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Rubato
Guest
Ihr wollt es nicht verstehen, oder ? Niemand hat etwas gegen den einzelnen Flüchtling. Die, die ich so kenne, sind alle ganz nett, zurückhaltend, unauffällig. Ich habe schon andere gesehen, die mit zig Bierdosen im Park herumgegammelt sind, aber, why not, das machen einheimische Jugendliche auch mal. Und es geht auch nicht um Angst. Ich habe keine Angst vor Flüchtlingen, warum sollte ich ? Das alles ist ziemlich daneben und wird gerne genommen, um Andersdenkende zu diskreditieren.Ein sehr wichtiger Vorschlag!
Ich will gar nicht sagen, dass sich automatisch die Einstellung zur Flüchtlingsfrage bei den Kritikern danach ändern würde. Aber möglich ist es natürlich schon, das man einen anderen Blick auf die Situation gewinnt.
Ich war letztes Jahr in Namibia. Das erste Mal in Afrika. Und in Swakopmund standen in der Stadt an jeder Straßenecke schwarze Männer, die einem irgendetwas verkaufen wollten. Vor Kriminalität waren wir gewarnt worden. Ich war total befangen.
Dann habe ich mit einer winzigen Gruppe von 4 Personen das Township vor der Stadt besucht. Eine Schwarze hat uns da durchgeführt. Wir saßen bei mehreren Familien im Wohnzimmer und haben mit ihnen über ihre Situation in dem Land, ihre Geschichte und Diskriminierungen durch die Weißen gesprochen. Wir haben ihre Armut gesehen, aber auch wie gut sie viele Dinge in dem Township selbstständig regeln. Von der ärztlichen Versorgung (mit Naturheilmitteln) bis hin zum Kindergarten. Ein perfekt deutsch sprechendes Mädchen hat in einer Familie übersetzt. Sie will mal Ärztin werden und in Deutschland studieren. Ein Lehrer hat sich ihre eMail-Adresse notiert, um eine Brieffreundschaft nach Deutschland herzustellen. Ein kleiner ganz toller Chor hat für uns gesungen.
Was ich sagen will, solche persönlichen Begegnungen können den Blick völlig verändern. Ich konnte nach dieser Führung ganz unbefangen auf jeden Schwarzen reagieren, der mich angesprochen hat - genauso wie ich auf einen Weißen reagiert hätte. Die persönliche individuelle Begegnung ist manchmal durch nichts zu ersetzen.
Es geht einzig und allein um die schiere Anzahl der Flüchtlinge, um den Anspruch, sie alle zu integrieren (warum? Sie gehen doch wieder zurück, oder?), ihnen kurzfristig Wohnraum verfügbar zu machen und sie faktisch mit Leuten, die jahrzehntelang in die Sozialsysteme eingezahlt haben, gleich zu stellen. Jahrzehntelange Hartzerkarrieren sind vorprogrammiert, es gibt eindeutige Erfahrungswerte aus Schweden und der Schweiz. Das alles anstatt mit viel geringerem Aufwand den Leuten vor Ort zu helfen und gleichzeitig diejenigen zu uns zu holen, die zu alt, krank etc. sind, um die Reise zu schaffen. Und wenn die Situation im Heimatland sich bessert, dürfen die Gäste auch gerne wieder gehen und mit dem hier Gelernten helfen, ihre Heimat wieder aufzubauen.
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