Klavier Technik verbessern durch neue Stücke?

満月子

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Ich bin noch Anfänger habe momentan wegen eines Umzugs keinen Klavierlehrer mehr, was wahrscheinlich noch einige Monate so bleiben wird. Ist es in Ordnung, dass ich während ich diese Zeit überbrücke einfach neue Stücke lerne? Ich habe mir ein paar herausgesucht die ich sehr gerne lernen würde, bei denen jedes Stück schwieriger ist als das vorherige ( nach dem stufensystem von Henle). Es sind auf jeden Fall schon schwierigere und umfangreichere Stücke, also keine kleinen Etüden die man mal so vom Blatt lesen kann, sondern wirklich Stücke mit denen ich mich voraussichtlich jeweils ungefähr 1 Monat beschäftigen werde. Meine letzten Stücke waren der 69/2 Walzer von Chopin und das interstellar arragment von Patrik Pietschmann, und das nächste wäre entweder die 9/2 Nocturne von Chopin oder Rêverie von Debussy (wobei der polyrhythmus wahrscheinlich die grösste Herausforderung sein wird). Die schwierigsten Stücke aus meiner Liste, an die ich mich wahrscheinlich frühestens in einem Jahr versuchen werde, sind Arabesques no. 1 von Debussy und op.64 no. 2 Walzer von Chopin. Vielleicht ist das „ein wenig“ zu hochgegriffen, aber mal schauen wo ich in einem halben Jahr (ohne Lehrer :c ) stehe. Das einzige was mich im Moment stört an meinem Klavierspiel, ist meine Handhaltung. Sie ist nicht wirklich schlecht aber wirkt nicht entspannt wie man es bei klassischen Pianisten sieht. Ich will aber auch nichts überstürzen und die Stücke mit einer schlechten Technik lernen; wenn mir mein ehemaliger Lehrer nicht gesagt hätte ich wäre bereit für die nächsten Stücke würde ich sie noch nicht angehen. Was meint ihr?
 
Die Stücke, die du genannt hast, sind auf jeden Fall schon etwas anspruchsvoller. Das gilt aber auch für den Chopin-Walzer in cis-moll. Deine Frage ist leichter zu beantworten, wenn du vom Chopin man eine Hörprobe einstellst.
 
Danke für
Die Stücke, die du genannt hast, sind auf jeden Fall schon etwas anspruchsvoller. Das gilt aber auch für den Chopin-Walzer in cis-moll. Deine Frage ist leichter zu beantworten, wenn du vom Chopin man eine Hörprobe einstellst.
Danke für deine Antwort! Ja, die Stücke sind realistisch gesehen wahrscheinlich wirklich zu anspruchsvoll, wenn ich sie wirklich gut spielen möchte und nicht nur auswendig gelernt irgendwie rumklimpern will. Ich könnte versuchen die nächsten Tage eine Aufnahme zu machen, aber sprechen wir von dem selben Walzer? Der 69/2 Walzer ist glaube ich in h Moll oder nicht?
 
Mehrere Monate ohne Lehrer, da muss man doch zwangsweise mal neue Stücke nehmen, womit sonst sollte man die Zeit füllen? Es sei denn, man hat ein Stück, was einen so überfordert, dass man damit Monate zubringt, das mache ich gerade :-)

Ich habe mir ein paar herausgesucht die ich sehr gerne lernen würde, bei denen jedes Stück schwieriger ist als das vorherige ( nach dem stufensystem von Henle). […] Stücke mit denen ich mich voraussichtlich jeweils ungefähr 1 Monat beschäftigen werde.
Grandiose Methode. :-) Im Stufensystem jeden Monat eine Stufe zu klettern - oder auch nur die halbe, das wird nicht klappen. Hier hat mal jemand für eine ganze Stufe ein Jahr angesetzt und auch das ist amitioniert. Wenn Du als Totalanfänger mit 1 anfängst, bist Du nach einem Jahr vielleicht bei 2, aber nicht bei 7 (1+ 12/2). Und von der 69.2 (Stufe 4) auf 12.. Henle geht nur bis 9, da wärst Du also Vollprofi bis Dezember. Aber vermutlich war das so gar nicht gemeint...

