Klavierunterricht für Flüchtlinge

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Es ist nicht sonderlich ungewöhnlich, dass politischer Journalismus auch politische Färbungen annimmt. So läuft ja auch die „Beförderung ‚rechter’ Stimmungen“ recht flüssig, oder nicht? Als mündiger Bürger hast du doch die Möglichkeit, dir eine eigene Meinung zu bilden.
Medien haben die Aufgabe zu berichten. Wahrheitsverdrehung ist nicht sinnvoll, auch wenn "gute Absicht" dahinter steckt. Meinungen und Kommentare sind als solche zu kennzeichnen. Lügen bleiben Lügen, wie z.B. die manipulierte Bilderflut, die immer nur Frauen und Kinder als Flüchtlinge gezeigt und die 70% alleinreisenden Männer manipulativ unterschlagen hat. Solchen Journalismus braucht kein Mensch. Eine Beförderung rechter Stimmungen kann ich nirgends erkennen, vielleicht konsumierst Du andere Medien als ich, den Landser o.ä.?
 
Eine Beförderung rechter Stimmungen kann ich nirgends erkennen, vielleicht konsumierst Du andere Medien als ich, den Landser o.ä.?
Da ich nicht weiß, welche Medien du konsumierst, kann ich das leider nicht beantworten, aber wir lesen wohl beide in diesem Faden. Da konnte selbst der wenig geschärfte Blick schon interessante Dinge hinsichtlich der von dir beklagten "Wahrheitsverdrehung" entdecken.
 
Da ich nicht weiß, welche Medien du konsumierst, kann ich das leider nicht beantworten, aber wir lesen wohl beide in diesem Faden. Da konnte selbst der wenig geschärfte Blick schon interessante Dinge hinsichtlich der von dir beklagten "Wahrheitsverdrehung" entdecken.
Dieser Faden fällt für mich nicht unter Journalismus oder Medien. Trotzdem ist er wichtig, weil sich alle Interessierten zu dem Thema frei und ohne übergeordnete Manipulation austauschen können. Da gibt es eher rechte und eher linke Ansichten, gezielte Wahrheitsverdrehung oder Manipulation, wie "Journalisten" sie sich gemäß dem FAZ-Artikel offenbar gerne mal selbst genehmigen, habe ich nicht erkennen können.
 
Das habe ich wohl auch nicht.
 
Da ich nicht weiß, welche Medien du konsumierst, kann ich das leider nicht beantworten, aber wir lesen wohl beide in diesem Faden. Da konnte selbst der wenig geschärfte Blick schon interessante Dinge hinsichtlich der von dir beklagten "Wahrheitsverdrehung" entdecken.
Kannst Du bitte an Beispielen (aus diesem Faden) erläutern, was Du meinst? Hast Du in diesem Faden beobachtet, dass die Wahrheit verdreht wurde? Und wenn ja, was genau macht Dich sicher, dass das, was vermeintlich verdreht wurde, die Wahrheit war?
 
@Rubato: Viele Dank für den Link. Die dargestellte Befragung beruhigt mich etwas. Die Leute lassen sich offenbar nicht so einfach an der Nase herumführen.
 
Als Illustration schlage ich folgenden Artikel vor: "Wie Deutschland seine politische Mitte verliert". Ehrlicherweise muss man zugeben, dass es ein Kommentar ist. Dennoch offenbart er, wie der Autor Alexander Neubacher tickt.

In der Einleitung liest man folgendes:
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Der erste Satz holt noch jeden ab und klingt wie eine neutrale Feststellung. Bereits die folgenden Sätze mit Begriffen "Wutbürger" in Verbindung mit "frommen Christen", "linken Globalisierungsgegnern" und "radikalen Pazifisten" sind ein Versuch, alle, die sich momentan Sorgen machen, als Ewiggestrige oder als Spinner zu diffamieren.

