Klavierkauf (für Anfänger und Wiederanfänger): Yamaha B2 oder Yamaha B3?

  • Ersteller des Themas milamber
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Hallo Milamber,

Gestatte mir ein kurzes off-topic. Deinen Benutzernamen erkenne ich, und freue mich, einen weiteren Feist-Fan kennenzulernen. :)

Alles Gute beim Klavierkauf!
Klimperer.
 
Argumente jenseits des Klanges und Anschlags sind m.E. zweitrangig, wenn nicht sogar bedeutungslos für die Auswahl des richtigen Klavieres (z.B. der diskutierte Aspekt des Raumklimas). Wenn das Raumklima irgendwie kritisch ist, sollte man entsprechende Maßnahmen treffen, um dieses Problem gezielt anzugehen. Kein Mensch kann vorhersagen, ob sich das eine oder andere Klavier besser oder schlechter verhalten wird. Ein guter Klaviertechniker kann Rat geben, was man bezüglich der Klimabedingungen mit einfachen Mitteln vor Ort tun kann. Man sollte die ganze Angelegenheit nicht unnötig verkomplizieren.

Richtig, am unkompliziertesten ist in dieser Situation ( dauerhaft niedrige Luftfeuchtigkeit ) deswegen ein B-2 oder B-3 mit laminiertem Resonanzboden.
Und in der Preisklasse von EURO 3.000,-- bis 4.000,-- 1 Jahr nach einem Klavier zu suchen ist wohl nicht jedermanns Sache und in manchen Augen durchaus kompliziert :p
 
Hallo zusammen,

vielen vielen Dank erst einmal für die vielen differenzierten Antworten.

Wir waren heute in einem weiteren Klavierfachgeschäft und hatten dort neben B2 und B3 noch ein W.Hoffmann Vision 112 (Made by C.Bechstein-Europe) probegehört und selbst etwas ausprobiert.
Das W.Hoffmann wurde uns vom Verkäufer aufgrund unserer Preisvorstellungen vorgeschlagen. W.Hoffmann wurde 1990 von Bechstein gekauft und seitdem ist dort von Bechstein wohl viel Mechanik drin.Vermutlich nicht die ganz hochwertige Bechstein aber laut Klavierbauer/Verkäufer wohl etwas höherwertigere als in der Yamaha B-Serie. Produktionsland ist Tschechien.
Eigentlich hatten wir uns schon so auf das B2 oder B3 eingeschossen hatten, dass wir zunächst abgeneigt waren. Nach vielfachem Vergleich gefiel es uns dann aber tatsächlich doch am besten. Das B2 haben wir inzwischen nach wiederholtem Vergleich mit dem B3 und W.Hoffmann Vision 112 klanglich so gut wie abgehakt. Das B3 ist uns, wie schon beschrieben etwas zu groß. Das Vision 112 ist sowohl von der Größe, als auch vom Preis zwischen B2 und B3 angesiedelt und gefällt uns inzwischen klanglich am besten.

Gibt es hier im Forum jemand, der Erfahrung mit den W.Hoffmanns hat? Auf den ersten Blick sind mir Ableger namhafter Marken eigentlich eher suspekt, zumal ich noch nie von W.Hoffmann gehört hatte. Andererseits zahlt man hier auch nicht den Namen ... Und es kommt auch nicht aus China ...
Der Resonanzboden ist ebenfalls wie beim B2 und B3 laminiert, was unserer konstant niedrigen Luftfeuchtigkeit nach euren Antworten auch entgegenkommt. Den Händler hatten wir auch explizit darauf hingewiesen.

Können wir es wagen?
Oder ratet ihr uns dringend von der Tschechischen Herstellung unter Anleitung von Bechstein und mit Bechstein innenleben ab?

Viele Grüße
milamber
 
Als ich letztens in KLavierhäusern unterwegs war, war ich in einem Haus mit Bechstein und Hoffmann. Und neben den vielen Bechsteins hätten wir uns trotzdem für ein Hoffmann V120 entschieden, wir fanden es im Klang am schönsten. (Jetzt ist es ein Feurich geworden).
 
W.Hoffmann wurde 1990 von Bechstein gekauft ... Auf den ersten Blick sind mir Ableger namhafter Marken eigentlich eher suspekt
Hoffmann war den größeren Teil seiner Geschichte "Ableger", denn die Marke kam schon vor dem Krieg aus Konkursmasse an die Fa. Euterpe. Bis 1990, d.h. zu Euterpe / Feurich - Zeiten, stand, wie Klavierbaumeister in diesem Unterforum kürzlich klargestellt hat, die Marke technisch nicht hinter den anderen Firmenmarken zurück. Daß sie allerdings, wie das folgende Zitat nahelegt

und seitdem ist dort von Bechstein wohl viel Mechanik drin
durch den Anfall an Bechstein technisch besser geworden sei, gehört sicher in das Kapitel Verkäuferprosa. Bechstein hat sie vielmehr ins 3. Glied (nach Zimmermann) geschoben, aber wenigstens nicht so herunterkommen lassen, wie die Marke Euterpe. Ich selber kenne nur die T-Variante, aber wenn der Sperrholzresonanzboden Dich klanglich und materialästhetisch nicht stört (mich täte er), sehe ich nicht, in welchem Punkt es hinter die Yamaha B - Reihe zurückfallen sollte.
 
