipp ins Blaue.

Egal, mach doch einfach wie Du meinst, wenn es Dir Freude macht! Die Beatles haben auch keinen Unterricht gehabt. Man kann sehr viel erreichen, ohne diesen "lästigen" und teuren Unterricht. Die Musik von Joe Zawinul hat er auch nirgend wo bei einem Lehrer abgelernt. Miles Davis hat erst mit 40 Jahren Noten gelernt. Also, lieber DingKong einfach ran an den Speck. Keiner verbietet Dir, einfach so und ohne Lehrer Tasten herunter zu drücken!! (Ich habe mir auch selbst das Reiten beigebracht. Völlig ausreichend um im Urlaub mal einen Strandritt mitzumachen. Mehr will ich eh net. Aber grundsätzlich weiß ich schon, dass es da Tricks und Hilfen gibt, von denen ich nur träume...). Und seien wir ehrlich: sogar Chopin und Liszt war Autodidakten! Dass man allerdings auf diesem Leistungssportniveau schneller mit einem Bewegungsberater voran kommt versteht sich von selbst. Oder?

3. Bringt mir mein Klavierlehrer irgendwas bei was ich nicht auch alleine lernen könnte?
Mögliche Antwort: Dein erster Klavierlehrer hat Dir sehr wohl durch seine Art viel beigebracht! Er hat Deinen Horizont erweitert - menschlich, persönlich, vielleicht auch musikalisch...


Alles Liebe!

Viola
 

Die Einspielung klingt natürlich etwas leer. Bei den Noten, die ich habe, klingt das Stück aber wesentlich voller durch die Akkorde, obwohl ich auch sagen muss, dass dieses Stück, wenn ich es spiele, auf dem E-Piano besser klingt, als auf dem akkustischen Klavier. Als es mir mein KL auf dem Klavier vorgespielt hat, da klang es aber total super (naja, er kann's halt und ich muss es erst richtig lernen).

... weil Joe es ja sonst auch auf einem Rhodes oder Wurlitzer gespielt hat. Das Stück habe ich noch im Ohr, aber den Sound nicht.

Rainer
 
Hallo Viola,:p
lange nix von Dir gelesen, freu mich, dass Du wieder da bist!
Vor einiger Zeit warst Du bie vioworld Klavierlehrer des Tages, das hab ich gesehen.
Danke für Dein gutes und deutliches Statement.
LG
violapiano


Wechsele den Klavierlehrer, ihr habt da sehr verschiedene Herangehensweisen. Such jemanden, der das liefert, was Du haben möchtest. Der jetzige isses net.

Es spricht einiges dafür, MIT einer Lehrkraft weiterhin zu arbeiten, auch wenn es nervös macht, wenn jemand beim Spielen auf die Finger schaut. Doch gerade DIESE Situation ist wichtig um zu erfahren, wo Du wirklich stehst. Alleine zu Hause kann man sich einbilden, man würde alles "richtig" spielen - das passiert sogar Profis! Das Ohr gewöhnt sich gerne an falsche Töne, zu viel oder zu wenig Pedal etc. Außerdem spielt einem die eigene Vorstellungskraft oft ein Schnippchen und man hört das, was man hören WILL - die Realität sieht allerdings anders aus.

Wenn Du also jemanden als Korrektiv suchst, dann sprich diesen Sachverhalt Deines Lernverhaltens bei der ersten Kennenlernstunde (die bei mir kostenlos ist) konkret an. Mach einen Katalog mit Stücken, die Du gerne spielen würdest. Wenn sich die Lehrkraft diesen Katalog anschaut und Dir sofort (und kostenlos) weitere Vorstellungen machen kann, was Du in dieser Richtung vorher oder nachher spielen kannst, dann bist Du richtig.

Viola
 
Kein Lehrer dieser Welt könnte Unterricht für mich spaßig gestalten, allein schon die tatsache, dass ich keine freie Wahl habe was ich lernen soll erzeugt bei mir ebenso wie der Druck bis zu einem gewissen Zeitpunkt etwas fertig machen zu müssen (Stichwort: Deadline) unlust.

Ich denke es liegt bei Dir.

