Kann man zuviel üben?

Als Du Deine Frau kennengelernt hast, hattest Du da auch so einen Schlachtplan?

CW
 
Das Notieren und Einhalten des Planes geht immer von der Konzentration ab. Da besteht die Gefahr, dass es doch allzu sportlich wird, was man auch hört dann. Training!
 
@Ferdinand bravo 4,75h und 2,75h ! Da stinke ich doch kräftig ab dagegen.

Ich notiere mir nur noch wenig:
Wann fange ich mit einem Stück an (Datum), notiere ich oben in den Noten und wann höre ich damit auf (bestimmt KL). Nehme den Wochenübeschnitt den ich für das Stück übe. Das ist in der Praxis genau genug daraus kann ich mir meinen Playitagainindex ausrechnen und somit meinen persönlichen Schwierigkeitsgrad bestimmen.
Die (relevanten) Dinge die der KL in der Stunde erwähnt notiere ich alle (live in der Stunde), in sehr kurzen Stichworten. Die sind somit gespeichert und abrufbar. Ebenso wenn ich was beim Üben bemerke.
 
Respekt, bei dem Übepensum braucht man vermutlich ein gutes Konzept, damit das nicht ganz planlos vonstatten geht. Ich hab ein Stück am Wickel, alles was ich da aufschreibe sind einzelne eingekreiste Akkorde oder Takte, die besondere Aufmerksamkeit erfordern.
 
Was ist für dich richtiges und was ist für dich falsches Üben?
Du scheinst dich ja mit dieser Thematik doch sehr beschäftigt zu haben.
Man könnte sagen, in beidem habe ich intensive Erfahrungen...

Wenn Du etwas über das "richtige" Üben wissen willst:

versuche, immer die Tasten auf der Klaviatur zu treffen, die getroffen werden müssen. Also beim Üben wenig danebenhauen.

Dabei auch immer auf den erzeugten Klang achten.

Und lieber etwas langsamer üben, und dafür richtig, als schneller und mit zu vielen falschen Tönen.

Das sollte an dieser Stelle erstmal reichen. Dann macht man schon mal sehr viel richtig.

Vielleicht findet sich hier noch das eine oder andere Nützliche:
https://www.clavio.de/threads/tipps-und-tricks-die-sich-bewaehrt-haben.12040/
ich hab's mir aber schon lange nicht mehr angeschaut...
 

Die Anschlagstärke sollte man dabei aber auch nicht unter den Tisch fallen lassen. So dann hätten wir das übliche Tripel, das die einzelne Note über sich sagt: Position, Höhe, Länge (huch, das wurde auch vergessen von @Dreiklang, und es ist gar nicht mal so unwichtig, ob eine Note legato, tenuto, portato oder staccato gespielt wird, andererseits ist das ja eigentlich auch nur genaue Position des Loslassens von Tasten), und Stärke. Wobei sich letztere, von besonderen Akzenten oder Sforzati abgesehen, nicht explizit aus dem Notenbild ergibt, sondern aus dem Metrum erschlossen werden muss und der Dynamik bzw. Phrasierung.

In der Tat ist das beim Klavier so einfach. Der Geigenspieler muss dagegen noch berücksichtigen, ob das Pferd, dem das Rossharr für den Bogen entnommen wurde, bei der Entnahme immer noch des letzten Reiters gezürnt hatte. :D

Wobei ich da selber noch lange nicht bin, beim Handspiel ignoriere ich die Dynamik fleißig und der Lehrer sagt nix. Schon das mit dem "zur richtigen Zeit" ist bei mir so eine Sache. Entweder, ich lasse das mit dem Zählen und spiele "richtig", oder ich zähle und komme durcheinander beim Fingersortieren. Das hat regelmäßig den Effekt, dass mein Klavierlehrer mich in meinem vollendeten Spiel mit seinem Fingerschnipsen stört und, wenn es schlimm kommt, mich mit der gleichen Übung wieder nach Hause schickt. :020:
 
(huch, das wurde auch vergessen von @Dreiklang, und es ist gar nicht mal so unwichtig, ob eine Note legato, tenuto, portato oder staccato gespielt wird
Das ist alles drin im "auf den Klang achten", wie ich sagte...

da ist auch der geeignete Pedalgebrauch automatisch mit eingepreist (auch der hat ja einen nicht unwesentlichen Einfluss auf den Klang)
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, dass Pianisten etwas anderes unter "Klang" verstehen als ich, habe ich ja schon in meinen Klangstudien gelernt. Für mich ist Klang jedenfalls alles, was nicht in den Noten steht und der Musiker dennoch unterscheidbar zu Gehör bringt. Und legato vs. staccato steht grundsätzlich in den Noten, auch ob du eine halbe Note oder eine viertel Note und danach eine viertel Pause spielen musst. Wenn dieser Unterschied bei dir unter "auf den Klang achten" fällt, du die Tondauer unter den gleichen Teppich kehrst wie den Einsatz von Pedalen, dann ist es halt so, aber das werde ich mir nicht unreflektiert aneignen. Dagegen würde ich "richtigen Ton zur richtigen Zeit treffen" subsummieren unter "die Noten beachten, Abweichungen erkennen".
 

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