historische Fluegel u. Franzoesische Pianisten

Liebe Chiarina,

ich habe wie Du vielleicht gemerkt hast " bewusst " verschiedene Aufnahmen gewaehlt, eines wuerde mich interessieren was gefaellt Dir nicht an Chaimovischs Nocturnes ? Der Klang des Pleyel bei der Cellosonate ist Geschmackssache gebe ich zu , gewohnheitsbeduerftig :rolleyes:
Dein Tip wollte ich auch nehmen, dachte das Franzoesisch verstehen wahrscheinlich nicht alle .

Cordialement
Destenay


Lieber Destenay,

An dem Erard gefallen mir die leisen Töne und der Bass. Sobald es aber im Diskant lauter wird, empfinde ich eine Schärfe/Härte, die ich manchmal sogar als unangenehm empfinde. Eigentlich verstehe ich das nicht. Vielleicht liegt es auch am Pianisten? Die zarten Girlanden finde ich jedenfalls sehr schön..... :confused: .

Liebe Grüße

chiarina
 
Treue zum Notentext entbehrlich

Lieber Gomez,
das ist doch eine Unterschiebung, haben ich nicht gesagt ! Ich habe schon mal angedeutet es ist ein gewisses Risiko auf einem Forum zu diskutierent, in
dem man das Gegenueber nicht kennt. Meinem Ruf geht voraus, das ich absolut minutieux bin, ich lege grossen Wert am Detail ganz einfach ich will es wissen kostet es was es wolle. Ich bin und dies ist zu bekannt alles andere als Spiessig. Ich schaetze Deine Wissen und das von Rolf hoch ein , auch haben sich noch andere hier zu Wort gemeldet mit grossem Wissen, einfach wunderbar. Ich bin ueberzeugt wenn ich gegeueber dir stehen wuerde und Du mich etwas wahrgenommen haettest, dann wuerdest Du deine Aussage zurueck ziehen, Du waerst wahrscheinlich platt auf Deutsch gesagt.Nochmals gesagt, Deine Beitraege beobachte ich mit Argus Augen, weil es mich eben interessiert was Du zu sagen hast , dies hilf mir auch bei der Forschungsarbeit diesbezueglich auf die hystorischen Instrumente. Ich habe diesen Faden bewusst einfach angefangen, weil meine Lehrpraxis eine sehr gute Erfahrung damit gemacht hat und dies beweisst meine Erfolge.
Ein Thema kann bei gewissen Leute wenn es zu Intelektuell gestochen wirkt abschreckend sein dies zur Kenntnis, ich habe hier am Anfang erwaehnt so wie ich meine . Ich freue mich wenn hier mitgemacht wird , wenn ich alle meine Kenntnise die ich habe vom franzoesischen ins Deutsche uebersetzen muss mir viel Zeit in anspruch nimmt und ich weisse auch darauf hin, dass ich nicht Herr Professor Allwissend bin und nach neue Informationen, lechze !
Zurueck auf den Notentext,
ich moechte es einfach ausdruecken, ich zaehle einige Pianisten auf, Rubinstein, Horowitz, Pollini, Benedetti, Lippati, Haskil, Pogorelich,Richter,Cortot
Warum hat jeder seine Fans ???????????????????
Warum hat Rubinstein so ueber Horowitz gelaester er koenne nicht interpretieren ,von seinem Spiel will er schon gar nicht reden.??????????????
Warum wird bei vielen Musikfreunden Richter als der Koenig der Pianisten angeschaut ????????????
Zu den Dirigenten,

Warum moegen viele Karajan nicht, ich gebe ein Teil der Antwort weil vorallem seine Aufnahmen kritisiert werden, da wurde wirliche putzle arbeit gemacht.
rausgeschnitten ,reingesetzt usw.
Warum lieben so viele Harnocourt ?????

Warum werden in Wien beim Neujahrskonzert jedes Jahr neue Dirigenten eingesetz ????????

Ich gebe ein Teil der Antwort, weil jeder der aufgezaehlten Kuenstler eine grosse PERSOEHNLICHKEIT ist und in seiner Interpretation etwas zu sagen hat, was anspricht !!!