Wenig später lässt Herr Neubacher die Katze aus dem Sack:

upload_2015-12-17_8-19-52.png

Man muss also Besorgte nicht etwa abholen, wenn sie die eigene Meinung nicht teilen. Man muss ihre Sorgen nicht entkräften, vielleicht gar mit Argumenten. Nein, man muss ihnen schlicht entgegentreten. Ja, wie soll bei derartiger Kampfrhetorik eine politische Mitte bestehen?

Und was ist überhaupt die politische Mitte? Wenn sie da ist, wo Herr Neubacher steht (und das ist ganz offenbar seine Arbeitsannahme), und alle mit abweichenden Meinungen Extremisten sind, dann kann man in der Tat den Eindruck gewinnen, die Mitte stürbe aus.

Ich hätte erwartet, die politische Mitte ist entweder das, was die Mehrheit der Bevölkerung mittragen kann, oder vielleicht einfach in der Mitte zwischen den Extremen. Ersteres entspricht der Idee der Demokratie. Es birgt natürlich die Gefahr, dass die "Mehrheit" aus purem Egoismus zu moralisch fragwürdigen Ergebnissen kommt. Das gibt aber keinem Journalisten das Recht, die Mehrheit zu entmündigen und ihre Meinung als "falsch" und nicht mehr in der Mitte darzustellen, wie es hier geschieht.
 

Und das ist jetzt neu?
 
Kannst Du bitte an Beispielen (aus diesem Faden) erläutern, was Du meinst? Hast Du in diesem Faden beobachtet, dass die Wahrheit verdreht wurde? Und wenn ja, was genau macht Dich sicher, dass das, was vermeintlich verdreht wurde, die Wahrheit war?
Sei mir nicht böse, aber da ich dafür noch einmal in diesen Faden hineinlesen müsste (und allein den Gedanken daran ganz fürchterlich ermüdend finde), mag ich deiner freundlichen Aufforderung an dieser Stelle nicht folgen.

Wohl aber kann ich dir sagen, dass ich „die Wahrheit“ für ein realitätsfernes Konstrukt halte, das nicht dazu in der Lage ist, eine hochkomplexe Realität abzubilden, für die es bisher noch keinen konkreten Probedurchlauf gab und auf die aus beliebig vielen Blickwinkeln geschaut werden kann. Was für den einen wahr zu sein scheint, lässt dem nächsten schon die Haare zu Berge stehen. Da kann man dann durchaus fassungslos voreinander stehen.

Neben Medieninformationen, die man natürlich in jeder politischen Farbrichtung bekommen kann (und was man davon als persönliche „Wahrheit“ für sich entdeckt, bleibt ja jedem selbst überlassen), hat man aber auch die ganz simple Möglichkeit, sich in seinem persönlichen Umfeld ein Bild von der Situation der ankommenden Flüchtlinge zu machen. Man geht einfach hin und lernt sie kennen. Das mindert Angst und Sorge auf beiden Seiten, und ist so unmittelbar, dass „Wahrheit“ wieder ganz unverdreht wirkt.
 
Für mich ist das in diesem Umfang und bei den deutschen Leitmedien wie Spiegel, Die Zeit, etc. neu und ich hätte es nicht für möglich oder wahrscheinlich gehalten. Worte wie Gleichschaltung oder Lügenpresse sind problematisch, dass der Durchschnittsbürger sie als nicht völlig abwegig empfindet, kann ich aber mittlerweile nachvollziehen.
Nein, die Moderation manipuliert sicherlich nichts. Ich fand lediglich die Aussage witzig, dass du glaubst, generell ummanipuliert diskutieren zu können.
Nein, ich meine wirklich die Manipulation durch die Moderation. Bei Spiegel Online hat man schon länger bei Flüchtlingsthemen die Kommentarfunktion abgeschaltet. Vorher aber war es so, dass deutlich manipuliert wurde. So wurden z.B. gemäßigt kritische Kommentare meinerseits, sachlich formuliert und argumentativ gut gestützt, nicht veröffentlicht, statt dessen fand sich nur eine durchgehende Latte von Hurra-Jubelkommentaren unter den Artikeln, homöopathisch mit einiger Alibikritik durchsetzt. Diese Erfahrung habe ich tatsächlich mehrfach, eher vielfach gemacht, was mich zu der Überzeugung führt, dass die in den Diskussionsforen ablesbare Gesamtmeinung klar manipuliert ist.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mal ein Gegenbeispiel für "manipulative" Presse. Vor 3 Wochen hat Hans-Ulrich Jörges im Stern in seiner wöchentlichen Kolumne vehement dafür plädiert, gegen den IS in Syrien militärisch unter Einbeziehung der europäischen Staaten inkl. Bundeswehr einzugreifen. Ich konnte jedem Wort nur zustimmen. Vor 2 Wochen argumentierte Arno Luik im Stern vehement dagegen, mit Argumenten, die ich ebenfalls nur unterschreiben kann. Ist man jetzt durch diese gegensätzlichen Positionen manipuliert oder tragen sie zur eigenen Meinungsbildung bei?
 