Ich zum Beispiel habe jetzt im Alter von 26 Jahren Interesse am Klavierspielen bekommen - und ich lerne rasch und zugüg! Es steckt ohnehin viel "Geschick" in meinen Fingern. Ich hab zum Beispiel immer wilde Tricks mit Kulis gemacht, bin "Fingerskateboard" gefahren und haue auch beim Tastaturschreiben mächtig in die Tasten. Ich "denke" ich habe auch Gefühle, die ich in dieses Instrument stecken kann. Gefühle die ich damit verarbeiten, zeigen und vermitteln kann.

Meine Mom hat Musik studiert und spielt selbst Klavier. Sie kann mir alles über Harmonielehre etc. beibringen. Ich hab angefangen mir viele Youtube-Videos anzuschauen, meine Mom mit Fragen über Musiktheorie gelöchert, mir ein E-Piano gekauft, etc. pp.

Das INTERESSE kommt von "mir". Auf einmal! Bäng!

Wenn es also "Deine freie Wahl" ist, Dir einen Lehrer zu nehmen und Du Klavierunterricht möchtest, solltest Du wissen warum und wofür Du Dir einen Lehrer nimmst. Genau in diese Richtung geht auch - meiner Auffassung nach- Deine Frage. Ich verstehe die Frage, die Du stellst. Diese Frage stelle ich mir selbst nämlich auch:

"Wäre es ratsam einen Lehrer zu nehmen?"

"Brauch ich ihn überhaupt?!"

"Welchen Lehrer sollte ich nehmen?!"

"Was genau kann er mir vermitteln?!"

"Kann ich mir das alles auch alleine beibringen?"

Ich stehe jetzt vor der Entscheidung mir einen Klavierlehrer zu nehmen. Und ich denke ich möchte unbedingt Klavierunterricht nehmen. Ich merke, dass ich sehr schnell sehr viel lerne und momentan, "bremst es mich sogar aus", dass ich keinen Klavierlehrer habe.

Warum? ... kann ich erklären.

Was ich möchte, ist jemand, der sich auskennt, jemand der mir genau sagen kann, welche Haltung für mich günstig ist und welche nicht, was ich üben sollte, um später so flexibel, so frei, so flüssig und so gesund wie möglich am Klavier zu sein. Der mich "BEOBACHTET" ... daher kann er nicht durch ein Buch, ein Video oder sonstwas ersetzt werden. Mir ist auch vollkommen klar, dass ich vielleicht einen "gefühlten" Schritt zurück mache, wenn ich zu einem Lehrer gehe und auf einmal "nur Tonleitern" und "Alle meine Entchen" spiele, aber ... und das ist es glaub ich, was Dir zur Motivation und zum Spaß fehlt - Der Unterricht hat einen Sinn! Und diesen möchtest Du meiner Ansicht nach sehen - Du möchtest wissen und sehen, wohin Dich die Reise mit einem Klavierlehrer führt.

Ich z. B. sehe den Sinn eines Lehrers darin (auf mich und meine jetzige Situation bezogen) mir Grundlagen zu vermitteln, die Haltung etc. Es ist eine Person, die sich auskennt und DIR auf die Finger schaut, der Dir Dinge zeigt, Dir Hinweise gibt, Dich beobachtet und Dir "Maßgeschneiderte" Übungen mitgibt, die "auf Dich" und Deine "schwachen Bereiche" abgestimmt sind, um sie zu verbessern. Wie ein personal Trainier. Wenn Du zum Beispiel Deine Muskeln im Rücken trainierst und hast das Gefühl schnell voran zu kommen und stellst aber irgendwann fest, dass Du total verspannt bist, Du Rückenschmerzen hast und eine "komische Haltung" an den Tag legst. Gehst Du vielleicht irgendwann zu Deinem Physiotherapeut und er erklärt Dir, dass Du jahrelang in einer falschen oder ungünstigen Haltung trainiert hast. Das hättest Du Dir VON ANFANG AN, durch einen personal Trainer oder einen Trainer, der Dir eine "professionelle" Einweisung gibt, ersparen können.