So sehe ich es und dies vieler meiner Kollegen. Wuerde nur ein Pianist auf dieser Welt konzertieren , dann gute Nacht.
Wie waehre es wenn Du jeden Tag das gleiche Menue dein ganzes Leben lang essen wuerdest, der Vergleich hinkt vielleicht ein bisschen, da wir verschiedene Komponisten haben,aber wenn ein Pianist auf der ganzen Welt spielt waehre es , wunder bar :D

Das gleiche mi den hystorischen Instrumente, was soll das wenn man vergleiche zieht, wenn, wenn,wenn, wenn Rachmaninoff solch ein Instrument gespiel haette dies ist doch unsinnig. Ein Regisseur der ein Film angenohmen ueber Chopin spielt nimmt sicher keinen Moodernen Steinway Fluegel und laesst Chopin mit einem Bentley und Chaffeur herumfahren. Chopin hatte die genossen, es gab aber noch kein Auto weil es eben eine andere Epoche war, auch gab es keinen Steinway,allso folglich waren die dazumaligen Instrumente das Non plus Ultra, ich betone in Frankreich gab es hunderte von Klavierbauern, auch da haben sich gewisse Instrumente herauskristalisiert, aus diesem Grunde kann ueber Pleyel und Erard in bezug auf Chopin vieles erfahren werden. Dies ist meiner Meinung das Ziel, wir koenne in zweihundert
Jahren auch mal ueber den mdernen Steinway etc. sprechen darauf warte ich.
Meine Arbeit und die der vielen Pianisten, Klavierbauern und Freunde der alten Instrumente ist nicht puritanisch, sonder ein Beitrag eines wichtigen Kulturgut das erhalten werden muss. Es sagt nicht aus, dass ich keine anderen Fluegel sprich Moderne spiele, das mag wohl ein Hirngespinnst anderer sein, aber ich bin sehr verwoehnt und liebe ein gutes Essen mit einem Chauteau Rotschild
Allso ich hoffe alle Missverstaendnisse sind jetzt ausgeraeumt, macht mit Eure
wertvolle Mitarbeit kommt in den Tresor :p

Cordialement
Destenay
 
Hallo Destenay,

Es macht richtig Freude Deine Texte zu lesen - auch wenn viele Fehler drinnen sind so kommt der Sinn vollkommen zum Ausdruck. :p

Leider gibt es hier nicht viele französische Instrumente und so komme ich nur ganz selten zu Erard, Pleyel, Rameau etc. um daran zu arbeiten. Einen etwa 100 jährigen Pleyel Flügel hatte ich vor lange langer Zeit zur Bearbeitung. Ich bin fast gestorben mit der Mechanik. Es gab eine einzige Achse für alle (!!!) Hämmer - diese Achsstange war so lange wie die Klaviatur. D.h. wenn eine Fütterung in der Mitte Sorgen machte, musste man alle Hammerkapsel los schrauben und dann alles ausfädeln, was nicht gut für den Rest der Fütterungen ist und viel viel mehr Arbeit gibt. Die Hämmer konnte man auch nicht auf Chor richten wie üblich, weil die Kapsel wegen der starren Achse nicht zu bewegen war - stattdessen musste der Hammerstiel gebogen werden (mit Hitze und Zangen). Trotzdem ist das Werk gelungen und ich stimme den Flügel heute noch mit Freude, denn er hat einen guten Klang - obwohl er nicht sehr groß ist. Die Besitzer sind jedenfalls sehr stolz auf das gute Stück!

