Im Gedenken an klaviermacher

Bei dieser von Drahtkommode ins Gespräch gebrachten Kondolenzliste habe ich kein gutes Gefühl. Denn sie könnte nicht ausdrücken, was Michael vielen von uns bedeutet hat. In Gedenken an Michael fände ich es schöner, den Vorschlag eines Clavionisten aufzugreifen, dass wir - jeder der möchte - seiner mit einem Erlebnis, einer Begebenheit gedenken.

Wir haben uns gefreut, wenn Michael zu uns gekommen ist, wir haben geredet, wir haben gelacht, wir haben geknuddelt, bei manchen und mir hat er übernachtet, und nach getaner Arbeit haben wir ihm eine gute Fahrt zum nächsten Clavionisten und Instrument gewünscht. Er war sehr aktiv im Forum und mir gefiele eine Art Kondolenz-Thema viel mehr, als eine ausgedruckte Liste mit Namen die Michaels Familie nichts darüber sagt, wie sehr er uns fehlen wird und was wir an ihm hatten. Aber jeder von uns hat etwas zu sagen, kann eine Geschichte erzählen, eine Begebenheit, etwas worüber wir mit Michael gelacht und uns gefreut haben.

Michael war zu sehr mit Leben, mit Humor und Liebe, mit Mitmenschlichkeit und Güte erfüllt, als dass wir nur unsere Namen unter eine Trauerbekundung schreiben sollten. Von unseren vielen schönen Begegnungen mit ihm zu berichten, halte ich für angemessener.

Mir schwirrt der Kopf und vielleicht ist das vorgenannte ja unangemessen und Drahtkommodes Vorschlag der bessere. Wenn ich oben Unsinn geschrieben habe, dann bitte ich um Verständnis, dass ich derzeit nicht richtig denken kann, weil ich sehr traurig bin. Mir will es einfach nicht in den Kopf, dass wir uns nie wieder auf sein Erscheinen freuen dürfen, wir ihn nie wieder begrüßen und umarmen dürfen, nie mehr mit ihm reden dürfen. Ich werde ihn nie vergessen!
 
Ach, macht es doch nicht so kompliziert. Druckt diesen Faden aus! Besser kann man nicht vermitteln, dass Micha "in uns und unseren Instrumenten weiterlebt" und welche Spuren er hinterlassen hat.
 
Danke @fisherman! Micha wird in uns und in unseren Instrumenten weiter leben. Wir können ja beides verwirklichen, wenn die Moderatoren mitspielen. Die Kondolenzliste und diesen Faden. Ich hatte im anderen Faden (Trauerzeit) angeregt, evtl. diesen Faden hier irgendwo an einer prominenten Stelle festzupinnen, so dass wir immer an Micha erinnert werden, wenn wir hier ins Forum gehen.
 
Michael

Kennengelernt habe ich Michael am 31. Oktober 2008, als er kam, um mein Klavier zu stimmen. Er war der erste „echte“ Claviot in meinem Leben, worüber er sich immer wieder den Scherz erlaubt hat: „Ich kenne Dich länger als koelnklavier, also habe ich die älteren Rechte“. Am Tag drauf war dann mein erstes Claviotreffen in Köln. Ich war sehr froh, dass er auch da war, denn alle anderen waren mir fremd. Das hat mir das Einfinden und die Scheu vor den vielen fremden Menschen erleichtert.

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Ein paar Monate später hat er dann im April 2009 sein erstes großes Wientreffen organisiert. Ich fand das toll, was er da auf die Beine gestellt hat, wie viel Mühe er sich gegeben hatte mit der Auswahl der Cafés und Restaurants, mit dem kulturellen Programm und wie wichtig ihm war, dass wir alles gemeinsam machen. Das hat da auch gut sehr gut geklappt, und ich habe an das Treffen nur schöne Erinnerungen. Nicht zuletzt deshalb, weil ich ohne dieses Treffen über drei Tage in der Claviotruppe mich nie so ausführlich über Stunden hinweg mit meinem Zukünftigen unterhalten hätte. Ohne Wien 1 wäre mein Leben ganz anders verlaufen. Clavio ist besser als jede Partnerbörse – danke, Michael J! Abgesehen davon sind dort noch weitere Freundschaften entstanden, die zum Teil noch bis heute fortdauern.