Ich würde an Deiner Stelle schlicht einen Haufen Stücke aus dem gleichen Schwierigkeitsgrad nehmen. Die Fortschritte nach oben sind ohne Lehrer ohnehin schwerer als mit, wenn nicht je nach Talent unmöglich. Wenn wir mit dem gleichen Henle Heft zugange sind, die Mazurkas sind spielenswert. vor allem die 68.2 finde ich wunderschön.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum eigentlich "Überbrückung"? Die Zeit ist doch nicht verloren, wenn man (ohne den Druck durch Unterricht) Neues übt. Alles Neue fördert die Entwicklung der Spielfertigkeiten, auch wenn nicht Henne soundso drauf steht.
 
Mehrere Monate ohne Lehrer, da muss man doch zwangsweise mal neue Stücke nehmen, womit sonst sollte man die Zeit füllen? Es sei denn, man hat ein Stück, was einen so überfordert, dass man damit Monate zubringt, das mache ich gerade :-)


Grandiose Methode. :-) Im Stufensystem jeden Monat eine Stufe zu klettern - oder auch nur die halbe, das wird nicht klappen. Hier hat mal jemand für eine ganze Stufe ein Jahr angesetzt und auch das ist amitioniert. Wenn Du als Totalanfänger mit 1 anfängst, bist Du nach einem Jahr vielleicht bei 2, aber nicht bei 7 (1+ 12/2). Und von der 69.2 (Stufe 4) auf 12.. Henle geht nur bis 9, da wärst Du also Vollprofi bis Dezember. Aber vermutlich war das so gar nicht gemeint...

Ich würde an Deiner Stelle schlicht einen Haufen Stücke aus dem gleichen Schwierigkeitsgrad nehmen. Die Fortschritte nach oben sind ohne Lehrer ohnehin schwerer als mit, wenn nicht je nach Talent unmöglich. Wenn wir mit dem gleichen Henle Heft zugange sind, die Mazurkas sind spielenswert. vor allem die 68.2 finde ich wunderschön.
Hallo erst einmal danke sehr für deine ausführliche Antwort. Wie gesagt,die letzten Stücke die ich genannt habe waren wahrscheinlich zu weit hochgegriffen, und mit „jedes Stück ist schwieriger als das vorherige“ war nicht so gemeint, dass jedes Stück 1 Stufe höher ist, sondern nur dass ich sie ein wenig anspruchsvoller finde. Bis aud arabesques no 1 und den 64/2 Walzer sind die 5-6 Stücke ca auf dem Niveau von Rêverie- claire de lune. Arabesques no. 1 und den 64/2 Walzer habe ich erst vorhin spontan aufgeschrieben, da ich beide sehr schön finde. Trotzdem ist es unwahrscheinlich, dass ich sie im nächsten halben Jahr spielen werde (Vorallem arabesques no. 1), Ich werde dafür vermutlich wieder auf den privat Unterricht warten und meinen Lehrer dann fragen ob ich das Stück bald angehen kann. Ich möchte die Stücke nicht perfekt, aber gut spielen können. Ich schätze wenn ich jetzt arabesques anfangen würde, würde es ca 4 Monate dauern bis ich es irgendwo zwischen okay und ganz gut spielen könnte. Aber du hast schon recht, ich sollte lieber nichts überstürzen und mit schlechter Technik lernen.
 