LG
Michael
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
So, nach elf Seiten Lektüre will ich auch mal meinen Senf dazugeben, aus der Sicht von vor dem Hammerflügel sozusagen. Es kommt doch nicht darauf an, nun "das" Instrument zu finden, auf dem man Chopin etc. spielen "darf". Der moderne Flügel ist gewiß ein Spitzenprodukt und hat seine volle Daseinsberechtigung. ABER: Tatsache ist ja wohl, daß das 20. Jahrhundert unzählige Klaviermarken und viele Bauformen hat dahinscheiden sehen und die Konzertpianisten heute mehr oder weniger alle auf ähnlichen Instrumenten spielen. Wer mal ein anderes/historisches Instrument hören will, hat es (noch) schwer, weil die Auswahl fehlt. Betrachtet man mal die Aufnahmelandschaft und die Vielzahl an Herstellern von Cembali (und zunehmend auch Hammerflügeln), so stellt man fest, daß hier im Gegensatz zu den 1950er Jahren eine große Vielfalt an Aufnahmen und an - handwerklich, also individuell - produzierenden Herstellern besteht. Spielte es bei den Aufnahmen der Vinylära auch noch keine Rolle, welches Instrument der Cembalist benutzte, kann man den heutigen CD-Covern in der Regel detaillierte Angaben zum Cembalobauer, Disposition, Baujahr bis hin zu Restaurierungsjahr entnehmen, weil es eben schon darauf ankommt, welches Instrument gespielt wird. Man suche sich einmal z.B. bei jpc Aufnahmen vom WTK etc. auf Cembalo und vergleiche die Hörbeispiele - jedes Instrument klingt deutlich anders. Möglicherweise geht die Entwicklung beim Klavier ja auch in diese Richtung und man wird in Zukunft vermehrt Konzerte und Einspielungen auch von historischen Instrumenten erleben. Daß diese der Literatur technisch nicht gewachsen sein sollen, glaube ich nicht, denn dann dürfte es auch keine Cembalokonzerte geben. Man stelle sich vor, ein Instrument, bei dem durchaus mal im Konzert eine Saite reißen oder ein Kiel brechen kann... In diesem Sinne: Für ein möglichst interessantes Neben- und Miteinander!

Gruß,
Cem.
 
ei ei ei! ich sag euch eines; wenn ich die debatten da lese, habe ich den eindruck im kindergarten meines sohnes zu sein!! ich muss so viel lachen! ihr seid klasse jungs! :D

DESTENAY: ich möchte so gerne dein foto sehen!! um sicher zu sein ob meine vorstellung mit dem echten bild entspricht :D ich liebe deine texte und deine ehrlichkeit! ich möchte ur gerne mal vor dir stehen und dir in die augen schauen und sagen: tu es un ptit peu fou mais j'aime bien ta personne! tu dois tous insulter! ils sont tous abruties! seulement on es parfait parce que on sais que les fortepianos sont l'alpha el l'omega de la musique! :D

lg
emmanuel
 
Hallo Destenay,

Es macht richtig Freude Deine Texte zu lesen - auch wenn viele Fehler drinnen sind so kommt der Sinn vollkommen zum Ausdruck. :p

Leider gibt es hier nicht viele französische Instrumente und so komme ich nur ganz selten zu Erard, Pleyel, Rameau etc. um daran zu arbeiten. Einen etwa 100 jährigen Pleyel Flügel hatte ich vor lange langer Zeit zur Bearbeitung. Ich bin fast gestorben mit der Mechanik. Es gab eine einzige Achse für alle (!!!) Hämmer - diese Achsstange war so lange wie die Klaviatur. D.h. wenn eine Fütterung in der Mitte Sorgen machte, musste man alle Hammerkapsel los schrauben und dann alles ausfädeln, was nicht gut für den Rest der Fütterungen ist und viel viel mehr Arbeit gibt. Die Hämmer konnte man auch nicht auf Chor richten wie üblich, weil die Kapsel wegen der starren Achse nicht zu bewegen war - stattdessen musste der Hammerstiel gebogen werden (mit Hitze und Zangen). Trotzdem ist das Werk gelungen und ich stimme den Flügel heute noch mit Freude, denn er hat einen guten Klang - obwohl er nicht sehr groß ist. Die Besitzer sind jedenfalls sehr stolz auf das gute Stück!