Diese Erfahrung habe ich übrigens im Bezug auf Krafttraining gemacht :/

Es ist zwar schön und gut, wenn Du alleine schnell zurecht kommst und die Stücke, die Du spielen möchtest, spielen kannst - ist bei mir auch so - aber was man meiner Ansicht nach (und das ist mein Gefühl) vermeiden sollte, ist sich etwas "ungünstiges" anzugewöhnen, was man dann später nur "sehr schwer" und mühsam wieder aus seinen Gewohnheiten rausbekommt. Klar, hier können Dir die Leute nur Tipps geben und im Endeffekt, weißt Du selbst was Du möchtest und das wirst Du wohl auch tun. Ich sage nur, was ich schon oft gelesen und gehört habe, wovor im Bezug auf das Klavierspielen ausdrücklich gewarnt wird ist, dass es äuuuuußerst schwierig sein soll, sich Gewohnheiten und Muster beim Klavierspielen wieder abzugewöhnen. Das Forrest Gump Stück zum Beispiel hab ich ziemlich zu "Anfang" gespielt, weil ich es spielen wollte und hab dafür einen wilden Freestyle-Fingersatz genommen, ohne darüber nachzudenken und habe mir diesen eingeprägt. Ich habe jetzt mal probiert dieses Stück mit einem "durchdachten Fingersatz" zu spielen, um einfach "Sprünge und holprige Stellen" in dem Stück auszubügeln. Es ist nicht nur, dass man (abgesehen vom Verständnis für den Fluss der Musik) das Stück praktisch von "0" nochmal lernen muss, sondern man muss sogar ständig darauf achten NICHT das alte Muster anzuwenden. Auch das Spiel mit 2 Händen, das man sich angewöhnt, kann man nochmal von vorne anfangen. Das ist jetzt nur ein Beispiel aus eigener Erfahrung, aber genau so etwas kann unter Umständen auch an Deiner Motivation und an Deiner Lust zum Spielen nagen. Was man "ungünstig gelernt" hat ist reine Zeitverschwendung. Es ist wie ein Marathon. Wenn ich einen Marathon laufen möchte, dann kauf ich vorher Laufschuhe. Das kostet dann zwar ein paar Euros und ich muss mich mit "Schuhen" auseinander setzen, aber dafür tun mir vielleicht nicht nach 10 Kilometern die Füße weh! Und mit "maßgeschneiderten Schuhen" laufe ich wohl auch ne bessere Zeit.

Es ist wie beim 10-Finger schreiben auf der Tastatur. Als ich mit dem Unterricht fürs 10-Finger-Schreiben anfing, war es langweilig "f j f j f j f j" zu schreiben, es war langweilig immer sagen zu müssen "Kleiner Finger, Rot, oben, Spreitzgriff nach rechts etc. ) ... Manch einem mag es sogar albern vorkommen, manch einer tut es gar nicht, weil es ihm zu blöd ist. Aber es hat seinen Sinn! Es brennt sich in Dein Gehirn ein! Heute hau ich mit ca. ... 400-500? Anschlägen pro Minute in die Tasten und bereue den Unterricht nicht. Vorher war es zwar mit dem allbekannten "Adler-Suchsystem" schneller, als noch mit f j f j f j .. aber die Früchte habe ich später geerntet und die Mühe hat sich gelohnt.

Das ist auf jeden Fall meine Motivation, die ich habe, mir einen Lehrer zu nehmen. Und ich weiß, was ich lernen will. Ich will genau das. Ich möchte alles lernen, was ich alleine oder "ohne beobachtet zu werden" nur schwer lernen kann. Im Endeffekt wirst Du damit meiner Ansicht nach besser fahren.

Was ich damit ausdrücken möchte ist, dass Du den "Sinn" der hinter dem Unterricht steht sehen solltest - aber genau das ist ja Deine Frage. Bei mir ist es jetzt zum Beispiel so, dass ich befürchte mir evtl. etwas falsches anzugewöhnen und deshalb gerne zu einem Lehrer gehen möchte, der mir die richtigen Haltungen zeigt. Diese "Angst mir etwas falsches anzugewöhnen" bremst mich jetzt aus und ich mache jetzt extra nicht mehr soo schnell weiter, weil ich alles gleich mit der richtigen Haltung lernen möchte. Ich nutze die Zeit, in der ich nur "unsicher" weiterüben kann, weil ich nicht weiß, ob es von der Pike auf richtig ist, um Musiktheorie zu lernen. Akkorde, Umkehrungen, Quintenzirkel, Noten etc. pp.