Warum eigentlich "Überbrückung"? Die Zeit ist doch nicht verloren, wenn man (ohne den Druck durch Unterricht) Neues übt. Alles Neue fördert die Entwicklung der Spielfertigkeiten, auch wenn nicht Henne soundso drauf steht.
Ja klar, habe mich ungünstig ausgedrückt^^ Bin froh mal ein bisschen Zeit für mich zu haben ein paar Stücke zu lernen, auch wenn es mir lieber wäre wenn jemand meine Haltung und Technik überprüfen würde
 
Mehrere Monate ohne Lehrer, da muss man doch zwangsweise mal neue Stücke nehmen, womit sonst sollte man die Zeit füllen? Es sei denn, man hat ein Stück, was einen so überfordert, dass man damit Monate zubringt, das mache ich gerade :-)


Grandiose Methode. :-) Im Stufensystem jeden Monat eine Stufe zu klettern - oder auch nur die halbe, das wird nicht klappen. Hier hat mal jemand für eine ganze Stufe ein Jahr angesetzt und auch das ist amitioniert. Wenn Du als Totalanfänger mit 1 anfängst, bist Du nach einem Jahr vielleicht bei 2, aber nicht bei 7 (1+ 12/2). Und von der 69.2 (Stufe 4) auf 12.. Henle geht nur bis 9, da wärst Du also Vollprofi bis Dezember. Aber vermutlich war das so gar nicht gemeint...

Ich würde an Deiner Stelle schlicht einen Haufen Stücke aus dem gleichen Schwierigkeitsgrad nehmen. Die Fortschritte nach oben sind ohne Lehrer ohnehin schwerer als mit, wenn nicht je nach Talent unmöglich. Wenn wir mit dem gleichen Henle Heft zugange sind, die Mazurkas sind spielenswert. vor allem die 68.2 finde ich wunderschön.
Aber sicher dass die Stücke auf Stufe 12 sind...? Arabesque steht bei mir Stufe 4 (Mittel) und bei dem 64/2 Walzer Steht bei mir Stufe 6
 

Mehrere Monate ohne Lehrer, da muss man doch zwangsweise mal neue Stücke nehmen, womit sonst sollte man die Zeit füllen? Es sei denn, man hat ein Stück, was einen so überfordert, dass man damit Monate zubringt, das mache ich gerade :-)


Grandiose Methode. :-) Im Stufensystem jeden Monat eine Stufe zu klettern - oder auch nur die halbe, das wird nicht klappen. Hier hat mal jemand für eine ganze Stufe ein Jahr angesetzt und auch das ist amitioniert. Wenn Du als Totalanfänger mit 1 anfängst, bist Du nach einem Jahr vielleicht bei 2, aber nicht bei 7 (1+ 12/2). Und von der 69.2 (Stufe 4) auf 12.. Henle geht nur bis 9, da wärst Du also Vollprofi bis Dezember. Aber vermutlich war das so gar nicht gemeint...

Ich würde an Deiner Stelle schlicht einen Haufen Stücke aus dem gleichen Schwierigkeitsgrad nehmen. Die Fortschritte nach oben sind ohne Lehrer ohnehin schwerer als mit, wenn nicht je nach Talent unmöglich. Wenn wir mit dem gleichen Henle Heft zugange sind, die Mazurkas sind spielenswert. vor allem die 68.2 finde ich wunderschön.
Also anscheinend wird arabesque no 1 von henle auf das selbe Niveau wie den Chopin Walzer den ich grade fertig bekommen habe eingestuft
 
Schwierigkeitsgrade sind subjektiv. Ob ein Stück einfacher oder schwieriger ist, hängt auch von den bisherigen Lektionen ab. Mein Rat wäre, gezielt nach Stücken zu suchen, die die Probleme vorheriger Stücke aufgreifen und vertiefen.
 
Die Frage ist, wo Du hin willst und wie alt Du bist?
Ich selbst habe als Erwachsener begonnen und die Freude stand immer im Vordergrund nicht Üben von Etüden, wobei ich schon den Hanon bemüht habe...
Als Erwachsener tendiert man halt schon dazu, dem Musikgeschmack zu folgen.
Mein erstes Stück musste der 1. Satz der Mondscheinsonate sein - den Bassschlüssel drunter geschrieben und weiss Gott - es hat eine Weile gedauert...
 