LG
Michael

Michel, merci beaucoup, ich habe sie schon gesehen ein Teil davon, ich habe vor diesem Schreiben ein anderes vorbereitet zwei Stunden lang, Mon dieu
ploetzlich war das Schreiben weg, ich weis nicht wer es bekommen hat, das ist eine schoene ssssch, ich habe meinen Sohn gefragt, der hat geantwortet ,
Papa Du hast es geloescht der lachte mich noch dabei aus, er meinte ich solle in englisch schreiben, ich gab ihm zur Antwort nein, dass geht nicht sonst springt der Opa aus dem Grab, seine Reaktion waere nicht schlecht ,dann kann der die Briefe schreiben.
Ich habe schon oefters deutsche Kritigen gelesen die franzoesischen Fluegel sind schrott Pleyel, Gavau,Erard ich staune immer keiner hat je darauf gespielt, aber mit dummen Gerede waren sie schnell. Da gibt es wirklich interessante Schnaeppchen zu machen wenn man dann noch so einen Michael hat , dann singen die Engel. Pleyel war Oesterreicher , Erard (ERHARD)
urspuenglich Deutscher, ja was soll , nur haben es Japaner gebaut, oh
mein Sohn ist nicht da, ich weis nicht wo loeschen, ich meinte FRANZOSEN

A bientot
Destenay
 
ei ei ei! ich sag euch eines; wenn ich die debatten da lese, habe ich den eindruck im kindergarten meines sohnes zu sein!! ich muss so viel lachen! ihr seid klasse jungs! :D

DESTENAY: ich möchte so gerne dein foto sehen!! um sicher zu sein ob meine vorstellung mit dem echten bild entspricht :D ich liebe deine texte und deine ehrlichkeit! ich möchte ur gerne mal vor dir stehen und dir in die augen schauen und sagen: tu es un ptit peu fou mais j'aime bien ta personne! tu dois tous insulter! ils sont tous abruties! seulement on es parfait parce que on sais que les fortepianos sont l'alpha el l'omega de la musique! :D

lg
emmanuel

Bonsoir, merci beaucoup hier hast Du ein Bild von mir
Non non das ist mein Sohn im Aufnahme Studio hier waren schon viele grosse Pianisten und Musiker, es gibt auch eine kleine Suite zum Uebernachten, da nach Chateau Rothschild ,die Kuenstler zu schade sind fuer einen Unfall,was meinst Du was bei uns gelacht wird, aber bei der Arbeit ist dann vorbei, dann wird das Bild welches Du von mir hast , sehr verzehrt ausehen ,dann bini ch ein Teufel

Salutation
Destenay


 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
fange ich erneut damit an, mich zu wiederholen...