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Wien 2 bescherte uns dann die tolle Bösendorfer-Führung, ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern und ein Kennenlernen von neuen, ein „weißt Du noch vor drei Jahren“ zum Kellner im Café Schwarzenberg und viele andere schöne Erlebnisse. Hingefahren bin ich, weil Wien für mich immer auch mit Michael und dem ersten großen Claviotreffen verbunden bleiben wird. Das Gleiche gilt für Wien 3, wo ich nicht lange dabei war, aber lange genug, um mit ihm im Café über seine Liebe zu Kuchen zu scherzen.

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Dann gab es noch die Einweihung seiner Werkstatt in Hohenems. Das ist zwei Jahre minus drei Wochen her, und trotzdem noch so lebendig. Wir haben es als Ehre empfunden, eingeladen worden zu sein, und haben auch da wieder sehr viele nette neue Menschen kennengelernt und/oder wiedergetroffen. Er hat es einfach immer geschafft, einen Rahmen für Begegnungen zu schaffen. Das war schön.

Und daneben auch viele Gespräche, natürlich über Klavier und Technik, aber auch über das Leben, die Liebe, die Erwartungen und Träume, die eigene Geschichte und die Pläne.

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Manches hat sich für mich an Clavio überlebt. Aber Michael war immer noch da, von Anfang an und nach wie vor an ein fester Bestandteil. Einer, der immer da war, meistens freundlich und ausgleichend, einer, der mit fast allen gut auskam und über dessen Geduld ich mich manchmal gewundert habe. Und mit dem sich herrlich lästern ließ bei einem spontanen Kaffee auf seinen Touren. Es fühlt sich komisch an, dass all das nie mehr sein wird. Angekommen ist es noch nicht richtig.

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Ich bin Micha leider nur einmal persönlich begegnet anläßlich des Claviotreffens in Hamburg.
Diese drei Stunden haben mir völlig ausgereicht um zu merken was für ein taffer und liebenswerter Mensch er war. Ich habe ihm noch gesagt wie sehr ich ihn schätze auch für all seine Geduld mit der er hier im Forum auch dem letzten Zweifler und Nörgler die Sachverhalte zu erklären. Geduld die ich so nicht habe.
Lieber Michael, geschätzter Kollege, wenn es vielleicht doch einen Klavierhimmel gibt besteht ja die Chance auf ein wenig Fachsimpelei die ich gerne mal mit dir gehabt hätte.

Ich bin traurig
Martin
 
Wie schon oben angemerkt, möchte ich das Konzert in München ihm widmen. Es wird ja das erste größere treffen von Forianern nach der furchtbaren Nachricht sein. Ich habe es auch auf Facebook öffentlich gemacht:

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Meine Frau und ich sprechen noch immer mit Entsetzen über Michaels Tod. Uns geht einfach nicht in den Kopf, wie schnell alles vorbei sein kann. Ein geliebter Mensch, der Vater, Bruder, vielleicht der beste Freund, der wichtigste Mensch ist in der nächsten Sekunde nicht mehr da. Man selber ist vielleicht in der nächsten Sekunde nicht mehr da.

Meine Schwiegereltern klagen immer wieder über niedrige Rente und wenig Geld. Mein Schwiegervater besitzt jedoch Aktien im sechsstelligen Wert. Ich habe schon vor Jahren gesagt "macht Weltreisen, lasst es auch gut gehen, haut euer Geld auf den Kopf." Nun sind meine Schwiegereltern Mitte 70 und gesundheitlich so angeschlagen, dass zumindest weite Reisen nicht mehr möglich sind. Sie freuen sich nun, dass sie, wie geplant, den Kindern etwas hinterlassen können.

Ich persönlich kann nur jedem raten, heute, hier und jetzt zu leben. Die Uhr macht noch genau einmal "Tick" und es ist Schluß. Es klingt furchtbar aber es passiert, wie auch hier gerade, tausendmal um uns herum. In jeder Sekunde. Es ist das echte Leben, keine Fiktion. Der Tod macht dich fertig, wann immer er will.

