hubschrauber
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Als ich letzten Herbst wieder mit Klavierunterricht angefangen habe, war das nicht bei einer ausgebildeten Klavierlehrerin, sondern bei einer Klavier spielenden Sozialpädagogin, die auch noch einen Orgel C-Schein hat. Das hatte den Vorteil, dass der Unterricht fast um die Ecke war und besser als vorher autodidaktisch war es auf jeden Fall.
Trotzdem bekam ich nach und nach den Eindruck, ich müsse mir eine(n) richtigen KL suchen. Auf viele Fragen habe ich mir die Antwort hier im Forum gesucht, weil ihre Kenntnisse dazu nicht ausreichten. Auch interpretatorisch hätte ich mir von ihr mehr Hilfestellung gewünscht, als nur pauschale Hinweise wie „gucken Sie mal, wie Sie das mehr phrasieren können“ (Bach Invention – ich habe mir dann bei diversen Youtube-Einspielungen Anregungen geholt) oder „machen Sie die Spanne zwischen piano und forte noch größer“ (Chopin-Walzer). Und obwohl ich mich mit meinen Stücken nicht arg fortgeschritten finde, war ich ihre fortgeschrittenste Schülerin.
Also habe ich mich auf die Suche nach einer Alternative gemacht. Der erste Anlauf war gleich eine herbe Enttäuschung: Eine pensionierte KL, die früher an der hiesigen Musikschule unterrichtet hat. Sie hatte zwar ein tolles altes Klavier, hat an meinem Vorspiel aber nur die falschen Töne korrigiert und wollte dann eine 3-stimmige Invention mit mir anfangen, indem ich erst jede Hand einzeln und dann beide zusammen spielen sollte. Also ein neues Stück erarbeite ich mir lieber in Ruhe zu Hause und nicht im Unterricht und zu Themen wie Digitalpiano („die sollen mittlerweile ganz gut sein“) oder Ragtimes konnte sie gar nichts sagen.
Letzte Woche habe ich dann einen zweiten Versuch bei einem anderen KL gestartet. Ich habe zunächst erläutert, was ich gerne spielen möchte und der KL hat ein wenig erzählt, wie der Unterricht bei ihm abläuft. Dann habe ich zwei meiner aktuellen Stücke vorgespielt – etwas ehrfürchtig, denn ich hatte noch nie zuvor an einem Steinway-Flügel gespielt.
Der Chopin-Walzer kam zuerst dran: Die Phrasierung der rechten Hand wurde überarbeitet, meine Handhaltung ist schlecht (die Finger sind zu gestreckt), hier muss das Handgelenk rauf und da runter, usw. „Hat man Ihnen nie was zur Technik gesagt?“ (Nein, fast nie.) Immerhin war wenigstens meine linke Hand einigermaßen gut. Dann kam noch das Solfegietto von C.Ph.E. Bach dran. Auch hier viel zur Finger- und Handhaltung und zur Phrasierung - wo lauter, wo leiser und vor allem auch warum („ich bin Chromatik, ich bin wichtig“). Mit Digitalpianos kennt er sich übrigens auch aus, da er für mobile Zwecke selbst ein Stage-Piano hat und noch andere seiner Schüler auf einem Digi üben.
Alles in allem war die Probestunde 90 Minuten lang und mir hat hinterher richtig der Kopf geschwirrt. Trotzdem habe ich gleich zugesagt, denn ich habe den Eindruck, bei diesem Lehrer kann ich viel lernen und trotzdem Spaß haben. Leider sind bei uns in BW jetzt erst einmal Ferien, aber ich habe für nächste Woche schnell noch eine Einzelstunde vereinbart, damit ich Hausaufgaben bekomme. Ich soll meine Ragtime-Noten mitbringen(Juhu!). Und im September geht es dann richtig los mit wöchentlichem Unterricht.
Jetzt drückt mir bitte die Daumen, dass der Unterricht auch hält, was die Probestunde versprochen hat.
Susanne
Trotzdem bekam ich nach und nach den Eindruck, ich müsse mir eine(n) richtigen KL suchen. Auf viele Fragen habe ich mir die Antwort hier im Forum gesucht, weil ihre Kenntnisse dazu nicht ausreichten. Auch interpretatorisch hätte ich mir von ihr mehr Hilfestellung gewünscht, als nur pauschale Hinweise wie „gucken Sie mal, wie Sie das mehr phrasieren können“ (Bach Invention – ich habe mir dann bei diversen Youtube-Einspielungen Anregungen geholt) oder „machen Sie die Spanne zwischen piano und forte noch größer“ (Chopin-Walzer). Und obwohl ich mich mit meinen Stücken nicht arg fortgeschritten finde, war ich ihre fortgeschrittenste Schülerin.
Also habe ich mich auf die Suche nach einer Alternative gemacht. Der erste Anlauf war gleich eine herbe Enttäuschung: Eine pensionierte KL, die früher an der hiesigen Musikschule unterrichtet hat. Sie hatte zwar ein tolles altes Klavier, hat an meinem Vorspiel aber nur die falschen Töne korrigiert und wollte dann eine 3-stimmige Invention mit mir anfangen, indem ich erst jede Hand einzeln und dann beide zusammen spielen sollte. Also ein neues Stück erarbeite ich mir lieber in Ruhe zu Hause und nicht im Unterricht und zu Themen wie Digitalpiano („die sollen mittlerweile ganz gut sein“) oder Ragtimes konnte sie gar nichts sagen.
Letzte Woche habe ich dann einen zweiten Versuch bei einem anderen KL gestartet. Ich habe zunächst erläutert, was ich gerne spielen möchte und der KL hat ein wenig erzählt, wie der Unterricht bei ihm abläuft. Dann habe ich zwei meiner aktuellen Stücke vorgespielt – etwas ehrfürchtig, denn ich hatte noch nie zuvor an einem Steinway-Flügel gespielt.
Der Chopin-Walzer kam zuerst dran: Die Phrasierung der rechten Hand wurde überarbeitet, meine Handhaltung ist schlecht (die Finger sind zu gestreckt), hier muss das Handgelenk rauf und da runter, usw. „Hat man Ihnen nie was zur Technik gesagt?“ (Nein, fast nie.) Immerhin war wenigstens meine linke Hand einigermaßen gut. Dann kam noch das Solfegietto von C.Ph.E. Bach dran. Auch hier viel zur Finger- und Handhaltung und zur Phrasierung - wo lauter, wo leiser und vor allem auch warum („ich bin Chromatik, ich bin wichtig“). Mit Digitalpianos kennt er sich übrigens auch aus, da er für mobile Zwecke selbst ein Stage-Piano hat und noch andere seiner Schüler auf einem Digi üben.
Alles in allem war die Probestunde 90 Minuten lang und mir hat hinterher richtig der Kopf geschwirrt. Trotzdem habe ich gleich zugesagt, denn ich habe den Eindruck, bei diesem Lehrer kann ich viel lernen und trotzdem Spaß haben. Leider sind bei uns in BW jetzt erst einmal Ferien, aber ich habe für nächste Woche schnell noch eine Einzelstunde vereinbart, damit ich Hausaufgaben bekomme. Ich soll meine Ragtime-Noten mitbringen(Juhu!). Und im September geht es dann richtig los mit wöchentlichem Unterricht.
Jetzt drückt mir bitte die Daumen, dass der Unterricht auch hält, was die Probestunde versprochen hat.
Susanne