bezogen auf den Zeitraum ca. 1830 (Chopin beginnt seine epochalen Etüden) bis 1854 (Liszt beendet seine epochale Sonate)
a) die unbestechlichen Noten :D​
Die Bedeutung der Notenzeichen war zu Chopins Lebzeiten keine andere als heute: eine ganze Note war auch damals so lang wie vier Viertel. Notierte ein Komponist eine ganze Note, dann mit der Absicht, dass diese auch so lang wie notiert erklingt, egal ob auf der Trompete oder dem Klavier.
Und so bedeuten die Notationen von Chopins Etüden oder Liszts Berlioztranskription heute genau dasselbe, was sie damals bedeuteten, nämlich keine Lesefrüchte, sondern die ziemlich exakte Niederschrift des Klangverlaufs mit allen wesentlichen Details (Tondauer, Tonhöhe, Tonstärke, ggf. Klangfarbe)
- - an dieser Stelle lohnt sich ein Blick in diese Noten sehr...
b) das Problem der Originalinstrumente​
und dieses Problem ist kein geringes, sondern ein sehr interessantes - und es sollte von Oberflächlichkeiten wie privaten Geschmacksurteilen verschont bleiben.
Das Phänomen Paganini euphorisierte die europäische Klavierwelt, die aufkommende Repetitionsmechanik bot Möglichkeiten - es hagelte Paganinietüden etc (die besten davon werden heute noch gespielt)
Dennoch wollte das sperrige Instrument nicht immer alles leisten, was die Komponisten ihm wie auch sich selbst als Spielern zumuteten: also musste man sich mit einigen Unzulänglichkeiten arrangieren. Daher auch Chopins Anweisung, lange Noten stärker anzuschlagen als ihre kürzeren Nachbarn.
- - es gab Instrumente, die schon schnell genug repetierten, aber noch nicht ideal lange nachklngen und deren Fortissimo noch ein wenig dünn war: an diesen Instrumenten wurde permanent weiter verbessert, auch was ihre Widerstandsfähigkeit betrifft (zerrissene Saiten und verstimmt nach einem Konzert: das gab es schon bei Beethoven)
Fazit: sie leisteten noch nicht alles, was die Instrumente ab 1857 (Bechstein) und 1875/76 (Steinway NY) konnten, aber sie waren auf dem Weg dahin.
c) wie original sind die "originalen Instrumente"?​
und freilich will man wissen, worauf Chopin denn in seiner Pariser Zeit gespielt hat, worauf Liszt drei Sätze der Fantastique öffentlich gespielt hatte usw.
Es gibt Instrumente, kleinere und größere, aus diesem Zeitraum - fraglich ist natürlich, worauf Destenay hingewiesen hat, ob ein 170 Jahre altes Instrument selbst bei bester Pflege heute noch genauso klingt wie damals. Fraglich ist des weiteren, ob ein Nachbau wirklich 100%ig original klingen kann: bekommt man exakt die Baumaterialien, die man damals verwendete (allein beim Filz stellen sich schon materialhistorisch interessante Fragen). Kurzum: sowohl originale alte als auch nachgebaute Instrumente leisten es nicht, den damaligen originalen Klang wirklich wiederauferstehen zu lassen (man lasse die Stradivari weg: Violinen sind keine Klaviere) - sie bieten aber eine ungefähre Richtung. Aus diesem Grund ist es richtig, sich mit möglichst vielen Instrumenten dieser Zeit zu befassen und dabei zu berücksichtigen, dass sich die Instrumente in besagtem Zeitraum permanent weiter entwickelten, veränderten (das spiegelt sich in etlichen Komponistenbriefen etc, wo allerlei Hersteller viel Lob erhielten)
d) originale Spielweise auf originalen Instrumenten?​
ist das nächste heikle Thema... :D ...Tastentiefgang, Tastenwiderstand, sogar Tastenbreite differierten - Terzen, Sexten, Oktaven und Akkorde sind aber auf alten wie neuen Instrumenten Terzen, Sexten, Oktaven und Akkorde. Die Spieltechnik ist nicht anders. Lediglich die Belastung für das Instrument ist bei alten Klavieren eine höhere, wenn man ihnen die erwähnten Stücke zumutet (darum kann ich verstehen, wenn niemand auf seine Pleyel oder Erard von 1840 für Fantastic oder Norma zur Verfügung stellen mag...). Bzgl. der Tastenbreite: als Chopin Dezimen griff, waren die nicht anders als heute. Teilweise bedeutet geringerer Tastentiefgang eine spieltechnische Erleichterung, besonders bei schnellen Doppelgriffen (vielleicht waren Chopins op.25 Nr.6 und Nr.8 damals leichter als heute), teilweise erfordern die Fähigkeiten alter Instrumente Umstellungen: Bässe klingen auch mit Pedal nicht sehr lang nach, man ist sehr rasch an der dynamischen Obergrenze angelangt, vereinfacht gesagt fühlt sich hier cantables piano ähnlich an wie pianissimo auf einem heutigen Instrument.

Interessant und sicherlich noch lange nicht zu Ende diskutiert oder erforscht sind die alten Instrumente und sie leisten einen gewissermaßen experimentellen Beitrag - aber sie definieren nicht, was damals Realität oder Wahrheit war, sie geben darüber Fingerzeige, liefern Ideen (und manches machen sie auch plausibel: einige heute ungewohnte Pedalangaben Chopins funktionieren dort - aber das ist noch kein totaler "Originalklang/Spielweise-Beweis", es ist aber ein interessantes Detail. Man realisiert solche Stellen heute ebenso mit Pedal, nur ist der Pedaleinsatz ein wenig differierend)
 
Als kleine Gehässigkeit am Rande - hier noch eine Geschichte
für alle, denen Treue zum Notentext als überflüssige Pedanterie erscheint.

