Kaufberatung: Umstieg von Digitalpiano auf Klavier in Mehrfamilienhaus

Ich gehe davon aus, dass du mit den ganzen Instrumenten in keiner Mietwohnung wohnst,oder?

Ich wohne mit meinem Steinway B in einem Mietshaus, spiele jeden Tag und das auch nicht immer zimperlich. Bisher hat sich noch kein Nachbar überhaupt einmal erkundigt, wer da eventuell Klavier spielt. Klar, das ist auch baulich bedingt, also Dachgeschoß, somit kein Nachbar über mir, rechts grenzt die Wohnung an ein anderes Haus und der linke Nachbar hat dort lediglich angrenzend sein Badezimmer und mich auch noch nie auf Klavierspiel angesprochen. Nach unten hin scheint das Parkett mit einer Isolierschicht versehen zu sein, so dass da nach unten auch nicht viel bis gar nichts durchdringt.

Im übrigen hat man auch ein Recht darauf, in gewissem Rahmen zu musizieren - und wenn man in Wien wohnt, dann kann ein Richter einem lärmbelästigten Nachbarn schon mal mit auf den Weg geben, dass es sich um eine Stadt mit kulturellem Anspruch handelt, in dem Klavierspiel als eine positive Bereicherung anzusehen ist.
 
Wohne auch in einer Mietwohnung im Erdgeschoß, 211cm Flügel also ist da garnichts mit zimperlich. Täglich zwei Stunden und am Wochenende gern einmal mehr.

Von den Nachbarn kommt nur ab und an "Ah, sie spielen gerade wieder was neues". Ich halte mich aber auch sehr strikt an die Ruhezeiten in der Hausordnung.

Daher mein Verweis auf jene, hier im Raum Hamburg ist das aus meiner Erfahrung und von Freunden in der Regel klar aufgeführt. Da kann der Nachbar Ärger machen aber wenn es dann zum Vermieter geht und es schwarz auf weiß im Mietvertrag steht dann sollte man von seinem Recht gebrauch machen.

Manchmal muss man eben der böse sein. Bei anderen läuft auch der Fernseher oder die Anlage laut oder der verdammte Hund bellt um 21:00 Uhr laut vor sich hin.
 
Ich würde niemanden davon abraten wollen, sich ein akustisches Klavier zu kaufen, ganz im Gegenteil. Nur beim Thema Silentsystem gibt es aus meiner Sicht Risiken bei der Verträglichkeit mit den Nachbarn und da hilft dann auch keine Regelung in der Hausordnung mehr. Es ist sehr frustrierend, wenn man trotz Silentsystem nach 22 Uhr nicht mehr spielen kann. Bei mir ist es am Ende so ausgegangen, dass ich jetzt zum Klavier mit Silentfunktion noch ein Roland FP-30 für die wirklich späten Stunden habe. Der Platz dafür hat sich dann doch noch finden lassen. Hätte ich früher auf entsprechende Hinweise gehört, hätte ich mir 2.500€ und Streitigkeiten mit meinem Händler sparen können.
Es gibt natürlich auch viele Leute (vielleicht sogar den überwiegenden Teil), die Dank Silentsystem keinerlei Probleme mit ihrer Umgebung haben. Um risikofrei herauszufinden, was für einen selbst gilt, gibt es bei Neuinstrumenten ja die schöne Option des Mietkaufes.

Viele Grüße
Bluesman
 
Die Ausnahmen sind nicht die Regel! Wie sonst käme es immer wieder zu gerichtlichen Auseinandersetzungen? Wien ist nicht Deutschland, hier wird geklagt was das Zeug hergibt. Man sollte nur nicht zu blauäugig sein. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein akustisches Instrument nur in einer eigenen Immobilie Sinn macht und für problemfreies Spielen Voraussetzung ist. Außer man hat gute Nerven und scheisst sich nichts um die anderen. Wer das kann, den kann ich nur beneiden!
 