Ich werde mein Geld raushauen, ich werde nichts übrig behalten, ich werde jede Sekunde geniessen, ich werde reisen, ich werde essen und trinken und ich werde NICHT gesund leben! Ich werde meine vergängliche Materie nicht scheckheft pflegen, um irgendwann, irgendwo stumpf umzufallen.

Und nochmal: Good bye, Michael. Ich denke an dich in jeder Sekunde, die ich mein Leben geniesse. Das ist mir heute bewusst geworden. Es ist zu schnell vorbei. Und es ist nie fair.
 
Zitat von klaviermacher:
Einstweilen bin ich noch frisch und munter. Das ändert sich vielleicht Mitte Februar? :party::geheim::schweigen:
Auf alle Fälle hab ich vor, solange all Eure Klaviere und Flügel zu betreuen, bis ich nicht mehr kann. ;-)



Dann hier meine Zeilen:
Ich frage mich die ganze Zeit, warum mich Michaels Tod so gefühlsmäßig packt. Weder habe ich angst vor dem Tod, noch kannte ich Michael von Angeischt zu Angesicht. Das sollte sich morgen ändern.

Wir hatten E-Mail Korrespondenz, in der ich schon einmal äußern konnte, wie sehr ich seine Beiträge und Video-clips schätze und wie sehr ich mich freuen würde, wenn er sich meinen alten Ibach vornimmt.

Wir telefonierten, letzten Dienstag/Mittwoch glaube ich war es. Seine Stimme klang klar und voll und wir sprachen, als würden wir uns kennen.
Obwohl sich schon ein Klavierbauer am Flügel 2 Tage abmühte, war mir bald klar, hier muss ein Erfahrener ran, der sich damit wirklich auskennt.
So spielte ich ihm am Telefon vor. Und er sagte, "das klingt ja schrecklich, wie ein Synthesizer", worauf ich antwortete "ja, leider".

Eigentlich wollte ich nochmals fragen, wann er seine nächste Tour macht (das hatte ich ihm schon geschrieben), darauf sagte er, München ist nicht so weit, da komme ich am Montag, ob mit Auto oder Zug, werd ich sehen, vielleicht muss ich noch übernachten".

Nun lese ich obige Zeilen, die mich nun erst recht betroffen machen. Ich weiß nicht was er hatte, aber das klingt nach einer Krankheit von der er wusste. Und nun frage ich mich, wie komme ich zu der Ehre?

Von Angesicht nicht gekannt und dennoch habe ich das Gefühl, einen mir nahestehenden Menschen aus dem Blickfeld verloren zu haben und, als hätte ich es geträumt. Wirklich sehr merkwürdig das. - (So etwas ist mir bisher noch nicht passiert, da merkt man, hinter jedem Post steckt ein Mensch, ein Geist der denkt und fühlt).

Habe nur einen sehr kleines Blickfeld über sein Leben, aber jenes sagt mir, er war ein Mensch, der seine Berufung gefunden hatte und mit sehr viel Liebe und Herzblut dieser nachging. In diesem kleinen Blickfeld zeigt es jedenfalls ein gelungenes Leben!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werde mein Geld raushauen, ich werde nichts übrig behalten,
Der Idealfall ist der finale Abgang nach Ausgabe des letzten Cent im hohen Alter.

Es gibt nur drei Probleme vorher zu lösen:

1. Was heißt "hohes Alter"? 78, 88 oder 98 Jahre?
2. Was heißt "letzter Cent"? Wer Rente oder Pension bezieht, kann die Kohle nie vollständig ausgeben, es sei denn, er stirbt termingerecht vor dem nächsten Zahlungstermin.
3. Und was ist, wenn man, schon röchelnd auf dem Totenbett liegend die letzte Pizza vom letzten Euro geordert hat, sich wieder erholt?

CW
 

Liebe Clavio-Mitglieder,
ich habe heute Christine geschrieben, um meine Anteilnahme mitzuteilen.
Weil hier viele fragen, was denn passiert sei, hatte ich sie auch danach gefragt.

Sie hat mir in einer längeren E-mail geantwortet und erlaubt, daß ich die relevanten Teile hier veröffentliche.