Mal ein Gegenbeispiel für "manipulative" Presse. Vor 3 Wochen hat Hans-Ulrich Jörges im Stern in seiner wöchentlichen Kolumne vehement dafür plädiert, gegen den IS in Syrien militärisch unter Einbeziehung der europäischen Staaten inkl. Bundeswehr einzugreifen. Ich konnte jedem Wort nur zustimmen. Vor 2 Wochen argumentierte Arno Luik im Stern vehement dagegen, mit Argumenten, die ich ebenfalls nur unterschreiben kann. Ist man jetzt durch diese gegensätzlichen Positionen manipuliert oder tragen sie zur eigenen Meinungsbildung bei?
Nie wieder Krieg von deutschem Boden aus, dass ich meine Meinung. Nur leider liegt Ramstein in Deutschland und Aficom liegt mit zwei Kommandos in Stuttgart. Pfui Deibel. Schäm dich Chris, nur einen Gedanken in die Richtung zu haben.
 
hat man aber auch die ganz simple Möglichkeit, sich in seinem persönlichen Umfeld ein Bild von der Situation der ankommenden Flüchtlinge zu machen. Man geht einfach hin und lernt sie kennen. Das mindert Angst und Sorge auf beiden Seiten, und ist so unmittelbar, dass „Wahrheit“ wieder ganz unverdreht wirkt.

Ein sehr wichtiger Vorschlag!

Ich will gar nicht sagen, dass sich automatisch die Einstellung zur Flüchtlingsfrage bei den Kritikern danach ändern würde. Aber möglich ist es natürlich schon, das man einen anderen Blick auf die Situation gewinnt.
Ich war letztes Jahr in Namibia. Das erste Mal in Afrika. Und in Swakopmund standen in der Stadt an jeder Straßenecke schwarze Männer, die einem irgendetwas verkaufen wollten. Vor Kriminalität waren wir gewarnt worden. Ich war total befangen.
Dann habe ich mit einer winzigen Gruppe von 4 Personen das Township vor der Stadt besucht. Eine Schwarze hat uns da durchgeführt. Wir saßen bei mehreren Familien im Wohnzimmer und haben mit ihnen über ihre Situation in dem Land, ihre Geschichte und Diskriminierungen durch die Weißen gesprochen. Wir haben ihre Armut gesehen, aber auch wie gut sie viele Dinge in dem Township selbstständig regeln. Von der ärztlichen Versorgung (mit Naturheilmitteln) bis hin zum Kindergarten. Ein perfekt deutsch sprechendes Mädchen hat in einer Familie übersetzt. Sie will mal Ärztin werden und in Deutschland studieren. Ein Lehrer hat sich ihre eMail-Adresse notiert, um eine Brieffreundschaft nach Deutschland herzustellen. Ein kleiner ganz toller Chor hat für uns gesungen.
Was ich sagen will, solche persönlichen Begegnungen können den Blick völlig verändern. Ich konnte nach dieser Führung ganz unbefangen auf jeden Schwarzen reagieren, der mich angesprochen hat - genauso wie ich auf einen Weißen reagiert hätte. Die persönliche individuelle Begegnung ist manchmal durch nichts zu ersetzen.
 