Das ist wie mit einem Fahrlehrer...

Das Autofahren lernst Du später auf der Straße. Aber die "Grundlagen", würde ich mir vom Fahrlehrer geben lassen.

Wenn Du allerdings freiwillig zu einem Lehrer gehst, dann weißt Du was Du willst und wenn Du das nicht weißt, kannst Du Deinen Klavierlehrer auch fragen, was er Dir vermitteln kann, was Du Dir selbst nicht vermitteln kannst. Du bezahlt dafür!

Wenn Dich jemand zwingt zum Unterricht zu gehen, kann ich verstehen, warum Du keine Lust mehr hast. Alles andere würde bei Dir liegen, aber ich denke, wenn Du die Antwort auf Deine Frage hier (die ich mir auch stelle) bekommst, dann wirst Du vielleicht genug Motivation schöpfen, um zu sehen wo die Reise mit einem Klavierlehrer hingeht :)

So viel dazu :D Ich werde mich jetzt nicht nochmal wiederholen und ich glaub ich brauch auch keine Beispiele mehr für eine sinngemäße Übertragung dieser Situation zu posten. Dieser Beitrag platzt eh aus allen Nähten :D Und es sind zum größten Teil Vermutungen ...

Happy Klimpering....

Have a nice day und einen schönen Gruß
Rob
 
Hallo Viola,:p
lange nix von Dir gelesen, freu mich, dass Du wieder da bist!
Vor einiger Zeit warst Du bie vioworld Klavierlehrer des Tages, das hab ich gesehen.
Danke für Dein gutes und deutliches Statement.
LG
violapiano


Huch, diese Highscore ist leider völlig an mir vorbeigerauscht... hatte auch völlig vergessen, dass ich da angemeldet bin... leider finde ich nicht die Page, die Du meinst.

Tja, manchmal muss ich Pause machen, dann treibe ich mich hier herum. So, jetzt muss ich wieder weg, für länger. zZ arbeite ich in München, Musik zu Andromache 18.3. Premiere. Da pfeift dann mein Schwein.

;)

(Gibts hier keine PN-Funktion? Hab leider keine Zeit zum suchen, sorry, lieber Kingdom)
:tuba:

Alles Liebe

Viola
 
@GBrain
Ein sehr gelungener Beitrag. Willkommen im Forum.

Ich glaube schon, dass man auch ohne Lehrer weit kommt - in Abhängigkeit von seinen Vorkenntnissen, seiner Begabung, seines Ehrgeizes. Doch irgendwann ist meine ich die Grenze erreicht, wo man alleine nicht mehr weiterkommt. Ganz am Anfang besteht zudem die Gefahr, dass man sich irgendwelche komischen Sachen aneignet, die schwer wieder wegzukriegen sind.
UND: um langfristig am Ball zu bleiben, braucht man unbedingt andere Menschen, die einen motivieren, ab und zu mal in den Hintern treten oder einen auch mal kritisieren. Das muss nicht immer ein Klavierlehrer sein, sondern auch Bandmitglieder etc. Man darf einfach nicht nur im eigenen Saft schmoren.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ja, das ist wirklich ein super Beitrag von GBRain!

;)

Viola
 
http://www.youtube.com/watch?v=JSwvJX1gLGY&feature=related

Die sinnvolle Gestaltung seines Lebensabends....

http://www.youtube.com/watch?v=UAGTy6nBlmM&feature=related

Nachhilfe für Leute mit oder ohne Lehrer gibt es hier (und sonst bestimmt auch noch irgendwo...) als Ergänzung für das Autodidaktische Lernen aber auch als Ergänzung zu einem Lernen innerhalb eines Schüler-Lehrer-Verhältnis sehr sinnvoll. Ich empfehle das meinen SchülerInnen immer wieder. Einige machen das, andere nicht.

;)

Alles Liebe

Viola
 

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