Klavierunterricht, Bücher oder selber lernen?

  • Ersteller des Themas Klavierkeks
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Okay, ihr habt mir weitergeholfen :)
Habe mich aber darauf eingestellt von vorne anzufangen. Es bringt ja nichts wenn ich jahrelang selber versuche auf nem Parkplatz mir das Autofahren beizubringen und in der Fahrstunde direkt in die Tokio Innenstadt gestopft werde
Wunderbare Metapher. :super:
Also ich wäre das erste und letzte Mal bei einem Klavierlehrer gewesen, wenn der mich in der ersten Klavierstunde gleich das 3. Klavierkonzert von Rachmaninoff spielen lassen würde :lol:
 
Warst ja gar nich gemeint.
 
Der weis(s)e Helge...
 
Es heißt: Wer will, findet Wege.

Ob ich so scharf auf das Wegefinden bin, wenn ich muss (außer dem Weg im Falle eines speziellen Müssens :heilig:), weiß ich nicht.

Ne, ne.
Das hatten wir schonmal herausgearbeitet, dass dieses Wollen meist nicht mehr als eine Absichtserklärung ist "Oh, so schön würde ich auch gerne Klavier spielen können".
Dieses Müssen ist keins von außen, sondern von innen als absolute intrinsische Motiviation, die einem keine andere Wahl lässt.

Ich hatte doch schonmal von der Ballettausbildung berichtet, zu einer der Dozenten, die die Audition veranstalten meinte, dass sie die suchen, die müssen. Nur zu wollen reicht nicht.
 

Das hatten wir schonmal herausgearbeitet, dass dieses Wollen meist nicht mehr als eine Absichtserklärung ist

Das ist DEINE spezielle Auslegung. Das hatten wir herausgearbeitet. Im allgemein üblichen philosophischen Diskurs ist "wollen" eben gerade nicht "ich möchte gern" oder es "wäre schön wenn".

Sei´s drum, wir sind nicht im Proseminar. Nur, wenn Du so sehr (in meta-physischer, sprich philosophischer Hinsicht) darauf beharrst, wundere Dich bitte nicht über Widerspruch. :-)
 
Das ist DEINE spezielle Auslegung. Das hatten wir herausgearbeitet. Im allgemein üblichen philosophischen Diskurs ist "wollen" eben gerade nicht "ich möchte gern" oder es "wäre schön wenn".

Sei´s drum, wir sind nicht im Proseminar. Nur, wenn Du so sehr (in meta-physischer, sprich philosophischer Hinsicht) darauf beharrst, wundere Dich bitte nicht über Widerspruch. :-)

Akzeptiert.

Aber dann lies dir mal die Threads von den diversen Leuten durch, die angeblich wollen.

Und was kommt nach mehreren Metern oder mehreren Threads meistens raus: Ja, wäre schon schön es zu können, aber der nötige Aufwand muss dann doch nicht sein.

Wie können wir denn sprachlich ein solches (vorgebliches) Wollen vom echten Wollen unterscheiden?

Wirklich wollen?
Diese Patienten werden immer sagen, dass sie ja wirklich wollen.
 
Vor rund 22 Jahren machte ich mal so ein Existenzgründerseminar mit. Was hängen blieb, sage nie "ich will", sondern "ich werde", weil "ich will" nicht viel mehr als einen Wunsch ausdrückt, "ich werde" aber in der Regel eine Handlung nach sich zieht.
 
Die, die müssen haben auch erstmal nur gewollt. Niemand wird Profi Musiker wenn er nicht einen gewissen Bezug zur Musik hat und zunächst mal ganz freiwillig übt. Die, die später müssen, haben dann nur einen gewissen Zwang, auch dabei zu bleiben, während die, die "nur" wollen, jederzeit aufhören können, wenn die Motivation nachlässt. Ich vermute mal, dass es auf der Welt weitaus mehr Hobbymusiker gibt, die das aus Spaß an der Musik machen als Profis, die damit ihr Geld verdienen. Und die Hobbymusiker sind nicht alle übefaul.
 
bei dem „müssen“, um das es hier geht, geht es aber nicht um ein von außen bestimmtes müssen, sondern um ein müssen aus einem inneren Zwang heraus.
 
@Sven

Der umgangssprachliche Gebrauch ist in der Regel alles andere als reflektiert. Im philosophischen Sinne ist "wollen" ein sehr starkes Verb und kein Hilfsverb.

"Müssen" hingegen hat einen entweder naturgesetzlichen oder pathologischen ;-) Beigeschmack. Ich glaube genau zu wissen was Du meinst, rege aber an, trotzdem noch mal darüber nachzudenken, ob die unbedingt postulierende innere Triebfeder, die Du sicher meinst, wirklich vergleichbar ist mit einem (gern irrationaler) Zwang im Sinne einer Neurose oder der Gravitation.

Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass "wollen" im philosophischen Gebrauch keinen hilfsverbialen Charakter hat. Was aus diesem schönen Verb geworden ist (und damit müsste ich Dir dann leider recht geben) verdeutlicht das Beispiel von @Melegrian . Die Umgangssprache unterliegt einem permanenten Wandel, was sie nicht notwendig eindeutiger macht.


"Wollen" ist in meinem (philosophischen) Sinne apodiktischen gemeint. Salopp: "Himmel und Hölle für etwas in Bewegung setzen".

In diesem Sinne "will" ich Klavier spielen lernen. :super: Gestern 6 Stunden lang an einer Goldberg-Variation herumgefeilt... herrlich. :herz:
 
Vor rund 22 Jahren machte ich mal so ein Existenzgründerseminar mit. Was hängen blieb, sage nie "ich will", sondern "ich werde", weil "ich will" nicht viel mehr als einen Wunsch ausdrückt, "ich werde" aber in der Regel eine Handlung nach sich zieht.

Achso, das sind die, die auch Schopenhauers Werk umbennen müssen, damit es passt:
"Die Welt als Werden und Vorstellung"
Weil "Willen" ist ja zuwenig ...

Grüße
Häretiker
 
@Barratt Bei mir ist es dann wohl krankhaft.
Auch ohne ein aktives Wollen kann ich gar nicht anders, als mich irgendwie mit Musik zu beschäftigen.
Auch wenn keine Musik läuft, höre ich Musik, habe immer irgendeinen Groove in mir laufen, kann kaum einfach nur gehen, ohne dabei doch irgendwie zu tanzen.

Wenn ich nicht Ballett machen würde, würde ich steppen, wenn ich irgendwann sowas dynamisches nicht mehr kann, werde ich Balboa und/oder Tango Argentino tanzen.

Aber dazu gehört kein besonders starker Wille, keine große Anstrengung.
Es ist einfach so, weil es gar nicht anders geht.
Es geht praktisch von alleine.

Wenn ich so von Leuten lese die wollen, klingt das immer sehr bemüht und angestrengt / anstrengend.
 

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