Mal ein Gegenbeispiel für "manipulative" Presse. Vor 3 Wochen hat Hans-Ulrich Jörges im Stern in seiner wöchentlichen Kolumne vehement dafür plädiert, gegen den IS in Syrien militärisch unter Einbeziehung der europäischen Staaten inkl. Bundeswehr einzugreifen. Ich konnte jedem Wort nur zustimmen. Vor 2 Wochen argumentierte Arno Luik im Stern vehement dagegen, mit Argumenten, die ich ebenfalls nur unterschreiben kann. Ist man jetzt durch diese gegensätzlichen Positionen manipuliert oder tragen sie zur eigenen Meinungsbildung bei?
So soll es sein ! Und so war es auch immer ! Bis August 2015. Was genau passiert ist, weiß ich nicht. Ich vermute aber, dass die Chefredakteure der Leitmedien ins Kanzleramt eingeladen wurden. Ich sage nicht, dass dort "Meinungsmache" befohlen wurde. Ich denke eher, es lief so, dass man den Journalisten einige vertrauliche Hintergrundinformationen zum Ausmaß der Flüchtlingskrise gegeben hat (Hintergrundinfos bauchpinseln die Chefredakteure ungemein, können sie sich damit doch gleich doppelt so wichtig empfinden), und dann suggeriert wurde, dass, wer zu kritisch schreibt, Mitschuld am Erstarken rechter Strömungen hat. In Deutschland reicht das wahrscheinlich schon, um aus Journalisten manipulative Schmierfinken zu machen. Jetzt aktuell erfolgt gerade wieder ein Schwenk hin zu mehr Realismus, vermutlich haben genügend Leute ihr Abo gekündigt, und beim Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf, jetzt muss die Politik doch mal wieder mit Lösungen statt mit Chaos rüberkommen.
 
Ein sehr wichtiger Vorschlag!

Ich will gar nicht sagen, dass sich automatisch die Einstellung zur Flüchtlingsfrage bei den Kritikern danach ändern würde. Aber möglich ist es natürlich schon, das man einen anderen Blick auf die Situation gewinnt.
Ich war letztes Jahr in Namibia. Das erste Mal in Afrika. Und in Swakopmund standen in der Stadt an jeder Straßenecke schwarze Männer, die einem irgendetwas verkaufen wollten. Vor Kriminalität waren wir gewarnt worden. Ich war total befangen.
Dann habe ich mit einer winzigen Gruppe von 4 Personen das Township vor der Stadt besucht. Eine Schwarze hat uns da durchgeführt. Wir saßen bei mehreren Familien im Wohnzimmer und haben mit ihnen über ihre Situation in dem Land, ihre Geschichte und Diskriminierungen durch die Weißen gesprochen. Wir haben ihre Armut gesehen, aber auch wie gut sie viele Dinge in dem Township selbstständig regeln. Von der ärztlichen Versorgung (mit Naturheilmitteln) bis hin zum Kindergarten. Ein perfekt deutsch sprechendes Mädchen hat in einer Familie übersetzt. Sie will mal Ärztin werden und in Deutschland studieren. Ein Lehrer hat sich ihre eMail-Adresse notiert, um eine Brieffreundschaft nach Deutschland herzustellen. Ein kleiner ganz toller Chor hat für uns gesungen.
Was ich sagen will, solche persönlichen Begegnungen können den Blick völlig verändern. Ich konnte nach dieser Führung ganz unbefangen auf jeden Schwarzen reagieren, der mich angesprochen hat - genauso wie ich auf einen Weißen reagiert hätte. Die persönliche individuelle Begegnung ist manchmal durch nichts zu ersetzen.
Das südliche Afrika ist klasse. Zufällig auch in Zimbabwe gewesen?
 
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