Marguerite Long erzählt sie in dem Bericht "At the Piano with Debussy"
(London 1972):

Ja mein lieber Gomez,
so ungescholten kommst Du mir nicht davon :bongo:
Ich habe hier zwei Aufnahmen, dass sind jetzt Pianisten die genau Deiner Weissung folge geleistet haben "treue dem Notentext" , oder ?
Wenn nicht, welcher ist Treu ? Auf diese Antwort bin ich sehr gespannt.
Dies ist naehmlich das, was ich ausdruecken wollte und Du hast es als ueberfluessige Pendanterie abgestuft, wir lernen noch von einander, es ist noch nie ein Meister vom Himmel gefallen

Salutation
Destenay

Mein lieber Wilhelm Kempff entschuldige mich fuer diese Blasphemi
Schumann Papillons Op 2 part 1
http://www.youtube.com/watch?v=4VO7bqC1trE


Svitoslav Richter
Schumann Papillons Op 2 PART 1
http://www.youtube.com/watch?v=KxIAN222z1k
 

Hallo Destenay,

ich hätte eine Frage zur Instandsetzung bzw. -haltung der von dir vorgestellten Flügel: auf welche Weise werden -falls nötig- Reparaturen an den Flügeln vorgenommen. Ich nehme an hier wird wirklich restauriert, also die alte Substanz nicht mit Neuteilen aufgefrischt. Oder? Insbesondere interessiert mich der Umgang mit dem Hammerfilz/-leder? Welches Material wird im Falle einer Überarbeitung verwendet?

Und noch eine Frage: gibt es denn bei Pianisten, die diese "historische Flügelwelt" für sich entdecken, eine Vorliebe bzgl. des Repertoires im Rahmen des Oeuvres der entsprechend zeitgenössisch wirkenden Komponisten? Und wie sieht es mit Klavierkonzerten aus? Wird die Besetzung des Orchesters und deren Instrumente auch "angepasst"? Ist ja anzunehmen.

Danke für deine Antwort schon mal.

Liebe und gespannte Grüße,
Sesam
 
Hallo Destenay,

ich hätte eine Frage zur Instandsetzung bzw. -haltung der von dir vorgestellten Flügel: auf welche Weise werden -falls nötig- Reparaturen an den Flügeln vorgenommen. Ich nehme an hier wird wirklich restauriert, also die alte Substanz nicht mit Neuteilen aufgefrischt. Oder? Insbesondere interessiert mich der Umgang mit dem Hammerfilz/-leder? Welches Material wird im Falle einer Überarbeitung verwendet?

Und noch eine Frage: gibt es denn bei Pianisten, die diese "historische Flügelwelt" für sich entdecken, eine Vorliebe bzgl. des Repertoires im Rahmen des Oeuvres der entsprechend zeitgenössisch wirkenden Komponisten? Und wie sieht es mit Klavierkonzerten aus? Wird die Besetzung des Orchesters und deren Instrumente auch "angepasst"? Ist ja anzunehmen.

Danke für deine Antwort schon mal.

Liebe und gespannte Grüße,
Sesam

Es kommt immer darauf an in was fuer einem Zustand der Fluegel ist. Es sollte bei einer Restauration ( keine Renovation ) immer darauf geachtet werden , dass man so wenig als moeglich daran was aendert d.h alles daran lassen was nur moeglich. Ich lege grossen Wert darauf, dass die Saiten original bleiben, wenn man sich entschliesst ein Instrument zu restaurien und man das noetige Kleingeld hatt, ist es natuerlich eine Freude wenn man das ganze Instrument restaurieren lassen kann, evt. einen neue Schellack
wir nennen es Tampo, dieser wird von Hand aufgetragen eine ziemlich aufwendige Arbeit das Instrument sollte hochglaenzend danach sein, so war es frueher. Auch bei den Filzen kommt es darauf an, was fuer ein Instrument es ist und wie alt. Was das A und O ist es muss wirklich von einem Koenner gemacht werden , ansonsten kann man sich danach aergern.
Was die Konzerte betr. ist dies weitreichend da gibt es keine Einschraenkungen, natuerlich werden Komponisten ausgesucht die auch von der Zeit dem Fluegel nahe sind, aber Grenzen sind da keine Gesetzt kommt immer darauf an ob dies mit dem Fluegel harmonisert, dass ist das was Rolf schon angedeutet hat. Wenn Du fuer dich spielst kannst Du alles darauf spielen, es ist immer eine Frage der Ansprueche welche man an sich und das Instrument stellt. Betr. der Stimmung die wird angepasst

Coordialement
Destenay

P.S MICHAEL kann dir vielleicht auch behilflich sein
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
kommt immer darauf an ob dies mit dem Fluegel harmonisert, dass ist das was Rolf schon angedeutet hat.

