Ich bin fassungslos, so unendlich traurig, ich mag es nicht glauben, ich will es nicht glauben! Der Himmel ist grau, mit Wolken überzogen - das Wetter hat es eher gewusst als ich.
Meine Familie und ich - wir haben Micha persönlich gekannt. Er war einer der warmherzigsten und freundlichsten Menschen, die mir je begegnet sind. Geduldig hat er den Kindern den Aufbau des Klaviers erklärt - da war der Kleine gerade mal vier, der große sechs. Beide standen mit leuchtenden Augen da und fragten Micha, ob er auch einen Flügel bauen kann. Und nachdem er es bejaht hatte, wünschten sie sich, dass er für sie einen Flügel baut, sobald sie etwas größer sind. Er hat ihnen versprochen, dass sie einen wunderschönen Flügel bekommen werden. Fürs erste baute er für beide eine Pedalerhöhung, damit sie beim Klavierspielen auch "so wie Micha" (Originalzitat Kinder) klingen. Diese wird jetzt unser Familienerbstück. Eigentlich wollte ich sie weitergeben, wenn die Kinder sie nicht mehr brauchen, aber das bringe ich jetzt nicht mehr übers Herz.
Und ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir uns nie mehr wiedersehen. Dass ich nie wieder Michas Stimme höre, ihn nie wieder willkommen heißen kann, wir nicht mehr füreinander spielen, uns unterhalten, ich nie wieder für ihn kochen und backen kann, er nie mehr bei uns übernachtet... Die Kinder freuten sich schon so auf das Vorspiel.
Bei jedem karierten Hemd werde ich an Micha denken, bei Butterbrötchen, bei Kaffee mit Schlagsahne statt Milch. Und kurz über lang wird auch das Klavier weinen, weil es wohl nie wieder in so guten Händen sein wird.
Er hatte goldene Hände, die nur noch von seinem goldenen Herzen übertroffen wurden.
Leb wohl Micha. Wir werden Dich nie vergessen!
Terri