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Wer Interesse an Notentexten hat, in denen "orchestrale" Spielweisen oft verbalisiert werden, dürfte bei Sigfrid Karg-Elert (1877-1933) allerhand finden. Als Pionier des "Kunstharmoniums" ist er manchen vielleicht noch ein Begriff. Auf Orgelinstrumenten findet die Differenzierung der Klangfarben mittels Registrierung und diverser Spielhilfen (Koppeln, Schweller) statt, während der Pianist in der Pflicht steht, seine Anschlagskunst so differenziert wie möglich (Lautstärkegrade, Phrasierung, Pedalgebrauch etc.) zu gestalten. Im Gegensatz zu den Melodieinstrumenten kann er das Verklingen des Tones nur begrenzt beeinflussen und die "Hüllkurve" nicht umkehren, also den Ton nach erfolgtem Anschlag nicht mehr anschwellen lassen. Auch wenn demnach nicht alles machbar ist - eine Fülle an Gestaltungsmöglichkeiten und Nuancen besteht allemal...!Ein guter Pianist kann beinahe jedes Orchesterinstrument auf dem Klavier imitieren. Natürlich bleibt ein Klavier immer ein Klavier, aber es ist doch Erstaunliches möglich.
LG von Rheinkultur