Das verstehe ich nicht. Wäre schön, wenn du das genauer erklären und begründen könntest.
Ich kann mich nur wiederholen, vllt ein bisschen vertiefen: Eine zB Volksschule ist eine Pflichtschule. Jeder muss hin, es gibt einen vom Staat vorgeschriebenen Lehrplan, an den sich die Lehrer halten müssen. Die Lehrer sind beim Staat angestellt.
Dennis hingegen ist freiwillig dort und bezahlt selber für eine Dienstleistung. Die kann der Lehrer ohne den Zwang eines Lehrplans individuell anpassen - auch, weil es eben eine Einzelstunde ist und kein Gruppenunterricht. Bei Nichtgefallen kann er damit aufhören (je nach Vertrag mit der Musikschule muss er evtl. bis Semesterende zahlen, muss aber nicht hingehen).
Was den Friseurbesuch vorrangig vom Musikunterricht unterscheidet, ist, dass die Wissensvermittlung nicht im Vordergrund steht.
Aber auch beim Friseur macht man, was der Friseur sagt. zB Kopfhaltung beim Friseur vs. Handgelenkposition beim Klavierunterricht. Wer sich komplett sträubt, bekommt keine gute Frisur bzw. lernt keine gute Spieltechnik.
Der Kern meiner Aussage ist: Man kann zum Friseur und zum Klavierunterricht mit individuellen Wünschen gehen und man bezahlt für eine konkrete Leistung direkt.
Das geht aber nur "gut", solange es mehr Lehrer als Schüler gibt. Sobald aber ein Lehrer mehr Anfragen hat, als er bedienen kann oder möchte, ist er in der Position, sich die Schüler auszusuchen. Schüler mit der oben angedeuteten Einstellung habe ich nicht in meiner Klasse. Selbstverständlich kann man seine Wünsche, Ziele usw. äußern und den Unterricht danach ausrichten. Aber eingefordert wird bei mir auf diese Weise sicher nichts, denn dann bin ich ganz schnell weg.
Schön für dich (ganz unironisch), wenn du so viele Schüler hast. Am Land könnte es eng werden. Aber zB in Wien gibt es haufenweise Konzertfachstudenten, die gerne nebenbei etwas mit Klavierunterricht verdienen, von denen einige auch didaktisch gut sind.
Was meinst du mit "auf diese Weise"? Es wurde noch keine Art und Weise beschrieben.
Wo ziehst du die Grenze zwischen Wünsche äußern und einfordern? Ich sehe da einen riesigen Überlappungsbereich, bei dem die Zuordnung großteils von der Art/Wortwahl der Kommunkation abhängt. Meinetwegen von den Manieren.
Details bleiben natürlich dem Lehrer überlassen, weil er das vermutlich besser beurteilen kann. Aber hier geht es doch um etwas Grundlegendes.
Wenn ich als Schüler Klassik und Pop lernen möchte, aber der Lehrer nur Klassik unterrichtet, werde ich wohl den Wunsch nach Pop ein paar Mal äußern, evtl. quasi als letzte Chance explizit fordern, und dann Lehrer wechseln. Oder der Lehrer geht von selbst, so wie du es schreibst. Aber dieses Lehrer-Schüler-Verhältnis wäre ja ohnehin kein gutes.
Ich sehe nicht, was daran falsch sein soll, als zahlender erwachsener Musikschüler zu erwarten, dass die Themengebiete unterrichtet werden, die einen interessieren.