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Hallo milamber,
tschechischer Klavierbau hat eine Tradition vieler Jahrzehnte und genießt in puncto Qualität weithin einen guten Ruf. Insofern erstmal kein Grund zur vorauseilenden Skepsis.
Hoffmann-Klaviere kenne ich als charmant und wohnraumfreundlich. Allerdings betrifft meine Kenntnis größere Modelle (117, 118, 125) aus den frühen bis mittleren 2000er Jahren. In allen Fällen war ich im Prinzip angetan (ich mag diese Klaviere), doch merkte ich oft, dass diese Klaviere in ihren ersten Lebensjahren sich deutlich "setzten", also verstimmungsanfällig waren mit mehrfachem Bedarf, die Tonhöhe anzupassen. Kein Grund zur Aufregung, aber halt ein (stets korrigierbares) Stück der erlebten Wirklichkeit, das irgendwann nach überschaubarer Zeit zur Ruhe kommt. Wie das inzwischen ist, und wie das mit dem 112er ist, werden dir vielleicht andere Fachkollegen/innen hier sagen können.
Bei den Yamaha-Modellen scheint mir die Anfälligkeit dafür geringer zu sein.

Gruß
Martin
 
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Von den neueren Hoffmanns kenne ich eigentlich nur eben dieses Modell V112 und finde es recht gut. Und so weit ich weiß, ist das kein reiner Sperrholzboden, sondern ein Fichtenboden mit hauchdünner Furnierschicht auf beiden Seiten. Spricht nichts dagegen, vor allem, wenn es dich selber klanglich anspricht.
 
Hallo, mich würde interessieren was es letztendlich geworden ist da ich auch im moment auch auf der Suche bin...
 
Ich habe vor eine Weile drei B3 beim lokalen Händler vergleichen können. Alle drei waren grundverschieden im Klang. Das erste war sehr brilliant, schon fast blechern. Das mittlere war sehr ausgewogen und mittel brilliant. Das dritte hatte einen sehr warmen Klang. Die Mechanik war bei allen dreien gut.

Ausdrücken will ich damit: Vom Klang her kann ein B3 meiner Meinung nach durchaus gefallen. Wichtig ist jedoch, wie hier im Forum überall immer gesagt wird, dass man das Instrument, das man kaufen will auch probespielt.

Liebe Grüße,
Mawima
nach meiner Erfahrung sind Probespiele im Geschäft nicht entscheidend, da die Umgebung und die Lage des Klaviers ( Rücken frei oder nicht), den Ton sehr beeinflusst
deshalb meiner Empfehlung kaufe DAS KLAVIER ERST auf RATE dann bringe Sie Zurück wenn es dir nicht gefählt.
so werde ich das tun.
außerdem Yamaha B und Yamaha U sind anders, es gibts derzeit leider keine lange Erfahrung mit dem B Serie
deshalb abwarten ...
 
@Pianox @Mawima hat soviele Klaviere, daß er sie verkaufen muß. Da wird er seit 2012 sicher schon lange wissen, was ihm gefällt und was nicht.
 

OK ..seit 2012 ! dann sind sicherlich schön lange Erfahrung da.. freut mich sehr..

ich werde mir die B3 trotzdem anschauen und wenn es mir klanglich gepfählt dann weg mit meinem U3 Zuhause.:014::014::014::014::014::014:
nun leider gibts immer ein Aber dazwischen ...sobald die Automation ( Geschwindigkeit, Kostensenken etc...) in die Produktion eine Rolle spielt. gibts leider verdammt Sabotagen.. hier ein Beispiel video aus anderem Hersteller..

und ich glaube auch nicht, dass zwischen Yamaha Indonesien (B Serien) und Yamaha Japan (Flügel und U Serien) große unterschied gibt oder vielleicht doch..:014::014::014::014:.
ich glaube es ist immer noch ein Yamaha die über 125 Jahre Klavierbauer Erfahrung den Markt nach vorne hat.

Nun Aber .. bei der Produktion der Flügel und U Serien in Japan werden meines acht nur das einsetzen der Wirbeln im Stimmstock und die Pins im Steg maschinelle eingefügt... weil es einfach Zeit spart und verleiht Präzision.
sonst MUSS ALLES HAND MADE bleiben, sogar die Seiten dürfen vom Mitarbeiter nur mit 3 Fach Handschuhe angefasst werden nicht nur wegen Schutz. nun warum denn die Investition in Handarbeit und nicht gleich in Roboter .. vielleicht Qualität und Klang keine Ahnung !:022:
deshalb war mein Vorschlag ... Erst Mieten, Testen (Zuhause) und dann später entscheiden ggf. kaufen.
Diese Video Beispiel hat mich aber wirklich schockiert.... mein echtes Beileid für Kwai

 

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