Ich denke, dass es schnell zu einem falschen Denken führt, wenn man sich ohne Lehrer schon einmal in der Technik verbessern will. Da scheint es so, als ob die Technik losgelöst von der Interpretation ein Eigenleben führt, dass man mechanisch auch so trainieren kann, wie es Sekretärinnen auf der PC-Tastatur tun, oder früher der Schreibmaschine taten. Die Klaviertechnik hängt aber von der inneren Klangvorstellung der jeweiligen musikalischen Passagen ab, und wird oft eben nicht wie Fertigbaumodule über die Musik gestülpt. Daher ist die intensive Auseinandersetzung mit dem Werk an der Seite eines guten Lehrers unabdingbar. Aus der Musik, dem Klang ergibt sich die entsprechende Technik. Solltest Du im Tonleiter-und Arpeggienspiel schon gut und weit ausgebildet sein, solltest Du vielleicht diese Standardübungen auf alle Tonarten ausdehnen, wenn Du Dir etwas Gutes tun willst, oder auch alle Kadenzen in allen Lagen und Tonarten üben: dabei kann wohl noch am wenigsten passieren. Ansonsten würde ich mir an Deiner Stelle einen regionalen KL heraussuchen, der zur Zeit Videounterricht anbietet: das halte ich für 100 mal besser, als sich jetzt anspruchsvollere Werke herauszusuchen, von denen ein wirklicher oder relativer Anfänger kaum 2 Takte zusammen bekommen würde.
 
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Die Frage ist, wo Du hin willst und wie alt Du bist?
Ich selbst habe als Erwachsener begonnen und die Freude stand immer im Vordergrund nicht Üben von Etüden, wobei ich schon den Hanon bemüht habe...
Als Erwachsener tendiert man halt schon dazu, dem Musikgeschmack zu folgen.
Mein erstes Stück musste der 1. Satz der Mondscheinsonate sein - den Bassschlüssel drunter geschrieben und weiss Gott - es hat eine Weile gedauert...
Ich bin 16 Jahre alt. Ich habe nicht vor professioneller Konzertpianist werden, sondern will es einfach Hobby haben Vor allem wenn ich älter bin. Ich möchte dann irgendwann (sei es in 10 Jahren) aber schon auf fortgeschritteneren Niveau spielen können.
 
Ich möchte ja so ungern polemisch klingen, insbesondere da ich auch noch nicht lange hier im Forum bin. Aber so oft habe ich schon Fragen gelesen wie "ist das Stück zu schwer für mich", "wann könnte das was werden", "krieg ich das wohl hin". Ich versteh da zweierlei nie ganz: zum einen, wie man das von außen via Ferndiagnose beurteilen soll, zum anderen sind das so Fall-X-Fragen. Also, ich schaue (ergo: höre) immer, was ich gern spielen möchte. Und dann versuche ich es und wenn es zu schwierig ist, lass ich es bleiben, andernfalls bleibe ich dran. Ich mach mir da gar keinen fertig... Bitte korrigiert mich gern, aber das ist meine Sicht der Dinge.
 
wie man das von außen via Ferndiagnose beurteilen soll
A aus eigener Erfahrung und B durch professionelles Wissen der hier schreibenden KLs.
Literaturauswahl ist gerade am Anfang nicht leicht, weil man noch nicht in der Lage ist, die dafür nötigen Fertigkeiten zu beurteilen. Ist die Auswahl zu leicht, lernt man nix, ist sie zu schwer, lernt man nix oder schlimmer: man lernt falsch.

Falsche Literaturauswahl kann ein riesiger Zeitverschwender und Frustbringer bedeuten.
 

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