...Un bal, Marche au supplice, Songe d'une nuit de sabbat... :D wie man sich auch dreht und wendet: das wurde in den 30er Jahren des 19. Jh. von Liszt für Klavier transkribiert, wurde von ihm öffentlich gespielt (!!), ist also Klaviermusik dieser Zeit (und wahrlich nicht die schlechteste!!!)

Hand auf Herz, Destenay: möchtest Du, dass man das auf Deinem Pleyel spielt?

Und die andere Frage ist: auf was für einem Instrument wurde das gespielt?
 
...Un bal, Marche au supplice, Songe d'une nuit de sabbat... :D wie man sich auch dreht und wendet: das wurde in den 30er Jahren des 19. Jh. von Liszt für Klavier transkribiert, wurde von ihm öffentlich gespielt (!!), ist also Klaviermusik dieser Zeit (und wahrlich nicht die schlechteste!!!)

Hand auf Herz, Destenay: möchtest Du, dass man das auf Deinem Pleyel spielt?

Und die andere Frage ist: auf was für einem Instrument wurde das gespielt?
Liszt galt ja als der Fluegel schlaechter, was meinst Du ! wie Du dann geschaut haettest wen er auf Deinem Steinway gespielt haette, aber er war ja ein sehr feiner Mensch waere sicher gut fuer Dich heraus gekommen :mrgreen: Ich nehme an auf einem Yamaha oder Pleymaha ---
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich hätte mal ne Frage, weil es hier in diesem Thread passt.
Es gibt in Paris eine Firma, die sich mit Nachbauten historischer Cembalo, Spinette und Hammerflügel (leider nur ein Modell) beschäftigt. (theparisworkshop)
Die Instrumente können daheim selbst fertig gebaut werden. Es stehen verschiedene Ausbaustufen zur Verfügung, die man erwerben kann.
Hat irgendwer so ein Instrument daheim oder sogar selbst gebaut? Klingt es gut? Nächste Frage - wie lief der Support?

Danke für Rückmeldungen!

LG
Michael
 
Bonjour Destenay,

das ist Dein Aufnahmestudio? Mit Instrumenten die mitschwingen? :D

Trotzdem, ein sehr interessanter Faden, den ich noch mal studieren will...!

Es grüßt
Die Drahtkommode
 
Ich hätte mal ne Frage, weil es hier in diesem Thread passt.
Es gibt in Paris eine Firma, die sich mit Nachbauten historischer Cembalo, Spinette und Hammerflügel (leider nur ein Modell) beschäftigt. (theparisworkshop)
Die Instrumente können daheim selbst fertig gebaut werden. Es stehen verschiedene Ausbaustufen zur Verfügung, die man erwerben kann.
Hat irgendwer so ein Instrument daheim oder sogar selbst gebaut? Klingt es gut? Nächste Frage - wie lief der Support?

Danke für Rückmeldungen!

LG
Michael

Bonjour Michael,

schaum mal in die Hommpage von Marc Ducornet

http://www.ateliermarcducornet.com/dwlc.html

Salutations

Destenay
 
Liszt galt ja als der Fluegel schlaechter, was meinst Du ! wie Du dann geschaut haettest wen er auf Deinem Steinway gespielt haette,
mein Tastenkasten hat solche Stücke unbeschadet überlebt :) -- übrigens hatte der Klavierschlächter im Herzen der Grande Nation, Paris, praktiziert, und den dortigen Landsleuten gefiel das :D:D ja sogar einer von denen, er hieß Camille mit Vornamen, hat lauter Lobendes über den Schlächter geschrieben :D und selber z.B. in g-Moll heftig geschlachtet...
 

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