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein akustisches Instrument nur in einer eigenen Immobilie Sinn macht und für problemfreies Spielen Voraussetzung ist.
@Piusbruder sagen wir so: bewohnt man allein eine frei stehende Immobilie, egal ob gemietet oder gekauft, hat man die wenigsten Scherereien mit Nachbarn, denen Klavierspiel auf den Keks geht. Speziell im Behörden- und Ämtereldorado Schland.....
 
Ich hatte sogar Probleme mit einer 30m entfernt wohnenden Nachbarin, als ich Sontagmorgen bei offenem Fenster mich für den Gottesdienst warm gespielt habe.Ich muss dazu sagen, dass ich eine externe Abstrahlung mit 5 Lautsprecher und einen 1,2m hohen Subwoofer habe.
 
Ich hatte sogar Probleme mit einer 30m entfernt wohnenden Nachbarin, als ich Sontagmorgen bei offenem Fenster mich für den Gottesdienst warm gespielt habe.Ich muss dazu sagen, dass ich eine externe Abstrahlung mit 5 Lautsprecher und einen 1,2m hohen Subwoofer habe.

Vielleicht bist Du ja einfach nur ein unangenehmer Zeitgenosse und das eigentlich störende war nicht das Klavierspiel, sondern es diente nur als Aufhänger. Die Absolutheit mit der Du Deine Meinung hier zur Schau stellst, könnte durchaus dem einen oder anderen auf den Zeiger gehen.

Ich hatte jedenfalls auch in Deutschland in den ganzen letzten Jahrzehnten genau einen Nachbarn, der mein Klavierspiel als störend empfand. Und der hat sich damit abfinden müssen, dass ich mich an die Hausordnung gehalten habe.
 
Es gibt garantiert beides, aber ich möchte auch noch einmal auf die Hausordnung hinweisen.

Die unterschreibt jeder der in einem Gebäude mit mehreren Mitparteien wohnt. Wenn dort drin steht, dass man zu bestimmten Zeiten musizieren darf, dann ist das so. Das ist nämlich die andere Seite das Behörden-Ämtereldorado.

Und wenn es am Ende jemanden um 17:00 Uhr stöhrt obwohl es in der Hausordnung steht. Tja, dann hätte die Person vielleicht überlegen müssen ob er/sie in ein Wohngebäude möchte wo das musizieren erlaubt ist. Man muss auch nicht mit jeden Nachbarn befreundet sein.

Das Thema von störenden Geräuschen der Mechanik um 22:00 ist natürlich ein ganz anderes. Wenn man weiß das die Übezeiten oft in diese Stunden fallen dann muss man nochmal genauer gucken.
 

Wenn dort drin steht, dass man zu bestimmten Zeiten musizieren darf, dann ist das so. Das ist nämlich die andere Seite das Behörden-Ämtereldorado.
Es kommt immer darauf an, welches Instrument man spielt. Als ich noch in einem Mehrfamilienhaus wohnte, hat einer immer Schlagzeug gespielt. Das im 4 Stock. Das habe ich noch bis zu mir in den 1 Stock gehört....:dizzy:
 
@Redocules
Kannst du denn außerhalb der Ruhezeiten üben oder geht das grundsätzlich nur in den späten Abendstunden? Ich kann dein Dilemma verstehen, denn eigentlich bin ich auch ein Vertreter der akkustischen Fraktion, dennoch ist hier (MFH, Altbau) zunächst ein (preiswertes) Digi eingezogen, was allerdings neben der Wohnsituation auch noch andere Gründe hatte.

Piusbruders Pessimismus mag ich nicht wirklich teilen, immerhin sind - steitlustige Deutsche hin oder her - ein bis drei Stunden Hausmusik täglich außerhalb der Ruhezeiten hinzunehmen, siehe https://www.mieterbund.de/mietrecht/mietrecht-a-z/stichworte-zum-mietrecht-g/hausmusik.html Hausmusik per Hausordnung generell zu verbieten ist in D nicht möglich. Andererseits muss man schon hart drauf sein, um seine Nachbarschaft sonntags morgens bei offenem Fenster (muss das wirklich sein?) zu beschallen.
 