Zitat von Christine:
Michael war ja in der Schweiz auf Dienstreise und ist am Freitag Abend im Hotel Gasthof Bären in Schinznach-Dorf abgestiegen, wo er schon öfter war, hat erst das Zimmer bezogen und ist dann hinunter ins Restaurant gegangen für das Nachtmahl. Er bestellte sich ein Geschnetzeltes und Rösti, wobei ihm die Serviererin sagte, daß es zwanzig Minuten dauern würde, wegen der Rösti. Also meinte er, da geht er noch hinaus, eine rauchen. Er kam aber bald wieder ins Lokal und sagte, daß ihm kalt sei. Das hat er anscheinend dann noch ein paar Mal gesagt. Einstweilen kam das Essen, er aß und war fast fertig, da bemerkte die Dame aus dem Restaurant (die Wirtin?), daß Michael auf einmal langsam seitlich wegsinkt. Sie ging hin, hielt ihn etwas und sagte „hallo, was ist denn“, er ist aber weiter zusammengesackt. Gesagt hat er nichts mehr. Es war ein anderer Gast anwesend, mit Erste-Hilfe-Erfahrung, anscheinend konnte man ihn noch kurz reanimieren, aber nicht stabil. Als dann die Ambulanz um 19 Uhr 57 kam konnte ihm nicht mehr geholfen werden.

Es hat vorher keinerlei gesundheitliche Anzeichen gegeben, weder als er am Donnerstag von mir daheim fortging, noch während der Zeit, auch beim chat (wie ich hörte) sei alles normal gewesen. Bis zu dem Zeitpunkt, wo er über die Kälte klagte.

Michael wird nun in der Schweiz obduziert und sobald der Staatsanwalt die Freigabe gibt kann ich ihn nach Österreich überführen lassen.

Es ist traurig und unfassbar.
Laßt uns dankbar sein, daß wir ihm begegnen durften.

Toni
 
Leider kenne ich Michael nicht, da ich erst seit ein paar Tagen hier angemeldet bin. Jedoch kann ich sagen, dass die Warmherzigkeit und die Freundschaft, die in euren Beiträgen zu lesen ist, mich unglaublich beeindruckt. Dass solch innige und persönliche Beziehungen in einem Internet-Forum entstehen können war mir tatsächlich bisher nicht bewusst und ist so auch ganz bestimmt nicht selbstverständlich!

Ich wünsche allen, die Michael kannten alle Kraft und Stärke und mein herzliches Beileid.
 
Ich kann nicht sagen wie ich entsetzt und traurig bin. War kurze Zeit nicht mehr Online und nun sehe ich... DAS! Ich kann es kaum glauben.

Gerade gestern oder vorgestern überlegte ich mir, wer meiner Ansicht nach die besten Clavio-User sind. Klaviermacher bekam den Platz ganz oben. Leider habe ich ihn nie persönlich kennen gelernt, aber durch seine Beiträge habe ich ihn lieben gelernt. Er war einer von den absolut wenigen, die mir das Gefühl völliger Akzeptanz und Aufnahme gaben. Allein seine Hilfe und Stellungnahme bei meiner Frage zu dem gebrauchten Klavier... aber auch durch Likes meiner Beiträge hat er mir gezeigt, dass er sich selbst für mich als Fremde Zeit nimmt.

Ihr werdet es nicht glauben aber ich habe echte Tränen vergossen als ich diesen Faden las. Clavio ist ja schön und gut, aber von jetzt an hat es für mich nur noch den halben Wert.

:cry::cry::cry:
In loving memory.
-PianoAlf
 
Danke agraffentoni, dass du die genaueren Umstände hier publiziert hast. Ich habe heute mit seiner Frau telefoniert und wusste es darum auch von ihr.

Michael war ja Donnerstag 13:00 bis um Freitag 09:00 bei mir. Er intonierte meinen Flügel und ich ging zur Arbeit. Am Abend spielten wir zusammen Klavier, wir redeten wie immer noch lange und gingen dann schlafen.
Am Freitagmorgen machte er sich Kaffee, schmierte Brote und brutzelte seine Spiegeleier. Wie immer. Alles war ganz normal. Nach einer Verabschiedung wie immer fuhr er dann zu seiner nächsten Kundschaft, ich zur Arbeit.

Am Freitagabend schrieben wir uns noch Whatsapp, seine letzte Nachricht schrieb er mir 19:31.

