Letztlich gehen die großen Völkerwanderungen und Flüchtlingsströme auf Unfähigkeit und Unwillen der verantwortlichen Personen in den jeweiligen Herkunftsländern zurück, dortige innenpolitische Probleme ethnischer, sozialer und wirtschaftspolitischer Art anzugehen und zu lösen.
Nein, denn eben die neuerlich in Ungnade gefallenen Systeme sowohl in Syrien als auch Libyen hatten eben gerade die innenpolitischen Zwänge im Griff. Der arabische Frühling wurde missbraucht, statt die staatlichen Angebote etwa in Syrien anzunehmen, damit einen langsamen Wandel einzuleiten, wurde dem propagandistischen Geschrei von selbsternannten Führern einer angeblich unterprivilegierten großen Mehrheit geglaubt, und sich gewundert, dass auf einmal die "Revolution" mitnichten demokratisch, sondern islamistisch sunnitisch sich entwickelte. Das war von vorherein zu erkennen, wenn man es denn wollte.
Und das schlimmste , der Westen ließ sich in seiner Eitelkeit, die wahre Demokratie zu verkünden, missbrauchen. Die Zeiten sind schon lange vorbei, wo der über Mittel Verfügende auch im Geiste überlegen war und bestimmte, wo es lang geht. Mir deucht sogar, dass die Schwarmintelligenz des Westens deutlich abnimmt gegenüber mit Religionswassern gewaschenen "Rebellen", die im nachhinein selbst auf ihre Geld- und Waffengeber verachtungsvoll spucken.....
Die Frage wird in der Tat offensichtlich nicht gestellt oder verdrängt, ob Deutschland einem Dutzend oder mehr unfähigen und/oder korrupten Regierungen anderer Staaten ihre Aufgaben abzunehmen imstande ist. Weil man absehen kann, dass die Antwort so gar nicht in "unserem" Sinne ausfällt?
Grundsätzlich ist das Völkerrecht so angelegt, dass man sich nicht einmischt. Die Vorwürfe, der Westen würde sich auf Kosten der Völker deren diktatorische Regime dienstbar machen, ist immer unterschwellig gekoppelt mit dem Einwerben von Mitteln für die eigene aber nicht durchsetzbare Klientel, wie etwa die Muslimbrüder Syriens.
Da kein Regime überlebt ohne breite Akzeptanz und ohne loyale MItarbeiter, ist es ein Irrglaube man bräuchte nur etwa Assad entfernen und schon bräche die Demokratie aus. Assad ist ersetzbar, denn der junior ist nur die Spitze eines Baath-partei -Regimes, welches sich auf breite Unterstützung zurückführt. Änderungen Richtung freiheitlicher ohne Zerstörung geht nur über die Wandelbarkeit der Träger dieses Systems, die gleichzeitig die Fäden in der Hand behalten und Machtlücken für Extreme nicht entstehen lassen. Etwas was Ägypten und Tunesien jeder auf seine Weise und den Gegebenheiten geschuldet praktizieren