Entweder habe ich sehr tolerante Nachbarn oder man macht sich deshalb zu viele Gedanken.

Es gehört doch auch bereits eine gewisse Überwindung dazu, sich wegen dem Klavierspiel zu beklagen, oder nicht? Noch dazu ist Klavierspiel ja nun wirklich kein dröhnender Disco-Bass, der die Wände zittern lässt.

Ich würde mir nicht den Kopf zerbrechen. Die meisten Menschen hören doch eigentlich ganz gerne Klavierspiel. Und wenn ein Nachbar streiten will, dann findet er andere Gründe.
 
Die Nachbarschaft kennt die Kirche nur von aussen! Da ist es doch meine Aufgabe, denen am Sonntag die Choräle ins Schlafzimmer zu spielen ! Die sollten sich eigentlich bei mir dafür bedanken, aber nicht beschweren. Ich spiele mit dem Gedanken, die Lautsprecher im 2.Stock direkt an die offenen Fenstertüren zu stellen und die Lautstärke voll aufzudrehen. Damit könnte ich das ganze Stadtviertel beschallen. Ich denke, das wäre auch im Sinne der r-k Kirche, oder sieht das jemand anders?
 
Die Nachbarschaft kennt die Kirche nur von aussen! Da ist es doch meine Aufgabe, denen am Sonntag die Choräle ins Schlafzimmer zu spielen ! Die sollten sich eigentlich bei mir dafür bedanken, aber nicht beschweren. Ich spiele mit dem Gedanken, die Lautsprecher im 2.Stock direkt an die offenen Fenstertüren zu stellen und die Lautstärke voll aufzudrehen. Damit könnte ich das ganze Stadtviertel beschallen. Ich denke, das wäre auch im Sinne der r-k Kirche, oder sieht das jemand anders?
Soll ich das ernst nehmen ?
Zum Thema:
Ich wohne mit Querflöte und Klavier in einer Mietwohnung. Bei der Anschaffung des Klaviers habe ich vorher mit der Mietpartei unter mir gesprochen. Ich spiele nur tagsüber und nicht am Sonntag. Bisher keine Probleme. Beim Spielen halte ich Fenster und Türen geschlossen, denn ich bin nicht der Ansicht, dass ich mein Spiel der ganzen Welt kund tun muss.;-)
 
Ich wohne in einem Einfamilienhaus und denke, dass ich durchaus die Pflicht habe, den Atheisten den Glauben nahe zu bringen. Mitten in der Nacht gehen Betrunkene laut schreiend durch die Straße, da sagt niemand etwas. Aber wenn ich spiele, dann soll das ein Problem sein?
 
Mir ist eher wichtig, dem Threadersteller Mut zum Musik machen in einer Mietwohnung zu machen. Ansonsten wären 40 Millionen Bundesbürger dazu verdammt, Digi mit Kopfhörer zu spielen....:-)
 
Ich finde es absolut legitim und nachvollziehbar, nicht auf das Glück und den Zufall zu vertrauen. Oft hat man zufällig Glück. Schön. Alle Mitmieter ringsum musikliebend + tolerant, selbstlärmend oder schwerhörig. Ein Jahr später: Der Schwerhörige verstirbt, die selbstlärmende Familie zieht ins Eigenheim auf dem Lande, die Musikliebenden und Toleranten ziehen auch um. Die Nachmieter haben eine vollkommen andere Einstellung und man selbst hat ein Riesenproblem. Möchte man mit dem Nachbarn vor Gericht um sein "Recht" streiten? Spießrutenlaufen? Wirklich nicht.

Rücksichtnahme (auch ohne Gerichtsprozess!) ist eine zivilisatorische Errungenschaft.


@Redocules Wenn Du mit dem Yamahaklang so gar nicht warm wirst, wäre der Hauptmitbewerber Kawai mit einem etwas anderen Klangcharakter für Dich die naheliegende Option. Die Rezensionen über Aures waren ja recht gut. Langzeiterfahrungen liegen eh noch nicht vor. Da bleibt nur Ausprobieren und hoffen. ;-)
 

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