:-(
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin den ganzen Tag immer wieder am flennen. Mal sitze ich am Klavier und denke: Spiel was für ihn. Ist egal, dass du beschissen spielst. Er hat immer mit dir über deine Fehler gelacht. Nie böse, immer gutmütig und mich ermuntert. Dann wieder will ich nie wieder einen Ton hören oder spielen. Das hätte er aber auch nicht gewollt...

Wie soll ich ohne ihn je meinen Flügel finden? Wie könnte ich jemals das Klavier verticken, das er so schön intoniert hat bis an seine Grenzen?

Mit wem schreibe ich wenn ich nicht schlafen kann und die olle Nachteule auch noch wach ist und mich mit interessanten Dingen aus seinem Leben unterhält?

Boah was hat der geschnarcht. Man hats drei Zimmer weiter gehört... Und er war einer der liebenswertesten Menschen die ich je kennenlernen durfte. Ich vermisse ihn schon jetzt und würde ihm am liebsten ne WhatsApp schreiben: wo bist du? Was machst du?
 
Danke @lavendel für DEinen Beitrag und die Fotos, die ihn so zeigen, wie ich ihn auch in Erinnerung habe.

Für mich war Michael auch der erste Claviot, den ich im realen Leben kennenlernen durfte. Ich hatte ein paar Fragen zu meinem Klavier (damals noch Kawai) und kann mich noch gut erinnern, wie seelig ich war, nachdem er dieses kleine Klavier einen Tag lang bearbeitet hatte. Da er schon extra nach Graz gekommen ist, habe ich ihn auch bei mir einquartiert und bekocht, bzw. natürlich mit Butter versorgt ;-)

Dann war ich beim Wien-Treffen vor ein paar Jahren, mit der Bösendorferführung und der Fischsuppe beim Balas Bernd. Er hat da auch immer drauf geschaut, dass Leute, von denen er wusste, dass sie neu dabei sind, Anschluss an die Gruppe finden.

Als ich dann meinen Ehrbar-Flügel gekauft hab, habe ich ihn wieder gebeten, nach Graz zu kommen. Es war eine Freude, ihm bei der Arbeit zuzusehen, es war eine Gaudi, mit ihm abzuhängen, es war und ist ein Genuss auf dem Flügel zu spielen, den er für mich hergerichtet hat. Er war danach auch noch einmal zum Stimmen da. Leider haben sich ja im Südosten Österreichs nicht regelmäßig andere Interessenten gefunden und ich war oft ein wenig neidig auf die Leute, die er im hohen Norden besucht hat. Nicht nur, weil der Flügel schöner klingt, wenn er gestimmt hat, sondern auch wegen der netten Plaudereien, die bei ihm einfach dazugehörten. Wohlgemerkt, ich war ihn Euch neidig, ich habe ihn Euch aber nicht missgönnt, wie könnte ich.

Auch ich war bei der Einweihungsfeier für seine neue Werkstatt in Hohenems. Als er mich gefragt hat, ob ich kommen will, war meine Antwort zunächst: kann ich noch nicht sagen, hängt davon ab. Da hat er dann gemeint: "Na, net sog, hängt davon ob, davon hob i schon fünfe!". Dann habe ich halt gebucht; Nachtzug hin, Tag dort, Nachtzug zurück. Er hat sich wahnsinnig gefreut und ich habe es nicht bereut, ganz im Gegenteil. War ein schöner Tag :-)

Der Michael war ein ganz ein Lieber.

Baba, Michael
 
Was haltet Ihr davon, wenn wir ein richtiges Gedenkkonzert für Ihn veranstalten?
 
@Pianojayjay

Davon halte ich viel. Aber meiner Meinung nach sollten die Stücke drin vorkommen, die er immer beim stimmen gespielt hat. Kann das wer? Traut sich das wer zu? Ich glaube alle wissen was für Stücke das waren.
 
Dazu all die Stücke die er mochte. Ich glaube das lässt sich leicht zusammentragen. Klavierspieler die das können gibt es hier massenweise. Ich finde, das ist eine wunderbare Idee. Wir dürfen ihn nicht einfach so abtreten lassen. Irgendwie und irgendwo wird er es hören und dabei sein wenn wir ihm Gedenken. Ich glaube das würde ihm gefallen.
 

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